Während in Süddeutschland halbe Innenstädte absaufen und golfballgroße Hagelkörner niedergehen, packe ich mein Köfferchen und richte den Kompass nach Norden aus. Meine traditionelle Schreibwoche klopft an die Seitenscheibe, und ja, ich glaube ich habe aus der letzten im November gelernt. Nie wieder nach Henne Strand, wenn es kalt und dunkel ist. Ay. Dann geht es diesmal eben woanders hin, so weit nach oben wir irgend möglich, und das im ausklingenden Wonnemonat Mai, tandaradei ♫ Da ödet noch immer die Nebensaison rum, die Häuser sind also billig, aber das Wetter ist besser 🙂 Eine Woche nur ich, meine Schreibmaschine, ein paar Flaschen Rotwein und ein Kühlschrank voller komplett vitaminfreier Nahrung. Kommen Sie mit?
Ich benze nach langer Zeit wieder einmal.
Geben Sie es zu – Sie hatten das treue T-Modell schon völlig verdrängt, oder? 🙂 Der dunkelblaue Avantgarde 220 CDI rollt schon lange unter halbfinnischer Altona-Flagge, und ursprünglich wollte ich stilvoll mit meinem XM in den hohen, den ganz ganz hohen Norden reisen. Aber nej. Mit diese Audo dürfe Sie in Dänemark nicht einreisse! Zwei Tage vor dem Abflug wird das französische Baguette im A7-Stau unerwartet inkontinent und kleckert viel, viel Kühlwasser aus der Wasserpumpe auf die Straße. Zu viel, um waghalsig über ein regelmäßiges Nachkippen zu sinnieren. Und das schon nach 360.000 Kilometern. Die können einfach keine Qualität 😉 Die neue Wasserpumpe kostet keine 80 Euro, aber da ich keine Zeit habe und vor allem für den Wechsel den halben Motorraum vorher von Schläuchen, Intercoolern und anderem vorgebautem Tand abschraubend befreien müsste gucke ich lieber mein halbfinnisches Fräulein Altona mit unterwürfigem Hundeblick an. Und bekomme den Mercedes. Allerdings nicht wegen des Hundeblicks, sowas hasst sie. Sie gibt mir das Familienauto, weil ich es dringender brauche als sie und sie die Woche in Hamburg auch anders planen kann. Sie sind so gut und praktisch denkend organisiert, die Halbfinnen. Das entspannt, das beruhigt und das muss Liebe sein.
Daimlers von vielen so beschimpftes „Rostmodell“ schnurrt wie ein Uhrwerk die halbtausend Kilometer über den Motorvej. In den letzten zwei Jahren hat das Raumwunder nur einen Ölwechsel, neue Federn vorn und einen neuen hinteren Auspufftopf bekommen. Das war’s. Tempomat 130, ab und an eine kleine Kurskorrektur und gute, noch unbekannte Musik auf dem alten iPhone, was ich an den Kasettenadapter im originalen Mercedes-Benz Radio angestöpselt habe. Mehr braucht es nicht zum glücklichen Reisen. Im Kofferraum liegen ein neuer Lenkdrachen, mein dicker Desktop-Computer, ein paar Ringelsocken und meine Schreibmaschine. Falls Sie neu hier sind – ich schreibe. Das ist mein Beruf. Nicht dieser selbstdarstellende Kram hier, das ist mein privates Tagebuch 🙂 Ich schreibe beruflich über alte Autos und texte für den Classic Kanal der Marke mit dem Stern. Was wiederum nichts mit diesem S210 hier zu tun hat, classic ist der noch nicht, aber irgendwann mal… Und zwei Mal im Jahr fahre ich in den Norden, wo ich alleine bin und einfach nur schreiben kann. Abends genieße ich dann den Blick in Richtung Sonnenuntergang. Um dann am nächsten Morgen wieder zu schreiben. Ich brauche das ab und an. Das lädt meinen Akku wieder auf.
Weiter oben als Skagen, da wo sich Nord- und Ostsee treffen, ist auf dem Landweg nicht möglich. Allerdings gibt es da oben auch nicht wirklich viele Häuser, die man für eine Woche mieten könnte. Ich bin deshalb ein paar Kilometer weiter südlich gelandet, in Bratten Strand, ein schlimmer Name, aber eine anscheinend sehr entspannte Gegend. Mir kommen jedenfalls spontane Dschungellieder in den Sinn, als mich meine treue TomTom Lisa kurz hinter Frederikshavn über unbefestigte Straßen leitet, die ich normalerweise nicht mal zu Fuß gehen würde. Nach über 500 Kilometern immer geradeaus komme ich zur besten Abendstimmungszeit an „meinem“ kleinen Häuschen zwischen Kiefern und Eichen an. Schlicht, unkonventionell, ruhig. Ich brauche auf solchen Touren keine kühl getünchte Design-Bude mit Whirlpool, Soundsystem und Fancy Equipment. Ich brauche ein liebenswertes Häuschen, ein schnelles W-LAN, einen Kaminofen und ein Meer, was zu Fuß erreichbar ist. Das alles gibt es hier oben für weniger als 300€ in der Woche. Hallo Skagen. Da bist du ja wieder. Mal sehen was wir aus der Woche alles machen können.
