Herbstlaub, Bergfest, Melancholie. Mittwoch.

Heute wird’s ein Bilderbuch

Ay ihr da in der Gegenwart,

Spurensuche kann debil machen

Spurensuche kann debil machen

am heutigen Tag steht einmal nicht der VW K70 im Vordergrund, denn alle Fotos von ihm sind farbenfroh im Kasten. Nein, Örg und ich wagen uns an meine ganz persönliche Vergangenheitsbewältigung. Falls Sie den Anfang verpasst haben sollten, hier lesen Sie zunächst die dramatischen Geschichten von Teil 1 und Teil 2. 🙂 Mit einer Umgebungskarte und drei Fotoalben bewaffnet machen wir uns um 9.30 Uhr morgens auf die Spurensuche. Die Spuren meiner Kindheit oder das, was von den damaligen Schauplätzen 30 Jahre später noch übrig ist. Genaugenommen ein Buchen- und Burgentag, mit ganz viel Haaransatz und einer klaren Meinung über den Unterschied zwischen den ewig Gestrigen und denen, die mit Sonne im Herzen einfach nur mal zurück blicken…

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Ich habe Herbstlaub gesehen! Dienstag

Am Rande der goldenen Zeiten

Ay Gemeinde,

Geklaute Äpfel aus Nachbars Garten

Geklaute Äpfel aus Nachbars Garten

Jake und Elwood stehen noch immer am Anfang einer sentimentalen Reise. Nach einer relativ guten, wenn auch emotional unruhigen Nacht im Doppelbett des Schlafzimmers „meiner Eltern“ (früh morgens fängt Örg übrigens an zu schnarchen) sind heute die offiziellen Fotos für den anstehenden Bericht in der Auto Bild Klassik angesetzt. Das bedeutet: früh aufstehen und für ein perfektes Outfit sorgen. Sowohl für uns beide als auch für den KaSi. Petrus scheint uns erneut einigermaßen hold, obwohl wir gestern Abend nicht alles aufgegessen haben. Was schlicht unmöglich war, der gemeine Pfälzer scheint unter einem Kilogramm abendliche Gesamtmenge an Fleisch oder Wurst nicht aufzugeben. Wir nahmen den Schinken mit aufs Zimmer und kühlten ihn unbürokratisch in der Minibar. Dienstag… hier sind wir!

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Ich habe Herbstlaub gesehen! Montag

Eine bunte Reise in die Abgründe der Psyche

Ay Gemeinde.

Jake und Elwood auf der Straße

Jake und Elwood auf der Straße

JA. Wir haben es getan. Eine kleine Blog-Community, unsere Familien, unsere Freunde und Bekannten erklärten den Örg und mich (zurecht) für völlig bescheuert. Trotzdem haben wir den alten K70 auf die allerletzte Minute einigermaßen fahrtauglich bekommen. Und sind unterwegs. Wir schreiben das Jahr 2008. Es ist 35 Jahre her, dass meine sich in Auflösung befindende Familie mit einem VW K70 Urlaub auf dem Bauernhof machte. Im Pfälzer Wald, auf dem Stüterhof. In stilsicherer Klamotte rollen wir deshalb heute mit einem 37 Jahre alten Volkswagen durch die Republik, auf den hoffentlich noch verbliebenen Spuren von Kalle, Inge, Anita und dem kleinen Sandmann.

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Immer noch Prolog. Das kann ja heiter werden!

Etwas Kosmetik, bevor der Wahnsinn kommt.

