A7, Kilometer 102,0

Stehen, wo andere fahren.

Die wirklich wichtigen, grundlegenden Dinge vermisst Mann immer erst dann, wenn sie nicht mehr da sind. Diese Weisheit ist so alt wie der erste Liebeskummer. Im Laufe eines Lebens kommt die Erkenntnis mehrmals über uns, und immer ist sie schmerzhaft. Ich könnte euch jetzt von meinem Elternhaus in Uelzen erzählen, das war immer da – und als es weg war, zerbrach ein Teil von mir. Ich könnte euch jetzt von meiner ersten großen Liebe erzählen, die war einzigartig – und als sie ging, zerbrach mein Herz. Aber nein, ich erzähle euch vom Zahnriemen meines XM. Der war nicht immer da, und der war noch gar nicht so alt. Und als er riss, zerbrachen Einlassventile, Auslassventile und Kolben in einem überraschend emotionalen Moment.

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Zurück in die Welt

Tschüss Nordsee

Römmpöpömm pömm 🛵
Wie jetzt? Schon drei Nächte rum? Wie kann dieses Miststück Zeit so schnell rennen, wenn wir die Tage doch eigentlich nur mit Nichtstun, Unsinn reden, Lachen und viel Rotwein füllen? Jeder Teenager würde sich vor Langeweile ein Loch ins Knie bohren. Ab 50 ändert der Duden das Wort Langeweile automatisch in Entspannung, und man hat viel zu wenig davon. Heute möppen Herr S. und ich also wieder nach Hause, zurück in den Alltag, zurück in den Winter und zurück in ein Leben voller Verantwortungen und Pflichten. Nun. Aber nicht, ohne vorher nochmal die Schwimmbad-Flatrate auszureizen 😇

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Der letzte Aufguss

Der Mann der 1000 Essenzen

Ich schreibe eigentlich noch am vierten und letzten Teil der Mofareise und bilde mir ein, noch immer ein bisschen nach Saunaölen aus Nr. Nebel zu riechen… Eine Nachricht auf meinem Handy. Ein langer Text von Suzanna Skovgaard, der Ehefrau des legendären Gusmesters. Elmer ist am Sonntag verstorben. Und plötzlich ist der ganzen Geschichte die Leichtigkeit genommen. Gerade schrieb ich noch: Alles wird gut, ich weiß es. Ich kenne Elmer Skovgaard! Wenn jemand wie er nicht unsterblich ist – wer ist es dann? 🙁

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Schlimmes Essen und Sauna

Zwei auf einer Bank

Zwei Männer mit Mofas an der Dänischen Nordseeküste. Das ist kein Petrolhead-Punk-Protokoll, kein spektakulärer Eventreport und keine Klick-bettelnde Sensationsbeichte. Etwas, wovon es viel zu wenig gibt: Zeit, Ruhe, Albernheit und Freundschaft. Heute geht es einmal nicht nur um PS oder Motoren. Heute stellen wir fest, dass mich in Dänemark ein paar Leute (er)kennen, wir trinken und essen zu unkonventionellen Zeiten Lebensmittel, die in anderen Ländern verboten sind und wir sind einfach nur da. Plus die legendäre Sauna bei Gusmester Elmer, diesmal aber nur mit 70° 🙂 Los geht’s. Kein Sänger vögelt, aber die Vögel singen.

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Din fart: 50 km/h

Mofas bitte draußen bleiben

Sein oder Nichtsein?
Auf dänischen Radwegen ist für den norddeutschen Mopedfahrer eher Nichtsein angesagt. Die geringe Menschendichte im Land von Shakespeares Hamlet verführt zwar zum Regelbrechen – aber Herr S. und ich haben Ciao und Combinette schon unkontrolliert über die Dänische Grenze katapultiert und röhren jetzt auf der Hauptstraße. Das bedeutet: Zwei Freunde auf zwei Mopeds mit einem gemeinsamen Ziel: Heute Abend irgendwie in Henne Strand an der dänischen Nordseeküste ankommen. Vorhin gab es leichte… Startschwierigkeiten. Und ich habe schon wieder Hunger. Setzt euch auf den Tank und lasst euch von uns durch den Norden vibrieren!