Tschiep. Piiep Träller. AAAWWWW ist das schön hier! Das Häuschen ist klein, so klein wie eben ein Häuschen sein kann, wenn man im Netz angibt, maximal ein Schlafzimmer zu benötigen. Innen ist alles wie in den tiefsten 70er Jahren kiefervertäfelt und sieht in jedem Raum aus wie im Herzen einer finnischen Sauna. Das kann man schlimm finden, ich finde es gemütlich. Der Kaminofen ist vorbereitet, hinter dem Haus hat der Besitzer ordentlich Holz gehackt und aufgeschichtet – und eine sonnige Terrasse empfängt mich mit bequemen Stühlen und einem Außenofen. Die Vogelwelt in den Bäumen über mir singt und zwitschert, als gäbe es kein Morgen mehr. Es duftet nach Kiefernharz und frisch gemähtem Rasen. Und warten Sie mal….. Moment……. ja. Ich kann das Meer hören. Es rauscht monoton und beruhigend vor sich hin, da werde ich gleich mal alles stehen und liegen lassen und einen abendlichen Ausflug an den Strand machen. Und hallo sagen. Das ist so eine kleine Macke von mir. Ich begrüße neue Gegenden immer freundlich und persönlich, und ich verabschiede mich immer wortreich von gemütlichen Plätzen, an denen ich eine zeitlang sein durfte. Verrückt? Vielleicht. Na und?
Bratten und Jerup haben irgendwelche Wikinger oder ihre Götter vor langer Zeit auf die Ostseite des dänischen Nordzipfels gekippt. Verdammt. Ostsee. Das hatte ich gar nicht bedacht, ich habe hier also entweder einen Sonnenuntergang oder das Meer auf den Fotos. Über dem Meer geht die Sonne nur an der Nordsee unter. Na gut, dann wird mein Bildmaterial diesmal nicht ganz so kitschig, zumal ich regelmäßig den Vieraugen-Benz ins Bild stelle und den Fans klassischer Autos unter Ihnen provokant gegen das Schienbein trete 🙂 Seien Sie bitte ein bisschen gnädig mit diesem alten Herren. Ich mag den Wagen wirklich sehr gern. Und nun drehen wir uns um, da ist dann mit dem Wasser im Rücken auch die Sonne zu sehen.
Nicht mal die zwei mir persönlich bekannten gebürtige Dänen wissen, wo Bratten Strand liegt. Ich betrachte das jetzt mal als Vorteil, denn obwohl das Wetter wunderbar ist und eine laue, regelrecht warme Abendbrise durch die Dünen zischelt ist hier mal wieder kein Mensch weit und breit. So, wie ich mir das vorgestellt habe, aber viel weniger einsam als im November. Hier sind ja durchaus Menschen. Die wohnen hier, die arbeiten und gehen hier ihrem Tagwerk nach, und die treiben sich weder am Strand noch in meinem Gärtchen rum.
Ein kleiner Kaufmannsladen steht mit wehenden dänischen Fahnen am Rand der Straße. Der alte Kobmand da drin hatte heute bestimmt nicht mehr als drei Kunden, und ich verbuche mit dem Erwerb eines Käses, vier Brötchen, einer Pizza und einer Margarine den vermutlich größten Tagesumsatz. Leverpostej hat er heute leider nicht. „Aber ich habe eine Slagter die kenne ich da mache gude Postej, gude smag, musst du probiere an die andere Tag!“ Leute, wie ich dieses Deutsch, was Dänen sprechen, liebe. Und fast alle sprechen ein bisschen meine Sprache. Ich spreche die ihrige leider überhaupt nicht, vor allem muss ich immer höllisch aufpassen, dass ich bei Unterhaltungen nicht auch in diesen liebenswerten Dialekt verfalle. Deshalb finde ich es nur höflich, anders als die meisten anderen Urlauber hier erst einmal freundlich zu fragen, ob mein Gegenüber Deutsch versteht. Statt raubeinig in Besatzermanier loszutexten. Stellen Sie sich vor, ein Däne quatsche in Kiel bei H&M in seiner Muttersprache auf die Kassiererin ein und erwartet, dass die ihn versteht…? Es wird mir zumeist mit Freundlichkeit gedankt. Und morgen offensichtlich mit selbstgemachter Leberpastete.
