Diese Tage nach Weihnachten.
Okay, das Jahr 2016 ist inzwischen schon komplett Geschichte. Ich klappe die kleine, zerbrechliche Schachtel noch einmal auf und fülle einen der letzten Tage mit einem Brocken Vergangenheit und einem Hauch Abenteuer. Wir drei sind virtuell noch immer in Uelzen, mein kleines großes Töchterchen, der grüne Taunus und ich. Und bevor wir die 2016er Kiste ganz zuklappen, stiefeln wir zwei noch einmal meinen Schulweg zur Grundschule auf dem Kanal entlang, ein Trampelpfad quer durch ein Stückchen Kindheit. Und vielleicht…. umrunden wir mit dem Taunus den Baggersee auf ein paar holperigen Nebenstraßen, ohne dass ich selbst am Steuer sitze 😉 Ein bisschen Unsinn, einige Gedanken und eine Prise Wehmut, kommt ihr mit?
Krass, wie lange Teenager schlafen können.
Erwähnt sei, dass meine „mittlere“ Tochter (es gibt ja eine noch größere….) ziemlich erwachsenenkompatibel ist. Zwei Abende bei meinen Freunden Markus und Olaf lange zwischen uns auf dem Sofa durchhalten und sich geduldig den angestaubten Lausbubengeschichten der alten Männer aussetzen – angeblich sogar mit Interesse – das macht nicht jede 16jährige mit. Die hier schon, das ist vermutlich der Geist der Weihnacht 🙂 Ich lasse sie heute früh selbstlos noch ein bisschen vor sich hin schnarchen und lege mir unten in Olafs Küche frischen, starken Kaffee intravenös. Heute geht es wieder nach Hause, zurück in den Alltag. Zurück nach zwei durchgequatschten Abenden voller guter Vorsätze, weitestgehend mit dem Inhalt, dass wir alle uns im nächsten Jahr nicht erst wieder zur Weihnachtszeit sehen. Ich klopfe auf alles Holz, was ich hier drin finden kann, denn meine Freunde tun mir wirklich immer wieder gut.
Auf auf. Wir haben nicht viel vor heute, aber wir müssen ja auch noch zurück nach Kiel und wollen vorher kurz ein paar Gesetze brechen… hihi….
Es regnet. Bäh. Olaf macht das obligatorische Gepflasterte-Einfahrt-Foto, letztes Mal waren wir mit dem Citroën XM hier, das Mal davor mit dem Audi 100 und davor… äh… wechsel ich eigentlich zu oft meine Autos? Nein. Niemals. Von Olafs Hazienda gluggern wir gleich mit dem Coupé bei Markus vorbei, der wohnt neben meiner alten Schule, fünfte und sechste Klasse. Hihi. Die Hermann-Löns-Schule. In den frühen 80ern gab es in Niedersachsen noch eine separate „Orientierungsstufe“. Nach der Grundschule gingen wir alle für zwei Jahre auf eine gesonderte Schule ausschließlich für die fünfte und die sechste Klasse. Hier wurde dann in einem undurchsichtigen Verfahren willkürlich entschieden, welche weiterführende Schule es für die orientierungslosen Zwölfjährigen Rabauken werden wird. Komische Ideen hatten die Erwachsenen damals. Was mag indes wohl meine Grundschule machen? Sieht sie noch aus wie früher, als ich meine ersten Lese- und Rechenversuche unternahm? Als meine Mama sich in der angeschlossenen Hauptschule als geduldige Lehrerin verheizen ließ? Viele Bilder ploppen hoch. Und eins zerplatzt in dem Moment wie eine Seifenblase, als Olaf mir die Todesanzeige unserer Klassenlehrerin Frau Rehberg zeigt. Oh. Ich hatte in meinem ganzen Leben nur eine wirkliche Klassenlehrerin. Alles danach waren bloß die Kopien von bemühten Pädagogen. Viele Menschen sterben 2016, hoffentlich hört das langsam mal auf. Ich will nachher zu meiner alten Grundschule. Aber erstmal will Markus eine Runde mit dem Taunus fahren. Sehr gern, nach so vielen Jahren in einem VW Bora hat der Mann mal ein bisschen Abwechslung verdient.
Der alte Wagen polarisiert -> nicht. Er veranlasst sogar Menschen, die so richtig gar nichts mit Autos am Hut haben (Olaf zum Beispiel), zu irgendwie gearteten freundlichen Kommentaren. Spätestens, wenn klar wird, wie sehr ich selbst diese Karre liebe, ringt sich auch der letzte Auto-nur-als-Transportmittel-Typ einen freundlichen Nebensatz ab 🙂 Markus kennt meine Ford-Schaukeln noch aus den frühen Anfängen in den 90ern. Erst das lila Taunus Coupé, dann das rote Granada Coupé. Und ja, ich glaube, er mag den grünen auch. Der springt erst an, als ich ein bisschen an der Zündspule gewackelt habe, aber nun kenne ich das Problem ja 😉 Wir schrabbeln über die Dörfer, bis sich langsam eine wohlige, trockene Wärme in dem noch nicht ganz aufgewachten Oldtimer ausbreitet. Zwei Freunde fahren, des Fahrens wegen. Und weil er bis hier hin so eine gute Arbeit geleistet hat, soll er gleich noch fein sauber gemacht werden, der alte Kölner. Waschen, legen, föhnen. Mit Conditioner. Markus empfiehlt uns eine kleine Tanke mit Waschanlage am Rand von Uelzen, wo sich für relativ kleines Geld eine Sonax Wäsche mit allen erdenklichen Extras erwerben lässt. Hin da. Was ist schöner, als an einem grauen Regentag als einziger weit und breit sein Auto frisch zu waschen?
