Endlich fliegen!

... muss die Freiheit wohl grenzenlos sein...

… muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…

Das wird jetzt ein bisschen Off Topic. Und pathetisch.
Aber irgendwie auch nicht. Diesmal kommen keine Autos vor, da müsst ihr durch. Dafür ein kleines Flugzeug. In den Chroniken der Abteilung „Leben und so“ steht in meinen 80er Jahren der riesengroße Wunsch, alles Mögliche ferngesteuert zu bewegen. Autos mit Elektromotor. Autos mit Verbrennungsmotor. Und ein großes Flugzeug, ebenfalls mit Verbrenner und schwarz-sexy-sündiger Graupner 8-Kanal-Fernsteuerung. Alle diese Modelle mit Rädern und Flügeln gibt es heute nicht mehr, aber der Wunsch des Fliegens ist immer geblieben. Über 30 Jahre nach meinem ersten, nie gestarteten Modellflugzeug stehe ich heute inmitten eines windigen Stücks trockener dänischer Heidelandschaft. Mit wild klopfendem Herzen und sonnigem Gemüt. In der einen Hand ein Flugzeug, in der anderen Hand eine Fernsteuerung und im Mund (mir fehlt die dritte Hand) das iPhone. Wegen der Fotos. Fotos von meinem ersten Mal…

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Ostwind

Wolken weg. Hallo Norden.

Wolken weg. Hallo Norden.

Die Wettervorhersage ist verheerend.
Ich meine… auf der iPhone Wetterapp ist sie immer verheerend, aber heute Morgen sprechen sie auch auf den norddeutschen Radiosendern von fiesem Sturm, heftigem Schnee und heimtückischer Glätte. Rund um Schleswig. Wie schön, dass ich a) vorgestern für ein Foto testweise die Sommerreifen auf den Kölner Salzschlucker gezogen habe, um die Felgen optisch ein bisschen zu akklimatisieren und b) gleich aufbreche zu einem 310 Kilometer Trip von Hamburg an die dänische Westküste. Also noch weiter nach Norden, an Schleswig vorbei. Leicht nervös und irgendwie pathetisch küsse ich mein halbfinnisches Fräulein Altona und mein viertelfinnisches Sandmädchen. Die kleine drückt mir zartschmelzend lächelnd Olaf, das Schaf aus Uelzen in den Arm. „Damit du nicht so alleine bist, Papa„. Dann hängt sie mir eine selbstgebastelte Perlenkette um. Jungs weinen nicht. Behauptet jedenfalls Robert Schmidt von Die Heilung. Ich sehe das anders und vermisse die beiden schon im Erdgeschoss vor der Haustür. Seufz. Aber so eine einsame Schreib-Aus-Arbeitszeit hat abgesehen vom Vermissen auch viele gute Seiten. Glaube ich. Der Wind weht eisig durch die Straßen. Erste Schneeflocken tanzen über den Asphalt.

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Im dritten Winter…

Vorsorge, leider dimensionswuchernd

Vorsorge, leider dimensionswuchernd

… wird alles besser 😀
Das habe ich mir zumindest vorgenommen. Ich bin ein Großmeister der optimistischen Vorsätze, die ich dann allesamt wieder breche. Schon in den 90ern stand ich breitbeinig im Kieler Irish Pub in der Bergstraße und schmetterte „It’s nothing new, I am breaking my intentions“ zur schranzig ausgepegelten Telecaster. Der immer randvoll gefüllte Saal mit randvoll gefüllten Iren, Briten und Walisern tanzte und gröhlte mit. Das Lied kannte trotzdem niemand, wie denn auch, es war ja von mir. Aber ich schweife schon im ersten Absatz ab. Äh… Vorsätze. Genau. Im ersten Winter habe ich meinen antiken Taunus durch Eis und Schnee gescheucht. Zwar war da weder Eis noch Schnee, aber es war Winter. Im zweiten Winter (das ist *jetzt*) lasse ich ihn bei Eis und Schnee stehen und degradiere den neu erworbenen Scorpio zum Salzschlucker. Immerhin, erstmalig in meiner Autogeschichte! Und im dritten Winter…? Mein Vorsatz beinhaltet eine gute Konservierung und den Einsatz sogenannter Radhaus-Innenschalen. Landläufig „Lokaris“ genannt, von der herstellenden Firma abgeleitet. Mit denen stehe ich jetzt hier, und sie passen nicht ins Auto. Also, innen rein meine ich.