Ich liebe diese Weite. Ich könnte stundenlang einfach nur auf die gerade Linie zwischen dem Wasser und dem Himmel gucken, mich ganz klein (aber gut) fühlen und die vielen Gedanken im Kopf einfach vom leichten Wind wegblasen lassen. Platz machen für Neues. Die alten Zweifel und den überflüssigen Ballast im weichen Mollersand begraben. Das geht für mich nirgends so gut wie am Meer. Es ist eine der guten Seiten der Freiberuflichkeit, solange ich irgendwo ein gutes W-LAN und Strom habe kann ich arbeiten, wo immer ich gerade bin. Und kein Auftraggeber beschwert sich, dass ich nicht in Hamburg oder Kiel sitze. Im Gegenteil – weil mich hier nichts anderes von der Arbeit ablenkt und der Kopf freigeblasen wird kommen viel bessere Formulierungen und Wortschöpfungen ans Tageslicht als im verregneten Norddeutschland zwischen Verkehrschaos und Alltag. Ich setze mich auf eine kleine Holzbank, zünde mir eine Pfeife an und schmauche zufrieden vor mich hin. Die seichten Ostseewellen branden nicht so spektakulär wie die von der Nordsee auf der anderen Seite, aber der blaue Himmel ist der gleiche. Na dann: Hallo Ostsee, hallo Strand und hallo Bratten, auch wenn du klingst wie ein kaputter Auspuff. Ich bin der Sandmann, und ich freu mich, hier zu sein.
Angekommen.
Es ist alles ganz anders als in Henne Strand, viel mehr Natur, viel weniger Tourismusbuden. Super 🙂 Ich räume meine siebensachen ins Häuschen, schiebe das erste völlig vitaminfreie Nahrungsmittel in den Backofen und mache ein Weinchen auf. Heute geht es getränketechnisch nach Australien, im Backofen gart ein Stück Italien.
Während es im Laufe der Minuten immer mehr nach Salami, Peperoni und Pilzen riecht telefoniere ich mit der freundlichen Notfall-Hotline der Ferienhausvermittlung. Der W-LAN Key, der auf dem Router steht, funktioniert nicht. Für mich ist das klar ein Notfall, denn ich bin zum Arbeiten hergekommen. Mit geschmacksverirrten Möbeln, klemmenden Türen oder quietschenden Betten komme ich klar, aber ich brauche W-LAN. Nachdem ich die obligatorischen Fragen nach dem Routerreset und der Groß- und Kleinschreibung wahrheitsgemäß beantwortet habe kontaktiert die dänische Dame den Hausbesitzer. Der macht zur Zeit Urlaub in Norwegen und hat die Lösung unbürokratisch parat: Für den richtigen Key möge ich bitte zum Regal im Wohnzimmer gehen, da steckt zwischen vielen anderen Büchern ein Roman mit dem Titel Gøgens Varsel. Auf dessen erster Seite steht der richtige Key. Ha. Stimmt. Und er funktioniert sogar 🙂 Mensch!! sage ich der Dame am Telefon, das ist ja eigentlich offensichtlich, da hätte ich natürlich auch selbst drauf kommen können. Sie lacht und lässt sich den Key von mir notieren. Irgendwie steht die Vermutung im Raum, die nächsten Gäste könnten die gleiche Frage haben.
Ich habe mir viel vorgenommen. Irgendwie hoffe ich, dass das Wetter noch ein bisschen schlechter wird, sonst muss ich mich an den Stuhl im Wohnzimmer anketten. Was mir so oder so bleibt sind die Abende am Meer nach langen Arbeitstagen. Und was mir jetzt schon fehlt sind mein kleines viertelfinnisches Sandmädchen und mein halbfinnisches Fräulein Altona. Ist das nicht bekloppt? Da müsste man als Papa und Partner doch eigentlich mal froh sein, ein paar Tage ohne die Damen zu verbringen. Und schon am ersten Abend bin ich kurz davor, Eule findet den Beat anzumachen und virtuell mit meiner Tochter zu tanzen. Familie kann einen echt fertig machen 😉
Kennen Sie Skagen? Oder gar Bratten? Ich hol mal meine Pizza aus dem Ofen. Wir lesen uns.
Sandmann
Der Bus ist gepackt und scharrt mit den Reifen. Morgen gehts los, den Wahrheitsgehalt von Sandmanns Aussagen prüfen 😀 Bin schon gespannt obs da oben wirklich so geil ist. In ca. drei Tagen dürften wir dort sein … 🙂
Ay Jo,
liegt es an meiner Demenz? Hattest du schon erzählt wo genau ihr hinfahrt??? Mach mal mach mal mach mal……
Sandmann
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Hey Sandmann,
wir wollen in den Norden. Ziel Dänemark. Wo genau? Keine Ahnung. Wos uns hinspült.
