„Sag mal, wo’sn der Schlüssel vom Audi…?“ Mit diesem Satz fing alles an, irgendwann heute Morgen, im Osten von Kiel. Das ist 8 Stunden her. Nein, sie hatte ihn nicht gesehen, stieg später in den Mercedes und fuhr mit unserem viertelfinnischen Sandmädchen von Kiel zurück nach Hamburg. Ein fröhlich Liedlein singend. Ich will, nein ich MUSS heute Abend mit dem Audi nachkommen und stehe vor einigen Problemen. Ich komme gerade noch nicht mal rein in den alten Dottore, vom Losfahren kann noch viel weniger die Rede sein. Das bedeutet: Entweder den Schlüssel finden oder… oder… hm. Na das sehen wir dann.
Haben Sie schon mal einen Autoschlüssel nicht wiedergefunden? Ich will gar nicht von „verlieren“ sprechen, denn ich bin ja mit der Karre hier her gekommen und habe seit dem das Grundstück nicht verlassen – also muss er hier irgendwo sein. Aber er ist nicht da, wo ich ihn immer hinhänge: Am Schlüsselbrett. Doof. Ich durchsuche alle Taschen, sowohl die an meinen Klamotten am Körper als auch die meiner Arbeitshose, die ich heute auch an hatte. Die Taschen meiner Jacke. Die aller anderen Jacken. Laptoptasche. Alle Ablagen im Wohnzimmer, in der Küche und im Bad. Manchmal legt man so einen Schlüssel ja in Gedanken mit irgend etwas anderem irgendwo hin. Nein. Hab ich nicht. Der Kofferraum ist offen, da habe ich vorhin ein paar Ersatzteile reingelegt. Aber nicht den Schlüssel. Nirgends. Er ist nicht im Kühlschrank, nicht auf der Terrasse und auch nicht in der Kaffeemaschine. Verdammt. Habe ich den stecken lassen, und jemand hat ihn geklaut? Nein. Ich lasse NIE den Schlüssel stecken, und selbst wenn – alle Türen sind zu. Die Fahrertür lässt sich nur mit dem Schlüssel zumachen, ich glaube nicht, dass sich ein Schlüsseldieb so viel Zeit nähme. Nein, den hat niemand geklaut. Ich laufe die Straße rauf und runter und scanne mit Adleraugen den Straßenrand. Ist er mir aus der Tasche gefallen? Nein. Ich durchsuche alles noch mal. Und noch mal. Was für ein sinnloses Verbrennen von wertvoller Zeit 🙁 Irgendwann ist klar, dass ich diesen Schlüssel hier und heute nicht mehr auftreiben werde, also plane ich einen gezielten Einbruch. Vielleicht… liegt er ja doch irgendwo im Auto…?
Ach ja, die guten alten Zeiten. So ein Kleiderbügel von der chemischen Reinigung ist schon ein super Universalwerkzeug, das kennt man ja noch aus den alten Filmen. Heute, bei neueren Autos geht das nicht mehr. Da kann man die Türen nicht so einfach mit einem Schraubendreher von der Dichtung wegdrücken und schon gar nicht den Knopf mit einer Art Haken hochziehen. Die Knöpfe sind heute oben nicht mehr breiter als unten (damals, 1977 waren sie es), und irgendwelche Innenraumüberwachungen würden wohl laut Alarm schlagen. Ich frickel mir so einen Bügel zurecht und finde mich wieder zwischen komisch guckenden Spaziergängern, die mich nicht persönlich kennen und lachenden Nachbarn, die das schon gewohnt sind. Dass ich seltsame Sachen an und mit den Autos vor meiner Haustür mache und mich dabei fotografiere. Es kommt innerhalb von 10 Minuten kein Polizeiwagen, soll mich das nun verunsichern oder beruhigen? Dann bin ich drin. Kein Schlüssel. Nirgends. Hätte mich auch gewundert, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Also nochmal von vorn. Ich laufe die Straße ab. Ich durchsuche nochmal alle Taschen, sowohl die an meinen Klamotten am Körper als auch die meiner Arbeitshose, die ich heute auch an hatte. Ich gucke sogar im Wäschekorb. Die Taschen meiner Jacke. Die aller anderen Jacken. Die Laptoptasche, obwohl ich das alles schon gründlichst gemacht habe. Alle Ablagen im Wohnzimmer, in der Küche und im Bad. Der Kofferraum ist immer noch offen, ich suche erneut und finde eine verschollen geglaubte Zierleiste unterm Teppich. Aber nicht den Schlüssel. Nirgends. Er ist noch immer nicht im Kühlschrank, noch immer nicht auf der Terrasse und auch noch immer nicht in der Kaffeemaschine. Nochmal Verdammt.
