Es riecht nach Benzin

Donnerwetter. Da ist was los!

Donnerwetter. Da ist was los!

Donnerwetter. Ja, in der Tat.
Hamburg gab sich im letzten Jahr „hanseatisch“, und Petrus ballerte alles vom Himmel was er aus dem letzten Streit mit Frau Holle noch an Wasser zur Verfügung hatte. Donnerwetter aber auch aus den Auspuffrohren der Motorräder und Oldtimer, die traditionell im ersten Septemberwochenende durch den Hamburger Stadtpark schroteten. Das Stadtpark Revival ist eine grandiose Rennveranstaltung mitten im Herzen von Hamburg, und ich bring euch mal auf Kurs, denn noch immer kennen viele diese coole Veranstaltung nicht. Wird Zeit. Hafen? Kennt ihr. Sankt Pauli? Bekannt. Reeperbahn? Ja sicher. Motorsport? Äh…? Wa? Ja, genau. Während schon die ersten Stohballen auf dem neuen Parcours in der City Nord ausgelegt werden, erzähle ich euch, was da so geht. Und warum. Und wann. Und dann seid ihr hoffentlich alle mit dabei am Fahrbahnrand, okay?

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Das Ende vom Anfang

Der Tag war lang, das Auto auch.

Der Tag war lang, das Auto auch.

Sisters of Mercy. Marillion. Swimming the Nile.
Was habe ich Anfang der 90er alles im Auto gehört… Mit dem Philips Discman, stromversorgt über den Zigarettenanzünder und angeschlossen an das billige Conrad Electronic Autoradio über einen Kassettenadapter. Ein tierischer Kabelsalat, aber hey – ich habe CD hören können. IM AUTO!!! 😀 Diese Lieder werfen jetzt Blasen in meinem Kopf, sie verschmelzen zu einem diffusen Brei aus Tönen und Bildern, Gerüchen und Emotionen. Tief verschüttete Emotionen. Das menschliche Gehirn ist ein seltsames Ding. Und all das, weil ich wieder in dem Auto sitze, in dem ich vor 25 Jahren diese Musik hörte. Den Geruch rieche. Die vertrauten Geräusche höre. Und ein dünnes Bakelitlenkrad berühre, mit dem ich diesen Ford Granada von 1993 bis 1995 durch die langsam größer und schwieriger werdende Welt eines jungen Erwachsenen steuerte. Heute holen wir ihn wieder nach Hause, und wir sind schon fast da 🙂
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Rückwärts gerichtet

Volant der wilden Zeit

Volant der wilden Zeit

Sonst noch wer hier? Rückwärts gerichtet?
Manchmal. Einige werfen mir das quartalsmäßig vor, warum auch immer, das ist mir auch inzwischen ziemlich egal. Ich habe meine Gründe, manchmal in die Vergangenheit zu tauchen. Heute tief, morgen dann weniger tief. Aber so ist der Titel dieser Geschichte gar nicht gemeint, ausnahmsweise bin ich viel wörtlicher unterwegs 🙂 Rückwärts. Zurück. Heute ist der Tag, an dem mein altes Granada Coupé nach Hause kommt. Nicht so „nach Hause“ wie vor fast 10 Jahren, als wir das riesige, rote Blechschiff aus einer Scheune in die Schrauberhöhle vom Örg holten. Nein, nach Hause. Zu mir, direkt, da wo ich wohne, in die kleine Werkstatt in meinem Keller in Kiel, unter mein Schlafzimmer sozusagen. 17 Jahre nach seiner Stilllegung und fast drei Jahre nach dem Bericht im NDR. Ich bin ein Autotyp. Und jetzt rollt eines der Autos, die Jahre meines Lebens geprägt und begleitet haben, wieder zu mir zurück. Es ist quasi das Ende vom Anfang.
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Nicht mein Style

So breit war 1971 nicht geplant

So breit war 1971 nicht geplant

Manchmal kommt ein Mann auf komische Gedanken.
Der tägliche Knud steht auf originalen Rostyle Ford Felgen, die so ein bisschen wie die auf der Karre von Steve McQueen in „Bullitt“ aussehen. Felgen sind mir eigentlich total egal. Ich persönlich finde es affig, tausende von Euro für irgendwelches Niederquerschnitts-Aluminium aus dem Zubehör auszugeben, das dann auch noch scheiße aussieht. Und was man andauernd polieren muss. Humbug. Aaaaber… die (zugegeben nagelneuen) Reifen auf den Rostyles sind doch sehr schmal und die Löcher für die Radmuttern schon ein bisschen matschig. Vom vielen Auf- und Abziehen. Vielleicht wechsel ich doch mal auf originale Ronal Alus von einem Capri? Mir flogen da welche zu, mit guten breiten Reifen drauf. Ach – mache ich mal. Ein Experiment.

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Ganz allein mit Gottlieb & Carl

Sowas wie ein Shooting Brake, nur älter.

Sowas wie ein Shooting Brake, nur älter.

