Tod eines Clowns

Lieber Holger,

Ein unscheinbarer Zeitungsartikel

Ein unscheinbarer Zeitungsartikel

da suche ich zwischen meinen alten Songtexten nach vergangenen Traurigkeiten und finde einen lange vergessenen Zeitungsartikel. Alt ist er, vergilbt. Der Klebstoff, mit dem ich ihn damals in mein Büchlein geklebt habe, kommt schon von unten durch. Eine Zeitung, die es nicht mehr gibt, schreibt da von dir. Und es kommen die Bilder zurück in meinen Kopf. Ich sehe auf die Datumsanzeige meiner Uhr. Es ist heute über 21 Jahre her, dass du dich in Uelzen, unserer gemeinsamen Heimatstadt, in dein neues Auto gesetzt hast. Auf nach Schleswig-Holstein! Du wolltest dich in der Gegend rumtreiben und mich besuchen, deinen alten Freund aus der Grundschule. Unterwegs hattest du noch ein bisschen gefeiert und neue Leute kennen gelernt. Du bist nie bei mir angekommen.

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Des Mordes verdächtigt…

 

Ay liebe Blog-Gemeinde,

Leichen pflastern seinen Weg

Leichen pflastern seinen Weg

mich treibt eine offene Rechnung um, gepaart mit dem Anblick von gewaltsamen Todesfällen, die in mannigfaltigen Dimensionen direkt vor meinem Auge eingetreten sind. Tatort A7/A1, und zwar am Samstag, um genau zu sein. Der IVECO-3.5-Tonner schnurrdieselt bequem mit 130 Stundenkilometern dahin, sein Bestimmungsort ist die Weltmetropole Lotte-Büren bei Osnabrück, wo jüngst abgestelltes Mobiliar meines Freundes Jan erneut verfrachtet und in weiter nördlichere Regionen transportiert werden soll. Die Sonne scheint, als hätte sie vergessen, wie das geht. Insekten fliegen durch ihr sechsbeiniges Leben. Aber was nützen sechs Beine und mindestens zwei Flügel, wenn dieser IVECO mit besagten 130 Stundenkilometern dazwischen kommt?

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20 Jahre Audi V8 – und immer noch wild.

20 Jahre und kein bisschen müde

20 Jahre und kein bisschen müde

Sind regelmäßig wiederkehrende Termine nicht großartig? Der eigene Geburtstag, Weihnachten, Silvester und… das Südseecamp bei Soltau in Niedersachsen. Längst nicht mehr wegzudenken aus der Audi V8 Szene organisiert der gute Frank hier nun im vierten Jahr ein Zusammenwürfeln der Verrückten, die diesen Wagen fahren und ihn hoch leben lassen – denn er wird 20 Jahre alt. Prost! Was genau da schwerpunktmäßig passiert ist kann ich Ihnen eigentlich gar nicht sagen, denn ich war nur von Freitag auf Samstag da. Meistens. Und wie das mit einer Kiste Astra Rotlicht, einem zu dunklen Lagerfeuer und einem Doppelbettchen mit 280PS zusammenhängt können Sie sich doch sicher denken, oder? Wenn nicht… lesen Sie mutig weiter.

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Aldi 80 in der Werkstatt

Von einem, der auszog, ein Billigauto zu er-fahren. Teil 9

Robust, aber nicht unzerstörbar.

Ich trau mich damit fast gar nicht rein

Ich trau mich damit fast gar nicht rein

Nicht jedes rollende Gefährt, was wir unser Eigen nennen, würde ich als prädestiniert für einen Werkstattbesuch bezeichnen. So stand ich schon mit meinem Audi V8 vor verschiedenen Audi-Zentren und habe in (sich horizontal hin und her bewegende) Meistergesichter und angsterfüllte Augen geblickt. Wie ist das bei einem Audi 80, der inzwischen auch schon 18 Jahre auf dem Blech hat? Lohnt sich hier – bei einem Kaufpreis von 600 Euro – eine Reparatur verschiedener Verschleißteile? Kann man irgendwo mit diesem alten, bockigen Herren überhaupt noch umgehen? In Kiel gibt’s diese freie Werkstatt, und ich bin einfach einmal mit einem Lächeln, einem röhrendem Auspuff und vermeintlich defekten Kühlkomponenten hingefahren.

