Tod eines Taxis, Teil 2
Der Stern, abgestellt vor der Halle. Ein letztes mal warngeblinkt. Aber noch nicht gestorben und begraben. Ciao Taxi, erstmal, wenn wir uns wiedersehen habe ich einen Schraubenschlüssel in der Hand und rücke dir auf den Pelz 😉 Und nur genug gejammert, der zweite Teil der Reise erfolgt in der rappeligen goldenen Zeitmaschine. Unter anderem. Hallo KaSi. Das erste von vielen HALLOs heute. Du hast hier den ganzen Winter lang auf mich gewartet, und jetzt bringst du mich nach Hause. Endlich mal wieder. Geht es dir gut? Viel Bewegung bekommst du ja nicht gerade… Na, wollen wir doch mal hören ob du die 40 Kilometer nach Kiel ohne Murren abspulen kannst…
So ein K70 ist ja ein seltsames Ding.
Ich will nun gar nicht die ganzen Geschichten hier verlinken, die ich persönlich mit dieser Karre schon erlebt habe, vielleicht erinnern Sie sich an die eine oder andere. Oft lag Schnee 🙂 Auch referiere ich nicht über die lesenswerte Historie dieses seltsamen Autos, das habe ich schon oft und das haben andere noch viel ausführlicher. Ich fahre den heute einfach nur. Der gute Markus hat den alten Herren sauber gewedelt und gut vorbereitet, Luft auf die uralten Reifen gepustet, die Batterie durchgeladen und den Motor einmal so lange laufen lassen, bis das Thermostat aufmacht. Er funktioniert. Einfach so. Wenn das alte NSU Triebwerk, was optisch auch in einem alten Jagdflugzeug stecken könnte, erst einmal warm ist schnattert es wie ein Uhrwerk vor sich hin und saugt die frische Luft durch den seitlich hängenden Vergaser, als hätte es nicht das Herz und die Lunge eines starken Rauchers.
Hallo Autobahn 21 von Bargteheide nach Kiel, du ewige Baustelle, auf der aber der Verkehr im Gegensatz zur A7 immer rollt und sich nicht staut. Stau mag KaSi nicht. Ich auch nicht.
Alles andere, egal was es ist, scheint dem wegrationalisierten Wunderwagen aus Salzgitter gut zu bekommen. Der 43 Jahre alte NSU rollt und bremst agil durch die Welt, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Als würde er nicht die meiste Zeit irgendwo gut behütet rumstehen. Geht so ein K70 eigentlich überhaupt irgendwann mal kaputt? Ach ja, da war mal was, vor ein paar Jahren. Mit den Bremsen. Ist aber lange her 🙂 Ich bin wieder zurückversetzt in andere Zeiten. Gar nicht die Kindheit, das war ja eine andere Geschichte (und beinhaltet den Blick vom Rücksitz nach vorn), mehr die Zeit zwischen meinem ersten Leben und jetzt. Irgendwo rund um 2007 oder 2008. Mein Papa guckt mich von dem Bild auf dem Armaturenbrett irgendwie herausfordernd und fragend an. Aber er lächelt. Ups? Der Plan geht auf, das alte Auto lenkt mich so sagenhaft gut ab dass ich nicht über taxischlachten nachdenke und *schwupps* in Kiel ankomme. Ich habe nicht mal Bilder unterwegs auf irgendwelchen Rastplätzen gemacht, aber ich glaube da sind auch gar keine. Nur zwei Tankstellen, da, wo der Schaufelradbagger des norddeutschen Autobahnbaus noch nicht seine vernichtende Schneise in die ehemalige B404 gefräst hat. Eine Esso und eine NordOel. Bald sind die auch dicht und eingeebnet. Dann ist da nur noch eine vierspurige Asphaltpiste.
Hallo Kiel.