Es riecht nach Metall, nach Gummi und Geschichte.
Stille in den Räumen und Hallen, fast unwirkliche Stille. Aber was ist schon „wirklich“? Ich bin im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart. Ganz alleine, ohne irgend einen anderen Besucher und mit dem Masterschlüssel zu sämtlichen ausgestellten Autos. Zwischen dem Patent Motorwagen ganz oben und dem AMG GT ganz unten gibt es so sagenhafte, oft unbekannte Geschichten und Legenden, dass einem schwindelig werden kann. Anfassen. Reinsetzen. Lesen. Historie des Automobilbaus spüren und riechen. Ich gehe heute auf eine kleine Reise durch sieben Ebenen, prall gefüllt mit dem Vermächtnis von Daimler und Benz. Mit Einblicken, die nicht jedem zahlenden Besucher gewährt werden, denn die Türen der Autos sind normalerweise zu. Setzt ihr euch auf den Sitz neben mich? Mal links, mal rechts?

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Alles wiederholt sich

Auszug. Reloaded.

Auszug. Reloaded.

Dinge auf Dächern. Lebensgeschichten.
Nichts von Bedeutung, möchte man meinen, das ist nur ein altes Auto mit einem alternden Typen, der zu blöd ist, einen Kleinlaster zu besorgen. Nö. In diesem Fall ist es schon von Bedeutung, und vor allem erinnert mich der Tag an eine lange zurückliegende Aktion in den frühen 90ern. Damals wie heute war ein Ford Taunus Coupé der Lastkahn für Dinge, die viel zu groß für dieses Auto sind. Genaugenommen viel zu groß, um sie wirklich zu verstehen. Aber Kombi? – braucht man nicht 🙂 Oder doch? Damals wie heute wird ein Kapitel endgültig abgehakt. Oder? So viele Oders. Damals räumte ich mein Elternhaus aus. Mein Opa war tot, an den Möbeln hingen Erinnerungen, die ich konservieren wollte. Heute räume ich die Möbel meiner großen Tochter aus der ersten gemeinsamen Wohnung mit ihrem Freund. Auch nicht ganz ohne. Sie zieht aus. Warum sollte das auch heute anders sein als damals? Ich suche mal die alten Bilder, Moment…. … ich will das weiterlesen!

Bracks Supreme

Der frisst dich auf, wenn du nicht guckst

Der frisst dich auf, wenn du nicht guckst

Über Köln geht ein Regen nieder, als würde das Jüngste Gericht sich diesen Tag für die letzte Abrechnung ausgesucht haben. Regen? Der kann mich jetzt auch nicht mehr erschüttern. Ich bin mit Thorsten Brack in seinem tiefschwarzen Oldsmobile Cutlass Supreme unterwegs und fühle mich wie im Bauch von Noahs Arche. Das liegt zum einen am kölschen Wetterchen, zum anderen an der schieren Größe des Gefährts. Nur zwei Türen, aber das Ding erweckt den Eindruck, als könne es locker zwei Lebewesen von jeder Art beherbergen und vor dem beharrlich prasselnden Kölnisch Wasser retten. Könnte. Heute aber nicht, heute rettet das Schiff mir nur den grauen Nachmittag. Und das mit Gebrüll.
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Aller guten Dinge

Reisen statt rasen. Jeden einzelnen Tag.

Reisen statt rasen. Jeden einzelnen Tag.

Sich kaputt machen. Ausbrennen. Sich jeden Tag einem ungeheuren Druck aussetzen und gehetzt in voll isolierten, voll finanzierten Multimedia-Karren über permanent verstopfte Autobahnen pendeln. Das pulsierende Magengeschwür ignorieren und dabei dauerhaft verlernen, worauf es im Leben ankommt. Solche Menschen enden blass und ausgezehrt in der Frührente, der Arbeitslosigkeit oder dem Krankenbett. Ich kann spontan mindestens fünf Namen nennen.
Auch ich arbeite extrem viel, stehe unter Druck und muss genau wie alle anderen monatlich Kohle ranschaffen, um das tägliche Leben zu bezahlen. Aber was für viele andere Stress ist, habe ich zur Auszeit gemacht. Auf dem Weg zur Arbeit und zwischen den Terminen fahre ich dieses 46 Jahre alte Auto, in dem man einfach alles langsamer machen muss. Und seit das in meinem Kopf angekommen ist, richte ich mein Leben neu aus.
Dies ist eine Hymne an die Gelassenheit.

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Wir müssen reden…

Da soll ich gleich sitzen.

Da soll ich gleich sitzen.

… und zwar über alte Autos.
Also – über das alte Auto in meinem Leben, das rote Ding, was ich noch immer habe. Den Granada. Ich hab euch nun geschichtlich einigermaßen abgeholt, wie es um ihn bestellt ist. Das vorläufige Finale macht die Livesendung „Mein Nachmittag“ im NDR. Menschen aus der Umgebung sprechen mit Kristina Lüdke und Yared Dibaba über das, was sie so machen. Was sie umtreibt. Ob ich da vielleicht auch sitzen und über die Sendung sprechen will, die am selben Abend zum ersten Mal ausgestrahlt werden soll, fragte man mich. Aik. Urgs. Live? Bewegte Bilder? Ich? Och… na gut, warum eigentlich nicht? Das konnte ja so schlimm nicht sein, und wenn schon im Regionalfernsehen, dann auch gleich richtig.