Wenn du irgendwo nen alten grünen VW Bus siehst, wink einfach kräftig 🙂
Grüße Jo
Ay Jo,
okay, die Richtung stimmt 🙂
Dann empfehle ich als erstes Ziel:
Henne Strand, Nordsee.
Auf dem Weg da hin, wenn man nicht Autobahn fährt sondern die 11: Ribe. Schöne mittelalterliche Stadt, Flüsse, klasse HotDogs, Wikingeranlage.
Einkaufen: Esbjerg. Ein Stück weiter oben. Lange Fußgängerzone, macht Spaß.
Noch weiter oben: Hvide Sande und Ringköbing. Sehr dünig 🙂 Alles Nordsee.
Gegenüber auf der rechten Seite: Kopenhagen. Superschön.
Ganz oben: Skagen 🙂 Da bin ich ja grad.
Ich wünsche euch viel Spaß. Das Wetter soll gut werden. Und erzähl mal ein bisschen……
Sandmann
Sooo viele Tipps:) Mal sehen wann wir aus dem Schietwetter hier in Mitteldeutschland rauskommen.
Ich sehe das immer nur auf Facebook und in den Nachrichten. Krass.
Hier oben ist strahlend blauer Himmel und Sonnenschein bei über 20 Grad, ich jauch mich mit Sonnenmilch ein und war eben gerade im Abendsonnenschein bei Rudbjerg Knude und dem sterbenden Leuchtturm. Ein Traum.
Seht zu dass ihr da weg kommt 🙂
Sandmann
Blubb müssen jetzt erst mal trocknen. Lüneburg ist halbwegs regenfrei.
Ihr habt es schon bis LÜNEBURG geschafft?? 😀
Hey, dann seid ihr durch mein Uelzen gefahren *herzen*
Grüßt mir die Stadt der Roten Rosen, mein halbfinnisches Fräulein Altona ist nicht ganz uninvolviert in dieses Telenovela Projekt.
Aktuelles Wetter in Skagen: Wolkenlos, aber dunkel. Dann mal weiter mit euch.
Sandmann
Aktuell Dithmarschen. 1 Tag Ruhetag an der Nordsee
Ihr kommt voran. Weiter so 🙂
Das Wetter soll besser werden. Hier oben ist es schon jetzt wundervoll. Und ich fahr wieder zurück, ich Idiot….
Halt uns auf dem laufenden. Und gute Reise!
Sandmann
Ich ergänze noch um Rudbjerg Knude und den versandeten Leuchtturm 🙂
Westküste, fast ganz oben, südlich von Hirtshals.
Sagenhaft….
2Tage ohne WLAN. Ich sehs nicht ein am Tag dafür 4EUR zu berappen. Römö Strand. Coool. Ribe net. Weiter in DK. Alles optimal.
Rock weiter nach Norden 🙂 Gute Reise.
Merci. Aktuell in Bjerregaard. Wetter wird trüber aber noch ok. Der 38jährige läuft wie ein Junger. DK gefällt. Gibts hier eigentlich nur FastFood?
Ah. So weit oben seid ihr schon. Sehr gut.
Die dänische Nordseeküste scheint diese Woche eher gemischt bewölkt zu sein. Ihr kommt eine Woche zu spät 😉 Ich konnte das gute Wetter nicht gebrauchen, ich musste ja schreiben…
Und ja – es gibt in Dänemark nur Fastfood. Sowas wie Vollkornbrot und Salat ist schwer zu bekommen und schmeckt auch nicht. Also am besten damit abfinden.
Frühstück: Luftige Brötchen, salzige Butter, rote Wurst und Levepostej.
Mittag: Hotdog, all you can eat, direkt von der Bude, unter vier Stück pro Person geht gar nichts. Mit allem drauf, auch friske Zwiebler.
Abend: Hähnchenpfanne für 19 Kronen (definitiv Legebatterievogel), Italienische Pizza aus Schweden oder irgendwas mit Hack. Ohne Gemüse.
Das macht glücklich 🙂 Falls euch die Zähne ausfallen – in Dänemark gibt es immerhin sehr vitaminreiche Säfte…
Sandmann
Ja, es ist sauschwer ein Restaurant zu finden wo es nicht nur Fritten und Burger gibt. Wenigstens gibts auch Feinkost Albrecht, da gehen die Preise für Obst und so.
Inzwischen haben wir uns bis Hanstholm hochgearbeitet. Wetter ist zum Glück immer noch trocken aber es hat kaum mehr 16 Grad.
Egal. Hoffentlich macht der Bulli keine Mucken. Der Motor ist grad frisch überholt. Heute hatten wir gut erhöhten Leerlauf.
Mal sehen wie es weitergeht.