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Knudsen Taunus einmal anders, bitte.

Tage vor der digitalen Revolution.

Landschaft mit Exfreundin

Landschaft mit Exfreundin

Wir befinden uns im Jahre 2008, eigentlich August, gefühlt aber November, doch das ist eine andere Geschichte. Während die Autoindustrie immer glattgelutschtere Armaturenbretter mit rein-integrierten Navigationssystemen auf multifunktions-Entertainment-Panels produziert, während Plastik endlich wieder wie Plastik aussieht und in vielen Fahrzeugen die Übersicht und Funktionalität dem Design gewichen ist – sitze ich nach Jahren wieder einmal im frostfrei eingelagerten Knudsen-Taunus meines Freundes Örg und kann es nicht glauben. Ich hatte diese absurden Landschaften schon fast vergessen, diese Relikte aus der Zeit, als wir uns kennen lernten. Diese kleine, sorglos verrückte Welt, bevor wir richtig erwachsen wurden.

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Kombi? Ich weigere mich noch immer!

Von einem, der auszog, ein Billigauto zu er-fahren. Teil 8

Stufenheck reicht völlig aus.

So wollen Sie doch nicht fahren, oder?

Hoch hinaus auf dem Dampfer

Hoch hinaus auf dem Dampfer

Die Dame an der Kasse schaut mich ein wenig ängstlich an. „Äh, nein, eigentlich nicht, aber der Transporter von Ihnen ist gerade vermietet und Sie machen gleich zu, und ich brauch die Balken heute. Habe ich eine Wahl?“ Ungläubig und mit abfälligem Blick scannt sie die Barcodes auf meiner Packliste, während im Hintergrund der Audi 80 parkt. Er sieht aus wie ein Zweimaster. Er knarrt leicht. Eine Möwe schreit. Ich schleiche noch einmal um das Kunstwerk herum, während ich aus dem Augenwinkel erahnen kann, dass die Kassiererin vielleicht sogar eine Notrufnummer in ihr Telefon eintippt. Belustigte Blicke der anderen Mitarbeiter. Besorgte Gesichter, wohin man sonst blickt. Was soll’s, ich habe doch sogar ein rotes Fähnchen dran gehängt.

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Am Ende der Reise

Ay Gemeinde,

Letzte Fotos gucken

Letzte Fotos gucken

jeder farbenfrohe Urlaub geht irgend wann einmal zu Ende, genau wie jedes einzelne, lang ersehnte Wochenende. Die Koffer sind nach den St. Tropez Erlebnissen und dem letzten (furchtbar schlechten) Frühstück gepackt und geschickt komprimiert im V8 verstaut. In dem kleinen Kühlschrank auf unserem Zimmer liegen wahrscheinlich noch heute eine Dose Cola, ein wenig Salami und eine angebrochene Flasche Eiswein. Mit dem neu erworbenen Wissen, dass es in der Schweiz keine Gastankstellen gibt, plane ich die Stopps zwischen Saint Tropez und dem Gotthard-Tunnel nun ein wenig betriebsmitteleffizienter.

Sonnengegerbt machen Mona Lisa und ich allerletzte Bilder vom irgendwie hoffnungsvoll grünen Mittelmeer und steigen in die schwarze Limousine, die uns zwei Optionen des Klimas bietet: Fenster und Dach auf, Wärme reinlassen aber Ruhe – oder alle Schotten zu, herrliche Kälte aus der Klimaanlage. Aber dieser fies quietschende Lüfter! Wohlan, es gibt Außentemperaturen, die einem die Entscheidung abnehmen.

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Was parkt denn da?

