Mir geht die Düse!

Der Schreck sitzt unter der Haube

Der Schreck sitzt unter der Haube

Zwischen „Motorschaden“ und „Sonntagsschrauben“
Ich fahr‘ Taxxxxiiii ♫ Tag und Nacht. Hahaha. Das Lied werde ich wohl nie mehr los, aber egal, weil ich den alten vieräugigen Herren Tag und Nacht bewege (wenn auch nicht als Taxi) kenne ich seine Macken, seine Rascheleien, Knurrereien und Klappereien. Also alle seine ureigenen Geräusche. Und das hier heute Morgen, das ist neu. POPP-POPP-POPP-POPP kommt es von vorn aus dem Motorraum. Und wenn ich Gas gebe macht er PAFF!!-PAFF!!-PAFF!!-PAFF!!! Aaaaaaah! Hilfe 🙁 Dies ist eine kleine Schraubergeschichte über die Angst des Unwissenden, verunsichernde Weisheiten im Internet und den Segen des selbst Anpackens und Ausprobierens. Und hey – trotz schmutziger Hände hat sie ein Happy End 🙂 *sandstreu*

Jede Geschichte hat aber erstmal einen Anfang. Dieser hier spielt in Hamburg, Stresemannstraße.

Da stimmt doch was nicht?

Da stimmt doch was nicht?

Schon gestern klang der alte Turbodiesel irgendwie anders als sonst, kraftvoller, kerniger. Man möchte meinen, dass ich mich darüber freuen würde, aber neeeeeeee….. Jedes neue Geräusch bedeutet bei einem Motor mit 650.000 Kilometern Laufleistung keinen Lustgewinn durch gesteigerte akustische Klangkulisse, sondern meist ein Problem. Und ich bin vorbelastet, suchte sich doch in der Vergangenheit das Abgas mehrfach seinen Weg durch ungeplante Öffnungen (statt durch den Auspuff) ins Freie. Stichwort Saugrohr. Aus dem popp popp popp popp von gestern ist heute Morgen ein PAFF!!-PAFF!!-PAFF!!-PAFF!! geworden, wenn ich an der Ampel beherzt zutrete sogar ein BALLER!BALLER!BALLER! :-O Scheiße. Was ist da denn passiert? Ich bringe den Kahn schlecht gelaunt am rechten Straßenrand zum Stehen und höre ihm im Standgas mal unter die Haube…

Abgas. Wo es nicht sein soll.

Abgas. Wo es nicht sein soll.

Verdammt. Am Kopf des Triebwerks mit der internen Bezeichnung OM602, des als unverwüstlich geltenden Fünfzylinders 290 Turbodiesel, pöppelt es raus. Da wo es nicht soll. Oben drauf, rund um die erste Einspritzdüse, macht es diese komischen Geräusche und ist auch fühlbar. Alles ist verrußt, stinkt und pafft da ballernd und unter dieseltypischem Hochdruck raus 🙁 Und jetzt? Mit Einspritzdüsen habe ich mich noch nie auseinandergesetzt, ist die kaputt? Ist die undicht? Darf ich noch fahren und was muss ich machen? Ich bewege den dicken Daimler noch bis vor die Haustür meines halbfinnischen Fräulein Altonas, schleppe mich mit epischen gedanklichen Weltuntergangsszenarien in den vierten Stock und gehe mit einer dunklen Wolke über meinem Haupt und Grabesmine online, um mal zu schauen, was die weite Wissens-Welt zu diesem Phänomen sagt.

