Tag 3 der Bodenseeklassik: Mit Kabelbinder und Schüttelkaffee zum Erfolg

Tief ins Glas schauen

Tief ins Glas schauen

Der gestrige Abend hängt mir noch ein wenig in den Knochen. Nicht etwa, weil der Aufstieg zur Burg Gebhardsberg so kräftezehrend war (es gibt zum Glück auch in Bregenz Taxis, flöööt) – sondern der traditionelle Rotwein aus der Region (Blauer Zweigelt) ist in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen. Worauf habe ich eigentlich getrunken??? Auf nette Tischnachbarn, die gelungene Veranstaltung und auch ein wenig auf die Verbesserung um 20 Plätze!

Wallpaper Manu

Wallpaper Manu

Nicht ganz so frisch fahre ich erneut zum Parc Fermé am Bregenzer Festspielhaus. Das wird auch von der Presse sofort erkannt, die über meine Unmengen an Schüttelkaffee im Auto staunen:
Im Mercedes-Cockpit fielen uns die zahlreichen Kaffeebecher auf. 20 Stück hatte Frau Zeunges gekauft – die hielten sie wach und sorgten für sichtlich gute Laune.
Die letzten 2 Tage haben leider wieder einmal bewiesen, dass eine bessere Vorbereitung die Chance auf gute WP’s erhöht hätte. Meist liegt es am zu frühen oder zu späten Drücken der Stoppuhr, da nicht ganz ersichtlich ist, wann die Lichtschranke genau passiert wird. In der Not wird Frau besonders erfinderisch und besorgt sich von den netten Jungs der AvD schnell 2 Kabelbinder, die dann mit pfiffigster Technik an die Stoßstange montiert werden. So kann Frau bequem vom Sitz aus erkennen, wann der perfekte Moment für’s Starten der Chromomaster-App (sehr geile App, jeden Cent wert) ist.

Technische Schmankerl

Technische Schmankerl

Als Frauen hält man zusammen und so wird vor dem Start schnell noch dem Team Graubünden die Daumen gedrückt.

Gebündelte Frauen

Gebündelte Frauen

Auf der heutigen Tour durch das schöne Allgäu mit so wahnsinnigen Ortsnamen wie „Hittisau“, „Hinter’m Buch“ oder „Scheidegg“ gibt es insgesamt 7 WP’s. Es gibt keine geheimen WP’s, alles ist gut vorbereitet – der Sieg ist also nahe. Ach Manu, wann hattest du noch einmal Mathe abgewählt ? Ich hätte lieber die Profis ranlassen sollen, die mir hätten sagen könnten, wieviel Minuten 0,12 Stunden sind. Wer somit 12 sec. zu früh übers Ziel fährt kassiert 400 Strafpunkte. Super.
Auf der Strecke nach Oberjoch werde ich für den Misserfolg wieder versöhnt. Top-Fotograf Markus Heimbach alleine ist es wert, an diesen Rallyes teilzunehmen. Immer gut gelaunt, vollbringt er meisterliche Akrobatik im Auto, um die besten Fotos zu schießen, sein Six-Pack muss gewaltig sein.

Voller Einsatz

Voller Einsatz

Nach zwei weiteren Wertungsprüfungen gibt es ein königliches Mittagsmahl im Festspielhaus Füssen mit Blick gen Schloss Neuschwanstein. Die chinesische Delegation – so munkelt man – hat beim Anblick des königlichen Schlosses den Boden geküsst.
Ich widme mich derweilen lieber dem Spargelessen und werde von der Serviertochter bis aufs Äußerte verwöhnt, die mich mit heißen Kaffee versorgt, da ich unentwegt zittere. Kein Wunder, denn bei offenem Verdeck, 2 Grad Außentemperatur, keiner Wintermütze und verg…. WP’s wird selbst mir kalt.

Uoh lecker!

Uoh lecker!

Am Nachbartisch sitzen 2 Herren der Teams Sonax und Chromjuwelen. Ralf, rechts, soll ich vom Sandmann grüßen und mache das auch. Sie sind wesentlich besser gelaunt als ich, ich vermute es liegt an den bisher geglückten WP’s. Oder gar an dem mehr als skurrilen Rallyefahrzeug, einem kleinen japanischen Dreizylinder? Später erfahre ich, dass Team Sonax Platz 13 in der Gesamtwertung macht.

Coole Typen bei Tisch

Coole Typen bei Tisch

Fast wie für eine Filmszene inszeniert, reihen sich über 145 schöne Wagen aneinander. Beim Start ab 13.00 Uhr rollt so manch Traumgeschoss an mir vorbei.

Blechgewordene Träume

Blechgewordene Träume

Ich weiß gar nicht wo ich hingucken soll

Ich weiß gar nicht wo ich hingucken soll

Auf der Fahrt nach Missen verfolgt mich ein Porsche Carrera RSR. Die Leut auf dem Dorf müssen denken, jetzt wird im Wald geschossen. Ich habe eher das Gefühl, dass mit Steinen nach mir geworden wird. Was für ein Sound!