Ich bin zu alt zum kapitulieren. Nicht vor meiner eigenen Blödheit und schon gar nicht vor einem kleinen Schlüssel. Ich habe in den vergangenen Jahren zu viel Scheiße erlebt, bin da durchgegangen und habe nach und nach alles in den Griff bekommen, da ist das hier ja wohl auch zu regeln. Es muss wohl der harte Weg sein. Die Alternative wäre eine Bahnfahrt nach Hamburg und übermorgen eine Bahnfahrt wieder zurück nach Kiel. Nicht unbedingt unattraktiv, aber dann hätte ich hier noch immer keinen Schlüssel. Der zaubert sich ja nicht plötzlich wieder her. Gleichwohl er irgendwo sein muss….. Egal. Ran an den Speck beziehungsweise den Stahl, Lenkrad runter und das Zündschloss freilegen. Dafür muss der komplette Lenkstockschalter ab, aber das ist bei diesem alten Herren mit dem Lösen einer einzigen Schellenschraube getan. Sollte ich vielleicht noch mal alles durchsuchen…..? Ich rufe mein halbfinnisches Fräulein Altona an, ob der Schlüssel vom Audi vielleicht aus irgend einem Grund im Mercedes liegt? Nein 🙁 Nun reicht’s. Ich ziehe ein dickes schwarzes Verlängerungskabel aus dem Kellerfenster bis auf die Straße. Hat der Audi grad gezittert? Ja, zu Recht, mein Lieber. Auch wenn du nichts dafür kannst, du kostest mich gerade eine Menge Nerven und Zeit an einem Tag, an dem ich beides nicht habe. Ich fahre heute noch Audi. Definitiv. Und jetzt ist schweres Geschütz angesagt.
Die gute alte BOSCH hat schon einige Löcher in weichem und hartem Material hinterlassen, heute wird sie erstmals mit rundköpfigen Abrissschrauben (sieht komisch aus, oder? sss) aus Stahl konfrontiert. So ein Zünschloss konnte man natürlich auch in den 70ern nicht einfach mit einer 13er Stecknuss abschrauben, auch damals gab es schon Diebe und auch damals hingen die Menschen an ihren teuer bezahlten Mittelklasselimousinen. Die beiden Schrauben im Alugehäuse des Zündschlosses sind am Ende des Tages auch nur Schrauben. Und nein, liebe Kinder, ich erkläre euch und auch den Erwachsenen, die das vielleicht wissen wollen jetzt nicht im Detail, wie man an diese Schrauben rankommt. Das soll ja hier keine Anleitung zum Audiknacken sein. Auch erzähle ich nicht, wie weit und wie tief man bohren muss, aber lasst euch gesagt sein: Da fallen eine Menge Metallspäne in den Fußraum. Was ich lerne: Die Schrauben halten nicht nur das Zündschloss, sie fixieren auch die komplette Lenksäule am Armaturenträger. Oh. *KNACK* jetzt nicht mehr….
Die Ingenieure haben sich da vor 37 Jahren in Neckarsulm ganz schön Mühe gegeben, ihre Autos stabil und sicher zu bauen. Mal eben die Kabel rausreißen, aneinanderhalten und dann läuft der Laden (wie im Kino) geht hier nicht. Solange das Zündschloss noch auf der Lenksäule sitzt rastet gegebenenfalls auch noch das Lenkradschloss ein. Also ganz runter mit dem Teil. Hinten drauf steckt ein Bauteil, das gern mal im Alter seinen Dienst quittiert. Der Anlassschalter. Schreibt man den heute wirklich mit drei s? Ist ja gruselig. Auch den hab ich jetzt mal nicht fotografiert, da kommt man auch gaaaanz schwer ran. Echt. Und ich beschreibe hier auch nicht, welche der 7 Klemmen wie verbunden werden müssen, damit man a) die Zündung anschaltet und b) dem Anlass-Relais die Spannung gibt, die es davon überzeugt, den Strom zum Anlasser durchzuschalten. Aber ich kann so viel verraten: Als penibler Kommunikationselektroniker habe ich fein drei Kabel mit Steckern gekrimpt und die in die richtigen Pole gesteckt. Das sieht nicht nur gut aus, das verhindert gegebenenfalls auch einen feinen kleinen Kurzschluss mit Brand hinter dem Armaturenbrett, denn hier wird mit Klemme 30 hantiert, die ist stromführend direkt von der Batterie.