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Männer auf Mofas

Mein schönstes Ferienerlebnis

Menschen mittleren Alters geraten ins Schwärmen über ihre wilden Jahre, wenn sie ein knatterndes Moped sehen. Es ist schon wieder 9 wilde Jahre her, dass Herr S. und ich mit knatternden Mopeds an die dänische Nordseeküste gefahren und geröhrt sind. Wortwitzler führen an dieser Stelle die Färöer Inseln an, aber ich soll packen. Es muss eigentlich gar nicht viel Krams mit, wenn Kopfkinoakrobaten über 50 auf einem polterigen Zweirad mit 50 Kubikzentimetern Hubraum reisen. Aber allein das Zelt und das dormitable Wellness-Equipment plus Ersatzteile und Werkzeug nehmen gefühlt einen nicht vorhandenen Kubikmeter Raum auf dem Sozius in Anspruch! Zündapp und Piaggio. Super Combinette und Ciao. Sandmann und Herr S. Kommt ihr mit?

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Ascher Mittwoch

Mahlzeit

„Du der Moder is fertich“. Seit 336 Stunden lagert meine Zündapp am Kieler Südfriedhof bei Timurs Schaffensstätte. Der sagenumwobene Carsten© hatte sich nahezu uneigennützig ihres maladen Triebwerks angenommen. Jetzt kommt eine Whatsapp, dass wir sie wieder zusammen bauen können. Hm. Ich wäre am Mittwoch in Kiel, Timur? Adrian? Habt ihr am Abend nochmal selbstlos Zeit? Carsten, kannst du den Karton mit den Teilen auf dem Heimweg bei uns abkippen? Und – funktioniert dann alles und kann ich mit dem Moped die Tour an die dänische Nordseeküste wagen?? Timur: Ja. Adrian: Ja. Carsten: Ja. Und das „danach“… na fangen wir doch erstmal mit dem Zusammenbau an. Inklusive einer mumifizierten Ratte.

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Möp hin, Bus zurück

Viele Köche verbessern den Brei

Ab heute wird es erstmal zweirädrig 🙂 Die (vermutlich) legendäre „Herr S. ist 50 und wir fahren wieder mit den Mofas nach Dänemark“ Tour steht an, und meine 1963er Zündapp Super Combinette 433 scheppert und klappert mehr, als sie sollte. Das sorgt mich angesichts der Etappe quer durch das Pølserland, man möchte dem ADAC nicht erklären warum man in Esbjerg mit einem Kolbenklemmer havariert ist. Also erbitte ich eine Audienz bei Timur, der kann Mopeds und hat auch alles zum einstellen und abdichten da. Es ist Dienstag Abend, die oldschool Motorenwerkstatt ist leer und das Ziffernblatt der Uhr ist nach hinten offen. Außerdem gibt es ja noch Carsten. Das… ist auch gut so 🙁 Aber fangen wir von vorn an.

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Typ 43 mit 51 über 750!

Einfach mal machen!

In einer idealen Welt besitzt man zwei coole alte Autos, fährt die hier und da und hat ein erfülltes Leben. In der realen Welt sind es fünf oder mehr desolate, nur bedingt fahrbereite Schleudern 😀 Das Leben ist eigentlich viel ZU er(be)füllt, der Tag könnte gern 26 Stunden haben und von allen Seiten drücken Verantwortung und Aufgaben. Das ist dann der richtige Moment, um Unsinn zu machen. Nicht, dass ich das Abenteuer suchen würde, in diesem Fall hat es mich von alleine gefunden. Eine weitere desolate, bedingt fahrbereite Schleuder. #papasauto Der unbekannte, 43 Jahre alte Audi 100 Typ 43 ist vollgetankt, es ist 15:00 Uhr, das Radio funktioniert und ich will heute Abend noch in Kiel sein. Momentan bin ich in Stuttgart. Kommt ihr mit? Wir hören auch die Charts von 1979!

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Papas Auto – ein Prolog

Meine ersten richtigen Erinnerungen

Meine Kindheit war limagelb. Sie fand auf dem Rücksitz eines Audi 100 C2 statt, ein handgeschaltetes VorFacelift Modell mit fünf Zylindern. Nicht vier, nicht sechs, sondern: fünf. Papas Auto. Als die neckarsulmer Limousine 1976 vorgestellt wurde kam sie direkt aus der Zukunft! 45 Jahre später rollt die damalige Zukunft durch meine Vergangenheit. Ich gehe eines meiner letzten großen Projekte an, bevor ich zu alt dafür bin und jeden Tag angetrunken auf die Ostsee gucke. Ich will einen limagelben Audi 100, innen grün, handgeschaltet und mit einem Fünfzylinder haben. Das ist… in diesem Jahrtausend gar nicht mehr so einfach. Ich fahr heute mit roten Überführungskennzeichen im ICE nach Stuttgart und erzähle euch auf dem Weg dahin, was ich so im Kopf bewege.