Ich bin schlecht auf diesen Moment vorbereitet. Der ganze zusammengetragene Mist eines langen, wenn auch warmen Winters stapelt sich in meiner Garage. Ich sollte da öfter mal mein Auto reinstellen, groß genug ist sie ja 🙂 Jetzt muss ich hier erstmal irgendwie den wannabe VW reinzirkeln, Mofa beiseite, Kinderwagen raus, Winterreifen vom Taxi nach hinten an die Wand und dann mit viiiiiel Gefühl rückwärts schräg von links kommend rein. *knack* War klar. Das alte Bild an der Wand, das mit dem Holzrahmen und den Engeln mit röhrendem Hirsch in den Bergen, hat nach Feindkontakt den zweiten Riss bekommen. Warum sollte heute irgend etwas anders sein als sonst, wenn ich dieses Auto rückwärts in die Garage fahre? Irgendwann hänge ich den Schinken mal an die Wand. Wo kommt der eigentlich her? Ich glaube, den habe ich mitgenommen, als ich vor gefühlt 100 Jahren einen antiken Schreibtisch für mein halbfinnisches Fräulein Altona geholt habe. Mit dem Golf Bon Jovi. Ach ja, und Markus, dem Hallenhüter. Okay, da schließt sich der Kreis. Ansonsten brauchen Sie nicht jedem Gedankengang am heutigen Tag folgen, ich bin ein wenig durcheinander.
Mit ein bisschen Hin und Her passt die gar nicht so kleine Limousine tatsächlich noch in das gemauerte Fahrzeugdomizil rein. Alles, was ich nicht mehr daneben stapeln kann lege ich auf die Motorhaube oder davor. Die gelben Säcke muss ich auch beizeiten mal raus auf die Straße stellen…. In Kiel haben wir den gelben Wertstoffsack, der (glaube ich) jeden zweiten Montag abgeholt wird. Das sind dann die Tage, wo große Mengen von wiederverwertbarem Plastikmüll durch die Straßen wehen, weil hungrige Katzen schon am Vorabend die durchwachsen riechenden Säcke gefleddert und sich an Joghurtresten und anderem Zivilisationsmist satt geschleckt haben. Ciao KaSi. Lange bist du nicht alleine, aber jetzt drückt meine Zeit ein bisschen, denn ich muss zurück nach Hamburg und bin noch nicht mal am Bahnhof.
Hallo Fahrrad. Fahren Sie Fahrrad? Fährt überhaupt noch irgend jemand Fahrrad heute? Ich habe das zeitlebens gemacht, zur Schule, zum Ausbildungsplatz, zur Uni, zur Firma, in den Verlag…. ich bin immer Fahrrad gefahren. Bei Hitze und Sonne, bei Wind und Regen und auch bei Schnee. Ganz früher war es ein sportliches Herrenrad von Brennabor (huch? 🙂 ) – seit ich nicht mehr zu Hause bei meinen Eltern wohne habe ich mein Mountainbike, eines der ersten damals Anfang der 90er und seinerzeit entsprechend teuer. Das scheint sich aber irgendwie gerechnet zu haben, ich hatte nie das Bedürfnis, ein anderes Fahrrad zu besitzen, und außer ein paar neuen Kettenblättern und Bremsbacken geht ja daran auch nix kaputt. Schweife ich ab? Von Kiel nach Hamburg ist es ein bisschen zu weit für eine Fahrradtour, 100 Kilometer, dass muss heute nicht wirklich sein. Aber zum Bahnhof, mit leichtem Gepäck, das ist okay, das geht fast nur bergab (ja, Kiel ist ganz schön bergig) und ist fast schneller als mit dem Auto. So, hab ich alles? Nummernschilder, Kamera, Zigarillos…
Irgendwie ist fahrradfahren klasse. Wieso ist eigentlich Kiel – Hamburg zu weit??? Als Teenager bin ich im Sommer regelmäßig von Plön in meine Heimatstadt Uelzen geradelt, mal alleine, mal mit einem Freund. Bei meiner Sandkastenfreundin Silke in Ripdorf konnten wir dann immer unter dem Kirschbaum zelten und so die ewig langen Sommerferien ein bisschen abwechslungsreicher gestalten. Zelten, Stephen King lesen, Kirschen und Erdbeeren essen, Gitarre spielen und Rotwein trinken. Eigentlich könnte ich das mal wieder machen. Ob ich die Strecke noch schaffe? 190 Kilometer? 🙂 Ich alter Mann. Ich setze das mal auf meine Agenda der noch zu erledigenden Dinge in meinem Leben, inklusive Gitarrenabend mit Kerze und Silke und Rotwein und Lebkuchenherzen. Und vielleicht einer Hollywoodschaukel. Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die jetzt wissen, was ich meine. Agenda hin oder her, wenn ich den Zug um halb noch erreichen will muss ich mich mal sputen.