Man sage mir also nicht nach, ich würde den Knudsen nicht pflegen!
Nach so einer schaumigen, hochkonzentrierten Wäsche bemerkt man vor allem auch… dass es reinregnet. Irgendwo hinter dem Armaturenbrett, ich habe eine böse Ahnung, wo das Loch sein könnte…. Warum sollte dieser Taunus nicht auch genau da rosten, wo mein erster rostete? Doof. Aber es riecht zitrusfrisch.
Wir fahren frisch gebadet und mit leise schwappenden Schwellern rüber nach Oldenstadt. Als der Elbe-Seitenkanal in den 70ern gebaut wurde, teilte er das kleine Trabantendörfchen einmal mittendurch in ein Oldenstadt West und ein Oldenstadt. Ganz nach dem Vorbild des geteilten Deutschlands, nur mit einem schiffbaren Wassergraben statt einer Mauer und Stacheldraht. Meine Freunde und Schulkameraden wohnten alle in Oldenstadt, also auf der anderen Seite. Ich war so gesehen ein Wessi. Wir besuchen noch kurz Tiffy, die gestern Abend nicht dabei sein konnte. Ich habe sie und ihre Familie seit der Hochzeit vor fünf Jahren nicht gesehen :roll:, das wurde echt mal wieder Zeit. Während wir ein paar Minuten im Wohnzimmer quatschen, zerlegen ihre beiden Kinder in der Küche zwei große Mehltüten und lassen es unter dem Tisch ganz romantisch Winter werden. Ja, ich habe Fotos, aber die zeige ich euch mal lieber nicht 😉 Wir lassen das Auto hier stehen und stapfen los, eine mir sehr bekannte und vertraute Runde durch ein kleines, immer noch intaktes Stückchen Kindheit.
Wenn ihr schon länger an Bord seid – kennt ihr die Stationen 🙂 „Heers„, der kleine Laden, in dem ich mir immer meine Micky Maus und später mein YPS Heft kaufte. Der Friedhof, auf dem mein Freund Holger begraben liegt. Obwohl… nein, inzwischen nicht mehr, das Grab ist eingeebnet worden. Wir laufen rundherum um … äh… Kruskopfs Wäldchen? Heißt das so? Ich kann es bei google nicht finden… Eine kleine Tannenschonung neben den Tennisplätzen, wo wir immer unseren Weihnachtsbaum gesägt haben. Dieses Konglomerat von Nadelbäumen hat auch schon sowas wie Haarausfall, man kann komplett zwischen den Bäumen durchgucken. Nix mehr düstere Legende vom bösen Obdachlosen, der da haust und Kinder erschreckt. Man würde ihn direkt von der Straße aus sehen können… Doof.
Oben auf der Kanalbrücke bleiben meine Tochter und ich kurz stehen und gucken über die Wassermassen, die sich unbewegt und wie mit dem Lineal gezogen bis zum Horizont ziehen. KüMos tuckern hier zwischen Lauenburg und Wolfsburg durch das Land, ihr Motorengeräusch war für den kleinen Jens untrennbar verbunden mit dem malzigen Geruch der Zuckerfabrik. Beides ist heute da. Die junge Frau neben mir hat hier schon so etwas wie einen Anflug von Vertrautheit, ich muss beizeiten mal nachzählen, wie oft wir nun eigentlich schon hier waren…
Ja, man könnte auf dem Kanal von Lüneburg bis hier fast vor die Tür meines Elternhauses radeln. Wir sprechen jedes Jahr wieder von einer lustigen Fahrradtour nach Uelzen. Ob wir es irgendwann mal machen, so wie ich, als ich 16 war? Bis dahin habe ich noch immer diesen ewigen verrückten Traum, von meiner ersten Million das alte Haus zurück zu kaufen und es genau wie damals einzurichten. Warum? Weiß ich nicht. Vermutlich scheitert das aber sowieso an der Million…
Wir schlurfen oben auf dem Damm bis zu der Stelle, wo der Tunnel unterdurch führt. Hier endet Oldenstadt West. Ich bin diese Strecke meine ersten vier Schuljahre jeden Morgen und jeden Mittag gelaufen. Ich habe gesehen, wie die Bäume entlang des Fahrradweges gepflanzt wurden. Wie sie wuchsen. Jetzt sind es richtig dicke Dinger. Ich bin auf dem Nachhauseweg von Olaf oder Markus am Wochenende mit meinem Fahrrad von Lichtkegel zu Lichtkegel gefahren und habe mir selbst Mut angesungen. Für das letzte, unbeleuchtete Stück zwischen den Feldern. Wie lange hier wohl noch Felder sind? Mein Elternhaus grenzt immer noch an diese offene Ebene, die regelrecht prädestiniert ist für eines dieser furchtbaren Neubaugebiete, in denen alle Häuser gleich aussehen, dicht an dicht auf handtuchgroßen Grundstücken gebaut und mit austauschbaren Carports und praktischen Kraftfahrzeugen uniform bestückt. Ein finanziertes Leben vom Reißbrett, ein gescripteter Alltag und eine oberflächliche, kinderfreundliche Nachbarschaft. Gähn. Sorry, wenn ich einem von euch damit auf den Schlips treten sollte. Ich habe da so meine Vorurteile und bin froh, dass hier noch immer Felder sind.