Das muss jetzt nur noch a) überhaupt funktionieren und b) bis Hamburg halten. Ich bin heute ein Mann von viel a und b. Und ich bin Kummer gewohnt, mit dem KaSi fahre ich schon seit Jahren rum und habe das Abblendlicht mit einer Klemme im Sicherungskasten überbrückt, weil irgendwo ein Kabel gebrochen ist. Geht. Warum also nicht auch hier? Ein bisschen Sorgen machen mir die drei anderen unberücksichtigten Klemmen am nun temporär nicht mehr benötigten Anlassschalter, die haben schließlich auch irgend eine Funktion. Aber was kann schon groß ausfallen bei so einem alten Auto? Primär will ich jetzt den Motor zum Laufen bekommen, damit mich der Wagen nachher nach Hamburg tragen kann. Wider der Deutschen Bahn und wider der Kapitulation. Später kann ich mir ja bei ebay ein gebrauchtes neues Schloss kaufen und das entsprechend wieder einbauen. Ich habe ja nur die beiden Schrauben zerstört, den Rest kann ich wieder brav zurückbauen. Okay, vielleicht habe ich auch mit der Bohrmaschine ein bisschen vom unteren Armaturenbrettträger (wirklich heute mit drei t? Krass) weggefräst, aber das sieht man nicht, da ist das Lenkrad vor. Also, dann, wenn ich es wieder draufgeschraubt habe. So. Zwei der drei Klemmen verbinden. Zündung, jetzt?
Jawohl! Kupplung treten, die dritte Klemme mit ranhalten – und der Anlasser dreht sich. Und der Motor springt an. YESS!!!!! 🙂 Nach 45 Minuten bohren und basteln läuft der Dottore wieder, lässt sich lenken und schalten und macht insgesamt einen fahrbaren Eindruck. Ich… äh… okay, die Blinker gehen nicht. Das muss an der Position der Schalter auf der nun nicht mehr fixierten Lenkachse liegen. Glaube ich. Dementsprechend sollte ich Kreuzungen meiden oder vielleicht die Hand raushalten, das geht ja beim Fahrrad auch. Das normale Abblendlicht geht auch nicht. Nur das Standlicht. Also sollte ich los, bevor es dunkel wird, das kriege ich aber hin. Der Scheibenwischer geht auch nicht. Und es sieht nach Regen aus. Aus Mangel an Alternativen lasse ich mich trotzdem drauf ein und beschließe, zur Not einfach so schnell zu fahren, dass die Regentropfen auf der Scheibe nach oben weggefegt werden. Dass das nicht geht weiß ich irgendwie, aber nun bin ich schon so weit gekommen – jetzt will ich das auch durchziehen. Wenigstens weiß ich jetzt, was mindestens alles noch über diesen Anlassschalter gesteuert wird. Das Radio hängt direkt an Klemme 30, das geht immer. Und das ist auch gut so. Die Hupe geht auch. Die Lenksäule schwabbelt ein wenig haltlos ohne ihre Fixierung im Fußraum vor sich hin, ich beschließe, vorsichtig zu fahren und das alles erst zu veröffentlichen, wenn es ein gutes Ende genommen hat 🙂
Steine im Weg? Fuck you. Nur ein kleines Ereignis innerhalb des riesengroßen Haufens an Arbeit, Kummer und Zeitdruck, der momentan in Sandmanns Welt abgearbeitet wird. Aber weil ich nicht einsehe, dass so ein Dreck jetzt überflüssigerweise auch noch meine Pläne verzögert oder durchkreuzt ist es mir so wichtig gewesen, den Kahn wieder zum Laufen zu kriegen. Dass dies erst der Anfang war und in der Folge nach und nach noch ein weiterhin malader Vergaser, verhärtete Ventilschaftdichtungen, eine durchgeschossene Kopfdichtung, ein zahnloser Zahnriemen und ein geplatzter Kühlwasserschlauch kommen ist nur konsequent. Aber das sind andere Geschichten. Heute fahre ich mit dem Audi nach Hamburg, und ich komme heil und nur leicht genervt da an. Ohne Regen 😉 Und vielleicht bin ich auch ein bisschen stolz auf die alte Karre, denn trotz alledem bringt sie mich auch in stürmischen Zeiten immer wieder nach Hause.
Sandmann
Moin Jens, kann das sein, dass du mich irgendwie verfolgst? 😀 – Ich meine die Paralellen zu unseren Geschichten?
