Farben im Kopf

Noch mehr Farben braucht kein Mensch

Noch mehr Farben braucht kein Mensch

Ein Roadtrip im W123 an den Lake Naivasha
Bis heute dachte ich, mehr Afrika sei nicht möglich. Afrika ist allerdings so strukturiert, dass es mir diesen Gedanken täglich ungefragt neu definiert, und unsere Gastgeber haben keine Mühen gescheut, uns treffsicher die besten Plätze in der Gegend auf die Netzhaut zu brennen. Rund 80 Kilometer von Nairobi entfernt liegt der Naivasha-See. Ein beliebter Landeplatz für Wasserflugzeuge in den 30ern, und man sagt, hier leben Hippos, Zebras und vieles anderes Getier nachbarschaftlich mit den Menschen zusammen. Also für drei Tage lang mit – uns. Wir haben das Twiga House gebucht, direkt am Ufer des Sees unter Akazien, sozusagen ein kleiner Urlaub im Urlaub. Aber nicht jeder hier glaubt daran, dass der alte Mercedes 200 die Reise aus eigener Kraft schaffen kann.

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Menschen und Tiere

Wieder auf der Straße

Wieder auf der Straße

Wildwechsel in Afrika.
Ja. Afrika. Ich habe das noch immer nicht so ganz verinnerlicht, aber vielleicht gelingt mir das heute. Wenn es viel zu früh so gegen 6:30 Uhr plötzlich taghell ist und multiple Vogelsorten in den Bäumen vielfältiger als jeder Klingelton rumträllern fühlt es sich wie ein Traum an. Dann wühle ich mich aus dem Moskitonetz raus (das viertelfinnische Sandmädchen nennt es Das Gemückte), gehe auf die Veranda, gucke auf seltsame Bäume hinter denen die Sonne schnell steigt, spüre, wie trockene Wärme die Feuchtigkeit der Nacht vertreibt und finde das Leben schön. Afrika. Es soll hier große Tiere geben, sagt man. Volltanken, Hut auf, ich will die sehen!

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Hakuna Matata

Die Dame bittet zum Tanz

Die Dame bittet zum Tanz

Dieses Leben treibt einen durch die Welt, einige mehr, andere weniger. Hey, ich war schon mal in Braunlage im Harz. Cool? Ja, auch. Okay, ich war auch schon im Norden bei den Wikingern, im Süden bei den Malern und im Westen an der mexikanischen Grenze. Ich treibe mich gern rum. Aber in Afrika war ich noch nie. Warum auch? Es ist sprichwörtlich tierisch teuer, da hin zu kommen und es ist nicht ganz ungefährlich. Da gibt es Tiere, die einen mit einem Haps komplett vertilgen. *burps* Sagt man. Allerdings….. hm….. also ich kenne einen Diplomaten in Ostafrika 🙂 Warum besuchen wir den denn nicht mal zum mwaka mpya, wie das neue Jahr auf Suaheli heißt? Ja, warum eigentlich nicht? Folgen Sie mir nach Kenia, zu großen und kleinen wilden Tieren, alten und neuen Autos und dem stellvertretenden Botschafter für Somalia.

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Stille Nacht

Ein Franzose in Niedersachsen

Ein Franzose in Niedersachsen

Klingg Glöckchen klingelingeling ♫
Klinggg Glö_ckchen klinggg ♫
Sandmanns kleine Weihnachtsgeschichte. Jedes Jahr im Dezember fahre ich zurück in meine Heimatstadt Uelzen. Man möchte meinen, dass sich die Tour thematisch wiederholen würde, aber nein, dem Leben sei Dank ist jedes Jahr anders. GANZ anders, denn in jedem Jahr sind wir ein Jahr älter. Sie, ich, meine Freunde und meine Familie. Und mein Auto. Und diese Stadt auch. Und jedes Jahr blicke ich zurück auf mehr oder weniger absurde Ereignisse, das ist 2015 nicht anders. Aber jedes Jahr ist diese Reise wieder schräg, seltsam, besonders und ein bisschen mit Tränen belegt. Kommen Sie mit zu Jenny, Meike und Katharina. Und zu meinen alten Freunden in diesem endgültig beleuchteten Nest in der Heide. Und kommen Sie mit zu den Engeln und dem Karussell meiner Kindheit…

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Nur die Daten komm‘ in Garten – XM Auslese

Schnittstellen-Defloration

Schnittstellen-Defloration

Irgendwann bescheißt man sich selbst.
Oder man bricht seine Vorsätze, was so ähnlich ist.
Es gab eine Zeit, da war ich mir völlig sicher, dass ich niemals ein Auto fahren werde, was irgendwelche Computer an Bord hat. Diese Einstellung ließ sich lange durchziehen. Es gab ja auch mal eine Zeit, als Menschen gegen die Volkszählung demonstriert haben. Dann habe ich meinen Vorsatz relativiert und war beim Audi V8 glücklich, dass kein CAN-Bus verlegt ist. Und immerhin handverlötete Steuergeräte. Das ist ja so wie selbstgebaut. Volkszählungsboykott war gestern. Heute steht ein Citroën XM vor meiner Tür, mit CAN-Bus, mit Steuergeräten und mit einem Hydractiv-Zentralrechner. Alles ist anders, wenn auch alt. Und wenn ich mich schon auf sowas neumodisches eleggdronisches einlasse – will ich wenigstens mit diesem Zentralrechner sprechen. Und das versuche ich heute mal.