Wenn man von hier aus nach rechts guckt, zieht sich die Umgehungsstraße durch den kleinen Wald entlang der plätschernden Wipperau. „Einmal um’s kleine Meyerholz“ war der Sonntagsspaziergang hier entlang und am Automaten mit den dragierten Erdnüssen vorbei. „Einmal um’s große Meyerholz“ war die erweiterte Runde, beim Bäcker gab es Makronen oder Rumkugeln und wir durften nicht allzusehr trödeln, sonst hätte ich Captain Future, Biene Maja oder Pinocchio verpasst. Sonntagsspaziergänge. Macht ihr so etwas heute noch? Spazieren gehen, einfach nur so, ohne Ziel und ohne Smartphone? Das ist sehr entspannend.
Nach links zieht sich der Fußgänger- und Fahrradtunnel unter dem Kanal durch. Die engen Fahrspuren hatten hier unten schnell ihren Schrecken für mich verloren, auf der anderen Seite war die Schule und so richtig düster war der Tunnel nie. Komisch fühlte sich die Durchquerung nur an, wenn gerade oben ein Schiff drübertuckerte und die Maschinen donnernd und grummelnd das Wasser über mir aufwühlten. Ein bisschen wie in Das Boot, aber das wusste ich damals noch nicht 🙂 Die pflegeleichten, abwischbaren Kacheln sind heute ziemlich bunt getaggt von geltungsbedürftigen Teenagern mit Farb-Flatrate. Aber grauer Beton ist ja auch nicht schön.
Die Grundschule steht noch. Warum auch nicht?
In dem Wäldchen haben wir Sesamstraße gespielt, da drüben vor der Stahltür war das „Gefängnis“ von Jungs die Mädchen. Kriegen spielen (woanders heißt das „Ticker“ oder „Fangen“, Geschlecht gegen Geschlecht, Anfassen mit Erlaubnis). Wo einst meine erste Klasse war kleben heute bunte, fröhliche Fensterbilder an den Türen. Die dichten Nadelbüsche (was ist das eigentlich, sind das Kiefern?) duften immer noch so wie damals, als wir händchenhaltend in Zweierreihen standen und darauf warteten, dass Frau Rehberg uns reinlässt. Riesige bunte Scout Ranzen mit zwei kleinen Beinen unten dran. Uli, Susi, Auto. A Ä O Ö U Ü. In den Klassenräumen roch es nach sprittigen Matrizen und mucheligem Tageslichtprojektor. Hier war das. Ganz viel ist noch da, ganz viel, aber Frau Rehberg nicht mehr. Meine Tochter scheint sich noch immer nicht zu langweilen, während ihr Papa Geschichten aus seiner persönlichen Vorkriegszeit rezitiert und mit verklärtem Blick mal hier hin zeigt, mal da hin hüpft und immer wieder tiiiief den malzigen Geruch der Zuckerfabrik inhaliert.
Genug Vergangenheit.
Lasst uns konstruktiv werden. Weitermachen. Als wir wieder im Taunus sitzen schiele ich mein fast erwachsenes Töchterchen auf dem Beifahrersitz an. Sie sieht so aus, als könne sie noch ein paar coole Clips für eine Snapchat Story gebrauchen, und Papas altes Auto kommt bei ihren Leuten offensichtlich ganz gut an. Es weiß ja niemand von den Jungs, dass es „nur“ ein alter Ford Taunus ist. Kurz vor Ripdorf, wo Silke und ich damals unser Unwesen trieben, halte ich am Straßenrand an. Fahrerwechsel. Yay 😀 Und was soll ich sagen, noch bevor sie die ersten Meter gefahren ist kann man mit Fug und Recht behaupten, dass ihr das Coupé steht! Sie schiebt sich den Sitz zurecht, stellt die Spiegel ein und fragt noch einmal nach, welche Füße denn nun auf welche Pedalen treten müssen. Es fehlt der Dame einfach nur an Praxis. Vor über vier Jahren hat sie meinen Rudolf Passat in Dänemark schon selbständig vom Häuschen am Meer bis zum Bäcker in die Stadt bewegt. Aber das erzählen wir keinem.