Schnell mit dem Zahlenschloss den Drahtesel an einen Poller geknotet und rein in die Halle. Hallo Deutsche Bahn. Ich habe nicht mal mehr ’ne Bahncard… Jahrelang hatte ich eine Bahncard 50 und die auch immer fleißig genutzt, mal war ich hier, mal mein halbfinnisches Fräulein Altona da, mal in Berlin, mal in Hamburg, mal in Kiel. Das Leben hat sich auf Kiel und Hamburg eingeschossen, keine Kapriolen rund um verschobene Lebensmittelpunkte mehr, also auch keine Bahncard. Für diese 100 Kilometer Distanz fahre ich auch viel zu gern Auto. Na mal sehen, wie das mit der A7 und ihren Großbaustellen um den Elbtunnel rum weitergeht und wie die A21 als Alternativroute damit korrespondieren, vielleicht nutze ich ja bald doch wieder mehr Bahn? 😉 Immerhin sitzt man da entspannt bei seinem Kaffee, schaut aus dem Fenster auf die öde norddeutsche Steppe, liest oder schreibt was… Hauptsache nicht telefonieren, wer noch immer behauptet das deutsche Mobilfunknetz sei gut ausgebaut hat sich noch nicht mit einer Eisenbahn telefonierend zwischen Kiel und Hamburg und Berlin aufgehalten. Und hey – ich bin sogar bei der Telekom, wer noch immer Kunde von E Plus oder so ist sollte die Ballungsgebiete lieber erst gar nicht verlassen…
Einen heißen Kaffee von dem Mann mit dem Kaffeewagen, ein banales und nicht weltbewegendes PC Spielemagazin und der immer gleiche Gedanke, den ich in einem fahrenden Zug habe: Wenn dieser Zug mit Lichtgeschwindigkeit in Richtung Hamburg fährt und der Mann mit dem Kaffeewagen in diesem Zug in Fahrtrichtung läuft – bewegt er sich dann für einen außenstehenden Beobachter schneller als das Licht? 😀 Da können Sie ja mal drüber nachdenken. Einstein sagt: nein. Und ich nach ein paar Jahren des Physikstudiums auch. Meine 13jährige Tochter will das unbedingt in den kommenden Wochen mal erläutert haben, ich denke, das wird möglich sein. Ich gucke noch ein bisschen aus dem Fenster, lese noch ein bisschen über die neuen sexy Open World Egoshooter in diesem Jahr und bin – schwupps – auch schon am Bahnhof Dammtor in Hamburg. Wenn auch nicht ganz so schnell wie das Licht.
