Zurück in die Sintflut

Wie Sie sehen - sehen Sie nichts.

Wie Sie sehen – sehen Sie nichts.

Finalement bringt der Weg am Ende des Urlaubs mit dem Auto nach Hause viererlei Erkenntnis: Erstens sind es viele Kilometer. Zweitens wird das Wetter in Richtung Deutschland schlechter. Drittens überkommt den Fahrer bei so einer lange Tour am Stück gern mal eine tiefe Müdigkeit. Soweit ist mir das alles bekannt 🙂 Die Superlativen sind allerdings neu – ich lerne heute, WIE weit es wirklich von Agde am Mittelmeer bis Kiel in Norddeutschland ist, WIE schlecht das Wetter faktisch werden kann und WIE sehr einen die Müdigkeit am Steuer eines Autos erwischt, wenn weit und breit über Stunden kein Rastplatz kommt. Von der vierten Erkenntnis erzähle ich später. Aber ahnten Sie schon, WIE dringend ich ein neues Navi brauche? Aber geben wir dem alten zunächst, bei gutem Wetter in Südfrankreich, die Koordinaten der Heimreise durch:

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Von oben betrachtet

Unbesiegbar. Zumindest hier oben.

Unbesiegbar. Zumindest hier oben.

Zack bingg ♫ Begeben Sie sich bitte zum Ausgang. Zum Ausgang vom Sommerurlaub nach Südfrankreich, wenngleich ich mir das vor 10 Tagen noch nicht wirklich vorstellen konnte. Ich denke noch nicht darüber nach, was mich alles im deutschen Alltag erwartet, zumindest nicht am Tag, was ich nachts so träume habe ich leider nur bedingt unter Kontrolle. Aber es fehlt im Hier und Jetzt noch ein Pflichtbesuch sur nôtre Route: das mühlige Cassis mit den malerischen Calanques und dem Cap Canaille. Diese kleinen Flecken, auch von offiziellen Quellen als die schönsten auf der französischen Landkarte bezeichnet, sind das Krönchen dieser kleinen Reise, sowohl von den Höhenmetern als auch von der Farbskala als auch vom bleibenden Eindruck. Als auch von… als auch von… ach manno, mein Wortspeicher ist fast leer 🙁 … ich will das weiterlesen!

Glauben, Licht und Liebe

Am Ende ist doch alles Liebe

Am Ende ist doch alles Liebe

Montpellier, Südfrankreich. Auf den Karten ist das (europäisch gesehen) irgendwo links unten am azurblauen Mittelmeer, aus der Sicht eines gebeutelten Mittelstuflers im Französischunterricht der 80er ist das der Name einer Stadt in einer Geschichte mit den Lerocs. Einerseits ein Tagesausflug für drei der vier Anwesenden, andererseits ein Wendepunkt im Denken des vierten von vier Anwesenden. Jeder alte Stein hier, jedes Kirchenfenster und jeder einzelne Blick auf den weit entfernten Horizont will mir etwas mitteilen. Sind Sie bereit für eine kleine Reise mit schönen Bildern und einem mehr als verwirrenden Text? Haben Sie Ihre zweite Tasse Kaffee (morgens) oder Ihr zweites Glas Rotwein (abends) schon im Magen? Dann kommen Sie gern mit.

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Was liegt denn da?

Hals über Kopf

Hals über Kopf

Ein neuer Tag am Mittelmeer, ein neuer Tag in Frankreich und wir vier gleiten im dunklen dicken Daimler dezent dahin. Ziel: Montpellier, wo in den 80ern der kleine Daniel Leroc aus den Schulbüchern im camion gelandet ist und von wo ihn sein Vater mit dem Auto abholen musste 🙂 Es ist nicht viel los auf der Nebenstraße, ein paar Autos kommen uns entgegen, eines davon liegt am Straßenrand im Maisfeld auf dem Dach so rum. Huch? Da halte ich doch schnell mal an und gucke, was da los war. Oder ist. Oder sein wird?

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G-Kräfte mit Pommes und Limo

Ich weiß auch nicht warum ich das mitmache!

Ich weiß auch nicht warum ich das mitmache!

Luna Park! Den Begriff kennen wohl die wenigsten von Ihnen, es sei denn sie treiben sich ab und an in Südeuropa rum. Früher nannte man die Kirmes so. Den Jahrmarkt. Also den Ort, wo man einen Haufen Geld dafür ausgibt, dass einem am Ende des Abends kotzelend ist. In Südfrankreich stehen diverse Luna Parks fest installiert an den Küsten rum und sind von März bis November quasi jeden Abend geöffnet und jeden Abend brechend voll. Warum? Ich weiß es nicht genau. Aber meine drei Mitreisenden wollen heute Abend im Kreis gedreht werden, und da wir mit dem Essensgeld gut gehaushaltet haben lasse ich mich breitschlagen. Es soll auch ein Feuerwerk geben. Aber ich will nicht mit in die Drehdinger rein. Nein nein nein.