Ay Gemeinde,

die Zeiten, in denen Christo süffisant schmunzelnd seidene Stoffbahnen über monumentale Gebäude geworfen hat, scheinen vorbei. Heute, in Zeiten des Euro und der allgemeinen Geldlosigkeit, ist man bescheidener. So sind es auch weniger die gewaltigen Dimensionen eines spaßig verkleideten Reichstages, die am Hafen von Saint-Tropez dem Spaziergänger ins Auge fallen, als mehr die unscheinbaren Stoffgaragen, einzig zum Zwecke erschaffen, den bösen Regen vom Blech fern zu halten. Denn Blech rostet bekanntlich, mal abgesehen vom verzinkten Stahl meines Audi V8. Warum spannt nun ein ortsansässiger Franzose ein farbanfrohes Deckchen über die vier Räder seines Fortbewegungsmittels? Vermutlich, weil er sich keine eigene Garage leisten kann. Oder liege ich in der zu Grunde gelegten Preisklasse womöglich falsch?

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Ohne den Gendarm von St. Tropez

Ay, liebe sonnengebräunte Urlaubs-Gemeinde,

Auf der Suche nach dem Ausweg

Auf der Suche nach dem Ausweg

da kümmert man sich mal sieben Tage um die weltlichen Belange des Lebens, und schon wird man digital liebevoll angepöbelt, wann der „Reisebericht“ denn weitergehe. Sowas. Wie ihr euch um mich sorgt… Nichtsdestotrotz (was für ein komisches Wort) hier nun Impressionen von zwei Urlaubern mit einem großen Auto in einer kleinen Stadt. Im Schatten des V8 habe ich den Stau dorthin hinlänglich skizziert, wie das bei jedem Stau so ist, kommt man irgendwann einmal an. Die Gassen der Stadt werden schmaler, die Dichte des Eis essenden Touristenvolks nimmt Meter um Meter zu, und mir drängt sich der Gedanke auf, dass man hier vielleicht gar nicht sein darf. Nicht mit einer alten privaten Oberklasselimousine aus Deutschland. Irgendwie stehen wir plötzlich am Hafen zwischen Luxusyachten und Malern mitten in der Altstadt. Gut, dass wir ausländische Nummernschilder haben…

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Im Schatten des Audi V8…

… möchte man verweilen. Ay Gemeinde.

Stylische Ausrüstung in der Sonne

Stylische Ausrüstung in der Sonne

Aber einen Schatten findet man hier nur an den allerwenigsten Orten. Die einen fahren mit Kleinst-Geländewagen durch die Mongolei, die anderen hier unternehmen abenteuerliche automobile Trips in asiatische Kontinente… und wir? Ich komme mir regelrecht klein und überflüssig vor. Wir rollen ganz profan nach weiter unten in Europa. Wenn auch mit neuen LPG Erfahrungen. Erwähnenswert sei vielleicht erneut der schon beschriebene Zeitpunkt der Hochsaison, Ferien in Deutschland, Österreich, der Schweiz UND in Frankreich. Erwähnenswert (wie immer) auch das Auto, ein 4,2-Liter-Audi-V8 in sommerlichem Schwarz, dick, durstig und wie gemacht für einen 4200-Kilometer-Trip. Erwähnenswert Mona Lisa und ihr Wunsch, an fünf Tagen mindestens drei Sommerkleider zu kaufen. Doch sprechen wir zunächst über das Wetter.

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Gas-los verschollen im Heidiland

Ay Gemeinde,

Hoffnung, die zerplatzen soll

Hoffnung, die zerplatzen soll

eigentlich soll es heute nach dem schönen Konzert gestern Abend unbeschwert und mit unter zehn Euro pro 100 Kilometer bei 280 PS und Allrad an die Cote d’Azur weitergehen. Hätte ich da nicht ein kleines Detail übersehen oder unterschätzt. Stets war ich der Meinung, die Schweiz sei ein fortschrittliches, recht hoch entwickeltes Land. Wenn auch nicht Mitglied der EU, aber okay, das kann ja auch Vorteile haben. Nun rolle ich seit einigen Kilometern angetrieben mit teurem Super daher und suche blauäugig mit dem Navi eine Gastankstelle auf der Route. Kein Problem, denken Sie? DOCH. Auf der Route gibt es keine. Neben der Route auch nicht. Und die, die man irgendwo verzeichnet findet, haben nicht durchgehend geöffnet. Und es ist Sonntag. Und es war Sommer (Gitarrensolo jetzt, bitte).