Hallo Hamburg. Helloooo again ♫ würde Howard Carpendale trällern. Hier fing heute Morgen alles an, ich weiß im Moment grad nicht wie spät es ist, ich habe unter all den Fortbewegungsmitteln ein bisschen mein Zeitgefühl verloren. Wilde, wühlige Zeiten liegen auch ganz ohne Relativitätskonstante gerade über meinem Leben, dieser Taxi-Transport-Hick-Hack steht ein bisschen Pate dafür und während ich diese Zeilen schreibe fällt mir obendrein noch ein, dass mein Fahrrad in Kiel noch immer vorm Bahnhof steht. Verdammt. Das muss ich dann wohl bald mal abholen, wenn es noch nicht gefleddert wurde. Jetzt bin ich erstmal richtig müde, der Kaffee des freundlichen Bahnbeamten wirkt nicht so wie er soll (weil er eben NICHT schneller als das Licht war) und ich steige auf das nächste Fahrrad. Das alte Brennabor, was ich hier abgestellt hatte, Sie erinnern sich vielleicht. Das ist noch immer da. Warum sollte das auch jemand klauen?
Hallo Abend. Nun ist das Taxi also eingelagert. Sein würdiger Nachfolger steht in Altona unter Hamburger Linden und lässt sich von diesen verdammten Läusen genau so klebrig vollpissen wie alle anderen Autos, die ich vor ihm da geparkt habe. Wer hat sich denn ausgedacht, in Großstädten Linden zu pflanzen? Aber ich will nicht noch einen Off-Topic aufmachen. Übrig bleibt, neben vielen vielen ungeordneten Gedanken über diesen langen Tag verteilt, eine weitere Plastiktüte. In ihr sind Radio, Parkscheibe, Kleinkram aus den Seitentaschen, Kugelschreiber und die Christopherus Medallie. Alles, was an persönlichem Kram eben aus einem Auto rauskommt, wenn es den Weg alles irdischen gehen wird. Die Madonna ist schon im neuen Auto eingezogen, das Kleingeld aus dem Aschenbecher auch. Ich habe die Tüte erstmal zu den anderen in die Garage gestellt. Schauen wir mal, wie es so weitergeht, mit den Autos und mit ein paar anderen Sachen. So oder so – ich werde Sie und euch damit volltexten 🙂
Sandmann
Hallo Herr Sandmann!P
Jetzt auf dem Weg nach Frankreich??? (hoffentlich lassen die Dich überhaupt ins Land!)
Bahn fahren wir eigentlich nur, wenn wir in eine der umliegenden Städte wollen um dort dann was zu trinken. Also eher selten.
Zuletzt eigentlich zur Messe nach Frankfurt, da macht sich Auto fahren schlecht, arken ist auch entsprechend teuer. Die letzte Bahncard besaß ich während des Studiums, da musste ich regelmäßig nach Hagen und konnte mich an den regelmäßigen Verspätungen und geänderten Wagenreihungen ergötzen.
Rad fahre ich auch gelegentlich, in meinem alten Job häufiger, da musste ich nicht über die Autobahn gurken. Im Urlaub haben wir ja auch euer (also eher Lars`) plattes Land erkundet (Kiel ist mir zu bergig!).
Unsere Räder hast Du ja gesehen, da lohnt es sich immer ein wenig mehr auszugeben und nicht an der Qualität zu sparen. Viele Rahmen kommen billig aus China mit dortigem Know-How nach dem Motto „Wass des Schweißers Hand nicht ziert, wird mit Farbe zugeschmiert…“ zusammengeschweißt. Da eine lange Beziehung aufzubauen lohnt nicht…
Aber Qualität ist ja sowieso relativ.
Steffen.
Ay Steffen,
neiiiiin heute ausgerechnet noch nicht nach Frankreich. Erst in etwas mehr als einer Woche, irgendwann muss ich ja auch noch mal arbeiten 🙂
Zum Thema bahnfahren….. die Dame an meiner Seite wollte eigentlich am Sonntag nach Berlin und da einen Freund besuchen… Auch ohne Bahncard. Preis von Hamburg nach Berlin (super spar Angebot): 139,00 Euro. Regulär rund 150 Euro 🙁 Wahn. Solange ein Bahnticket mehr kostet als der Sprit für eine Person zum Zielort wird das immer ein heikles Thema bleiben, auch wenn eine 1,5 Stunden Fahrt mit dem ICE natürlich viel schneller und entspannter ist als ein 3 Stunden Ritt mit dem Auto. Aber wer soll das denn bitte bezahlen? Krass.