Grüße vom Jo
Tag Sandmann,
da auch ich Ruhe zum Arbeiten brauche, habe ich mit meinem neuen Chef vereinbart, dass ich nur ein Mal die Woche ins Büro komme und ansonsten in meinem Heimbüro arbeiten kann. Internet und Telefon ist da, ansonsten eben Wald, kleine Berge und saftiges Grün. Da kommt man vorwärts und hängt nicht in dem ewigen Bürogetratsche und muss jedes Telefonat mithören.
Eine Schreibmaschine habe ich zwar auch, aber nur für Formulare oder wenn ein atomarer Erstschlag alle Computer unbrauchbar macht.
War zwar erst Ostern auf Helgoland, aber irgendwie glaube ich wieder ein paar freie Tage zu benötigen. Auf meiner Liste steht noch immer Belgrad…
Grüße in den Norden vom verregneten Bayerwald.
Ay Mann im verregneten Deutschland,
ich grüße mit einem leichten Sonnenbrand im Gesicht aus dem hohen Norden 🙂
Heimbüro mit wenigen Präsenztagen ist super. Alles richtig gemacht. Ich kenne allerdings auch ein paar Leute, die von zu Hause nicht arbeiten können. Weil alles nach zu Hause aussieht. Zu denen gehöre ich zum Glück nicht.
Allerdings habe ich auch einen kleinen Arbeitsplatz im Verlag, den ich immer nutzen kann. Und ich muss sagen, dass ich das sehr gern und oft mache. Ich kann da besser schreiben als zu Hause, die Kollegen sind sehr sehr nett und ich mag die Atmosphäre zwischen den Layoutern und den Admins 🙂
So findet jeder seinen Weg durch den Dschungel.
Entspannte Grüße, nach so einem schönen Tag
Sandmann
Hallo Sandmann,
Skagen ist super und Bratten Strand kenne ich auch. Wenn du schon da oben bist, lohnt sich auch ein Aufstieg auf die Rabjerg Mile in Kandesterne -überall nur Sand!- und natürlich ein Besuch in Skagen selbst und in Grenen, dort wo Nord- und Ostsee zusammenfließen. Die versandete Kirche kann man sich auch gut ansehen und ganz nebenbei ein Eis am Kiosk in der Nähe verspeisen. (Irgendwie hat alles bzw. vieles mit Sand zu tun da oben?!)
Ein Eis zum Sonnenuntergang am Kiosk in Gammel Skagen ist bei schönem Wetter auch was Feines!
Ich war vor ziemlich genau zwei Jahren dort oben mit meiner Volvo Amazone und der Frau. War ein klasse Roadtrip und wir haben viel erlebt.
Viele Grüße aus dem Regen!
Ay Björn,
da hast du ja so ziemlich alle DIE schönen Orte hier oben aufgezählt 🙂
Wir waren im Herbst 2012 schon mal hier, kurz vor der Geburt des viertelfinnischen Sandmädchens. Und du hast sozusagen unserer Reise beschrieben. Schau mal:
https://www.sandmanns-welt.de/das-licht-zwischen-den-meeren/
Tatsächlich spielt der Sand hier eine zentrale Rolle, deshalb bin ich hier ja auch in meinem Element 😀 Aber auch das Licht hat es mir angetan, so warmes, wundervolles Licht habe ich sonst nur an der Côte d’Azur erlebt.
Mit einer Amazone ist so eine Reise natürlich noch einmal viel schöner als mit dem Passat Rudolf Diesel, mit dem wir damals unterwegs waren…. Aber auch der hat ein paar prominente Auftritte bekommen.
Mich haben als alten Kunststudenten hier oben auch die Skagenmaler fasziniert (die Geschichte einen vorher erzählt da auch von). Wunderschön hier. Ich werde immer wieder kommen…..
Sandmann
Hallo Sandmann,
das ist ja ein Ding – deinen Reisebericht hatte ich nicht gelesen! 😀
Zum ersten Mal war ich als Kind Anfang der 1990er mit meinen Eltern in Kandestederne. Und 2014 haben wir die Orte dort oben, an denen ich als Kind schonmal war, dann nochmal besucht. Wir haben das ganze in einen zweiwöchigen Roadtrip eingebunden, denn Skagen ist ca. 1000km von unserer Heimat entfernt. Das ist mit der Amazone am Stück doch ganz schön anstrengend (nur Viergang, Sportauspuff und wenig Dämmung…). So haben wir uns an der Ostseeküste Jütlands in ein paar Etappen vorgearbeitet.
Dann haben wir 3-4 Tage in Skagen verweilt und sind anschließend die Nordsö-Küste in 2 Tagen bis Henne heruntergezuckelt (über Rubjerg Knude!!) und dort noch eine Woche geblieben.
Die Skagenmaler haben meinen Vater damals auch stark beeindruckt.