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Ausgekochtes Schlitzohr

Auf dem Highway ist die Hölle los?

Auf dem Highway ist die Hölle los?

Gib mit Tiernamen! …… Gern.
Feuervogel, Donnervogel, Wildpferd – die Namensgebung amerikanischer Pony-Cars textete sich Ende der 60er Jahre schamlos durch die raue Fauna. Die Autos traten laut, breitbeinig und oft spontan im Rückspiegel auf und wurden mit begehrten Sondereditionen unters meistens amerikanische Volk gebracht. Was der Manta in Deutschland war der Firebird in den USA. Wir haben an der sandigen Kante des Pazifik einen Pontiac Trans Am 10th Anniversary Edition aufgerissen. Ohne „Screaming Chicken“, dafür aber in den Farben meiner Kinderträume, als ich aufgeregt und klatschend im Kino gesessen habe damals schon dachte, dass der Schnurrbart von Burt Reynolds irgendwie scheiße aussieht.

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Herr der Gezeiten

Fell auf den Händen

Fell auf den Händen

Dänemarks Westküste im Novæmber.
Reizvoll? Nun. Reizvoll ist das vielleicht, wenn man ein introvertierter Einsamkeitsfanatiker ist, die Schnauze endgültig voll hat von anderen Menschen und die Schatten der Dunkelheit verehrt. Äh… ich erfülle wenige dieser Kriterien, trotzdem finde ich mich im November an der dänischen Westküste wieder. Meine Freunde sind in diesen Tagen zwangsläufig der Regen und der Wind, ich schreie die Nordsee an (weil niemand anderes da ist) und werde meine weisen Worte ausschließlich schriftlich los. Ich könnte mich mit dem Wasserkocher oder der Besteckschublade unterhalten, aber das macht auf Dauer wunderlich. Die antworten so selten. Und dann ist auch noch Vollmond.

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Alleine mit dem Horizont

Zu den endlosen Horizonten

Zu den endlosen Horizonten

Ein Roadmovie an die Westküste
Ab und an bekomme ich es über den Kopp und verlasse für ein paar Tage die TANZfläche des Alltags. Keine Auszeit, wie es Betriebswirte nennen, die den 24-Stunden-Überblick verloren haben und kein Sabatical, wie ausgebrannte Sozialpädagogen ihre Überlebensflucht vor der unschönen Realität nennen. Nein, nur sechs Tage völlige Ruhe in einem weit abgelegenen Holzhaus an der dänischen Nordseeküste. Nicht, um zwischen Saunagängen und Weihnachtsbier in pfeiferauchendem Selbstmitleid zu zerfließen sondern – um zu arbeiten. Ja. Arbeiten. Schreiben schreiben schreiben, komplett dem Trubel da draußen entrissen, mit konzentriertem Blick auf den Monitor und ab und an mit loslassendem Blick auf die Dünen und einen Sonnenuntergang über dem Meer. In einer Nebensaison der einsamsten, menschenleersten Nebensaison. Na das kann ja einsam werden.

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XMs neue Schuhe

Modische Macharten, so oder so

Modische Macharten, so oder so

In Italien schauen die Frauen bei einem fremden Mann zuerst auf die Schuhe. In Frankreich glaube ich auch. Und auch wenn ich nicht wirklich von meinen Schuhen berichten will geht es doch im übertragenen Sinn um etwas, was den Kontakt zwischen den Füßen und der Straße herstellt. Bei meinem Auto 🙂 Die Schuhe vom XM sind älter als die ältesten bekannten Wetteraufzeichnungen, das Wetter selbst soll in den kommenden Tagen dramatisch kippen – und ich will doch noch weiter nach Norden. Mit dem Auto. Viele gute Gründe für neue Schuhe. Und dann bitte gleich Winterstiefel ohne Wenn und Aber, Fabrikat aus Bad Homburg, ich hab die Schnauze voll von Billigprodukten beim so lebenswichtigen Teilen wie den Bremsen und den Reifen.

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Lenkrad Geimel. IIHH!!

WAAAHHH! Was fasse ich da jeden Tag AN??

WAAAHHH! Was fasse ich da jeden Tag AN??