Links und rechts von ihr alles voller Ruß

Links und rechts von ihr alles voller Ruß

Okay, gute Nachricht 1: Das kann im Alter schon mal passieren, dass eine Einspritzdüse (es sind keine Injektoren, wie ich lerne) nicht mehr abdichtet. Also… beim Auto meine ich jetzt. Ich habe (er hat) keinen Riss im Zylinderkopf oder sowas. Gute Nachricht Nummer 2: Hätte ich einen CDI, dessen Injektoren mit über 1000 Bar Druck einem schnell mal den Finger mit einem kleinen schlanken Strahl Diesel abschneiden können, würde es jetzt aufwändig werden. Hab ich aber nicht. Nur den Turbodiesel, ohne Common Rail. Aber das war es auch schon mit den guten Nachrichten, der Rest liest sich uneindeutig bis beunruhigend. Eine Torxschraube mit Vorspannung, die gern mal abreißen kann. Festsitzende Düsen, besonders bei alten Motoren, es gebe dafür extra ein Abziehwerkzeug. Argh. Teerartige Dichtmasse, die man ganz schlecht abbekommt und die komplett aus dem Loch im Zylinderkopf raus muss, ohne in den Brennraum zu fallen. Drehmomente und vergebliche mehrfache Versuche, sowas wieder dicht zu bekommen.
Brauch ich denn nun noch einen Spezialschlüssel, um die Düse rauszuschrauben? Kann die abreißen, so wie eine festsitzende Glühkerze? Ich finde in den Suchfunktionen immer nur Beispiele für kleinere oder größere Motoren und CDIs. Ach manno 🙁 Also schnappe ich mir den Audi 100 und erbitte verbale Hilfe beim Erbauer selbst.

Mehr brauche ich nicht?

Mehr brauche ich nicht?

Denn der Audi läuft. Einfach so. Aber der hat ja auch erst 1/5 der Meilen vom Benz auf dem Tacho… Ich frage auf halber Strecke bei Matthies nach eventuellen Spezialwerkzeugen für die Entfernung der Einspritzdüsen einer 1997er E-Klasse, aber man verkauft mir nur einen Drehmomentschlüssel. Na gut. Ein paar Ecken weiter beim Mercedes-Benz Partner in Hamburg Süd erfahre ich vom freundlichen Neuwagenverkäufer, dass mein Audi durchaus bekannt sei, und ob ich den nicht gerade im Internet inserieren würde? 🙂 Äh, ja, tatsächlich, aber aktuell bräuchte ich mal IRGEND jemanden, der mir sagen kann, ob ich mit hohen Hürden rechnen muss, wenn ich morgen früh in Kiel ne Einspritzdüse abdichten will. Denn wenn das schief geht komme ich nicht mehr zurück nach Hamburg.
Nein. Halb so schlimm, kein Spezialwerkzeug, alles gut. Ah? Also mache ich mich mit dem pöppelnden Selbstzünder am Abend halbherzig auf in die 100 Kilometer entfernte Stadt an der Ostsee und hole kurz vor Ladenschluss noch die vorbestellten Teile bei Mercedes in der Daimlerstraße ab. Die Jungs haben mir noch unaufgefordert eine Explosionszeichnung der Einspritzdüse ausgedruckt. So liebe ich das, DANKE! Also ich habe:

  • Den Düsenhalter
  • eine einzige Schraube
  • eine Unterlegscheibe und
  • ein Töpfchen weißes Fett?

Das ist alles? Langsam bekomme ich Angst vor dem Morgen, beschließe aber, trotzdem hoffnungsvoll und unbelastet schlafen zu gehen…

Schraubers Heaven sieht anders aus

Schraubers Heaven sieht anders aus

… und der Morgen ist auch noch grau und verregnet 🙁 Nun denn, das Schicksal nimmt seinen Lauf. Ich verfrachte das Fahrrad meiner Tochter auf die lagerhallenmäßig große Ladefläche des maladen Daimlers, sie selbst auf den Beifahrersitz und kutschiere beide in der norddeutschen Dämmerung zur Schule. Man soll den Motor ordentlich warm fahren, sagen sie im Netz, damit diese teerartige schwarze Masse möglichst weich wird und nicht wie Plastik am Metall klebt. Check. Als ich wieder vor meiner Garage ankomme steht mir der Sinn eigentlich mehr nach einem Croissant und einem guten Kaffee, es ist 7:30 Uhr und ich bin gefühlt weltweit der einzige, der in diesem Moment eine Einspritzdüse an seinem Auto abdichten will, während ein kalter Märzregen auf eine schlafende Vorstadt niedergeht.

aber eigentlich macht es ja Spaß...