Okay. Hier auf den Straßen rund um den Baggersee ist so gut wie nichts los. Wagen wir den Wagen.
Wie erklärt man einem 16 Jahre alten Mädchen einen Oldtimer?
Gar nicht. Man lässt sie die Kiste selbst spüren. Kupplung treten, Gang rein, kommen lassen. Zweiter Gang. Dritter Gang. Reicht, schneller brauchen wir hier erstmal nicht werden. „Dieser Motor, wie geil der klingt, ich hab voll Gänsehaut auf den Armen!!“ lacht sie. Seht ihr? Versucht das mal mit einem Mondeo. Ich filme ein paar Minuten mit ihrem Handy. „Mach mal AC/DC an bitte, Papa…“ Okay. Ein guter Tag. Wahrhaftig. Ich lasse Brian Johnson „Rock or Bust“ aus dem Retro Bluetooth Lautsprecher röcheln, sie lehnt sich weiterfahrend ein bisschen zurück und hat eine Menge Spaß rund um den Oldenstädter See. Ostseite. Als die Baggereien für den Kanal in den 70ern fertig waren, hatte der einen prima Badesee abgegeben. Inzwischen scheint die Badelust der Oldenstädter ein bisschen abgeflaut zu sein. Ob man hier im Winter auf dem Seckenberg noch immer rodeln kann?
Zweiter Gang, bremsen, einmal ums Dorf rum und gleich nochmal zurück. Wenn wir schon mal da sind…
„Papa, versprichst du mir, dass ich den Taunus in 60 Jahren mal erbe??“
Inzwischen sitzt sie wieder auf dem Beifahrersitz und checkt die Kommentare unter ihren gefilmten Fahrkünsten mit AC/DC. Im Nachgang dieser Frage grübelt sie, wie lange man wohl noch Ersatzteile und Benzin für dieses Auto bekommen wird. Cleverchen. Ich wiederum denke darüber nach, ob ich mit 105 Jahren noch Auto fahren werde und stelle ihr in Aussicht, dass sie den Taunus vielleicht schon ein paar Jahre früher erben kann. Das freut sie. Körperlich müde von den etwas zu kurzen Nächten und emotional müde von den vielen Eindrücken der letzten zwei Tage fahren wir über Lüneburg und Lauenburg erst die B4 und später die alte B404 hoch nach Kiel. Der V6 knurrt zufrieden vor sich hin. Wir reden nicht so viel wie auf dem Hinweg, aber ab und an ploppen ein paar Bilder vom Wochenende hoch. Geschichten von Gestern, von Heute und auch von Morgen. Bald fängt sie mit dem Führerschein an. Nicht mehr lange, dann ist auch sie erwachsen. Ob sie ihre Kinder später auch durch die eigene Vergangenheit zerrt? 🙂 Vielleicht zeigt sie ihnen ja sogar mal Uelzen, weil sie da mit ihrem Papa früher immer gewesen ist…
Ein gemütliches altes Auto, ein langer freier Highway, gute Musik und viel Zeit. Das sind die Zutaten für einen großartigen Sonntag Abend. Mein Vergangenheits-Akku ist wieder einigermaßen aufgeladen, aber ich werde in Zukunft ein bisschen häufiger hier sein und schauen, wie mein kleines Schwesterchen jetzt allein zurecht kommt. Uelzen ist eine Stadt in stetiger Veränderung. Man kann hier noch immer ganze Häuser mit Grundstück für 15.000 Euro kaufen. Hier is‘ halt nischt. Vielleicht kaufe ich mir einfach irgendwann mal so ein Haus hier, wenn ich nicht die Million für DAS Haus auftreiben kann. Einfach, um es zu haben. Das bringt nichts zurück und lässt nichts wieder aufleben, aber ab und an muss ich wohl mal verrückte Sachen machen. Später.
Ein schöner Jahresabschluss für 2016, ein Jahr, was nicht für jeden von uns ein gutes Jahr war. Ich kann für mich gar nicht sagen, dass es schlecht war. Aber es wäre schön, wenn 2017 zumindest ein bisschen ruhiger würde. Sage ich das nicht jedes Jahr? Ich glaube ja. Aber irgendwann geht dieser Wunsch vielleicht mal in Erfüllung.
Sandmann
Ruhe in Frieden, Erika Rehberg † 3. Dezember 2016
Ich mag deine Geschichten von der „alten Heimat“…
Ich habe meine ja prinzipiell auch verloren, auch wenn der Ort der Sehnsucht nur 5km Luftlinie weg ist, das alte Haus ist abgerissen seit 1993, und ich träume noch regelmäßig davon, wir würden wieder dort wohnen. Wie die glückliche Kindheit einen so prägen kann.