Herbstzeit. Luftfeuchtigkeit, momentan gepaart mit tropischer Wärme. Das scheint komische Sachen mit dem Interieur meines alten Citroën zu machen, jedenfalls fühlt er sich heute Morgen anders an als ich das kenne. Irgendwie…. aufgeweicht. Egal, die Arbeit ruft und ich zünde das genügsame 2.5 Liter Kraftwerk, warte die Gedenkminute ab in der sich das Heck erst kurz zum Erdmittelpunkt bewegt und dann wieder knackend hochpustet und schwebe los zum Verlag. Licht an, Radio an, Schalten, lenken…. irgendwie ist das…. WÄÄÄÄÄHHHH!!! Wie sehen denn meine Finger aus? Was ist denn mit dem Lederlenkrad los, wo kommt der schwarze Siff an meinen zarten Künstlerflossen her? Ekelerregend! Eine kurze Geschichte über Muchel, Dreck, Farbe und Bakterien.

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Rock Kombi Supertanker

Pathos kann er so gut wie ich.

Pathos kann er so gut wie ich.

Dan Levon rockt.
Wie es sich für einen (Rock-)Musiker gehört bewegt er außerdem ein rockendes Auto: Sein wirklich kantiger und durstiger 85er Ford LTD singt den Blues des langen Lebens und stampft den Beat der Beulen. Der V8 im Format einer Dreizimmerwohnung bringt dem Sänger und Gitarristen die Entspannung und den täglichen Roadmovie im Wahnsinn des Alltags. Ich hab ihn mal besucht, und zusammen haben wir den ersten Raureif von den Scheiben gekratzt und sind ein bisschen durch’s Ländle gegluggert. Mit guter Musik im Radio. Vorbei an der letzten Tankstelle – für die nächsten 200 Meilen.

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3110 Bäume 2

Mit viel Phantasie......

Mit viel Phantasie……

Haben Sie als verliebtes Kind, verblendeter Teenager oder rosabrilliger Erwachsener mal den Namen einer Angebeteten in einen Baum geritzt? Ja? Und wie lange ist das her? Es gab in meinem Leben eine Zeit, da war ich noch zu klein und zu feige, der jeweiligen Herz-Dame meine Gefühle ins Gesicht zu sprechen. Jungs tun sich da schwer mit. Deshalb haben ein paar von diesen Damen nie von ihrem Glück erfahren. Ich möchte mich als heimlich und dementsprechend unglücklich verliebt in jenen Jahren bezeichnen. Nur zwei Bäume im niedersächsischen Uelzen kennen die ganze Geschichte. Ein Kapitel in dieser Geschichte ist Silke. Und heute Abend, 30 Jahre nach der Schnitzerei, nehmen wir beide uns eine Taschenlampe und suchen den Baum, auf dem vielleicht noch ihr Name steht.

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3110 Bäume 1

Den Wald vor lauter..... ach egal.

Den Wald vor lauter….. ach egal.

Wo fand eure Kindheit statt? Vor der Glotze?
Neeee. Die Kindheit der 70er war draußen und ich spielte mit meinen Freunden. Im Garten, auf dem Rübenacker, am Elbe-Seitenkanal. An meinen Geburtstagen fuhr Papa uns alle mit dem Auto in den großen Wald am Rand der Siedlung, und wir spielten den ganzen Nachmittag bis in den Abend rein Verstecken, tobten zwischen den großen Bäumen rum und waren ziemlich glücklich.
Ich tanke heute den alten XM voll und habe drei herzgeliebte Punkte auf meiner Liste:

  • ♣ Irgendwo bei Uelzen die Stelle finden, wo wir damals jeden Frühling Verstecken gespielt haben.
  • ♣ Meine Sandkastenfreundin Silke besuchen.
  • ♣ Gemeinsam mit Silke den Baum suchen, in den ich 1986 oder so ihren Namen eingeritzt habe.

Diese beiden Geschichten werden recht lichtarm und sind voller Bäume. Ich mag Bäume. Kommt ihr mit auf einen Roadtrip in eine Zeit, als die Postleitzahlen noch vierstellig waren?

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Schreibende Schrauber sammeln seltenen Schrott

Immer wieder zurück zum Tatort

Immer wieder zurück zum Tatort

Schrottplätze. Autoverwerter.
Diese heiligen Orte beschäftigen mich schon seit einem Vierteljahrhundert. Vielleicht sollte ich ihnen mal eine eigene Kategorie widmen, so lange es sie noch gibt. Die grünen Wiesen, auf denen Autos ordentlich gestapelt zwischen Gestrüpp und Brennesseln rumliegen. Aus denen ich alles ausbauen darf was ich benötige, um es dann für kleines Geld zu erwerben und in mein eigenes Auto wieder einzubauen. Heute habe ich blauäugig bei Harry Kloss in Hamburgs Osten angerufen und erfahren, dass da noch ein XM irgendwo rumliegt, ganz hinten. Geil 🙂 Dann plane ich das doch mal als kleinen Schwenker in meinen Heimweg nach Kiel ein, aber vorher treffe ich mich noch mit seiner Exzellenz Knut Simon an der Oldtimertanke Brandshof zum Mittagessen. Warum? Ach – viele Gründe. Zwei der wichtigsten: 1. ich mag Knut, und 2. er fährt auch einen XM, sogar einen der legendären V6. Das scheint ein guter Tag zu werden.

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