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Mobile Homes

Kleine Träume mit großer Sonne

Kleine Träume mit großer Sonne

Bin ich alt geworden? Spießig oder bequem? Womöglich VERNÜNFTIG?? 🙄 Ein Mittelklasse-Kombi vor einem mobilen Ferienhäuschen. Beides meins, eins gekauft, eins gemietet. Was habe ich früher auf Kombis geschimpft, während ich selbstverliebt auf dem Kofferraumdeckel meines Audi V8 saß. Und was habe ich die Spießer belächelt, die sich auf den Campingplätzen in diese stickigen Plastikbuden eingemietet haben, während ich Ravioli vor meinem Zelt auf dem Gaskocher brutzelte – direkt unter den schnarzenden Zikaden. Nun ja. Wenn das Leben selbst einem Bärenfallen vor die Füße legt und parallel der Himmel mit Barrikaden versperrt wird freut man sich mit 43 über Platz im Auto, noch mehr freut man sich über ein Dach, einen Kühlschrank und ’ne eigene Dusche. Ein ganz normaler Tag am Mittelmeer. … ich will das weiterlesen!

Sur ma Route

Un vie de Route

Un vie de Route

Reisen. Mein Leben lang war der Weg das Ziel, und in der zweiten Hälfte (des Lebens) wird sich das wohl auch nicht mehr ändern. Auch wenn die Wege steiniger werden. Strecke machen. Mit dem Auto, nicht mit dem Flugzeug, denn dann bekommt man ein Gefühl dafür, wie weit man von Zuhause weg ist. Und am Abend gemeinsam sprachlos vor einer Karte aus Papier sitzen und sich über den zurückgelegten Weg unterhalten. Wissen Sie was? Ich habe diese bei mir schräg verknüpften Synapsen an meine Töchter weitergegeben. Statt zu whatsappen, facebooken und twittern sprechen sie mit mir, mal vom Rücksitz, mal vom Fahrersitz. Sie singen die Lieder aus dem Radio mit. Und sie machen Fotos. Auf der Straße von Paris nach Agde, Südfrankreich, Mittelmeer. … ich will das weiterlesen!

Mit einem ♫ Ta-xi nach…

Touristen, wie sie im Buche stehen

Touristen, wie sie im Buche stehen

… Paris. Nur für einen Tag, auf den Spuren von Famille Leroc. Nein, nicht mit einem Taxi, aber fast. Das Taxi habe ich blutend in Wahlstedt bei Markus1975 eingelagert. Und statt des von Michi Reincke besungenen kleinen Reeendezvoouuus treibe ich mich mit drei mir am Herzen liegenden jungen Menschen in der Stadt der Liebe rum. Wie diese Menschen heißen? Sie müssen ja nicht alles wissen 🙂 Aber hübsch sind sie, cool und gut drauf. Und zu 2/3 mit mir verwandt. In dieser Geschichte geht’s mal nicht so sehr um Autos, sondern um eine Stadt voller Leben und voller Menschen, eine Familie aus den Französischbüchern der 80er und einen rostigen Turm aus Stahl. Lehnen Sie sich zurück, schenken Sie sich einen Vin de Pays de Herault ein und genießen Sie die Aussicht. … ich will das weiterlesen!

Vom Dunkel ins Licht

Auftakt zum Roadmovie

Auftakt zum Roadmovie

Mit dem Auto nach Südfrankreich. Abenteuer, Straßenromantik, Sonne und Rotwein 🙂 Bis auf „Abenteuer“ stimmt das auch alles. Romantik, Sonne und Rotwein nehme ich gern mit, aber das Abenteuer bleibt schön zu Hause. Urlaub, Leute! Ich werde mit der freiwilligen Babysitterin meines viertelfinnischen Sandmädchens und ihrer großen Schwester unterwegs sein. Was beides meine Töchter sind. Obendrauf gesellt sich der Freund der großen Schwester der Babysitterin, der nicht komplett alles isst was man ihm vorsetzt und gern Caps trägt. Wir vier in einem alten Mercedes. Erst mitten in der Nacht nach Paris, dann nach Agde am Mittelmeer, irgendwo zwischen Montpellier und der spanischen Grenze. Zwei Wochen in einer kleinen Hütte aus Plastik auf einem Campingplatz. Hm. Okay, vielleicht nehme ich das Wort „Abenteuer“ doch wieder mit auf die Liste.

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Donnerschlag!

Anfang und Ende aller Rennwagen

Anfang und Ende aller Rennwagen

Rumpel Röhr. Zehn Stunden, sieben Minuten und 48 Sekunden. 1955 war das die Zeit, die Stirling Moss für die Strecke Brescia – Rom – Brescia benötigte und damit der Mille Miglia einen neuen Rekord bescherte. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit von 157 km/h war auf den kurvigen eintausend Meilen unmöglich. Aber die 300-SLR-Silberlinge aus Stuttgart-Untertürkheim waren nicht zum Spielen hergekommen, und Moss sagte später über den aus zwei Vierzylindern hintereinander gegossenen Reihenachtzylinder: „Kein anderer Motor klingt so böse wie der des 300 SLR…“ Das silberne Moss-Auto mit der Nummer 722 – wegen seiner Startzeit morgens um 7:22 Uhr – steht heute im Mercedes-Benz Museum und ist unbezahlbar. Aber es gibt ja noch Alternativen. Einsteigen. Jetzt. Anschnallen geht nicht, also halten Sie sich bitte irgendwo fest.

