Sex mit der Vergangenheit

Pink Purple in little China

Pink Purple in little China

Wenn ich in diesem digitalen Fotowahnsinn mal eine Kiste mit alten analogen Papierbildern auf dem Schoß habe geht bei mir das Licht aus und der Film beginnt. Es riecht nach Popcorn und dem Hauch der eigenen Geschichte. *argh* Verrückt, was mir da entgegenflattert, seit Jahrzehnten begraben in der feuchten Dunkelheit meines Kellers. Die Analogie eines Lebens bis heute, untermalt von den Autos, die gerade da waren. Und deshalb gibt’s jetzt eine Reihe mit kleinen, autolastigen Erinnerungen. Sandmann und die kleinen und großen Banalitäten, die niemand von euch kennt, die aber erzählt werden möchten. Kurz, nur mit drei oder vier Bildern, und von heute betrachtet fast immer melancholisch. Den Auftakt machen: mein erstes Auto, das Leerräumen meines Elternhauses in Uelzen und das Ende meiner Kindheit.

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Es werde Licht!

Schraubereien am offenen Lenkstock

Schraubereien am offenen Lenkstock

♫ Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da.
Er bringt uns Wind, heihussassa.
Schüttelt ab die Blätter,
bringt uns Regenwetter,
heijahussassa, der Herbst ist da. ♫
Das Sandmännchen vom RBB mit seinem Zivi-Ziegenbärtchen und der Checker-Bommelmütze tanzt ausgelassen zu dem Kinderlied – der Sandmann aus Kiel wiederum sitzt recht statisch in genau dem gleichen Herbst mit fallenden Blättern, Regen und vor allem früh einsetzender Dunkelheit. Erklärtes Tagesziel: das unwillige Abblendlicht des silbernen Audi 100 LS wieder zum Funzeln bringen. Dank elektromechanischer Simpel-Technik von 1977 und dem inzwischen dritten Gebraucht-Ersatzteil sollte das in meiner Straßenlaternen-Werkstatt schnell gemacht sein 🙂

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Das eingemauerte Kind

Männer am Rande des Flashbacks

Männer am Rande des Flashbacks

Gestern hatte ich wieder diesen Traum. Ich sitze als kleiner Junge auf einer alten Eisenkanone irgendwo in Neustadt am Rübenberge, im Amtsgarten. Während der sonntäglichen Spaziergänge mit meinen Eltern und mit Oma und Opa Neustadt blieb immer ein seltsam gruseliger Beigeschmack in der Luft, denn da war in den Festungsmauern unten, hinter einer so komischen Steinform, ein totes Kind. Man hat es ganz früher lebendig mit eingemauert, erzählte Opa Neustadt immer. Das hat mich traurig gemacht. Heute regnet es in Kiel. Ich bin seit dem Traum unruhig, irgendwie rastlos, und ich glaube ich fahr‘ die 300 Kilometer nach Neustadt und suche diese längst vergessene Stelle in der Schlossmauer. Die mit dem toten Kind.

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Frl. Smillas Gespür für Mett

Zwiebelmett-Tankstelle

Zwiebelmett-Tankstelle

Der Morgen stirbt nie. Noch so’n Film. Er mag vielleicht nicht sterben, aber die Rituale des täglichen Morgens ändern sich. Pendlers Grundstruktur: Tür auf – Motor an – Musik an – losfahren – am Kaffee im Thermobecher nippen – hoffen dass die Sonne bald aufgeht – laut mitsingen – ankommen – Musik aus – Motor aus – aussteigen. Manchmal schleichen sich willkommene Highlights in diesen Ablauf. Eine neue, überraschend gute CD, ein wöchentlich neuer, überraschend abwechslungsreicher Straßenverlauf auf der Autobahnbaustelle B404/A21 oder das immer gleiche „Silver Deli“ am Ende jedes frühen Morgens. Frühstück für Feinschmecker mit Preisen für Geizkragen. Für mich ab heute nicht mehr 🙁

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Der will nur spielen

Auch dieses Stirnrad macht keinen Heiligen aus ihm

Wie unser kleiner Neuzugang Männerherzen höherschlagen lässt
Er ist da! Und er ist schuld, dass mein Mann jetzt praktisch nicht mehr da ist. Er schafft es, dass mein Gatte strahlt wie ein Honigkuchenpferd, wenn er von ihm spricht. Er ist überraschend klein und unscheinbar und wohnt jetzt bei uns in der Garage. Ich würde sagen er ist ein Motor. Mein Mann sagt: „Er ist der Motor! 220 PS, abgenommene Köpfe, ultrascharfe Nockenwelle, ultraharte Ventilfedern, riesige Ventile, abgedrehte Schwungscheibe,…..“ DANKE, es reicht.