Ich hol morgen mal mein Fahrrad vom Bahnhof ab…..
Sandmann
Richtig grotesk wird es, wenn die Bahn nicht nur teurer, sondern auch noch bedeutend langsamer ist als das Auto. Fahr mal von Berlin nach München (oder andersrum). Haustür zu Haustür bin ich mit dem Auto mindestens zweieinhalb Stunden schneller – wenn ich den Tempomaten bei 120 reinwerfe und gemütlich durchrolle.
Mit Tankstop geht’s auch in vier Stunden weniger, wenn man es drauf anlegt…
Und dann ist die Ankunftszeit mit dem Auto auch noch besser planbar als mit der Bahn. Was der OHL in den letzten Jahren auf dieser Strecke alles an mittleren und größeren Katastrophen zugestoßen ist aufzuzählen würde den Rahmen eines Kommentars sprengen. Mittlerweile hat die Lufthansa die Bahn ersetzt, wenn man geschickt (Hin- und Rückflüge wochenweise geschachtelt) bucht ist das auch nicht teurer, aber bedeutend schneller und zuverlässiger.
Ay Martin,
da passt es ja, dass die Bah gerade Verluste macht und ihr vorgeschlagen wird, das Fahrpreissystem zu vereinfachen 🙂 Ich selbst bin tatsächlich Bahncard Besitzer und nutze beruflich die Strecke Hamburg – Berlin alle paar Wochen. Mit dem ICE dauert das keine zwei Stunden. Mit dem Auto mehr als vier. So gesehen…
Ich bin gespannt was sich da in den nächsten Jahren noch tun wird. Aktuell kostet Diesel 98 Cent. Billiger bin ich niemals unterwegs gewesen, außer vielleicht in den 90ern 🙂
Sandmann
Gerade auf der Strecke Berlin-Hamburg hat die Bahn aber Schützenhilfe von staatlicher Seite bekommen. Seit geraumer Zeit ist der Großteil der Strecke limitiert, vor Allem im brandenburgischen, ich glaube aber auch in Meck-Pomm.
Ich kann mich dunkel daran erinnern, daß man die Strecke so um 2004 herum noch unter 2 Stunden fahren konnte, ausreichende Motorisierung vorausgesetzt. (Nachts jedenfalls und wenn einem der Verbrauch egal war.)
Dazu mußte dann aber ab Verlassen des Berliner Rrings das Fahrpedal auf dem Bodenblech festgespaxt werden. Eigentlich auf dieser Strecke kein Ding, geht ja alles schnurstracks geradeaus. Wahrscheinlich deshalb das Tempolimit, geradeausfahren ist ja bekanntlich gefährlich. (Siehe auch A2 in Fahrtrichtung Berlin, A12 Berlin-Stettin…)
Wie wär’s denn mit nem Citybus? Mittlerweile sind die Preise ja noch auf Ramschflieger-niveau.
Noch schnell nutzen, lange wird das nicht mehr anhalten fürchte ich.
Ay Daemonarch,
in der Tat eine gute Alternative – aber nicht, wenn du morgens hin und abends zurück willst und ein 17 Monate altes Sandmädchen dabei hast 😉 Dafür ist dann die Fahrtzeit zu lang. Deshalb ja auch nicht mit dem Auto, das wäre dieseltechnisch für unter 50 Euro machbar. Aber zu stressig.
Ist schon schräg, sobald man eine Bahncard hat (die ja echt nicht die Welt kostet) ist auf einmal alles wirklich günstig. Und die regulären Preise bei der Bahn fallen irgendwie komplett aus dem Rahmen. Kiel – Hamburg kostet über 20 Euro! Kiel – München wiederum nur 140. Ich versteh das nicht… Aber ich bin ja auch Autofahrer.