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Paul Simon, Locarno und Italien

Ay Reise-Gemeinde,

Der große hilft dem noch größeren

Der große hilft dem noch größeren

nachdem der erste Stau-Schreck überwunden ist, stehe ich auf dem Balkon in der Morgensonne und entspanne mich minütlich. Heute, am Samstag, soll es von Zürich nach Locarno gehen. Aber vorher gilt es noch, ansatzweise eine gute Tat zu vollbringen, ein dicker Cherokee 5.7 röchelt auf der Parkbucht vor sich hin. Der freundliche Schweizer bittet mich unter 8-Zylinder-Brüdern um Starthilfe, während seine Frau schon resignierend den gesamten Kofferraum und Rücksitz wieder von den gerade gepackten Urlaubsutensilien befreit. Was man so alles mitnehmen kann…

Selbstverständlich habe ich ein Starthilfekabel dabei. Aber nein! Der Bolide geht immer und immer wieder aus, patscht und wimmert und benimmt sich so gar nicht wie ein großes Auto. Das Problem scheint eher in einer komplett toten Lichtmaschine zu liegen. Ich kann dem traurig guckenden Einheimischen leider nicht helfen. Also weiter!

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STAU! Mittendrin statt nur dabei.

Ay ihr potenziell Urlaubsreisenden,

Das kann ja heiter werden

Das kann ja heiter werden

wenn man auf die 40 zugeht, hat man in seinem Leben vermutlich schon einige Dummheiten gemacht. Viele hat man bereut und daraus gelernt, einige hat man vielleicht noch gar nicht bemerkt und andere macht man immer wieder. So auch diesmal. Schon lange steht eine kleine, fröhliche Urlaubswoche mit dem Audi V8 an, das erklärte Kurztrip-Ziel soll Saint-Tropez an der französischen Mittelmeerküste sein. Meine Reisebegleitung wohnt in Zürich, also muss sie zunächst abgeholt und ins Auto eingeladen werden. Freitagmittag, ich tanke voll und mache mich auf den Weg Richtung Süden. Fehler! Dieser Freitag ist auch der letzte Schultag in Schleswig-Holstein, und wer nicht nach Skandinavien fährt, der macht sich ebenfalls auf den Weg nach Süden.

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Auf die Größe kommt es an

Von einem, der auszog, ein Billigauto zu er-fahren. Teil 7

Messen Sie doch mal nach!

Plakatwerbung de Luxe

Plakatwerbung de Luxe

Ich muss es noch einmal aufgreifen, es lässt mich nicht los. Frauenautos, Sparautos, Cabrios, Farben, Stile, ich taste mich mit Ihrer Hilfe an die eine oder andere Erkenntnis heran. Und da ist ja noch ein weiteres großes Thema: die Größe! Mehr oder weniger bekannte Frauen sagen öffentlich und auch mal privat, dass es auf die Größe nicht ankommt. Und wir Männer? Wir glauben das auch noch! Aber, na hören Sie mal! Wie kann denn das sein? Worauf kommt es denn bitte DANN an? Irgend etwas muss an diesem ewigen Klischee doch dran sein, dass es sich so beharrlich durch alle Medien zieht. Frauen sagen, es ist nicht so. Männer glauben oder wollen (oder sollten) das glauben‚ aus verschiedenen Gründen. Aber warum begegnen mir denn dann immer und immer wieder die gleichen Murmeltiertage? Ist es nicht so? Doch!

… ich will das weiterlesen!