aber eigentlich macht es ja Spaß…

Ohne nun wirklich zu wissen, was eigentlich auf mich zukommt (schlicht und ergreifend weil ich das noch nie gemacht habe) fang‘ ich einfach mal an 🙂 Um 9:00 muss ich online sein, das ist ja vielleicht zu schaffen? Hm. Der Plastikdeckel über dem Motor ist immer noch ab, seit ich am Saugrohr geschraubt habe. Ich komme also gut an die Einspritzdüsen ran, netterweise ist die erste ganz vorn undicht. Also bekomme ich maximal Rückenschmerzen vom Vorbeugen, muss mir aber nicht mehrfach die Unterarme brechen, um an versteckte Schrauben ran zu kommen. Ich hab zwar keine Hebebühne oder Grube, zahl dafür aber auch keine extra Monatsmiete und bin in 30 Sekunden wieder vorm Ofen. Cool. Ach – irgendwie geht der Morgen ja doch ganz gut los. Aber ich schweife ab. Ich zieh‘ gleich mal die Leckleitung für den Rückfluss des überschüssigen Diesels von der maladen Düse runter und lege los. CKRAAACK.

17 Jahre hinterlassen Spuren

17 Jahre hinterlassen Spuren

Ups. Der Gewebeschlauch ist nach 17 Jahren ungefähr so geschmeidig wie eine 10 Tage in der Sonne liegende Toastscheibe. Und reißt, nein bricht regelrecht ab. Ein Schelm, der jetzt kapituliert und denkt: „NEIIIIINNNN jetzt ist ja alles undicht und ich komm hier nicht mehr WEG!!!“ 🙂 Nicht doch. Selbstverständlich habe ich schon im Rahmen der Saugrohr-Aktion zwei Meter frischen Benzinschlauch gekauft, die noch ungenutzt im Regal rumliegen. Ein angenehmer Zufall. Bitte notieren Sie für den Fall, dass Sie an einem alten 290er Turbodiesel mal die Einspritzdüsen rausholen wollen: Vorher ein paar Meter Benzinschlauch bei Mercedes kaufen. Gut. Mit einem 10er Ring schraube ich die Halterung jener Leckleitung ab und rette die beiden Unterlegscheiben, mit dem 17er Maul löse ich die oben aufliegende Dieselleitung (und muss in diesem Fall keine Angst haben, dass 1000 Bar mir den Finger abreißen) und wunder mich, dass alles so einfach ist. Ich bin hier in dieser Garage erst seit gut 5 Minuten.

Fast alles ab. Nun noch die Torx

Fast alles ab. Nun noch die Torx

Und nun kommt der Teil, der für mich neu ist und über den das große weite Internet sich ausschweigt. Vielleicht, weil ich zu blöd bin für die richtigen Suchbegriffe, vielleicht aber auch, weil es so idioteneinfach ist, dass niemand sich berufen fühlt, darüber Worte zu verlieren. Peinlicherweise scheint zweiteres der Fall zu sein. So einen 40er Innentorx hat zwar nicht jeder in seinem Küchenbuffet liegen, aber er gehört schon zur normalen Ausstattung eines gut sortierten Schrauberwerkzeugkastens. Also – ich habe zumindest einen da. Kleine Knarre angesetzt, losgeschraubt das Ding und lächelnd den Düsenhalter herausgenommen. Und dann lachend, nicht mehr nur lächelnd die gesamte Einspritzdüse einfach so aus dem Zylinderkopf rausgezogen. Kein Abzieher, kein Teer, keine Gewalt. Nur eine Menge Ruß und Dreck von einigen 100 Kilometern, bei denen die Abgase an der Düse vorbei in den Motorraum gepöppelt sind.