Ich hatte so ein Luxusproblem erst vor knapp 10 Tagen. Mein schwarzer E28 wurde einige Wochen nicht bewegt, ich wollte ihn bei dem schönen Wetter mal wieder fürstlich mit Super Plus ausführen, und was muss ich feststellen? Richtig! Der Schlüssel ist weg! Ich hatte es zwar nicht so eilig wie du, und hätte noch auf einen anderen E28 ausweichen können, aber ich wollte unbedingt diesen E28 fahren.
Ich hab gesucht, gesucht und gesucht und in diesen Schlüssel nicht gefunden. Dann sah ich in der Garage, dass ich den blöden Schlüssel auf Beifahrersitz liegen hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich eine Alarmanlage mit FB verbaut hab. Sofern kein Schlüssel steckt, schließt sich der Wagen innerhalb von 3min selber ein. Was macht man da? Genau, auf dumme Ideen kommen. Ich hab den Trick mit dem Golfball versucht, nur hat der leider nicht geklappt.
Zweitschlüssel ist verloren. Die FB finde ich auch nicht. Also zur BMW, meine Fahrgestellnummer, Papiere abgegeben und keine 24std später hatte ich einen Ersatzschlüssel. Ich weiß zwar nicht wie das bei Audi ist, gibt es aber die gleiche Möglichkeit durch die Schlüssel bzw Fahrzgestellnummer an einen Schlüssel zu kommen?
Mich hat der Spaß zwar 50€ gekostet, aber was passiert am letzten Wochenende? Ich ziehe meine Lederjacke nach knapp einen Jahr wieder an und was finde ich da? Genau, die zweite FB womit ich die verdammte Karre aufschliesse….
Lars
Hahahaaaaaaaa 😀
Ja, vielleicht sind es genau diese Geschichten, die wir irgendwie alle mal erleben, wenn wir mit alten Autos unterwegs sind und nebenbei noch LEBEN 😉
Die Idee mit der Fahrgestellnummer und Audi hatte ich auch, das wäre mir aber zu aufwändig gewesen (und ich glaube auch nicht, dass sie mir bei SO einem alten Auto noch hätten helfen können). Ich wählte die ebay Alternative mit komplettem neuen Schloss plus Fahrertürgriff und Heckklappenschloss und natürlich einem Schlüssel. Aber ich will nicht der nächsten Geschichte vorgreifen und auch nicht verraten, ob ich den Schlüssel später vielleicht… äh… egal.
Meine mittlere Tochter hat nach über einem Jahr mal ihr schmerzlich vermisstes und inzwischen längst ersetztes Smartphone in einer Jackentasche in der Garderobe wiedergefunden. Jackentaschen sind die Zeitmaschinen des neuen Jahrtausends, ein Blick in alle Taschen lohnt sich IMMER. Besonders wenn man Winterjacken und Sommerjacken hat…
Sandmann
Alter….
Was ein Glück bin ich bisher von solchen Sachen verschont geblieben! Ganz im Gegenteil – ich habe sogar noch ein paar Schlüssel von meinen alten Autos. Bei den meisten war ich aber sowieso der letzte Besitzer. Früher war Rost ja noch DAS Thema.
Steffen
Ay Steffen,
sowas ist mir vorher auch noch NIE NIE NIE passiert. Ich habe noch nie einen Schlüssel verloren, geschweige denn mein Portemonnaie. Deshalb war ich ja auch so perplex. Von meinen alten verblichenen Autos habe ich auch noch Schlüssel, und vom Granada habe ich vergangene Woche sogar den seit 15 Jahren verschollenen Brief gefunden 🙂 Alles noch da. Der Schlüssel vom Audi ja auch 🙁 Aber das ist eine andere Geschichte…
Sandmann
Ja die Schlüssel. Ich hatte neulich den Schlüssel auch mal für ein paar Minuten aus den Augen verloren. Zum Glück gleich wieder gefunden. Für meinen Oldie habe ich ganz viele Schlüssel. Habe extra den einzigen einzelnen Schlüssel für den Kofferraum nachkaufen können. Anhand der Nummer habe ich ihn in England gefunden. Es gab ja früher nicht so viele verschiedenen Kombinationen.