Viel Spaß noch dort oben!
Björn
Ay Björn,
jahaaa, meine Reiseberichte sind wenig geliked, aber gut versteckt 🙂 Social Media ist ja auch nicht alles.
Den Trip habt ihr genau nach meinem Geschmack gemacht. Mit einem alten Auto in mehreren Etappen zu einem Ort, wo man als Kind mal war. Klasse. So was ähnliches werde ich mit meinem Granada machen, wenn er irgendwann mal wieder fährt. Runter an die Côte d’Azur. So wie 1993….
Heute Abend werde ich mal hoch zum Zipfel fahren und eine letzte Pfeife im Sonnenuntergang schmauchen, mit einem Fuß in der Nordsee und einem in der Ostsee. Yay.
Sandmann
Hallo Sandmann,
beim Lesen musste ich sofort an den Film „Das geheime Fenster“ mit jonny depp denken… Pass auf dich auf!
fahre übermorgen zu neunt nach DK 🙂
Ay Pico,
ups, der Film ist an mir vorbeigerutscht. Vermutlich was mit einem Schriftsteller in der Einsamkeit, gell? 😉
Ich bin schon wieder im Ländle, wollen es mal nicht übertreiben. Eine Woche muss reichen, ich bin ja kein Eremit……..
Wo genau fahrt ihr hin? Zu neunt?? Krass. Familien? Oder Party-People……?
Sandmann
ringkobing fjord, natürlich 😀
Alles Kumpel 😉
Oha. Das klingt nach alkoholintensiven, vitaminfreien Tagen 🙂
Viel Spaß. Und nicht absaufen.
Ay Jo,
ich mach mal einen neuen Tap auf, der alte ist ausgereizt 🙂
Habt ihr denn genug Werkzeug mit, dass man ggfs den Motor mal nachjustieren kann? Was hast du denn da drin, gar den großen Luftboxer mit den zwei Vergasern? Mit dem bin ich mal bis nach Westfrankreich gefahren, seit dem sind da viel mehr Tankstellen entlang der Strecke 😉
Rock den Norden. Und hör auf mit Gemüse und so, Burger, Fritten und Bier gehen auch mal für ne Zeit.
Sandmann
Das ist der Bus mit der Mördermaschine. 50 muntere Pferde treffen auf gut eineinhalb Tonnen.
Der Motor ist allerdings ganz frisch gemacht mit ner Zweivergaseranlage. Da hab ich eigentlich keine Ahnung von :). Wird schon schiefgehen …
Werkzeug ist aber immer an Bord. Zur Not mach ich den Motor damit auch raus:) Ist ja bei den Kisten nicht soooooo schwer.
Heute sind wir schon fast ganz oben. Morgen klatschen wir an der Nordspitze mal schnell ab und dann trödeln wir langsam wieder heimwärts zu.
Wetter ist wieder besser. Danke fürs Zurückgeben 🙂
Ay Jo,
läuft alles?
Wie schon angerissen, meine Luftboxererfahrungen beschränken sich auf einen Erstserien-T3 mit dem 2-Liter Säufer, ner Menge Spritgestank und einen schönen Trip an den Atlantik. Muss ich nicht nochmal haben. Aber so ein T2…… *hach*
Wieder zu Hause? Alles gut?
Sandmann
HeyHo Sandmann,
alles bestens. Sind langsam an der Ostseeküste heruntergetrödelt. Ist auch niocht so ganz schlecht, kann aber der Nordsee nicht das (Salz-)Wasser reichen 🙂
Gestern wurde dann der Chefin das Wetter endgültig zu kalt und zu schlecht. Und das in ganz Deutschland. Haben wir halt eben die 1100 Kilometer bis heim runtergerissen. Mir ist heute noch langweilig von 10 Stunden auf der A7 😉
Der Bus hat seinen Job ganz doll gemacht. Daher habe ich ihm gerade eine feine Handwäsche verpasst.
Grüße aus (wieder) Bayern
Jo
Ay Sandmann,
ich hab‘ da mal ne Frage….. ich, der noch nie in Dänemark war, auch nie dahin wollte, jedoch durch Deine Schilderungen und Reiseberichte gefallen an dem Land gefunden hat und nun dem Willen der Familie folgend, sich auf den Weg machen wird in das Land des Soft Eises und der Röstzwiebeln, würde gerne von Dir, dem Kenner des Nordland es und dem poetischen Lyriker diverser Reiseberichte, ganz profan wissen: Welchen Weg nimmt man am Besten Richtung Esbjerg?
A7 ( E 45) weiter bis Kolding ? Oder die Landstraße 11 über Tønder ?
Da fällt mir ein, wie isses denn mit der A7 so bestellt? Viele Baustellen ab HH ? Wie gehts der Rader Hochbrücke ?