draußen nach 10 Minuten

draußen nach 10 Minuten

Gegen Ruß gibt es in der sandmann’schen Garage jede Menge Mittelchen, vom Caramba Teerentferner bis hin zum Bremsenreiniger, alle diese kleinen Dosen voller Chemikalien, die man immer genau dann nicht findet, wenn man sie benötigt, sie deshalb immer wieder neu kauft und irgendwann doppelt und dreifach im Regal stehen hat. Ist das Teil denn nun wirklich schon raus? Wo ist der Haken? Es scheint keiner da zu sein. Ich brauche aber einen, um an die alte Unterlegscheibe tief in dem Loch da unten ranzukommen 🙂 Mein ebenfalls autobegeisterter Nachbar Patrick kommt gerade aus der Haustür geschlurft und will sich auf den Weg zur Arbeit machen. Ob er einen Tipp hat, frage ich ihn. Wie bekomme ich die Unterlegscheibe raus, die ist ja nicht magnetisch? Ich komme mir vor wie ein Student im ersten Semester am ersten Tag in der Uni. Draht. Sagt er.

das lässt tief blicken.

das lässt tief blicken.

Na gut, was in der Kita meiner Allerkleinsten zum Tagesablauf gehört geht auch bei mir zu Hause. Angeln mit irgend so einem Haken, nicht in einem bunt bemalten Papp-Aquarium sondern in einem schmutzigen Fünfzylindermotor, also vom Flair ein bisschen so wie in der Elbe 🙂 Irgendwo hinten im Regal hängt noch ein langer alter Schweißdraht, gut dass ich mich immer so schlecht von Dingen trennen kann. Irgendwann kann man ja alles noch mal gebrauchen. Den breche ich erst aus Versehen mehrfach ab, biege ihn letztendlich zu einem kleinen L und schiebe das Ding tief in die Eingeweide des alten Motors. Genau so tief in mir drin frage ich mich immer noch, ob ich nicht irgendwas übersehen habe, das ist alles ein bisschen zu einfach.

Wir angeln. Nicht magnetisch

Wir angeln. Nicht magnetisch

Aber bisher ist alles nachvollziehbar gewesen. Die Düse wird vom Düsenhalter auf den Dichtring gedrückt. Fertig. Also alter Dichtring aus Kupfer raus aus dem Loch und neuer Dichtring auf der Düse nachher wieder rein. Und das soll halten? Das soll dem Druck des Kolbens derart entgegenwirken, dass nicht die ganze Düse nach oben durch die Motorhaube in den Himmel schießt und womöglich eine tief fliegende Amsel umbringt? Der Druck im Zylinder ist immerhin so hoch, dass sich ein Diesel-Luft-Gemisch ohne Zündkerze in eine Explosion verwandelt und den Kolben nach unten treibt. Also ich weiß nicht. Als Kind habe ich ein altes kupferfarbenes Klappfahrrad gehabt, und irgendwann sind die Tretkurbeln altersschwach vom Ketten-Zahnkranz abkorrodiert. Ich habe einen halben Tag verzweifelt versucht, das mit Unmengen von Tesafilm wieder in Ordnung zu bringen. Nachvollziehbar ohne Erfolg, die Enttäuschung kann ich noch heute spüren. Und ich fühl mich gerade wieder ein bisschen wie damals bei dem Gedanken, dass die kleine Schraube die schwere lange Düse wirklich in ihrem Loch festhalten soll. Nu aber zunächst raus mit der Scheibe!

da ist sie ja...

da ist sie ja…

Mein Nachbar ist inzwischen schmunzelnd in sein Auto gestiegen. Mache ich eigentlich einen seltsamen Eindruck auf meine Mitmenschen, weil ich ständig mit einem Fotoapparat rumhantiere? 😀  Die alte Scheibe ist nun jedenfalls raus. Die Einspritzdüse ist auch sauber, alle meine alten Putzlappen dafür umso dreckiger und jetzt stehe ich im morgendlichen Nieselregen mit einer funkelnden Düse, einer Unterlegscheibe und einem Topf teurem Spezialfett, von dem ich nicht weiß, ob ich es eigentlich überhaupt benötige und wenn ja, wo ich es denn genau hinschmieren soll? Peinlich. Der ganze Scheiß, den ein Auszubildender bei Daimler im ersten Lehrjahr schon ohne Aufsicht macht ist mir völlig neu, und ich habe irgendwie ein bisschen Angst, was falsch zu machen. Also stapfe ich mit meinen völlig verschmierten Händen ins Haus und rufe bei Mercedes an. Ein Meister erklärt mir, dass die Düsen bei meinem Motor tatsächlich nur vom Düsenhalter reingedrückt werden. Dass man aber seit ein paar Jahren noch das Fett außen herum benutzt, damit sie nicht im Alter festgammeln. Klare Aussage. Und noch einmal DANKE Mercedes-Benz in Kiel. Schade nur um mein Telefon, das sieht jetzt echt schlimm aus.

ja kann denn nun alles wieder rein?

ja kann denn nun alles wieder rein?