Da ist noch eine Menge Arbeit

Da ist noch eine Menge Arbeit

Ein paar Tage lang hat es für mich nicht so ausgesehen, ich müsse an dieser Stelle eine gewisse Portion Pessimismus einfach mal zugeben. Örg und ich möchten mit diesem VW Baujahr 1970 eine Zeitreise machen, und irgendwie ist noch nichts fertig. Im Prolog sah doch alles noch so gut aus! Aber fest gerostete Bremssättel am Kasi, verbeultes Blech und im Hier und Jetzt so gut wie keine Zeit – wenig erfreuliche Zutaten, drei Tage vor Fahrtbeginn in den 700 Kilometer entfernten Pfälzer Wald! Die bestellten Barbour-Jacken sind noch nicht da, kein 70er Outfit im Schrank und minütlich immer weniger von dieser elendigen ZEIT! Aber hey – wenn Engel reisen wollen, fügt sich das Schicksal. Oder auch einfach der Örg, der rastlos arbeitet wie ein Tier. Ich glaube, es kann losgehen. Urteilen Sie selbst:

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Zurück in die Kindheit – Prolog der Odyssee

Rückblick. Mit Koteletten, Schlaghosen und einem Fotoalbum.

Na - dann holen wir ihn mal raus

Na – dann holen wir ihn mal raus

Wer von Ihnen erinnert sich noch mit erwärmtem Herzen an meine Retrogedanken Anno 2007? Ich hatte in einem Anflug von Kindheitsbewältigung plötzlich das Bedürfnis, wie mein Papa einen VW K70 zu besitzen. Nach erfolgreicher Suche holte ich das gefundene Exemplar mit Andinho aus Dortmund und erlebte noch dies und das. Erstes Ziel der Aktion: Eine Retro-Tour in den Pfälzer Wald, genau wie meine Eltern es mit so einem Auto und uns Kindern 1973 gemacht haben. Heute wie damals natürlich mit stilsicheren Klamotten. Und die Bilder aus dem alten Fotoalbum an den gleichen Orten nachstellen! Örg und ich haben den KaSi endlich aus meiner muffigen Garage gerollt. Meine Klebe-Koteletten von ebay sind angekommen, Örgs sind ohnehin echt und der inkagoldene neckarsulmer Kanten-König wird heute und morgen noch grundüberholt. Denn: am Montag geht es los! Mit Schlaghosen, Pornobrillen und einem ADAC Atlas von 1971 fahren wir von Kiel in die Pfalz!

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Tod eines Clowns

Lieber Holger,

Ein unscheinbarer Zeitungsartikel

Ein unscheinbarer Zeitungsartikel

da suche ich zwischen meinen alten Songtexten nach vergangenen Traurigkeiten und finde einen lange vergessenen Zeitungsartikel. Alt ist er, vergilbt. Der Klebstoff, mit dem ich ihn damals in mein Büchlein geklebt habe, kommt schon von unten durch. Eine Zeitung, die es nicht mehr gibt, schreibt da von dir. Und es kommen die Bilder zurück in meinen Kopf. Ich sehe auf die Datumsanzeige meiner Uhr. Es ist heute über 21 Jahre her, dass du dich in Uelzen, unserer gemeinsamen Heimatstadt, in dein neues Auto gesetzt hast. Auf nach Schleswig-Holstein! Du wolltest dich in der Gegend rumtreiben und mich besuchen, deinen alten Freund aus der Grundschule. Unterwegs hattest du noch ein bisschen gefeiert und neue Leute kennen gelernt. Du bist nie bei mir angekommen.

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Des Mordes verdächtigt…

 

Ay liebe Blog-Gemeinde,

Leichen pflastern seinen Weg

Leichen pflastern seinen Weg

mich treibt eine offene Rechnung um, gepaart mit dem Anblick von gewaltsamen Todesfällen, die in mannigfaltigen Dimensionen direkt vor meinem Auge eingetreten sind. Tatort A7/A1, und zwar am Samstag, um genau zu sein. Der IVECO-3.5-Tonner schnurrdieselt bequem mit 130 Stundenkilometern dahin, sein Bestimmungsort ist die Weltmetropole Lotte-Büren bei Osnabrück, wo jüngst abgestelltes Mobiliar meines Freundes Jan erneut verfrachtet und in weiter nördlichere Regionen transportiert werden soll. Die Sonne scheint, als hätte sie vergessen, wie das geht. Insekten fliegen durch ihr sechsbeiniges Leben. Aber was nützen sechs Beine und mindestens zwei Flügel, wenn dieser IVECO mit besagten 130 Stundenkilometern dazwischen kommt?