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Kleinanzeigen

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Hallo digitales Deutschland. Du verkaufst billige gebrauchte Digitalkameras und Kleinwagen, die man seiner Tochter vor die Tür stellen kann. Das trifft sich gut, denn ich suche dieser Tage eine billige gebrauchte Digitalkamera und ein Auto, was ich meiner Tochter vor die Tür stellen kann. Früher habe ich mir da eine Annoncen AVIS gekauft und drin geblättert. Und wurde immer fündig. Heute mache ich das in Kleinanzeigen im Netz, wie üblich. Und nach einigen Tagen verliere ich den Glauben daran, dass die Menschen in diesem Land den Mist, den sie inserieren auch ernsthaft verkaufen wollen…

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Strandmanns Welt

Mehr Schlaf und mehr Geschichten

Mehr Schlaf und mehr Geschichten

Ich, sie und sie in Portugal, Teil 4.
Sand. Das wird nochmal ein happy peppi Familienblog hier, wenn das so weitergeht 🙂 Aber Sie sehen schön, mein Leben dreht sich nicht ausschließlich um Autos. Es gibt auch noch Sand. Sand ist gröber als Schluff und feiner als Kies. Schön, wenn der zudem noch am Atlantik rumliegt und bei angenehmen 25 Grad bebuddelt werden kann. Die letzten Tage in Portugal sind angebrochen, das bedeutet das nahe Ende von Urlaub eins, die Aussicht auf eine wühlige Woche in Kiel und Hamburg und den Anfang von Urlaub zwei (kompliziert). Erfolgreicher Familien-Patchwork verhindert den einen einzelnen großen Sommerurlaub, Papa teilt sich auf. Aber vorher gedenken wir noch ein wenig der Sonne, die auf das Land im Südwesten scheint. Angesichts der langsam fallenden Temperaturen hier in Deutschland ist das zumindest für mich eine schön melancholische Retrospektive. Was Sie draus machen – sehen wir dann. Erstmal lesen. Und dann streu ich Ihnen den Sand auch noch am Ende in die Augen…

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Sing den Fado!

Im Land der traurigen Seemannslieder

Im Land der traurigen Seemannslieder

Ich, sie und sie in Portugal, Teil 3
Ich stehe zum zweiten mal auf dem Fußboden dieses Landes, was schon immer unter der Überheblichkeit des großen Nachbarn gelitten hat, was mit Vollgas in den nächsten EU Rettungsschirm schleudert und was langsam unter der Arbeitslosigkeit und dem Verfall auseinanderbricht wie demnächst die Insel Sylt in der Nordsee. Es ist trotzdem oder gerade deshalb rau und schön auf diesem kleinen Zipfel westlich von Spanien. Die einst stolze Seefahrernation singt seit Jahrhunderten ihre traurigen Lieder, und es liegt eine immerwährende, unaufdringliche Melancholie über diesem Teil der Erde. Eigentlich kann man das gar nicht so recht beschreiben. Ich suche mal nach Worten, während ich vom Balkon aus auf eine Reihe abendlich beleuchteter geschlossener Geschäfte blicke, die zu mieten oder zu kaufen sind. Es riecht nach Holzfeuern und gebratenem Hühnchen, und spielende Kinder singen irgend einen Reim immer und immer wieder in den Abendhimmel. Natürlich beginne ich die Geschichte mit einem Flugzeug. Von TAP. Klar.

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Navi, alt

Jenseits von allen Routen

Jenseits von allen Routen

Ich, sie und sie in Portugal, Teil 2
In 300 Metern, biegen Sie im Kreisverkehr rechts ab. Zweite Ausfahrt. Dann, Sie haben Ihren Bestimmungsort erreicht.“ Ach Lisa, meine große Liebe. Lisa ist die Sprechstimme meines TomTom GO 720 von anno 2007, und Lisa ist in die Jahre gekommen. Dabei war ich ihr ein so kreativer Freund. Ich habe ihr Kathrin zur Seite gestellt, ihre synthetische Computerstimmenfreundin. Und ich habe meine großen Töchter im Custom Modus dieses Navigationssystem selbst besprechen lassen. Das ist auch 6 Jahre später noch verhältnismäßig unterhaltsam. Aber Lisa ist jetzt alt. Sie ist verwirrt. Das bringt mich und unbeteiligte, nachvollziehbar genervte Mitreisende erstmals an Orte auf diesem Planeten, die noch nie zuvor ein moderner Mensch sehen wollte.

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