Ich glaube mittlerweile hast du den Schlüssel ja wieder gefunden und neue Schlösser gekauft. Da kann ja nichts mehr schief gehen. Meine Frau hat den Schlüssel vom Keller verlegt in dem der Rasenmäher steht und die Winterreifen sind. Jetzt hat der Schlüsseldienst für viel Geld einen nachgemacht der zwar dort passt aber nicht an den Türen davor und auch nicht am Heizungskeller. Na wenigstens ist der Rasen gerettet und ich komme an die Winterreifen. Das ist leider eine richtig gute T3 Brandschutztüre… Als Madame den letzten Autoschlüssel verloren hatte haben wir den nachbestellt (locker 200 Euro für so ein Wunderwerk der Technik). Als die Bestellung raus war hat ein Nachbar den Schlüssel am Aufgang zum Haus gefunden… Murphys Gesetz…
Ay Snoopy,
sowas kann einen WAHN-SINN-IG machen oder? Gerade bei Haustüren ist der Schlüsseldienst ja gleich so RICHTIG teuer 🙁
Deshalb habe ich für die Haustür immer einen gut versteckt draußen rumliegen. Den habe ich auch schon zweimal gebraucht. Hihi…..
Ich konnte das alte Schloss im Audi drin lassen, ich hab ja nur die Halteschrauben ausgebohrt. Die hab ich durch M15 Gewindeschrauben ersetzt, dabei habe ich aber irgendwas falsch gemacht. Entweder das Schloss mit Lenkradsperre schief aufgesetzt oder was weiß ich. Wenn ich lenke knarzt und schabt und schleift und mahlt es metallisch, als wenn jemand auf Höhe des Schlosses mit einer groben Feile an der Achse schaben würde.
Ich nutze heute mal die Mittagspause und zerlege das alles wieder. Irgendwas hab ich da wohl nicht richtig gemacht. Und nein – es ist nicht nur der Schleifer von der Hupe am Lenkrad 😉
Auf in einen aufgeschlossenen Freitaaag 🙂
Sandmann
Hey Sandmann,
ich bin ja eher chaotisch veranlagt und habe deswegen schon desöfteren Schlüssel verlegt. Bisher aber alle immer wieder gefunden.
Oft ist es so: Mein Auto steht vor der Haustür, also mitten auf der Auffahrt. Wenn meine Eltern dann mit dem Passat wegwollen, muss mein Auto weg, damit sie durchkommen. Und? Schlüssel ist weg. Unter Druck suchen ist immer blöd. Seitdem habe ich den Zweitschlüssel immer an einem Ort liegen, wo er danach auch gleich wieder hinkommt. Ein Kumpel von mir stand nach der Schule vor seinem Audi Cabriolet und konnte seinen Schlüssel nicht finden. 6 Stunden hatte der im Zündschloss gesteckt und keiner hat das dunkelblaue Auto geklaut.
Schlimmer finde ich, wenn der Schlüssel abbricht. Hatten wir beim Cabrio einen Tag vor der Oldtimerrallye. Mit dem neuen Schlüssel ging der Kofferraum nicht auf. Alle Unterlagen und dasSchildbefestigungsmaterial lagen im Kofferraum. Ich musste dann über die Rückbank reinkrabbeln. Ein Glück hat das Golf Cabrio einen „großen“ Kofferraum…
Bei Elsa ist das einfacher. Drei Schlösser, drei Schlüssel. Werd sie mir aber auch nochmal nachmachen lassen.
Schöne Grüße
Lars, der nun Bewerbungen schreibt.
Ay Lars,
drei Schlüssel bei Elsa? 🙂 Muuhaha soll das so sein? Mach dir die bloß nach, solange du sie noch hast….
Ich habe eigentlich nicht viele Orte, an denen mein einziges Schlüsselbund ist. In meiner linken vorderen Hosentasche, auf meiner Kommode im Wohnzimmer oder eben am Schlüsselbrett. Irgendwo da ist das IMMER! Aber der Audischlüssel war alleine, weil ich den so selten fahre…….
Abgebrochen ist mir zum Glück noch kein Schlüssel. Du hattest mir ja davon erzählt, wie ärgerlich. Der muss dann aber schon ganz schön porös gewesen sein. Fette mal alle deine Schlösser, bevor der Winter kommt. Das wirkt Wunder.
Bewerbungen? Als was denn?
Ich werde mir heute Abend mal Jan Delay in der O2 World genehmigen 😀
Schönen Freitag!
Sandmann
„Und alle, die rocken wollen, sagen ho!“ 😀 Jay Delay hätte ich mir auch mal gerne live angehört. Aber ich war bisher nur auf einem Konzert von Frida Gold und.. naja ;). Nicht so ganz meine Musik.