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Einer wie meiner

Baustellen überall

Baustellen überall

Während gefühlt die Mustang-Dichte jedes Jahr zunimmt, findet man die schaukelnden Vertreter der europäischen Saurier immer weniger in freier Wildbahn. Taunus und Granada waren zu lange ungeliebt und galten in der Szene lange als veraltet und träge. Mit zweifelhaftem Image. Dabei hatten sie doch schillernde Namen von Bergketten in Deutschland oder Städten in Südspanien. Als man dann in den 90er Jahren auf die unkomplizierten Design-Ami-Deutschen durch Filme wie “Absolute Giganten” und “Bang Boom Bang” aufmerksam wurde, hatte der frühe anfängliche Kantenrost der 70er Jahre bereits die meisten Exemplare in den Schrotthimmel erhoben. Und was noch da war wurde klinisch totrestauriert und weggestellt oder nicht selten für fünfstellige Beträge angeboten. John Bostelmann aus Hamburg hatte ziemliches Glück und kam gerade noch rechtzeitig, bevor die „3-2-1-meins“-Wahnsinnigen anfingen, die großen Kölner in die gleichen Preisdimensionen wie 8er BMWs oder Jaguar XJ12 zu heben.

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Einer wie keiner

Posing entlang der Transitstrecke

Posing entlang der Transitstrecke

Von der Idee zum Glupschaugen-Gleiter. Teil 3
Ich ahnte, dass dieses Auto polarisiert. Ich hätte aber nicht gedacht, dass eure Meinungen SO weit auseinanderliegen! Ja, ich habe ihn gekauft, den 21 Jahre alten Scorpio 2, die Rostkarre, den Designflop, das antiquierte Raumschiff, den Totengräber von Fords Oberklasse. Zitat Ende. Mit einer Ansaugbrücke aus Kunststoff, die nach 20 Jahren immer reißt und irreparabel ist. Mit einem Kabelbaum aus selbstzersetzendem Kunststoff, der irgendwann (bald) Warnlampen-Bingo spielt und Elektrik-Havarien auslöst. Mit hart unterrosteten Chromsicheln auf allen vier Radläufen. Bin ich total bescheuert? Aber nein. Also, glaube ich wenigstens nicht. Ich nehme euch einmal mit auf 300 Autobahnkilometer zwischen Berlin und Hamburg. Vielleicht versteht ihr danach, was mich an diesem Relikt aus den schlimmen 90ern so fasziniert.

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Der frühe Vogel…

Bordmappe und Google Hupf

Bordmappe und Google Hupf

Von der Idee zum Glupschaugen-Gleiter. Teil 2
Liebes Tagebuch. Heute stehe ich gaaaanz voll früh auf, denn ich will in die deutsche Hauptstadt. Da steht ein total hässliches Auto, was ich aber echt toll finde und was ich vielleicht kaufen will. Meinst du, dass ich den auch wirklich mitnehme? Ich bin noch nicht ganz sicher. Aber ich bin gut vorbereitet, ich habe eine Hässliches-Auto-Bordmappe zum Lesen dabei, einen leckeren Rest Such-Kuchen (Google Hupf) vom Geburtstag des viertelfinnischen Sandmädchens, ein bisschen Bargeld und ein ICE Ticket. Ich nehme euch Leser da draußen mal mit auf die Reise, auch wenn ihr eigentlich viiiel mehr Bock auf Bilder von coolen Autos habt. Diesmal nicht. Nur unscharfe Selfies von mir, unterwegs, zumeist auf Bahnhöfen. Und das Auto, um das es geht ist ja genaugenommen auch nicht cool. Sagt ihr. Aber jetzt muss ich schnell duschen, sonst verpasse ich die S-Bahn zum Bahnhof Dammtor. Ich mag nicht gern hetzen.

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Aber wenn er doch nur…

Kann man sich darauf einlassen?

Kann man sich darauf einlassen?

Von der Idee zum Glupschaugen-Gleiter. Teil 1
Ich weiß nicht, wie viele Geschichten von Autoschreibern mit den Sätzen „… ach hätte ich damals doch bloß“ oder „… wenn ich heute doch nur…“ enden. Es sind viele. Oft geht es da entweder um Karren, die man damals weggeworfen hat, weil sie so viel wert waren wie eine warme Mahlzeit. Rostlauben, die heute wesentlich teurer geworden sind und die einen hohen emotionalen Wert für den Schreiber hatten. Oder es geht um automobile Wünsche, die man gern ausleben möchte und es meistens lässt. Als Gründe werden das knapp finanzierte Reihenhaus, die Familie oder die viele Arbeit genannt. Natürlich lasse ich auch manchmal diese hättehätte Sätze raus. Es gibt einfach zu viel Weggeworfenes, was aus heutiger Sicht erhaltenswert gewesen wäre. Die Zeit rennt. Wir werden alle älter. Doch weg ist weg. Oder? Nein, nicht ganz. Im Jahr 2018 mach ich Schluss mit HÄTTE und WÜRDE, dieser ewige Konjunktiv der alles bereuenden und nichts verändernden Midlife-Krisenschieber wird begraben und weicht einem MACHEN. Ha. Was jetzt voll esoterisch tschakka tschakka klingt, kostet wenig Geld und ist das Ergebnis eines schon länger andauernden Denkprozesses. Und den…. will ich euch in dieser Geschichte gern mal erklären 🙂 Vielleicht erkennt sich ja jemand wieder?