Besser die 23 über Husum nehmen?
Wäre Dir sehr Dankbar für einen Tipp.
Cu Conte
Hallo Conte,
ich mische mich mal ein! 😉
Ich würde sagen…: Landstraße über Tönder ist oldschool. Autobahn bis Kolding und dann Richtung Esbjerg ist die schnellere Variante, Mein Vater hat immer die Landstraßenroute bevorzugt, der ist schon in Abenraa immer von der Autobahn gefahren, damit er ein bisschen mehr Gegend gucken konnte und das so genannte „Dänemarkfeeling“ bekam.
Ich persönlich mag die schnellere Autobahnroute mehr.
Grüße und so
Björn
Danke Björn,
bin ja eher der oldscool Typ…. werde es mal von der Leidensfähigkeit bzw. vom Quengelfaktor der nächsten Generation auf der Rückbank abhängig machen.
Cu Comte
Ay Conte,
sorry, ich war ein wenig eingebunden in diesem Ding, was sich „Leben“ nennt 🙂 Nun bin ich wieder da. Und hab auch WLAN.
Die A7 ist momentan eine Vollkatastrophe. An den Wochenenden stehst du gern mal ab dem Dreieck Südwest durch den Tunnel hoch bis Schnelsen. Dann ist der ganze Rest bis Neumünster eine einzige Baustelle, auf der es in zwei schmalen Spuren läuft. Bring Zeit mit, die Route über Heide finde ich persönlich doof…..
Mein Tipp hinter der Graense, wenn du Oldschool bist und ein bisschen Zeit hast:
Hinter Flensburg nach ein paar Kilometern auf die 8 Richtung Tinglev, dann die 401 über Legumkloster und kurz vor Skaerbek auf die 11. Die dann nach Norden und in Ribe einen HotDog essen. Schön da, ne Menge Altstadt mit tilbud und udsalg und Wikingerwall und so.
Und dann weiter nach Norden und über die 24 nach Esbjerg. Ich liebe diese Route. Ich fahre sie seit ich 19 bin, ist mir doch egal ob die Autobahn schneller ist 🙂
Wann geht es los???
Sandmann
Hey Sandmann,
danke für die Tipps. Klingt für den Dänemark Teil ja ganz gut. Werde das mal testen. Vielleicht ganz gut um einen guten ersten Eindruck zu bekommen…. Auf deutscher Seite war das wohl so zu erwarten 🙁
Samstag gehts los. Ab 6 Uhr sollen die Räder rollen… aus der niedersächsischen Provinz ( 50 km westlich von Hannover ) ….
Hoffe mal, dass der Tunnel um 8 Uhr passiert ist.
In jüngeren Tagen ging’s schon mal in 3 1/2 Stunden bis nach Niebüll zum Syltyhuttle. Aber man wird ja reifer und vernünftiger…. und mit zwei Kindern sowieso. Außerdem fühle ich mich auch nicht mehr so geil, hipp und jungdynamisch, dass es mich zu den Reichen und Schönen zieht. Bin ja weder das eine noch das andere ;-).
Und mit nem XM gucken die einen schon gar nicht an….
Vielen Dank noch mal, dass Du Dir Zeit genommen hast für die Wegetipps.
Cu Comte
Ay Comte,
um die Uhrzeit solltet ihr noch fein durchkommen, die ganzen Hessen und NRWler fahren ja erst später los 😉
Das Problem hinterm Tunnel ist der komplette Neubau der gesamten A7. Da geht es bis NMS nur beengt zu, mit ein ganz paar Ausnahmen zum Überholen. Und fahr da bloß immer schön 80, gerade Samstags blitzen die oft.
Wenn ihr über die Nord-Ostsee-Kanal Brücke drüber seid solltet ihr das Gröbste geschafft haben 🙂
Grüß mir das Nordland! Und die HotDogs immer mit roter Wurst und alles drauf essen, auch frischen Zwiebeln 😀 Nur das ist dann ein echter HotDog *burps*
Melde dich mal wie ihr es da so habt….
Und gute Reise!
Sandmann
Hallo Sandmann,
lang ist´s her, dass Du mir hier die Tipps für eine Reise ins Nordland gegeben hast, aber kaum ist man aus dem Urlaub zurück, schon hat einen der Alltag wieder.
Aber nichtsdestotrotz hier ein kleines Feedback….