Drei Schlüssel, ja :D. Einmal ein Volvo-Zündschlüssel und zwei Briggs&Stratton Schlüssel. Einer für die Fahrertür (Beifahrer hat kein Schloss) und einmal für die Heckklappe. Und die werden auch bestimmt nachgemacht. Ich brauch ja eh noch „ein paar Teile“ für sie. Da kann der Händler sie nachmachen.
Ich fette mein ganzes Auto vor’m Winter ein. Mit Seilfett, dass soll unheimlich gut konservieren und ist nichtmal teuer – nur Schmierkram. Ist aber wasserabweisend und lässt keinen Sauerstoff ans Blech. Mal schauen, ob es wirkt.
Bewerben werde ich mich für einen dualen Studiengang „Fahrzeugtechnik in Fachrichtung Aufbau“ – also Karosserie – bei einem großem Autohersteller. Ich hoffe, dass es was wird. Falls es mit dualem Studiengang nicht klappt, was ich schade fände, versuche ich es auf einer normalen Uni. Aber das wird sich alles zurecht laufen.
Schöne Grüße
Lars
Ay Lars,
deine Berufswahl klingt gut. Sehr konsequent. Mich würde interessieren bei welchem „großen Autohersteller“, aber das kannst du mir auch gern mal per p.M. schreiben 🙂
Jan Delay macht einfach nur Spaß. Die O2 World in Hamburg hat zwar eine saumäßige Akustik und es war Instrumentenbrei mit unverständlicher Stimme, aber 13.000 Zuschauer können nicht irren 😀 Cooler Typ. Und immer wenn ich „Hoffnung“ höre muss ich ein bisschen schlucken.
Meinen Daimler werde ich auch vor dem Winter fein konservieren. Mal sehen, was die Produkte von Nigrin so taugen, ich habe da mal was geordert…
Sandmann
Moinsen Sandmann,
wie hast du denn vor, deinen Kombi zu konservieren? Ich werde ihn – irgendwann nochmal – waschen und dann den Unterboden und die Falze mit Seilfett konservieren. Neulich habe ich an drei Nachmittag unten Flugrost entfernt und übergestrichen mit Rostschutzfarbe. Nun sieht mein Auto wieder aus wie ein Garten, ich könnte schon Erdbeeren dran pflanzen.
Wofür kann man eigentlich Packete nachverfolgen, wenn der Kram nicht funktioniert? Hm…
Schöne Grüße
Lars
Ay Lars,
ich werde ihn schön wachsen und von unten die Falze fetten.
Vorher wird noch der kleine Unfallschaden (nicht meine Schuld) in der Werkstatt beseitigt und neu lackiert.
Und die Sitze und das Cockpit bekommen mal wieder eine Auffrischung.
Ich schreib mal ein paar Erfahrungsberichte, mit Nigrin habe ich bisher noch nicht viel am Hut gehabt…
Sandmann
… Ich glaube, dass ich doch mal den Schlüssel für meine Simson verloren habe. Aber der ist sehr einfach zu ersetzen.
Genau Lars – was willste werden?
Steffen
Die Simson müsstest du doch mit einem Schraubendreher aufkriegen, oder? 😉
Ich war bei meinem Taunus damals ziemlich erschüttert. Meine Freundin hatte so seltsame Schlittschuh, sie konntest du unter deine Wanderstiefel drunterschnallen. Die hatten einen Schlüssel, mit dem man die Länge der Sohle verändern konnte. Mit dem ist sie in die Fahrertür reingekommen. Und mit ihrem Fahrradschlüssel auch 🙁 Wie peinlich.
Sandmann
Hallo zusammen,
ich verfolge dem Blog nun schon eine ganze Weile. Einen Old- oder Youngtimer habe ich mangels Masse gerade nicht, das Interesse daran ist aber groß. Vor allem finde ich aber auch die Beiträge (und Kommentare) zu den eher zwischenmenschlichen und alltäglichen Themen immer irgendwie ermutigend oder tröstlich, oder was auch immer… Irgendwie ein gutes Gefühl zu sehen, dass sich da noch andere an den Widrigkeiten des Lebens abarbeiten aber dennoch den Kopf oben behalten. Macht weiter so.