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Krawall-Combinette

Mit zwei Rädern macht das Leben AUCH Spaß

Im Grunde meines Herzens bin ich kein Motorradfahrer. Ja, ich hab die Scheine, alle, ohne PS Begrenzung. Aber auf einem Zweirad vermisse ich die weichen Sitze, die Wärme aus der Heizung, die gute Musik aus dem Radio. Es ist ein ganz anderes Reisen auf einem Motorrad, und ich habe da nie so richtig Blut geleckt. Außer… jaaaaa… außer die zwei Räder sind kaum mehr als ein Fahrrad 🙂 Wenn ich meine Welt mit 50km/h durchquere, nehme ich sie intensiver wahr als durch dicke Autoscheiben. Ich werde vom Zweitakt-Blues durchgeschüttelt und fühle mich am Ziel wie ein endorphingetränkter Marathonläufer. Kennt ihr das? Hallo Zündapp Super Combinette. Du bist seit 2013 geplant, der Weg zu dir war ein… Umweg.

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Informationen, Informationen

Redet miteinander!

Citroën: Irgendwie fühl‘ ich mich nicht wohl.
Ich: Stimmt, ich merk das auch. Du läufst unter Teillast nicht ganz rund, so als ob die Zündung oder irgendwelche Nebenluft rumärgern. Hm. Aber du läufst wenigstens. Was könnte das sein…?
Der Chor der Steuergeräte: Laaa la la la laaaa wir sagen es ihm niiiiicht!
Ich: Hast du was gesagt?
Citroën: Nein?
Das Internet: Wir haben da so ein paar Ideen, woran das liegen könnte. Teillastruckeln, kennt man auch vom CX.
Ich: Pass auf, ich muss eh nach Kiel zurück. Der Fehler wird schnell gefunden sein und ich habe Werkzeug dabei. Wir machen trial and error. Das macht Spaß, und am Ende läuft alles wieder rund.
Der Chor der Steuergeräte: MUUUHAHAHAHAHA 😀 

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Däne für einen Abend

Unscharf, aber verregnet.

Foråret vil ikke rigtig komme endnu. Es ist kalt und regnerisch, der Sommerurlaub ist unerreichbar weit weg. Während ich im mittäglichen Dämmerdunkel gräulich vor mich hindeprimiere **klingbingt** eine SMS von meinem Freund Heiko durchs Zimmerchen. Ja, eine SMS 🙂 Es gibt noch immer Menschen die faxen, also ist das quasi zeitgemäß. Heiko schreibt, er und sein Tesla wohnen für eine Woche an der dänischen Nordsee. Eine Woche in Henne Strand, in einem Haus mit direktem Blick aufs Meer. Viel zu groß, schreibt er. Ob ich nicht mal reinschauen will, fragt er. Nun… Es ist nicht nur kalt und regnerisch, es ist auch ordinär Dienstag. Ich tippe meinen Absatz noch zu Ende, packe mein Laptop plus Schlafsack und Gitarre in den Kofferraum, mache das Licht aus und schließe die Haustür. Volltanken und losfahren. Warum nicht?

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Therapeutisches Schlachten

Mach mal alles raus hier.

Was haben Schlachter heute eigentlich für einen gesellschaftlichen Status? Haftet dem traditionellen, tierzerteilenden Gewerbe der schlimmer werdende Ruf des gewissenlosen Mörders an? Der gedankenlos seinem blutigen Handwerk nachgeht, um die hochpreisigen Weber-Supersmoker der selbsternannten Gourmetprofis auf ihren Fertighausterrassen zu füttern? In einer Welt voller politisch korrekter Neuformulierungen (die Schlachter*Innen habe ich mal weggelassen) mag kaum noch jemand was essen, das mal einen Namen hatte. Und damit ich nicht noch weiter vom Thema abkomme versichere ich euch jetzt: Ich schlachte heute vegan! Also ich filetiere meinen zweiten Citroën XM Turbo CT. Mehr eigentlich nicht. Und ich bewege ihn bis zum Schafott rein elektrisch. Ich bin so p.c.! Ich bin so nachhaltig, ich fasse es nicht.

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