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Knallert forbudt – Den vej hjem

Ohne Wein und ohne Sonne heimwärts

Ohne Wein und ohne Sonne heimwärts

Teil 5 – Römmpömmpömm BROOOOOOO
Graue, schmierige Wolken verdunkeln die Morgensonne. Sind das die Auswirkungen meines kleinen Rechenfehlers, was die Beimengung von Öl zum Zweitaktbenzin betrifft? Haben Petrus und Frau Holle etwa schon wieder Zoff? Oder wurde dem Wetter einfach nur klar, dass unsere wenigen Tage hier an der dänischen Nordseeküste abgelaufen sind und die Sonne jetzt endlich dem Herbst Platz machen kann? Herr S. und ich wissen es nicht. Was ich aber weiß ist, dass weder mein Laptop noch meine Kamera wasserdicht sind und ich noch einen Müllsack auftreiben muss. Bevor es dann wieder auf die Piste geht, mit der Mofa von Henne Strand den langen Weg zurück nach Flensburg…

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Knallert forbudt – Easy Rider

Längst vergessene Transportmittel

Längst vergessene Transportmittel

Teil 4 – von Normal Null bis ganz oben
Gerade sind wir noch auf dem Weg hier her gewesen, haben dänische Highways beritten und den Pölser Way of Life gelebt – und schon ist wieder alles vorbei. Na ja, noch nicht ganz, erst morgen früh setzen wir uns auf unsere Feuerstühle und verlassen Dänemark wieder in Richtung Norddeutschland. Wer erst jetzt aufsteigt: Ab HIER (klick) beginnt die Reise auf den Mofas ins Land der roten Wurst im Weizenbrötchen. Heute geht es um Strand (beeindruckend), einen Berg (Schreie der Begeisterung), Pizza (spektakulär) und einen beleuchteten Roman (Wahnsinn). Moment, Berg? Ja in der Tat, hier gibt es einen, und wenn Sie bis hier hin noch nicht vor Langeweile eingeschlafen sind können Sie beruhigt weiterlesen. Und sich ein paar Absätze lang mit Herrn S. und mir in der Sonne auf und neben den Mofas erholen.

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Knallert forbudt – einfach nur DA sein.

Am Rand der Welt. Schön hier.

Am Rand der Welt. Schön hier.

Teil 3 – in den Tag hinein
Mit der Mofa nach Dänemark. Für U20 ein Riesenspaß, für Ü30 irrationaler Schwachsinn und für Ü40 wieder ein Riesenspaß. Da sind wir nun. Wie Herr S. und ich es hierher geschafft haben können Sie HIER (klick) nachlesen, wie alles begann HIER (nochmal klick). Hm. Und was machen zwei Freunde jetzt? Wahnsinn. Wann haben Sie sich das letzte mal gefragt, wie Sie wohl den Tag verbringen werden – so randvoll mit Minuten und Sekunden, dass einem fast schwindelig werden könnte vor Freude. 🙂 In dieser Geschichte kommen nur wenige Mofas oder Autos vor. Es geht um was anderes. Doch fangen wir vorn an, mit dem *schmerzhaften* Aufwachen in einem Zelt, auf einer… na ja…. urks…

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Knallert forbudt – Der lange Weg nach Westen

Kaffee rauslassen, Sprit reinkippen

Kaffee rauslassen, Sprit reinkippen

Teil 2 – Westwind von vorn
Manchmal habe ich Angst vor mir selbst. Heute nicht. Mein Freund Herr S. und ich bewegen vier Räder mit insgesamt 4PS an die Dänische Nordseeküste und haben alles dabei, was man so braucht- und eine Bibel. Das ist nicht viel 🙂 Die Vorbereitungen zu unserer Mofatour sind HIER (klick) nachzulesen, jetzt müssen wir zunächst die Etappe von der Danske Grænse nach Henne Strand meistern. Beziehungsweise unsere Knallerts (die heißen da wirklich so). Heute Abend wartet vermutlich gut durchgepöppelter Prosecco Rosé auf uns, das Wetter rockt, der Spätsommer will den Norden einfach noch nicht loslassen und wir haben Bock auf rote Würste.