Ich weiss nicht, wie ich HIER bilder reinstellen kann, sonst würd ich 1,2 Bilder vom alten Haus reinstellen.
Es ist zudem faszinierend, wie man deinen Kindern dabei zusehen kann, wie sie erwachsen werden. Die „Kurze“ kennt man wenn man deinen Blog schon länger verfolgt fast noch als I-Dötzchen. Es ist irgendwie hoffnung machend, dass es noch irgendwo tolle glückliche Familien gibt, die sich noch blind verstehen.
Macht weiter so!
Ay Daemonarch,
ungewohnt emotionale Worte von dir, ich glaube es geht tatsächlich bergauf! 😉
Bilder in die Kommentare einbinden ist nicht ganz leicht, mail mir gern die betreffenden und ich pack die dann dazu.
Dass die ehemals Kleine inzwischen echt groß ist beunruhigt mich ein bisschen. Das geht alles sehr schnell, und genau wie du sagst – in den Geschichten von 2008 ist sie noch ein kleiner Stöpsel. Na ja, es geht voran. Auch bei uns nicht immer glücklich und mit blindem Verständnis, ihr bekommt hier ja nur das zu sehen, was ich zeigen will. Aber insgesamt sehr offenherzig und mit den gleichen Fehlern und Patzern, mit denen wohl alle zu kämpfen haben.
Ich glaube, bei allem verrückten Patchwork machen wir das schon ganz gut 🙂
Bis bald mal wieder!
Sandmann
Thema „Autofahrende Töchter“:
als Letze in der Schar unserer Kinder hat auch Leah im letzten Jahr erstmalig hinter dem Lenkrad eines Autos Platz genommen. Im weiteren Verlauf ist sie dann auch mit meinen K 70 nach Winsen/Aller zu einer Oldtimerveranstaltung kutschiert…
https://www.youtube.com/watch?v=6ZdSRzH3FbE
Sie und auch wir waren angenehm überrascht, wie problemlos sie mit dem alten „Eisenschwein“ zurecht kam – immerhin hat die Kiste mittlerweile 43 Jahre auf dem Blech und die Gänge sind nicht so zweifelsfrei einzulegen, wie bei modernen Fahrzeugen. Auch Bremse, Gas und Lenkung haben eine (sagen wir mal) traditionellere Qualität.
Das alles hat sie jedoch nicht davon abgehalten, ihr erstes Geld in einen 2008er Audi A3 2.0 TDI zu investieren… aber irgendwie ist damit auf jeden Fall ein Anfang gemacht.
Gruß von
El Gigante
Ay El,
na das sieht ja doch sehr entspannt und professionell aus. Wundert mich nicht, bei einem Fahrlehrer als Papa 😉 Und dass es dann ein 2008er A3 geworden ist wundert mich auch nicht. Meine ganz große griff ja auch zu Audi. Inzwischen ist es ein weniger-als-1000-Euro-Corsa geworden, der muss nun erstmal halten bis das große Geld kommt…..
Die „traditionelle Qualität“ von Bremse, Gas und Lenkung muss ich übrigens auch selbst immer wieder neu kalibrieren. Wenn ich mal vom Taunus auf den 220 CDI umsteige wird die erste Bremsung fast immer eine Vollbremsung…. ups. Und wenn ich dann wieder im Taunus sitze trete ich doch ein wenig beherzter zu. Kein guter Bremskraftverstärker, keine Servolenkung. Das ist noch richtig Arbeit…..
Sandmann
Unsere zwei Töchter, 21 und fast 20 Jahre alt, fahren beide Twingo I. Eigentlich wollte ich zumindest die ältere wenigstens zu einem Polo 6N (oder lieber noch einen 86er) überreden, aber nein, die alten Autos wären ja alle so häßlich. Aber ein Twingo…. Die Kleine meinte während ihrer Fahrschulzeit, sie würde sich danach einen Cayenne kaufen. JaNee, iss klar! Aber auch wenn ich die Franzosendinger nicht mag, schrauben lässt es sich meist recht gut daran. An den Twingos, nicht generell. Ein VW wäre mir trotzdem lieber.
Adios
Michael
Ay Jungs,
na ja, der Twingo ist doch ganz… „pfiffig“. Und leicht zu reparieren, die Ersatzteile kosten ja fast nix. Einen Cayenne wollte meine Mittlere auch schon mal haben. Als sie dann die Ersatzteilpreise und die Nebenkosten sah hat sie diesen Wunsch schnell wieder verworfen. Jetzt soll es ein 1965er Impala werden. Finde ich wesentlich vernünftiger 😉 Muuhahaha.
Wie El schon schreibt, diese niedlichen kleinen Designwarzen gehen mir ziemlich auf den Senkel. Aber so ist das eben. Damals haben wir die Motorhauben aufgemacht, heute wird erst einmal der Bluetooth Connect gecheckt. Zeiten ändern sich. In 20 Jahren sind wir mit Verbrennungsmotoren quasi Fossile. Und mit Blick auf die Umwelt ist das vermutlich auch gut so…
Sandmann
Sie meint sicher nen 67’er Impala, wenn sie Supernatural-Fan ist…
Ich hatte mal einen im Auge, war allerdings ein 3-Türer in Weiss… Trotzdem geil!