Ich fasse zusammen: Düse sauber, untenrum eingefettet und mit einem neuen Kupferring versehen. Düsenhalter sauber und mit neuer Klemme und der neuen Torx-Schraube bestückt. Rund um das Loch im Motor alles sauber. Und es ist so gut wie nix von dem Dreck in den Brennraum geplumpst. Außerdem habe ich die Bedienungsanleitung des Drehmomentschlüssels von 5NM bis 30NM gelesen, 7NM eingestellt und noch einmal nachgedacht. Es ist 8:30 Uhr. Habe ich etwa alle Postings im Internet in den entsprechenden Foren falsch verstanden, oder habe ich einfach mit meiner Einspritzdüse sagenhaftes Glück gehabt? Wenn ich nicht zwischendurch Fotos gemacht, mit Leuten geredet oder telefoniert und ab und an mal nachdenkend inne gehalten hätte wäre das bis jetzt eine Sache von 20 Minuten gewesen…?

Na dann mal rein mit dem Lump

Na dann mal rein mit dem Lump

Knarre angesetzt und Torx festgezogen. Dann kommt der Drehmomentschlüssel zum Einsatz und knackt bei 7 Newtonmetern. Nun noch einmal die Schraube um 90° weiterdrehen und dann ein weiteres mal die Schraube um 90° weiterdrehen. Warum nicht gleich einmal um 180°? Man muss ja nicht alles hinterfragen. Fest. Wirklich? Das werden wir nachher sehen. Ich schraube die Dieselleitung auf die Einspritzdüse und die Leckleitung wieder an ihre Seite. Und wenn ich schonmal dabei bin ersetze ich nicht nur die zerbröselte, zum S gebogene Schlauchleitung an dieser Düse, die für den Rücktransport des überschüssigen Treibstoffs sorgt – sondern auch gleich die anderen genau so in die Jahre gekommenen Stücke zwischen den insgesamt 5 Einspritzelementen. Die sind alle extrem porös, soviel Zeit muss sein.

alter Kram, alles muss raus

alter Kram, alles muss raus

Meine Laune steigt. Ein bisschen Sprühöl in die Enden der neuen Leckleitungen, und sie schmatzen sauber auf die Stutzen an den Anschlüssen. Und meine Hoffnung wächst. Kennen Sie das auch? Immer wenn ich alte Teile am Auto ausgetauscht habe bekomme ich das Gefühl, dass der Wagen hinterher irgendwie dankbar ist und viel besser läuft… Ich hatte an diesem frühen grauen Morgen noch keine Gelegenheit, meinen Daimler nach seiner Dankbarkeit zu fragen, aber das hole ich gleich nach. Jetzt sind erst einmal alle Leitungen wieder dicht, die erste Düse hoffentlich auch. Ich merke meine derbe Lust auf einen frischen Kaffee (Himmel es ist 8:45 Uhr mitten in der Woche, und ich habe noch nicht gefrühstückt!) und werde ein wenig ungeduldig. Ich will fertig werden.

Sieht sehr mechanisch aus. Ist es auch.

Sieht sehr mechanisch aus. Ist es auch.