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Knallert forbudt – Mit der Mofa nach Dänemark

Gentlemen - start your engines

Gentlemen – start your engines

Teil 1 – Prolog
Es ist eine Zeit des Erwachens. Den Kinderchen sind gesund, das Häuschen ist warm und die Autos fahren pannenfrei. Weitestgehend. Deutsche Männer über 40 fangen in dieser Phase ihres Lebens gern an, wunderlich zu werden und schnacken 17jährige Schülerinnen mit in ihr Penthouse. Bah. Oder sie kompensieren irgendwas verpasstes mit teuren Uhren und rassigen Sportwagen. Vielleicht Zeit und Stil? Herr S. und ich sind anders. Die schon lange angedachte Buddy-Tour, die kleine Flucht aus dem familiären 26-Stunden-Tag materialisiert sich in einem Termin und einer Tat. BÄM! Wir haben uns jeder eine Mofa gekauft und fahren damit zum Zelten an die Dänische Nordseeküste!

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Tellerrand: BAMAKO MOTORS

Don’t waste the waste

Rudolf.....?

Rudolf…..?

Ab und an stolpert man über ein Kleinod im Netz, eine Seite, bei der man sich fragt, warum die noch nicht groß genug ist, um endlich Facebook zu kaufen und alle Verbreiter von Katzenbildern datentechnisch zu vernichten. BAMAKO MOTORS ist so eine, ein Herr von Schmoddershagen schrieb mich neulich an und machte mich instant abhängig 🙂 Die Verrückten da unten in der Mitte Deutschlands hängen der Fusseltuning Szene an und haben jeden Respekt vor dem Originalzustand verloren. Geil. Mehr.

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(Un)geliebtes Vieraugengesicht

Nix durchgebrannt. Gar nix.

Nix durchgebrannt. Gar nix.

Es ist schon wieder Zeit für Sepia. Ich wühle nochmal in nostalgischen Gedanken, alten Zeiten und dem Geruch der Vergangenheit. Aber nope – dieses mal tauche ich nicht selbsttherapeutisch in meine zerrissene Kindheit ein und langweilige euch mit schlecht umzusetzenden Entschleunigungstheorien, heute geht es um mein ungeliebtes Taxi. Den Mercedes-Benz 290 Turbodiesel, das Vieraugengesicht, den alle so scheiße finden und den niemand so richtig ankommen lassen will. Ich fahre ihn jetzt einen Monat. Es ist noch keine teure Halogenlampe vorn durchgebrannt. Und überhaupt bin ich ein bisschen schlauer geworden und habe über die Macken und Mimosen dieser Baureihe gelesen – was dieses Modell für mich nicht uninteressanter macht – im Gegenteil 🙂

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Taunus holt Taxi

ungleiche Gesichter

ungleiche Gesichter

Rudolf ist weg. Und dass ich tief im Osten meine blauen Augen auf ein altes Taxi geworfen habe konntet ihr auch schon episch HIER nachlesen. Und jetzt? Jetzt muss das dicke elfenbeinfarbene Ding mit dem (tatsächlich noch nicht geklauten) Stern auf der Haube auch noch irgendwie nach Kiel geholt und zugelassen werden. Wer bietet sich für eine altautogeprägte Überführungsfahrt mehr an als mein guter Freund Örg, mit dem ich nicht nur die sagenhafte KaSi Retrotour gerissen habe sondern gefühlt auch mehr als die Hälfte meiner Fahrzeuge gemeinsam erwarb? Taunus volltanken, alkoholfreies Weizen auf den Rücksitz, Geld einstecken – und ab nach Güstrow, einen alten Stern vom Himmel holen.

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SauBärkeit – oder nicht mehr ganz sauber ?

Kein Stäubchen lässt sich hier finden, es ist SAUBER GENUG!

Bei meinem Mann beschränkt sich die Freude am Putzen leider nur auf gewisse Fahrzeuge.

Wie herrlich ist es, nichts zu tun und dann vom Nichtstun auszuruhn. Das wusste schon Heinrich Zille vor 100 Jahren – und auch dieses Jahr hat sich daran nichts geändert. Endlich Urlaub, Ferien, Chillen, wie es auf Neudeutsch heißt, deshalb auch eine leicht verspätete Sommerausgabe von Karins Kolumne.

Jetzt aber sind Körper und Geist erholt und mit frischem Schwung lassen wir die Gedanken ca. 4 Wochen in die Vergangenheit schweifen: Der Urlaub steht vor der Tür (gibt es was Schöneres?) und es stellt sich die elementare Frage „Mit welchem Auto fahren wir?

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