Lecker Kabelsalat

Viele viele Brandbeschleuniger

Viele viele Brandbeschleuniger

Salat ist nicht so mein Fall.
Manchmal lasse ich mich zu einem Caesar’s (Cesars? Cäsar’s??) Salad hinreißen, mein halbfinnisches Fräulein Altona zaubert darüber hinaus ein ganz hervorragendes Senfdressing für Feldsalat und ähnliche Knusperblättchen – aber zu oft, das macht mich nicht glücklich. Salat im Auto macht mich sogar UNglücklich, vor allem wenn es sich dabei um einen farbenfrohen Kabeldschungel (Jungel? Djungle?) hinter dem Armaturenbrett handelt. Willkommen beim Tatort „Nicht-Ersthand-Auto“. Eigentlich möchte ich nur einen alten Zusatzverstärker aus den 80ern hinter das Radio schleifen. Am Ende habe ich wenigstens die Frontscheibe an ihren Rändern von der 38 Jahre alten Klebefolie befreit *grummel*

… ich will das weiterlesen!

*Click* passt. Äh… fast.

Drehn drehn und endlich sehn

Drehn drehn und endlich sehn

Der Dottore. Ja, der Dottore. Der gute alte Nullausstatter Baujahr 1977, ich schätze es prinzipiell sehr, dass dem alten Neckarsulmer quasi sämtliche elektronischen Helferchen fehlen. Wo nix ist kann auch nix kaputt gehen. Nicht mal getönte Scheiben hat er, was einzig die obenrum bröselnden Stoffsitze kapitulierend bemängeln, ich wiederum find’s schön hell drinnen 🙂 Nun entdeckte ich beim Schrotti ein sehr seltenes und begehrenswertes Kombiinstrument, passend für meinen VorFacelift. Mit einem Drehzahlmesser trotz Vierzylinder. Eigentlich war der den geil röhrigen 5-Bangern vorbehalten, aber ein paar Ausstattungsvarianten hatten den auch „weiter unten“. Mein LS nicht. Und irgendwie wollte ich schon immer wissen, was da so wie doll dreht, also rein damit. Original? Nö. Egal 😉

… ich will das weiterlesen!

Zu spät geboren

Ende und (Neu)Anfang zweier Marken

Ende und (Neu)Anfang zweier Marken

Von Sven Bortlisch
Kleinwagen…   1.4 Liter…   Oder sowas wie „87 PS“ – dürften bisher nicht zu den Suchbegriffen gezählt haben, die Leser auf diese Seite geführt haben. Eigentlich habe ich sogar ein schlechtes Gewissen, falls sich das nach diesem Beitrag ändern sollte. Ein Lobgesang auf umweltfreundliche, platzsparende Autos soll das hier gar nicht werden, da bin ich hier auch falsch. Als jemand der hofft, irgendwann in seinem Leben einen gebrauchten Jaguar F-Type oder Aston Martin neben den Adam (und den Tesla) stellen zu dürfen, möchte ich einfach ein paar Sätze über die besondere Beziehung zu meinem ersten eigenen Auto beitragen. Ich bin Sven. Und ja – mein erstes Auto ist ein Opel Adam.

… ich will das weiterlesen!

Miet me at Midnight

Hertzig. Ja, man konnte ihn mieten.

Hertzig. Ja, man konnte ihn mieten.

Wiiihihieeer! Das unruhig schnaubende Pony ist ein Fastback von ’65. Eine sexy Schönheit ab Werk, die Urform des amerikanischen Seriensportwagens. Robert Willinger hält sein Gesicht in den Fahrtwind und lenkt den Wagen nicht ganz ohne Hintergedanken auf den Hof der ortsansässigen Autovermietung, wo der fast 50 Jahre alte „erweiterte“ Ford fauchend stehen bleibt. Das Cobra-Triebwerk schnorchelt böse, bis ihm für eine kurze Atempause mit dem Zündschlüssel der Funken abgedreht wird. Was für ein Auftritt! Das perfekte Schwarz leuchtet tief und geheimnisvoll in der Sonne, die breiten, goldenen Streifen auf der Haube und an den Seiten schreien in einem kantigen Farbkontrast. Jeder Opel Calibra auf dem Weg zu irgend einer innerdeutschen Dorfdisco sähe in so einem Outfit einfach nur bemitleidenswert aus – der Shelby steht breitbeinig über den Dingen 😎

… ich will das weiterlesen!

Das Lichtschwert deines Vaters

Luke. Ich bin's!

Luke. Ich bin’s!