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20 Jahre Audi V8 – und immer noch wild.

20 Jahre und kein bisschen müde

20 Jahre und kein bisschen müde

Sind regelmäßig wiederkehrende Termine nicht großartig? Der eigene Geburtstag, Weihnachten, Silvester und… das Südseecamp bei Soltau in Niedersachsen. Längst nicht mehr wegzudenken aus der Audi V8 Szene organisiert der gute Frank hier nun im vierten Jahr ein Zusammenwürfeln der Verrückten, die diesen Wagen fahren und ihn hoch leben lassen – denn er wird 20 Jahre alt. Prost! Was genau da schwerpunktmäßig passiert ist kann ich Ihnen eigentlich gar nicht sagen, denn ich war nur von Freitag auf Samstag da. Meistens. Und wie das mit einer Kiste Astra Rotlicht, einem zu dunklen Lagerfeuer und einem Doppelbettchen mit 280PS zusammenhängt können Sie sich doch sicher denken, oder? Wenn nicht… lesen Sie mutig weiter.

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Aldi 80 in der Werkstatt

Von einem, der auszog, ein Billigauto zu er-fahren. Teil 9

Robust, aber nicht unzerstörbar.

Ich trau mich damit fast gar nicht rein

Ich trau mich damit fast gar nicht rein

Nicht jedes rollende Gefährt, was wir unser Eigen nennen, würde ich als prädestiniert für einen Werkstattbesuch bezeichnen. So stand ich schon mit meinem Audi V8 vor verschiedenen Audi-Zentren und habe in (sich horizontal hin und her bewegende) Meistergesichter und angsterfüllte Augen geblickt. Wie ist das bei einem Audi 80, der inzwischen auch schon 18 Jahre auf dem Blech hat? Lohnt sich hier – bei einem Kaufpreis von 600 Euro – eine Reparatur verschiedener Verschleißteile? Kann man irgendwo mit diesem alten, bockigen Herren überhaupt noch umgehen? In Kiel gibt’s diese freie Werkstatt, und ich bin einfach einmal mit einem Lächeln, einem röhrendem Auspuff und vermeintlich defekten Kühlkomponenten hingefahren.

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Knudsen Taunus einmal anders, bitte.

Tage vor der digitalen Revolution.

Landschaft mit Exfreundin

Landschaft mit Exfreundin

Wir befinden uns im Jahre 2008, eigentlich August, gefühlt aber November, doch das ist eine andere Geschichte. Während die Autoindustrie immer glattgelutschtere Armaturenbretter mit rein-integrierten Navigationssystemen auf multifunktions-Entertainment-Panels produziert, während Plastik endlich wieder wie Plastik aussieht und in vielen Fahrzeugen die Übersicht und Funktionalität dem Design gewichen ist – sitze ich nach Jahren wieder einmal im frostfrei eingelagerten Knudsen-Taunus meines Freundes Örg und kann es nicht glauben. Ich hatte diese absurden Landschaften schon fast vergessen, diese Relikte aus der Zeit, als wir uns kennen lernten. Diese kleine, sorglos verrückte Welt, bevor wir richtig erwachsen wurden.

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Kombi? Ich weigere mich noch immer!

Von einem, der auszog, ein Billigauto zu er-fahren. Teil 8

Stufenheck reicht völlig aus.

So wollen Sie doch nicht fahren, oder?

Hoch hinaus auf dem Dampfer

Hoch hinaus auf dem Dampfer

Die Dame an der Kasse schaut mich ein wenig ängstlich an. „Äh, nein, eigentlich nicht, aber der Transporter von Ihnen ist gerade vermietet und Sie machen gleich zu, und ich brauch die Balken heute. Habe ich eine Wahl?“ Ungläubig und mit abfälligem Blick scannt sie die Barcodes auf meiner Packliste, während im Hintergrund der Audi 80 parkt. Er sieht aus wie ein Zweimaster. Er knarrt leicht. Eine Möwe schreit. Ich schleiche noch einmal um das Kunstwerk herum, während ich aus dem Augenwinkel erahnen kann, dass die Kassiererin vielleicht sogar eine Notrufnummer in ihr Telefon eintippt. Belustigte Blicke der anderen Mitarbeiter. Besorgte Gesichter, wohin man sonst blickt. Was soll’s, ich habe doch sogar ein rotes Fähnchen dran gehängt.