Retrospektiv ein Kinderspiel, das alles. Ein paar Stecker, ein paar Schrauben, ein paar Schläuche. Keine Zauberei. Wie bisher bei jedem kleinen oder großen Problem an diesem Auto, wenn man es einmal gemacht hat, kann man es blind. Also, Watson, notieren Sie: Eine Einspritzdüse (nein, es ist KEIN Injektor) an einem 290 Turbodiesel VorMOPF ausbauen und abdichten dauert rund 30 Minuten. Kosten dafür (ohne den Drehmomentschlüssel): 11 Euro für den Düsenhaltersatz und 16 Euro für das Fett. Wobei das noch für alle neu abzudichtenden Einspritzdüsen der kommenden 42 Jahre reichen wird. Ob diese weiße Masse wohl so lange haltbar ist? Schauen Sie mal. Das sieht doch jetzt wieder richtig gut aus:

Alles neu macht der... März

Alles neu macht der… März

Ich sammel das ganze auf dem Fußboden verteilte Werkzeug zusammen. Alle Sprühdosen, Fettpackungen und Reinigungssubstanzen wandern an ihre vorbestimmten Plätze in dem Regal an der Seitenwand meiner Garage. Ich habe gelernt. Ich bin mit zunehmendem Alter ein bisschen ordentlicher geworden. Die alten, rußigen Lappen kann ich bestimmt nochmal für einen Ölwechsel gebrauchen. Noch ein letzter Blick in den Motorraum, ob ich nicht (wie sonst immer) irgend einen Schraubenschlüssel oder eine kleine Schraube irgendwo habe liegen lassen? Meistens bemerkt man das erst, wenn die Motorhaube krachend nicht ganz sauber schließt oder irgendwann während einer Autobahnfahrt erst ein Klötern, dann ein Poltern von vorn kommt, dann etwas metallisches unter dem Auto klüngelnd gegen den Unterboden prallt und hinter dem Wagen im Straßengraben verschwindet. Nein? Sind alle Stecker wieder drauf und alle Druckleitungen fest gezogen? Dann wagen ich doch mal einen Startversuch. Sie lachen, weil ich das so episch auswalze? Haben SIE ’ne Ahnung, wie viele Sorgen ich mir noch vor 60 Minuten gemacht habe, dass der heutige Tag mit einer bis nach München geschossenen Einspritzdüse enden wird. Also lassen Sie mich diese wenigen Minuten auskosten, in denen ich noch nicht weiß, was passieren wird.

alles wieder an Ort und Stelle?

alles wieder an Ort und Stelle?

Der Anlasser dreht sich, der Diesel kommt langsam auf Touren, und nach kurzer Zeit und einer dicken blauen Wolke hinten (hinten!) raus läuft er rund und ohne zu pöppeln. Alles ist dicht. Alle Warnlampen erlöschen wieder. So einfach kann das also sein. Geil. Mit einem lustigen Lied auf den Lippen packe ich die restlichen Sachen zusammen, fahre den Daimler von der Garage vor meine Haustür und bin wieder einmal begeistert, wie einfach und unkompliziert Technik an alten Autos sein kann. Damit die Nachwelt auch an diesen banalen Erfahrungen teilhat und vielleicht die kommenden 290er TD Schrauber nicht ganz so verunsichert sind wie ich schreibe ich gleich noch eine Kurzanleitung in das entsprechende Forum von MotorTalk. Und sei es noch so banal – wenn du es noch nie gemacht hast, ist der Respekt vor den Folgen einfach groß. Einen Motorschaden kann ich mir momentan nicht leisten. Muss ich aber auch nicht 🙂

das wird mich tagelang beglücken

das wird mich tagelang beglücken

Nur noch die ewig schmutzigen Hände abbürsten, bevor ich mich an mein Laptop setze und den ersehnten Kaffee schlürfe, der schon in der Küche vor sich hin zischelt. Ich mag nicht mit Handschuhen arbeiten. Das ist wie mit extradicken Kondomen, man merkt einfach nichts und es dauert dreimal so lange. Der Preis dafür sind tagelang schmutzige Finger. Egal. Mein Klapprad ist damals übrigens von unserem Nachbarn geschweißt worden, das hat dann doch besser gehalten als mein Tesafilm.
Der Sommer kommt! Sonntag wird schon wieder die Uhr umgestellt. Auf dass wir Schrauber und Nichtschrauber uns alle mal (wieder)sehen und bei gutem Wetter gemeinsam an unseren Autos basteln. Das entspannt (wenn es erfolgreich ist) und macht glücklich. In diesem Sinne

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

31 Antworten zu Mir geht die Düse!

  1. Sammy sagt:

    ein Mann wächst mit seinen Aufgaben 😉
    i.E., beim CDI hätte es nicht so geklappt

    • Sandmann sagt:

      Ay Sammy,

      zugegeben, ich habe das im Nachhinein simple Abdichten einer Einspritzdüse ein wenig episch beschrieben…… 😉 Aber gewachsen bin ich trotzdem!