Jedenfalls: Zum Thema Autoschlüssel hab ich noch einen:
Mitte der 90’er in Köln, meine WG-Mitbewohnerin verletzt sich beim Sprung vom Hochbett das Sprunggelenk. Ich klingele in Ermangelung eines eigenen Autos bei der Nachbarin, die mir den Schlüssel für ihren 2CV gibt. Ich trage meine Mitbewohnerin huckepack nach unten, verfrachte sie in die Ente und will starten, es tut sich aber rein gar nichts. Nach einigen Versuchen vermute ich einen technischen Defekt und gehe wieder hoch zur Nachbarin (ich habe zu der Zeit vermutlich niemanden gekannt, der unterhalb des 4. Stockwerks Altbau wohnte). Die zeigte sich dann doch erstaunt, dass ich es überhaupt ins Auto geschafft hatte. Denn sie hatte mir versehentlich ihren Fahrradschlüssel gegeben.
Schöne Grüße
Bastian
Ay Bastian,
😀 ich lache zuerst mal LAUT über den Fahrradschlüssel, den Kommentar lese ich erst jetzt, nachdem ich weiter oben bei Steffen auch schon so was ähnliches geschrieben habe. Hihi 🙂 Großartig.
Dann erstmal hallo! und herzlich willkommen bei den auch mal was schreibenden Lesern, das freut mich. Nur wenn ihr auch euren Senf dazu gebt macht es mir und den anderen erst richtig Spaß, her zu sein.
Ja, die Widrigkeiten des Lebens. Mal mit, mal ohne Auto. Ich habe da noch so einiges aufzuarbeiten, und wenn sich der eine oder andere von euch angesprochen oder zumindest gut unterhalten fühlt, ist es mir eine Ehre. Glaube mir – mit meinem Leben wollt ihr momentan nicht tauschen. Aber es geht voran. Und ich hab langsam mal wieder Zeit und Kopf, das auch alles aufzuschreiben 🙂
Sandmann
Na, lieber Sandmann, Du warst wenigstens so was wie „daheim“. Stell Dir vor, Du verlegst die Schlüssel bei einem Zwischenstop so 500km von zuhaus (=dem Aufbewahrungsort des Zweitschlüssels).
Es wäre übertrieben, zu behaupten, daß ich nun jeden Pflasterstein von Bodenwerder (an der Weser) kenne, aber ich habe mir damals zumindest einige etwas genauer angesehen…
Drei Erkenntnisse:
1. Wenn sich das Gesuchte nicht in den „von außen“ zugänglichen Taschen von Jacke und Hose befindet, mach direkt mit den „inneren“ Taschen weiter.
2. Außenstehende, die einem beruhigend zureden a’la „Jetzt mal mit der Ruhe, eins nach dem anderen, Aufregen bringt GAR nichts“, sind echt nett und haben vollkommen recht!
3. Die Taschen eines Hoodies eignen sich nicht wirklich, etwas anderes außer den eigenen Händen drin unterzubringen, doch ein Autoschlüssel *muß* dort nicht rausfallen. Er kann auch nach einem, äh, erweiterten Stadtrundgang immer noch dort sein- wo man ihn nämlich nach Verschließen der Karre hingepackt hat.
😀 😀 😀
Ay opatios,
ogottogottogott du hast echt die Umgebung abgesucht? Krass 🙄
Aber ein Schlüssel fällt tatsächlich so gut wie nie aus irgendwelchen Taschen, das ist zumindest mir noch nie nie nie passiert. Okay, meine Brieftasche ist schon ab und an mal am Steuer sitzend aus der Hosentasche auf den Sitz (oder darunter) gerutscht, aber das waren dann sehr „jugendliche“ Hosen mit flachen Taschen, die nur knapp über der Arschfalte zu Ende sind.
Seit dem habe ich das Portemonnaie immer in der Mittelkonsole liegen 🙂
Ich ärger mich n bisschen, weil seit der Aktion meine Lenksäule böse mahlende Geräusche von sich gibt. Ich leide damit schon das Audiforum voll 🙁
Sandmann
Mir ist es schon passiert, dass ich Sachen „danebengesteckt“ habe, das heißt eigentlich in Richtung Tasche aber nicht so wirklich rein.
So was fällt dann irgendwann auch runter. Und nen Autoschlüssel in so nem neckigen Schlüsselmäppchen hört man nicht unbedingt auf dem Boden aufschlagen wie nen blanken Metallschlüssel.
Von daher: Ja, ich habe die Umgebung abgesucht, bis ich wieder in dem Café war, das ich zuvor verlassen hatte. Und fündig wurde.
Ich sah übrigens irgendwo durchschimmern, dass sich auch Dein Schlüssel irgendwann wieder angefunden hat, nur später?