Die Beleuchteten. Teil 3: LED
Luke! *pchchchch* *zschschsch* Was habe ich seit der Tour im Reyrol von 1909 gelernt? In über 100 Jahren ist nicht viel passiert in der Entwicklung des Mythos Automobil. Es hat noch immer meistens vier Räder, einen Motor, ein Getriebe. Alles wurde nur emsig immer weiter verbessert, das Grundprinzip ist geblieben. Aber nicht – beim Licht (Reim!). Man mag es mögen oder man mag es hassen (aus welchen persönlichen Gründen auch immer), aber im neuen Jahrtausend hat der olle Glühfaden ausgedient. Weg. Britz! *knack* Heute schimmern Halbleiter heller als die Sonne und verbrauchen dabei weniger Strom als der Vibrator der Nachbarin. Das macht die Nacht über Barcelona am Ende der Reise zum Tag.

… ich will das weiterlesen!

Kirmes mit Capone

Immer eine Hand an der Waffe

Immer eine Hand an der Waffe

Die Beleuchteten. Teil 2: BiLux.
Fette Karossen aus den 20ern und den 30ern. Dampfmusik aus einer Orgel, Karussells und Riesenräder. Glücksspiel, Prostitution, Handel mit illegalem Alkohol und Schutzgelderpressung…. sucht man hier vergebens, aber ein böse guckender Alfonso Capone, der für all das Pate steht, stromert zwischen geparkten Autos rum. Ich stehe verträumt mit einem heißen, keuschen Kakao in der einen und einem Churro in der anderen Hand zwischen den Blech gewordenen Sehnsüchten mehrerer Generationen, und der Typ kommt an und fragt mich in geknödeltem Englisch mit spanischem Akzent, ob ich Waffen dabei hätte. Coole Sau. Nein, habe ich nicht. Aber ich freu mich schon auf den illegalen Alkohol, später.

… ich will das weiterlesen!

Wächter des Lichts

Unter den Blinden ist der Einäugige..... König.

Unter den Blinden ist der Einäugige….. König.

Die Beleuchteten. Teil 1: Carbid
Was sind wir verwöhnt! Keyless entry, rein in die gute Stube, die Webasto hat das Fauteuil schon schön vorgeheizt. *klick* Soundsystem an, *bling* Verkehrsmeldungen aufs Handy. Schlüssel drehen, Xenon Brenner anwerfen und ab in die Dunkelheit, ab auf die Piste, so als würde man seinen Sessel vorm Kamin gar nicht verlassen müssen. Normal? Ja. Und das ist auch gut so. Aaaaber im Jahr 1909 musste eine Fahrt in einem Automobil ein bisschen… äh, sagen wir mal… vorbereitet werden. Der Benchmark der Fortbewegung war die Pferdekutsche ohne Dach und ohne Licht, Treibstoff war Heu und Abgas waren Pferdeäppel. Heute lernen Sie und ich mal was über Carbidlampen, Anlasserkurbeln, körperliche Arbeit und Kälte während eines Ritts auf einem 105 Jahre alten Auto.

… ich will das weiterlesen!

Über den Dingen

Zimmer mit Aussicht

Zimmer mit Aussicht

Der Tag ist noch jung, die Nacht ist noch fern. Mein Arbeitsplatz liegt heute ein paar 100 Meter oberhalb von Barcelona, mein Laptop liegt auf einem viel zu großen Bett vor einer offenen Tür zu einem Balkon mit Blick auf ein Lichtermeer. Hinter den Augen drückt es noch ein bisschen, das liegt wohl an gestern Abend. Nein. Ich kann fast noch „vorhin“ sagen. Kommen Sie mit? Der Job mit den Autos geht heute erst um 17:00 Uhr los, vorher habe ich noch ein bisschen Zeit. Zeit für zu viel Gin, Zeit für einen Blick von oben nach unten, Zeit für Tina Dickow und einen Ausblick. Zeit für Ehrfurcht, Zeit für warme Sonne und Zeit für eine Badewanne.

… ich will das weiterlesen!

Scheibenkleister

Auf Kaperfahrt

Auf Kaperfahrt

Papaaaaaaa die haben mir heute Nacht den Audi aufgebrochen! 🙁 Scheibe kaputt, alles voller Glas, Radio weg WAS MACH ICH DENN JETZT???“ Oh jemineh. Ein Stich ins Herz meines großen Töchterchens. Das erste eigene Auto, kaputt, geschändet, entweiht. Die Cops waren schon da, aber das ändert nichts am Ergebnis. Keine Teilkasko und ein offenes, kaputtes Fenster bei Regen und Frost mitten in Kiel. Fahranfängerins Horror. Eine neue Mission für Superpapa. Er fährt zum Autoverwerter Kiesow in Norderstedt und versucht bei 2 Grad und Nieselregen, einen Endgelagerten A3 erstmal zu finden und ihm dann seine Seitenscheibe zu entlocken. Und hey, was da noch so alles rumliegt!

… ich will das weiterlesen!