Aufgrund der Tatsache, dass die Anreise am verkehrsreichsten WE des Jahres stattfinden sollte, ( was mir so nicht bewusst war und erst der Radiomoderator im Autoradio mir klar machte ) gestaltete sich die Fahrt gen Norden als Vollkatastrophe. Auf drängen meiner besseren Hälfte starteten wir schon um halb fünf Uhr früh. Bis Gralsdorf lief es gut. Dann kam eine Vollsperrung der A7. 3 Stunden ging nix mehr. Der Zeitvorteil des frühen Starts war dahin. In Hamburg kamen noch die Massen der A1 dazu und was nach Hamburg los ist, weißt Du ja selber. Es blieb nur eine Option, die Landstraße zu nehmen, über Schleswig, Dann noch Grenzkontrolle…. letztendlich haben wir die 550 Km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 55 Km/h absolviert. Aus Rücksicht auf die Kinder bin ich dann nicht mehr über Rindby gefahren, sondern über die Autobahn. Dann halt beim nächsten mal. DENN: Dänemark war einfach genial !
Sobald auf Fanö abgekommen, chillst du einfach sofort runter.
Super Haus, super Strand, super Weite, super Ruhe…..
Innerhalb eines Tages war jeder Stress vergessen und die Erholung setzte ein. Tolles Land! Jetzt kann ich nachvollziehen, was so viele an Dänemark schätzen. Jederzeit wieder gerne. Nächstes Jahr ist schon gebucht. Danke Dir für Deine Tipps und Deine Reiseberichte. Sie haben meinen Horizont erweitert.
Übrigens, die Rückfahrt hat nur 5 Stunden gedauert….
Viele Grüße
Conte
Ay Conte,
schön, noch eine kleine Rückmeldung von dir zu bekommen, freut mich 🙂 Dass Samstag der absolute Katastrophen-Tag ist, wenn man aus dem Süden nach Dänemark will ist bekannt….. Ich bin froh, meistens von Kiel aus zu fahren. Da ist der ganze Nadelöhr-Kram schon weiter unten und man fährt eigentlich entspannt durch. Von Kiel aus ist man in 45 Minuten an der Grenze.
Und es freut mich, dass die Welt einen Dänemark-Fan mehr hat. Hihi. Und du wirst staunen – es ist jedes Mal wieder schön und wieder ein bisschen anders. Mich zieht es auch schon wieder hin, mal sehen wann ich es wieder schaffe. Ab Oktober liegen arbeitsreiche Zeiten bei meinem halbfinnischen Fräulein Altona an, ob ich mich dann einfach mal wieder so für eine Woche „aus der Affäre ziehen“ kann sei mal dahingestellt.
Nächstes Mal kommt doch schon am Freitag nach Kiel und fahrt dann Samstag von da aus. Kleiner Tipp und eine indirekte Einladung 😉
Sandmann
Hallo Sandmann,
ja das mit dem Verkehr am Samstag war mir schon irgendwie bewußt…. Also naja, etwas unterbewertet,ääh naiv oder so. Muß auch gestehen, daß ich gerne Auto fahre, Autos sehr mag, aber selten mit dem Auto in den Urlaub fahre. Eher fliege. Aber jetzt mit zwei Kindern und dem ganzen Gepäck und Geraffel… Könnte man auch öfter mal das Auto nehmen. Zumal Westeuropa für Familien schon ganz schön teuer geworden ist. So für Pauschalurlaub
Also öfter mal Nordsee.
Vielen Dank für die indirekte Einladung. Komme ich gerne drauf zurück.Würde mich freuen wenn es klappt.War bisher nur einmal in Kiel.
6.Klasse, Klassenfahrt, Schiffahrtsmuseum….. laaaange her…
Solltest Du mal in der Nähe sein, so zwischen Bielefeld und Hannover, wärst Du auch ein gern gesehener Gast. Ist zwar Nds.provinz, aber hier gibt es KEINE ATOMKRAFTWERKE, wie Du mal in einem Artikel geschrieben hast, als Du in Minden warst 😉
Man ließt sich
Conte
Ay Conte,
🙂 danke zurück für die Einladung. Zwischen Bielefeld und Hannover ist allerdings noch zu dicht dran, als dass ich da mal in Übernachtungszwang käme, ich bin ja wegen meiner vielen Familien und Wohnsitze ein großer Freund des zu Hause Schlafens 😉
Aber es spricht ja nichts dagegen, sich einfach mal so zu sehen, ohne auf irgend einer Durchreise zu sein. Und Atomkraftwerke….. nun, da waren wir grad im Emsland in einem kleinen Neubaugebiet. Da GUCKTE man sogar auf den lieblich schmauchenden Kühlturm. Die Grundstücke waren billig….
Wenn du in der Zukunft mehr Touren mit dem Auto in den Urlaub planst, kann ich dir meine Südfrankreich-Erlebnisse ans Herz legen. Moment…..
Da: https://www.sandmanns-welt.de/category/reise-reise/page/3/
Geht. Auch mit Teenagern geht das noch, die WÜNSCHEN sich das sogar alle zwei Jahre.
Auf in den Tag! Heute wird dem Turbo das Pfeifen abgewöhnt!
Sandmann