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Ladies mit Kameras

Film ab!

Film ab!

Es war kalt, es stürmte und es regnete.
Superwetter für den Besuch des Kamerateams vom NDR bei mir und meinem Granada 🙁 Warum überhaupt ich? Jaaaaa… weil ich einer der wenigen bin, die ihr (quasi) erstes Auto tatsächlich aufgehoben haben. Die meisten anderen Protagonisten in dem angestrebten 45minüter haben sich jeweils SO ein Auto wieder gekauft, bei mir ist es GENAU das. Weil ich den eben aus Versehen nicht entsorgt habe, den dicken roten Brummer, der nicht mehr brummt. Wir rückten alle zusammen beim Resthof zwischen Kiel und Rendsburg an, die drei Damen vom NDR im Minivan, ich im Dottore. Ja, da hatte ich ihn noch, so lange ist das schon wieder her. Es geht um Emotionen, um Vergangenheit und um alte Aufkleber. Willkommen im virtuellen Jahr 1995.
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Erstkontakt

Große Dinge werfen ihren Schatten voraus

Große Dinge werfen ihren Schatten voraus

Aufwühlend, wirklich aufwühlend das alles.
Ich spiele heute erneut Zeitmaschine mit euch. Gleich doppelt und dreifach, denn diese Bilder hier sind von 2014. Sie erinnern mich persönlich an 1995. Und sie leiten das ein, was 2017 passieren wird – die Rückkehr meines alten Granadas vor die eigene Haustür. Nach über 20 Jahren in Dunkelheit. Yayyy. Dem Chronisten in mir zucken die Finger, euch endlich die fehlenden Puzzleteile dieser Geschichte auf die Augen zu drücken. Und die (für meine bescheidenen Verhältnisse) überraschenden Klickzahlen allein auf Facebook zeigen mir, dass ihr das auch tatsächlich lesen wollt. Ranzige Geschichten von vergessenen Autos aus vergangenen Zeiten. Also lehnt euch zurück, schenkt euch ein Glas Rotwein ein, zündet euch ein Pfeifchen an und seid heute dabei, wie der alte Wagen nach seiner Einlagerung wieder rausgezogen wird. Ziel: Laufenlassen.

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Legendenbildung

Was man sich so auflädt

Was man sich so auflädt

Wie? Was? Fast SECHS Jahre her?
Ja, und nun grabe ich ihn endlich aus. Endlich! Den Granada. Mein zweites Auto zwischen 1993 und 1995, hier und da mal eingelagert, zwischendurch komplett vergessen und anschließend im NDR Fernsehen zu lokalem Ruhm gekommen. In ein paar Wochen zieht Big Brother ins Sandmann-Haus ein. Es ist soweit. Selbstheilend arbeite ich jetzt in ein paar Episoden die Geschichte seit 2011 meines ganz persönlichen Dinosauriers auf. Seit dem Jahr, in dem ich noch Audi V8 fuhr, in dem das viertelfinnische Sandmädchen sich noch nicht einmal in Planung befand und in dem der Grundstein für das letzte Zwischenlager dieses Autos gelegt wurde. Willkommen in meinem Therapeutenstündchen.

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Die Tore der Hölle

Alles von oben

Alles von oben

Es friert und schneit.
Drinnen, im Taunus, schneit es nicht – aber ich friere annähernd. So ein Köln-V6 muss viel, viel, viel mehr Abwärme für den Wärmetauscher produzieren, irgendwas ist da in 45 Jahren wohl intern zugewachsen. Eigentlich wollte ich deshalb heute nur kurz den Kühler entkalken. Eigentlich. Dieses furchtbare Wort. Am Ende dieser Geschichte sind zwei Tage schrauben im Schnee vergangen. Meine Füße sind blau, meine Zähne sind weiß und meine Unterarme rot und kaputt. Und ich habe schon wieder einen Retter kennengelernt. Alte Autos, ich sag euch, alte Autos…..

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Väterchen Frost

Das haben wir nicht oft hier oben

Das haben wir nicht oft hier oben

♫ But Baby, it’s coooold outside ♫
Klassisch. Weihnachten ist vorbei, die ganze Republik erstickt im Neuschnee und in Kiel und Hamburg ist – nix. Kein Koks aus den Wolken, keine Bettfedern von Frau Holle, nur eine wirklich frostige Nacht und die anschließenden kleinen und großen Probleme, die ein altes Auto mit sich bringt 🙂 Gestern waren -10° da draußen. Zehn. Minus! Die Hamburger Alster ist zugefroren. Und nicht nur die Alster, mein Auto auch. Sie Sonne scheint. Ich komm nicht rein. Gar nicht. Also besinne ich mich auf den Winter 1991/1992, als ich mit einem ähnlichen Auto vor ähnlichen Problemen stand. Es erfordert Körperwärme, Geduld und ein Lied auf den Lippen.

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