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Drives you… crazy?

Ist das effizient?

Ist das effizient?

Diejenigen von euch mit einem besonders ausgeprägten Langzeitgedächtnis werden sich vielleicht noch länger zurück erinnern als bis zum letzten Wochenende? 🙂 Genauer gesagt zurück in den September des vergangenen Jahres, als ich mich mit einem Fitnessarmband bestückte und zwei Wochen lang täglichen die Fahrten in meinem Taunus protokollierte. Nicht nur die Strecke und die Zeit, sondern auch meine körperliche Verfassung, meinen Puls und meine allgemeine Laune. Und meinen Schlaf. Jetzt sind die Ergebnisse veröffentlicht worden! Bin ich ein entspannter und effizienter Typ? Seid ihr es? Ist Deutschland es? Na dann schauen wir mal:

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Nachtgespann

Schade, dass es spiegelglatt ist...

Schade, dass es spiegelglatt ist…

Autos von A nach B bringen, die zwar von alleine fahren können, aber seit 20 Jahren (oder so) keine Hauptuntersuchung mehr gesehen haben – das geht super mit einem Anhänger. Wenn man das mag. Vielleicht habe ich irgendwann schon einmal geschrieben, dass ich das nicht mag. Und nein, ich spanne jetzt keinen dramaturgischen Bogen zu einem spektakulären Unfall und sage am Ende: Seht ihr, ich sage ja, dass ich das nicht mag. Viel einfacher: Ich mag das schlicht nicht. Der VW K70 soll zu seiner letzten Salbung nach Hause, nach Kiel. Die erste Etappe aus dem nördlichen Niedersachsen bis nach Hamburg lief problemlos, jetzt kommt Teil zwei. Wie von den sonst immer falsch liegenden Wetterfröschen angekündigt beginnt es mit der Dämmerung wieder zu frieren und wieder zu schneien. Na gut, wenn schon denn schon. Dunkelheit, überfrierende Nässe, Blitzeis, ein heckgetriebener Mercedes mit einem schweren Anhänger hinten dran und im Radio auf allen Sendern nur die drei abgedroschenen Evergreens von Queen, die ich mir schon nicht mehr hören konnte, als der KaSi noch TÜV hatte. Heute gebe ich es mir dreckig.

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Der letzte Roadtrip

Schon wieder ein Homerun. Ein letzter.

Schon wieder ein Homerun. Ein letzter.

Der KaSi soll weg – es lebe der KaSi 🙁
Fast genau 10 Jahre ist es her, dass ich den goldenen Klotz aus Metall, den 1971er VW K70, aus dem Ruhrpott holte. Um mit ihm eine der emotionalsten Reisen meines Lebens zu machen. Ich konnte mich danach nicht von dem treuen Gesellen trennen und durchkämmte, bevorzugt bei Schnee und Eis, mit ihm den Norden. Jahr um Jahr. Er ist noch immer im Kern gesund, fährt, bremst… und sehnt sich nach liebevollen Händen, die ihn aus seinem Kellerdasein befreien. Ich werde das in diesem Leben nicht mehr sein. Ich habe den Taunus und den Granada, und schweren Herzens gebe ich El Dorado her. Um den fünf bisherigen Interessenten einen guten IST Eindruck zu geben, hole ich ihn heute aus seiner trockenen Garage im nördlichen Niedersachsen nach Hause. Nach Kiel. Da bekommt er wie ein Pharao die letzte Salbung. Selbstverständlich schneit es genau heute. Teil 1 einer erneuten Trailerei.

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Meep Meep – krasser Vogel!