Vier Uhr Morgens

Auf dem Rücksitz die üblichen Utensilien

Auf dem Rücksitz die üblichen Utensilien

Am Anfang war das Bild. Und am Ende eine Zahl. Die Vier war allerdings noch nie eine besondere Zahl in meinem Leben, das wird sich heute auch nicht nennenswert ändern. Eher die Drei. Oder die Zweiundvierzig. Was sich heute aber wohl ändert ist mein Kenntnisstand bezüglich der letzten 20 Jahre im Leben meines alten Freundes Lutz, den ich seit der Oberstufe nicht mehr gesehen habe. Wir waren Gitarren-Homies in den 80ern und wir haben 1986 zusammen in Silkes Garten gezeltet. So schließt sich der Kreis. Aus zwei Teenagern mit Gitarren sind zwei alte Männer mit Gitarren geworden. Ich habe den Audi vollgetankt und mache mich auf in Richtung Fehmarn Sund Brücke, in eine Ferienwohnung an der Ostsee, um mit Lutz ein paar Jahre Freundschaft nachzuholen.

… ich will das weiterlesen!

Sündige Beichte

Die Sünde vor der Kirche

Die Sünde vor der Kirche

Es ist still im österreichischen Dornbirn. Sehr still. Eingeklemmt zwischen Bodensee und Allgäuer Hochalpen gehen freundliche Menschen ihrem Tagwerk nach, begrüßen sich, kennen sich. Einige der streng katholischen Alten auf dem Dorfplatz heben ihr Haupt in die warme Märzsonne und lassen ihren Blick über die nahe Bergkette gleiten, als sie ein dumpfes Donnern vernehmen. Die Versuchung ist förmlich spürbar. Der heilige Boden vor der blütenweißen Kirche am höchsten Punk der kleinen Ansammlung von Häusern vibriert leicht. Vögel verstummen. Leise, fast ängstlich läuten im benachbarten Tal ein paar Glocken. Armageddon ist nicht mehr fern.

… ich will das weiterlesen!

BÄUME WAGEN

Kombi? Ach - egal

Kombi? Ach – egal

Das Jahr ist jung, das Jahr ist frisch und das Jahr ist voller Poesie. Haben Sie 2015 schon mal über Äpfel nachgedacht? Nein? Ich schon, denn ich hab da noch so einen natürlichen Apfelproduzenten in einem bestimmten Garten stehen, wo er nicht hingehört. Lösung? In den sauren Apfel beißen, ausgraben, aufs Dach binden und in einem anderen Garten (wo er hingehört) wieder eingraben. Problem: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, und der ist dick. Der Kandidat ist schon 12 Jahre alt und ziemlich groß und schwer. Und mir kommen den ganzen Tag schon Apfelgedichte und Redensarten in den Sinn, was ziemlich nervig ist. Außerdem habe ich Angst davor, das hölzerne Ding auf mein Autodach zu binden. Doch verbotene Äpfel sind süß 🙂 Sie sehen schon – alles wie immer. Begleiten Sie mich dachlastig durch Kiel…?

… ich will das weiterlesen!

Nur ein Garagentor

Und wieder eine Zeitmaschine

Und wieder eine Zeitmaschine

Ein trüber Sonntag. Nicht ausgeschlafen, aber nach Kneipp Badesalzen duftend blinzel ich leicht melancholisch in genau diesen trüben Sonntag. Aus genau dem Fenster, in dem sitzend ich gestern Abend noch über leere Städte sinnierte. Heute geht es wirklich schon wieder zurück in die Gegenwart? Ja. Offensichtlich, aber es geht in Richtung Weihnachten. Und heute sollen wir noch ein paar Tiere sehen. Eine Ente, einen Löwen, ein Krokodil, eine Eule, ein Nashorn und eine Möwe. Und einen Hund. Leider keine Giraffe und keinen Marienkäfer. Nein, ich bin weder verwirrt noch betrunken noch ein metaphorisch textender Künstler. Wenn Sie wollen nehme ich Sie mit in den dritten und letzten Tag der kleinen Weihnachtsreise 2014 und erkläre Ihnen das mal 🙂

… ich will das weiterlesen!

Abgesang an ein Licht

Nie wieder so hell

Nie wieder so hell

Haben Sie schon einmal nach oben geguckt und in dem Moment gefühlt, dass alles gut wird? Weil es da oben immer weiter geht, angeblich endlos? Oder weil da oben Engel sind? Oder einfach nur, weil da oben nicht viel ist, über das man traurig sein könnte? Die Dunkelheit über Uelzen, dieser alten, für die meisten Menschen auf diesem Planeten relativ bedeutungslosen Stadt im Schatten der Zuckerfabrik wird im Dezember erhellt durch lange Lichterketten. Seit ich denken kann. Der Abend mitten in meiner Kindheit, an der Seite meines großen Töchterchens, beginnt genau so. Ich gucke nach oben und fühle, dass alles gut werden wird. Weil es weiter geht, weil wir Engel sehen werden und weil Traurigkeit vielleicht auch einfach dazu gehört. Der Audi 100 ist geparkt. Wir suchen das Licht, die Engel, Freunde und noch ein paar andere Sachen. Vieles davon finden wir. Einiges zum allerletzten Mal.

… ich will das weiterlesen!