Ach höööööööööääääääär auf 🙂
Ja – der ist wieder da. Nehme ich in der nächsten Geschichte mit auf. peinlich, das alles……
Danebenstecken kenne ich so selbst auch nicht. Ich habe nur ein dauerhaftes iPhone-fallenlassen-Problem. Zumeist, wenn ich es aus der linken hinteren Hosentasche raushole, wo es immer steckt. Dann fällt es gern mal auf den harten Asphalt. Das hatte mich bereits zwei Displays gekostet (die berühmte Spiderweb-App), bis mir meine großen Töchter dann eine Hülle mit ihren Bildern drauf geschenkt haben. Ich bin eigentlich kein Hüllen-Freund, aber wegen des Bildes (was SEHR sweet ist) habe ich mich drauf eingelassen. Ich möchte nicht wissen, wie oft diese Hülle mein altes 4er iPhone nun schon gerettet hat. 10 mal? 12 mal?….
Sandmann
So eine Aktion, hast Du keinen Nachbarn aus einem mittelosteuropäischen Land? Nun, wie man in einen Golf II hineinkommt, habe ich auch mal ausprobieren müssen. Denn wenn man von der Beifahrerseite aus einsteigt (links war es zu eng), den Schlüssel ins Zündschloß steckt und dann die Tür wieder zuknallt, dann hat man sich doch ausgeschlossen! Da reichte aber ein flaches, schmales Blechstück, welches etwas abgewinkelt ist und mit der man zwischen Dichtung und Fensterscheibe ganz einfach die Entriegelung betätigen kann, ohne Spuren zu hinterlassen. So sind damals wohl auch die Halunken in das Auto gekommen, die mein schönes „Düsseldorf CR“ in einer Tiefgarage eines Heider Supermarktes „gezogen“ haben. Und dann war da noch die legendäre Fahrt, die Jahreszeit wie jetzt, es regnete und plötzlich war der Motor aus, Gottverlassene Gegend, Handies gab es noch nicht im Massenmarkt. Ich konnte wieder starten, aber der Wagen ging gleich wieder aus. Ok, Du weißt ja welche Strippen man verbinden muß, damit die Zündung wieder dauerhaft bestromt wird. Toll, der Golf lief wieder, aber – wie bei Deinem Audi – nur Standlicht und der Scheibenwischer ging auch nicht. Der Golf hatte von mir nachgerüstete Nebler, das Relais war im Motorraum. Also, da den Ausgang abgezogen und das direkt auf die nahe Batterie gesteckt. Standlicht + Nebler bei starkem Regen, das ist erlaubt. Heute fahren eine Menge Idioten ohnehin bei jedem Wetter mit eingeschalteten Neblern… Aber der Scheibenwischer ging nicht, Mist. Die Lösung kam, als ich durch dauerhaftes Betätigen der Lichthupe bessere Sicht wollte. Dabei ging dann der Scheibenwischer auch los! Ok, war schwierig, daß ich die Scheiben nur wischen konnte, wenn kein Gegenverkehr kam, die hätten mich sonst sicher gelyncht oder für verrückt gehalten, daß ich ständig mit der Lichthupe spiele. Gleich am nächsten Morgen sollte ich nach Kiel, also früh zur längst nicht mehr existierende VW Werkstatt Hinrichsten & Wolters in Heide am Kleinbahnhof (dort ist heute die hervorragende freie Werkstatt von Herrn Westerweck zu finden). Für meine „Konstruktion“ erntete eher Anerkennung denn auch nur den Anflug von Hohn. Es war der Zündanlaßschalter hinüber gegangen und hatte auch noch den Wischerhebel mitgenommen. Übrigens „Armaturenbrettträger“ schrieb man auch schon vor der Schlechtscheibreform mit drei „t“. Folgen auf drei gleichen Konsonanten ein weiterer anderer Konsonant, dann werden die drei Konsonanten auch geschrieben, folgt ein Vokal, dann nicht. Beispiele: „Sauerstoffflasche“, aber eben „Schiffahrt“.
Ay Uli,
ich erkenne meine Problematik ansatzweise wieder 🙂
Hihi….
Immerhin bist du drauf gekommen, dass bei Fernlicht der Scheibenwischer geht 😀
Meine große Tochter kämpft grad mit dem Problem, dass der Motor gleich nach dem ersten Anspringen wieder ausgeht und das Wegfahrsperrensymbol leuchtet 🙁 Wir haben den dann mit viel Vollgas anbekommen, scheint auch am Zündschloss oder dem Schlüssel zu liegen. Doof…..
Aber Hauptsache man kommt erstmal los. Und das hast du damals ja auch gut gemeistert…
Sandmann