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Am Ende der Reise

Ay Gemeinde,

Letzte Fotos gucken

Letzte Fotos gucken

jeder farbenfrohe Urlaub geht irgend wann einmal zu Ende, genau wie jedes einzelne, lang ersehnte Wochenende. Die Koffer sind nach den St. Tropez Erlebnissen und dem letzten (furchtbar schlechten) Frühstück gepackt und geschickt komprimiert im V8 verstaut. In dem kleinen Kühlschrank auf unserem Zimmer liegen wahrscheinlich noch heute eine Dose Cola, ein wenig Salami und eine angebrochene Flasche Eiswein. Mit dem neu erworbenen Wissen, dass es in der Schweiz keine Gastankstellen gibt, plane ich die Stopps zwischen Saint Tropez und dem Gotthard-Tunnel nun ein wenig betriebsmitteleffizienter.

Sonnengegerbt machen Mona Lisa und ich allerletzte Bilder vom irgendwie hoffnungsvoll grünen Mittelmeer und steigen in die schwarze Limousine, die uns zwei Optionen des Klimas bietet: Fenster und Dach auf, Wärme reinlassen aber Ruhe – oder alle Schotten zu, herrliche Kälte aus der Klimaanlage. Aber dieser fies quietschende Lüfter! Wohlan, es gibt Außentemperaturen, die einem die Entscheidung abnehmen.

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Was parkt denn da?

Ay Gemeinde,

die Zeiten, in denen Christo süffisant schmunzelnd seidene Stoffbahnen über monumentale Gebäude geworfen hat, scheinen vorbei. Heute, in Zeiten des Euro und der allgemeinen Geldlosigkeit, ist man bescheidener. So sind es auch weniger die gewaltigen Dimensionen eines spaßig verkleideten Reichstages, die am Hafen von Saint-Tropez dem Spaziergänger ins Auge fallen, als mehr die unscheinbaren Stoffgaragen, einzig zum Zwecke erschaffen, den bösen Regen vom Blech fern zu halten. Denn Blech rostet bekanntlich, mal abgesehen vom verzinkten Stahl meines Audi V8. Warum spannt nun ein ortsansässiger Franzose ein farbanfrohes Deckchen über die vier Räder seines Fortbewegungsmittels? Vermutlich, weil er sich keine eigene Garage leisten kann. Oder liege ich in der zu Grunde gelegten Preisklasse womöglich falsch?

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Ohne den Gendarm von St. Tropez

Ay, liebe sonnengebräunte Urlaubs-Gemeinde,

Auf der Suche nach dem Ausweg

Auf der Suche nach dem Ausweg

da kümmert man sich mal sieben Tage um die weltlichen Belange des Lebens, und schon wird man digital liebevoll angepöbelt, wann der „Reisebericht“ denn weitergehe. Sowas. Wie ihr euch um mich sorgt… Nichtsdestotrotz (was für ein komisches Wort) hier nun Impressionen von zwei Urlaubern mit einem großen Auto in einer kleinen Stadt. Im Schatten des V8 habe ich den Stau dorthin hinlänglich skizziert, wie das bei jedem Stau so ist, kommt man irgendwann einmal an. Die Gassen der Stadt werden schmaler, die Dichte des Eis essenden Touristenvolks nimmt Meter um Meter zu, und mir drängt sich der Gedanke auf, dass man hier vielleicht gar nicht sein darf. Nicht mit einer alten privaten Oberklasselimousine aus Deutschland. Irgendwie stehen wir plötzlich am Hafen zwischen Luxusyachten und Malern mitten in der Altstadt. Gut, dass wir ausländische Nummernschilder haben…

… ich will das weiterlesen!