Sandmann
Hey Sandmann,
irgendwie ermutigt mich der KaSi immer wieder. Der springt immer einfach so an, oder? Elsa stand ja nun 15 Jahre und wir haben keine Ahnung, ob der Motor läuft. Ein Volvo-Schrauber meinte zu mir „Öl neu, Batterie rein, Sprit drauf und brumm!“ Hoffen wir es mal. Sonst muss ich nach Schweden fahren und einen Motor besorgen.
Zug fahren mag ich übrigens überhaupt nicht gerne. Und Fahrradfahren darf ich nicht mehr. Eigentlich darf ich auch nicht mehr Tanzen, das mach ich aber weiter. Das ist wie eine Sucht :D.
Schöne Grüße
Lars
Ay Lars,
es gibt ja diese Puristen, die eine komplette Krise kriegen, wenn du nach so langer Standzeit einen Motor einfach so wieder anwerfen willst. Die spülen dann tagelang den Vergaser und alle Leitungen, ölen erstmal die Zylinderlaufbuchsen und bereiten alles wie eine heilige Messe vor. Das hat sicherlich seine Gründe, ist aber bei Elsa vermutlich nicht nötig.
Dein Hauptproblem, wenn sie wirklich 15 Jahre nicht mehr angeworfen wurde, kann alter Sprit sein. Der verdunstet in den Jahren und hinterlässt einen harzigen Schmierfilm, der die Düsen im Vergaser und das gesamte Kraftstoffsystem zusetzen… achtung… KANN. Muss er aber nicht. Schau dir meinen Granada Blog an, der zeigt, was mit ein bisschen Startpilot, einer frischen Batterie und sogar 10 Jahre altem Benzin (ich hab den Tankdeckel nicht aufgeschlossen bekommen) alles machbar ist:
https://www.sandmanns-welt.de/das-coupe-kommt-nach-hause/
Einfach so 🙂
Kaputt geht ein Motor vom Rumstehen eigentlich nicht. Er setzt höchstens Flugrost da an, wo er nichts zu suchen hat. Und Dichtungen halten ja auch nicht ewig. Probier es doch einfach aus, frisches Benzin an den Schlauch, Kerzen und Kontakte sauber, Startpilot in den Vergaser und gib ihm.
Dass der KaSi immer, aber auch wirklich IMMER anspringt ist klar, der steht ja meist nur ein halbes Jahr am Stück rum. Dass er das allerdings auch immer wieder mit der alten, nicht aufgeladenen Batterie tut ist ansatzweise ein Wunder. Aber er machts.
🙂
Sandmann
Ich antworte euch beiden einfach mal hier ;-).
Danke für den Tipp Sandmann, ich dachte, KaSi hätte ein wenig länger gestanden ;-). Komplett auseinanderpflücken wollte ich den Motor ja eigentlich nicht. Der Motor dreht frei durch und Öl ist auch noch genug drin. Die Ventile (Ventildeckel war schon ab) bewegen sich.
Ich habe auch schon ein „Carepacket“ für den Motor. Neue Kerzen, neue Unterbrecherkontakte, neuer Verteiler, neuer Ölfilter und eine neue Ventildeckeldichtung. Das Ganze für einen 57-Jahre alten Motor für knapp 60€. Brauch ich nur noch eine 6 Volt-Batterie. Und ich muss den ganzen Kram noch einbauen und das Öl wechseln. Vierzehn Jahre Standzeit in einer feuchten Scheune. Andererseits ist es ein Volvo-Motor. Der sollte eigentlich halten :-D.
Im Moment bin ich am Spachteln und Schleifen. Ich hasse das. Wirklich. Das nächste Auto wird ganz glatt und nicht so rund ;-).
Schöne Grüße
Lars
Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht das ein Wagen nach 8 Jahren nach ein paar Umdrehungen anspringt. Wurde aber relativ gut gelagert. Schlimm ist wenn im Motor zu viel Feuchtigkeit war.
Lässt er sich frei drehen ?