Nee. 1965. Den Jahrgang, wo hinten auf jeder Seite drei runde Rücklichter waren…
Das grenzt ja schon fast an geschmacksverirrung…. 😀
Halloooooo??
Passat-Variant-Fahrer stellen sich jetzt mal gaaaaanz hinten an in Sachen Geschmack, okay?? 😉
Ich mag den Impala. Auch genau den. Ich bin allerdings da etwas realistischer in der Einschätzung, ob das wirklich ihr erstes Auto werden wird…..
Sandmann
Ich mag den Impala ja auch, aber nicht die 65er Modelle mit dem komischen Heck, der Nachfolger ab ’67 sieht meiner Meinung nach viel geiler aus…
Ich bin da ausnahmsweise ganz bei meinem Töchterchen. Klar ist der danach auch geil, aber gerade DEN mit den runden Rücklichtern finde ich sehr sexy.
Ist aber außerhalb meines (und ihres) Budgets. Ich muss jetzt erstmal Sonderschichten einlegen und eine Menge Mist bei ebay verticken, damit ich den Rest vom Taunus bezahlen kann 😉
Schönes Wochenende. Es ist FREIIITAAAAG!
Sandmann
Hi Michael,
Deine Bedenken kann man spätestens dann gut verstehen, wenn man an das Unfallverhalten dieser französischen Blechbüchsen denkt. Im Falle eines Crashs merkt man besonders deutlich, dass die Kisten aus einer Zeit stammen, in der ein günstiger Preis wichtiger war als die Unversehrtheit der Insassen.
Leider bauen Autohersteller heute mehr denn je auf Anfänger-Ausrufe wie „Is der süüüüüss – so einen will ich haben!“… und daher sieht man ja auch viele Tussis mit teuren Minis oder engen Fiat Cinquecento herumkurven.
Da kommt man als vernünftiger Erwachsener sowieso nicht gegenan! Die Youngster müssen ihre eigenen Erfahrungen machen… so wie wir – früher.
Gruß
El Gigante
Jep. Genau so ist das.
Meine halbe Antwort auf deinen Kommentar steht einen weiter oben, ich dachte du hättest direkt auf Michael geantwortet 😉
Im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht. Allerdings muß ich da mal eine Lanze für den Twingo brechen (sage ICH das gerade?). Die Kleine hat, als sie selbst noch kein eigenes Auto hatte, den Twingo Ihrer Schwester geliehen. Und direkt um eine Laterne gewickelt. Vorne war nahezu alles platt, aber die Fahrgastzelle soweit noch intakt, die Airbags funktionierten. Natürlich mag das bei einem höheren Einschlagstempo wohl anders aussehen, aber ich war ganz angetan, hatte ich doch Schlimmeres erwartet. Man muß ja immer verschiedene Kriterien abwägen und zu seinem persönlichen Ergebnis kommen. Ich liebe z.B. meine Alltagsschlurre Audi100C4, aber auch hier gibt es sicherere.
Aber so ein Mini oder Cinquecento wäre auch etwas….dann wäre ich aus der Reparaturnummer komplett raus. 😉
Adios
Michael
Ay Michael,
also wenn du glaubst, dass du mit einem Mini aus der Reparaturnummer raus wärest… Ich kenne eine Menge Minis, die die Werkstatt nicht mehr verlassen. Eine MENGE. Sowas willst du doch niemandem antun, oder? 😉
Aus der Frage der Sicherheit bin ich mal raus. Keine Kopfstützen und eine Karosserie von 1971 halte ich für NICHT sicher. Nun.
Sandmann
Genau deshalb wäre ich ja raus. Wer so ein Dreckding will, soll die Werkstatt bezahlen. ICH rühre daran keinen Finger.
Adios
Michael
Ah. Jetzt verstehe ich dich richtig rum 🙂
Ja, dann sind wir auch da einer Meinung. Wer einen Mini fährt, muss die Konsequenzen selbst tragen…
Ciao
Sandmann
Moin Sandmann!
Die „Kleine“ ist ja wirklich schon erwachsen geworden! So langsam merke auch ich, dass ich älter werde.
Zur Korrektur: Ein Mondeo kann auch gut klingen! Der V6 im MK3 war, nett gesagt, schon länger fertig entwickelt und hat einen sehr angenehmen Klang. Leider der letzte V6 im Mondeo. Und auch leider der letzte bequeme Mondeo, aktuell ist er ja sehr verbaut und für größere Menschen unfahrbar!