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Bei Bauer Gebhardt in Pfänder kommt dann meine Chance. 190 Meter, aufgeteilt in 2 Segmente mit 90 Meter in 23 Sekunden und 100 Meter in 26 Sekunden. Jetzt nur auf den Kabelbinder konzentrieren, Schüttelkaffee kurz vor Start inhalieren und los. Was soll ich euch sagen. Mit lächerlichen 16 Strafpunkten ergattere ich den 4. Platz bei dieser WP!
Pünktlich um 16.15 Uhr ist Einfahrt in die Zielgerade, wieder vor dem Festspielhaus Bregenz. Umjubelt begrüßt von Menschenmassen bahne ich mir meinen Weg durch die Menge und steige glücklich und zufrieden aus dem W 107. Karman sorry aber ich habe dich keine Minute vermisst, denn du hättest es auf dieser Strecke wahrlich nicht einfach gehabt.

Das Ziel vor Augen

Das Ziel vor Augen

Alle gucken mich an...

Alle gucken mich an…

Und morgen gibt es noch mein Statement mit dem Titel „Vom Sinn, bei einer Rallye dabei zu sein“ mit Bekanntgabe der Endplatzierung und anderen Dingen 🙂

Manu

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9 Antworten zu Tag 3 der Bodenseeklassik: Mit Kabelbinder und Schüttelkaffee zum Erfolg

  1. Snoopy sagt:

    Na alles wird gut 🙂

  2. bronx sagt:

    Nice!

    *Frau ist erfinderisch*
    >Gefällt mir< 😉 Rrrreeeschpekt Manu! Klasse 😀 Und - ja, der Karmann hätte es schwer gehabt! Bronx

  3. Snoopy sagt:

    Aber deutlich schöner ist der Karmann.
    So einen SL in US-Ausführung kann auch ein Kabelbinderfähnchen nicht mehr entstellen. Gruselig die Amiausführung… 😉

    • bronx sagt:

      Mag sein, das die Saled Beams nicht jedermanns G’schmäckle sind. Die Stossfänger sind aber deutlich „ziviler“ als bei anderen Exemplaren der Gattung US-107er.
      Das ein Karmann deutlich schöner ist, würde ich so nicht sagen. Dazu sind die Epochen (der Entwicklung) zu deutlich auseinander. Jeder hat was für sich, der Karmann steht für die ausklingenden 50er, ist auf eine gewisse Weise sinnlich.
      Der 107er ist auf andere Weise faszinierend, klar, streng, aber reduziert auf die Quadratur des Kreises. Für mich eine der besten Schöpfungen Friedrich Geigers (1907 – 1996).
      Der 116er war sein Schlusspunkt, alle stilbildenden Elemente seiner Ära fanden sich an den Modellen der 70er Jahre wieder. Der 124er und 201er trugen (schon unter der Leitung Bruno Sacco’s) die letzten Merkmale dieser Epoche auf. (Scheinwerfer-Design, geriffelte Rückleuchten, Aussenspiegel-Design und -Position, die Form der Radkästen, Proportionen des Vorderwagens (Überhänge), etc. Design war Konstanz, trotz oder gerade wegen weiterer Entwicklung.

      • Snoopy sagt:

        Ich mag ihn auch sehr… aber die US-Versionen entstellen die Fahrzeuge teilweise schon ziemlich. Er hat wenigstens nicht die ganz furchtbaren Stoßstangen

        • bronx sagt:

          Gab es nicht auch vom Italo-Spider solch eine „Amerika“-Lösung?
          Genau so, wie das „Gummiboot“ von Triumph seinerzeit eine schaurige Lösung darstellte. Anekdoten besagen, Kenner weinten seinerzeit bei der Vorstellung dieser „Bumper“ 😉
          Dagegen waren die „Export“-Stoßstangen der Karmann- und Käfer-Modelle doch eine Augenweide 😀

          Weil wir gerade bei schönen Autos sind … am Freitag geht der Flieger in die Schweiz. „Monzi“ will nach hause geholt werden 😀 😀 😀

          Bronx

          • Snoopy sagt:

            Ja beim Spider gab es erst kleine, dann riesige Gummipuffer und schließlich Handtuchhalter. Die hatte meiner auch… toll und viel Spaß beim Monza holen… und wenn es in der Nähe von Stuttgart eine Pause gibt…

            • bronx sagt:

              Hey Snoopy,

              wenn wir es schaffen, richten wir es ein. Sehr gerne! Spider streicheln 😉

              Thx & Grüsse
              Bronx

            • bronx sagt:

              Hey Snoopy, eine Ergänzung: wir haben es zwar nicht geschafft in Stuttgart eine Pause zu machen, sind über die A 6 gefahren (um Stuttgart herum glaube ich, über Heilbronn). Aaaaber Monzi ist „zu Hause“ angekommen. 😀 Das war doch etwas stressig. Fr. 14:00 Uhr in den Flieger, danach in Basel mit der SSB nach Bern, etwas Bus-Fahrt, Auto übernehmen, Vignette kaufen, rauf auf die Schweizer BAB, fahrt nach Basel zu Freunden, wo wir übernachteten. Unterwegs etwas heisse Bremsen, der Doppelregistervergaser zickte ein bissel, egal. Beides behoben! Dann Sa. in der früh zum Zollamt Lörrach, alles „no problem“ (noch nie solch eine problemlose Abwicklung gehabt 😉 ). Danach mit geruhsamen 120 – 130 Km/h richtung Heimat. Nun, nach 895 Km angekommen und jetzt lass ich das ganze noch nen Moment sacken und freu mich einfach!

              Greetz,
              Bronx

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