Mehr Muskel ist kaum möglich

Mehr Muskel ist kaum möglich

Nein.
Auf die Hupe will ich jetzt noch nicht drücken, auch wenn das ganz oben auf der Agenda steht. Das hebe ich mir für später auf. Diese alte Army-Tröte, die so klingt wie die albern gackernden Roadrunner in den Warner-Brothers-Cartoons, die wir alle als Kinder zusammen mit Bugs Bunny und Speedy Gonzales geguckt haben. Karl der Coyote und die Roadrunner. Wer hätte gedacht, dass ich mal ein gleichnamiges Straßenmonster fahren würde? Ein Musclecar, wie es muskulöser kaum sein könnte. So alt wie ich, auch ein bisschen dick um die Hüfte und so brutal wie ein Bankräuber in einem Lynch Film. Ein Plymouth Roadrunner, der feuchte Traum eines jeden jungen Amerikaners in den 70ern. Eine Geschichte mit viel ja und viel nein und einem adrenalingetränkten Herzschlag, der fast so laut ist wie die acht Zylinder unter der nicht enden wollenden Motorhaube.

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Geschichten über Genuss

Am Ende ist alles Wein

Am Ende ist alles Wein

Das Jahr ist noch gar nicht so alt. Habt ihr viele gute Vorsätze schon wieder gebrochen? Ich habe mir vor allem vorgenommen, mehr Zeit zu haben. Zeit für meine Familie, meine Freunde und meine Autos. Und auch Zeit für mich, manchmal vergisst man das ja. Zeit lässt sich am Abend wunderbar mit einem Glas Wein würzen (das hat sich ja inzwischen rumgesprochen), und es ist mir eine Ehre, euch meine Geschichten über Wein, Ruhe, Auszeiten und Freundschaft im neuen Journal von Carl Tesdorpf, Weinhandel zu Lübeck seit 1678, vorzustellen. Da geht es mal nicht oder nur sehr selten um Autos. Das Leben beinhaltet noch ein paar andere Themen, und hier schreibe ich wenig fachlich, mehr emotional über … Wein. Einfach nur Wein. Die Fachartikel überlasse ich dem Kollegen Eckhard Hillmann 😉 Ich freu mich, wenn ihr euch die eine oder andere lesende Auszeit auch da gönnt. Dreimal im Monat.
Ein Klick auf das Bild oder hier, und ihr seid schon da. Zum Wohl.

Sandmann

Das Eisen erwecken

Eiskalter Winterschlaf

Eiskalter Winterschlaf

Wo sind sie, die Neuwagenfahrer mit ihrer ins Haus integrierten, beheizten Garage?
Die Leute, die auch bei miesestem Winterwetter mit blitzblanken Scheiben im wohlig warmen Auto durch ihren Tag rollen, die Frisur sitzt und die Außenwelt bleibt draußen? Na? Wo denn? … Na hier sind sie. Hier überall um mich rum. Puh. Ich gestehe, da nicht dazu zu gehören. Das ist ein wenig meinem fehlenden Bedürfnis nach Neuwagen und beheizten Garagen geschuldet – und ein wenig auch selbstgewählt. Ich habe Ende der 80er und Anfang der 90er meine ersten Autos durch den Winter bewegt. Diese Autos waren damals schon alt und mussten langsam und umsichtig „geweckt“ werden. So bekam ich ein Gespür für die Kälte, das Glatteis und das Befinden des Wagens da draußen, denn das Auto schien genau so zu frieren wie ich selbst. Heute ist das noch immer so. Der Taunus ist das älteste Auto, was ich jemals besessen habe 🙂 Und jeden Morgen muss ich ihn wecken. Irgendwie ist das menschlich, und ich mag vermenschlichte Maschinen aus Eisen und Vinyl. Auf in den kalten Tag.

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Ihre Legos, meine Legos

Lasst uns drin rumwühlen!

Lasst uns drin rumwühlen!

Lego! ZACK bin ich wieder acht Jahre alt.
Diese kleinen, bunten Plastiksteine, die es schon mein ganzes Leben lang gibt. Ein riesengroßes 3-D-Puzzle ohne bindende Vorgaben, und die Bauanleitung war das Leben selbst. Egal, was ich in den 70ern mit erlebt hatte – ich wollte es alles mit meinen Legosteinen nachbauen. Häuser, Autos, Werkstätten und Raumschiffe. Das war großartig, irgendwie. Oder? Heute ist ein besonderer Tag. Mein viertelfinnisches Sandmädchen hat die große Legokiste meines halbfinnischen Fräulein Altonas entdeckt. Da fehlen aber ein paar Teile aus den Bauwerken ihrer eigenen vergangenen Welt, die meiner nicht unähnlich war. Also krabbeln wir auf meinen Dachboden, holen meine Legokiste von damals runter und – fusionieren unsere kreativen Welten zu einer, die ein vierjähriges Mädchen mit ihren kleinen Händchen selbst erschaffen kann. Und da kommen echt viele Erinnerungen hoch, an Nachmittage auf dem Teppich im Wohnzimmer…

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