Gehört das nicht so, dass man auf einem alten Auto Fahren lernt? In den modernen Autos – auch wenn ich sie gern fahre – kann doch niemand ein richtiges Gefühl entwickeln! Moderne Autos unterbinden doch jeden Fahrzustand, der nur annähernd in physikalische Grenzbereiche vorstößt! Ein Bekannter sagte mal: „Wenn die Reifen anfangen zu quitschen, fängt es an Spaß zu machen. Wenn sie rutschen, wird es langsam interessant!“.
Aber der gute El Gigante will ja seinen Schülern auch noch was beibiegen.
Dann mal frohes Schaffen!
Steffen
Ay Steffen,
ich finde nicht, dass neuere V6 noch wirklich gut klingen. Maximal im Vergleich mit Vierzylindern, aber schlimmer geht immer 😉 Mal gucken, wenn ich den Dichtring aus Sintermetall am rechten Krümmer ersetzt habe ist der wirklich gute Sound wohl auch ein bisschen weniger geil….
Fahren auf alten Autos lernen die jungen Leute nur, wenn die Eltern a) alte Autos fahren und b) die auch mal fahren lassen. Ich glaube das ist nicht überall normal. Aber ich bin da ganz bei dir, bei den mit Assistenzsystemen vollgestopften neuen Kleinwagen ist der Kontakt zur Straße komplett weg. Deshalb sieht man auch vor allem junge Leute wie die besenkten durch die Innenstädte rasen, manchmal frage ich mich, ob die gerade Super Mario Kart spielen. Vielleicht werde ich aber auch einfach nur älter und langsamer.
Die fahrlehrenden El Gigantes wird es hoffentlich IMMER geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man irgendwann per App das Fahren lernt, und dass das Auto immer dann selbst eingreift wenn man einen Fehler macht. Obwohl…. auf dem Weg dahin sind wir ja schon 🙁
Sandmann
Moin Steffen,
bei welchem modernen Alltagsauto quietschen denn heute noch bei irgendeiner Fahrsituation die Reifen? Nicht mal bei meinen Fahrschülern!!! 🙂
Apropos Fahrschüler: ich will ja hier nicht wirklich über meine Klientel herziehen – aber ich bin schon heilfroh, wenn ein Fahrschüler das absolute Standardprogramm „Autofahren“ verinnerlicht. Ehrlich – es scheint mir so, als ob die Menschheit immer dümmer wird! Richtig ambitionierte Fahrschüler sind immer seltener. Und je extravaganter die Schulbildung, desto weniger Licht scheint in der Birne da oben für die Verkehrserziehung zu brennen. Das ist manchmal schon sehr grotesk.
Na ja – ist ja auch irgendwie kein Wunder. Wenn die Helikoptereltern ihren Nachwuchs direkt vor den Pforten der Schule aussetzen und ihn genau da auch wieder einsammeln… wie sollen die Überbehüteten dabei auch ein alterstypisches Mobilitäts- und Verkehrsverhalten entwickeln. Kurz vor dem Abitur spendieren die Q7 und ML oder X6-pilotierenden Eltern dann wahlweise A1, Mini, 1er BMW, A-Klasse… was-auch-immer… Hauptsache fette Ausstrahlung und „guck mal, was wir uns leisten können“. Und die durch mich mühsam zum Führerschein Getriebenen verlernen spontan wieder, am Stoppschild zu halten, Geschwindigkeiten zu beachten und längs einzuparken… kopieren schnell die marode Verkehrsmoral ihrer großkopferten (V)erziehungsberechtigten. Ein aussichtsloser, nicht endender Kampf gegen die verkommene Verkehrsmoral…
Soweit ein kurzer Einblick in das, was ich meinen Schülern beizubiegen habe.
😉 Alles gut!
El Gigante
Ay El,
da steckt eine Menge Wahrheit in deinen Ausführungen. Und sei dir gewiss – ich möchte nicht mit dir tauschen. Dein Job ist sicherlich nicht immer einfach.
Ich bin ja aufgrund meiner Patchworkerei ziemlich viele Kilometer auf der Bahn unterwegs, und ich finde es mehr als erschreckend, wie viele unterwegs sind. Rücksichtslos, arrogant, aggressiv und völlig unbedarft. Nicht blinken, dicht auffahren, rüberziehen ohne Schulterblick. Merken die eigentlich nicht, dass es da um ihr LEBEN geht? Und das vieler anderer? Ich habe aufgegeben, mich darüber aufzuregen oder gar andere auf der Straße „erziehen“ zu wollen. Das führt zu nichts, maximal zu einem viel zu hohen Adrenalinpegel. Meine Tochter fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule. Bei Wind und Wetter. Ich glaube, die kommt später mal im Straßenverkehr klar 😉
Sandmann
Hi El,
also wenn ich hier in eine Parkgarage fahre, dann quitschen die Reifen! 😉
Aber Du hast recht, die Elektronik ist, zu Recht, übervorsichtig! Bei uns gab es damals noch so Fahrzeuge mit lenkbaren Rollen statt Hinterrädern. Damit konnten wunderbar verschiedene Fahrzustände simuliert werden. Aber die Nutzungskonzepte für Fahrzeuge verändern sich ja dramatisch. Weniger Fahranfänger und eine starke Nutzung von Fahrdiensten wie Uber sprechen Bände.
Bei uns ging die Verkehrserziehung im Kindergarten los, dann noch der „Fahrradführerschein“ und wir waren grob für den Straßenverkehr gerüstet. Gut, damals gab es noch Ärger, wenn man mit dem Fahrad über den Zebrastreifen, oder in der Fußgängerzone gefahren ist.
Ich freue mich zumindest immer über alte Autos und Menschen, die genug Benzin im Blut haben um diese zu erhalten. Immer im effizienten Hochsicherheitstrakt über die Straßen zu Godeln macht auf Dauer auch kein Spaß! Da fahre ich lieber Bahn. Da gibt es wenigstens noch etwas Nervenkitzel!
Steffen
Ay Steffen,
was ist denn bei der Bahn bei euch los, dass es da Nervenkitzel gibt?? 😀 Wenn überhaupt doch nur im Poker um die Verspätungen, oder?
Einen Fahrradführerschein habe ich auch noch machen müssen. Und ich werde auch noch immer von Polizisten angehalten, wenn ich in Kiel mit meinem Mountainbike ohne Licht unterwegs bin. Man möchte meinen, die haben heute andere Sorgen, aber nein….. In Hamburg habe ich mein Fahrrad inzwischen auf LED Licht mit Nabendynamo umgerüstet!
Sandmann
Tach Ihr Beiden,
ich habe inzwischen verstanden, dass ich als Fahrlehrer nur ein notwendiges Übel auf dem Weg zur automobilen Mobilität bin. Meine verkehrspädagogischen Fähigkeiten müssen leider nur bis zur Führerscheinprüfung reichen – danach beginnt für die Fahranfänger die harte Realität… und die hat (ebenso leider) kaum noch etwas mit dem gemein, was ich guten Gewissens und besten Wissens an meine Zöglinge weitergebe. Schon während der Fahrstunden ist es immer wieder dringend nötig zu erklären, dass sie das Verhalten der vielen anderen Verkehrsteilnehmer bis zur Prüfung keinesfalls kopieren sollten. Die lässigen „Könner“ machen (natürlich auch immer wieder während der Fahrstunden zu sehen) vor den Augen Aller genau das, was man NIE machen sollte. Diese „Profis“ können so den Fahrschülern wenigstens als schlechtes Vorbild dienen. Problem daran ist nur: ES SIND SO UNGLAUBLICH VIELE! Und wenn es doch so viele FALSCH machen – wird es dadurch nicht etwas RICHTIGER? Es ist zum Verzweifeln! Jeder Fahrlehrer kämpft nicht nur ständig gegen die zunehmende Dummheit, er schippert mit seinen Schäfchen auch noch täglich durch einen großen Ozean mit Haien und erklärt dabei dauernd, dass die Welt der Autofahrer lieb und nett ist/zu sein hat.
Bei so vielen Wenns und Abers soll ein junger Mensch noch zurechtkommen… obwohl er doch gerade mal erst sein iPhone unfallfrei bedienen kann. Selbst das verkehrsgerechte Fahrradfahren und sogar das Zufußgehen bereitet den Kids Schwierigkeiten.
Auf der anderen Seite (und im Falle von Fahranfängern nur wenige Monate später) winken Boliden mit mörderischer Leistung – die MUSS sich ein Fahranfänger ja gleich unter den (bis noch vor Kurzem bewindelten) Hintern schieben…
Ach, was rede ich – ICH kann daran eh nix ändern. Der Mensch ist eben das dämlichste Wesen auf diesem Planeten.
El Gigante
Ay El,
na ja. Du ÄNDERST ja was. Immerhin gibst du den jungen Männern und Frauen deine Auffassung von Sicherheit und Umsichtigkeit mit auf den Weg. Das ist schon viel mehr, als wenn sie das bei einem anderen Fahrlehrer NICHT mitbekommen würden. Wer weiß, vielleicht hat deine Art bei dem einen oder anderen schon dafür gesorgt, dass eben ein Unfall nicht passiert ist. Auch, wenn du es nicht erfährst.
Ansonsten kann ich dir nur beipflichten. Die da draußen werden immer gleichgültiger und oberflächlicher. Einer der Gründe, warum ich mich damals trotz Staatsexamen dazu entschlossen habe, kein Lehrer zu werden. Ich habe keinen Bock auf diese Respektlosigkeit, Verantwortungslosigkeit und unreflektierte Maßlosigkeit. Das sollen Menschen machen, die sich dafür berufen fühlen. Oder es wird eines Tages mal anständig bezahlt, dann geht’s wieder.
Wie sagte Örg schon Anfang des Jahrtausends: „Jensi, die Welt ist voller Psychos…“ Er hatte Recht. Und es wird jedes Jahr schlimmer. Ich spare auf ein Haus an einem norwegischen Fjord….
Sandmann