      Und nun bringst du auch diese bösen drei Buchstaben auf den Plan. CDI. Geht das denn da so viel schwerer? Erzähl mal…

      Sandmann

  2. Sammy sagt:

    kennt man(n) doch aus Film-Funk- und Fernsehen, diese Injektoren backen sich richtig fest und reissen gerne auch ab, selbst die Autodoktoren mussten einmal mit Bohrmaschine ran 😉

    • Sandmann sagt:

      Urks. Echt?
      Ich las in den entsprechenden Foren immer nur, dass Glühkerzen abreißen können, weshalb man vorher einen halben Ozean an Caramba in die Sicken neben den Gewinden kippt und einwirken lässt.
      Bei Injektoren (beim CDI heißen die ja tatsächlich so) hörte ich nur von brutalem Kraftaufwand und Abziehern, die quer über die Kotflügel gespannt werden :-O
      So ein normaler TD ist schon was feines…

      Sandmann

  3. Squonk sagt:

    Moin,

    Ja, der Dieselschrauber wächst mit seinen Aufgaben 😉

    Falls ich jemals einen 210 fahren sollte, würde ich auch zu dieser Motorisierung greifen: Der Motor wurde so auch im Sprinter und im Unimog verbaut und kann was ab… wenn er auch nicht besonders kultiviert läuft. Viel Spaß damit weiterhin.

    Gruß vom Squonk, der gerade seinen 200TD auseinanderpflückt

    • Sandmann sagt:

      Ay Squonk,

      lange nicht hier gewesen 🙂

      Unkultiviert ist ja relativ. Klar, wenn es morgens kalt ist dann nagelt der Motor wie ein Zimmermann auf dem Dach, aber sobald er warm ist geht das eigentlich. Ich bin ja wegen der Auspuffdebakel mit dem Passat und diverser VIEL älterer Möhren eine gewisse Geräuschkulisse gewohnt. Da klingt so ein alter Direkteinspritzer eher so wie „Papa kommt nach Hause“ 😉

      Im Gegensatz zum Audi ist er vor allem heute Morgen einfach so angesprungen. Gr. Na ja, der neue Vergaser liegt schon im Kofferraum…

      Sandmann

  4. LarsDithmarschen sagt:

    Hey Sandmann,

    Sonntagsschrauberei? Gefällt mir! Habe ich heute auch gemacht. In neuem Hemd und neuer Hose. Ich habe Henkelmännchens Zündung nachgeschaut, aber nichts gefunden. Vorsichtigshalber werde ich noch ein paar Cent-Artikel bestellen und die ersetzen. Wahrscheinlich zieht der im Stand irgendwie Falschluft. Vielleicht am Vergaser…

    Und dein Diesel sieht wirklich nicht sehr viel komplizierter aus, als unser Cabrio. Ich habe heute einige offene Runden gedreht. Und es hat irsinnig viel Spaß gebracht. Ich liebe alte Autos :D.

    Schöne Grüße
    Lars

    • Sandmann sagt:

      Ay Lars,

      stimmt, offen ist selbst ein Golf ne feine Sache 🙂 Das musste sogar ich zugeben, als ich Anfang der 90er damit durchs Ruhrgebiet gescheucht wurde…

      Ich würde keine Teile ersetzen, die nicht definitiv kaputt sind. Oder dann gleich alles. Der Gummifuß vom Vergaser wird gern porös, schau da mal nach, dafür muss er aber vermutlich runter. Oder ein Unterdruckschlauch ist ab oder eingerissen. Am Audi muss ich heute oder morgen mal den kompletten Vergaser tauschen und dann schauen, was so geht. Ich habe einen vollständig neu revidierten und abgedichteten bekommen *freu*
      Man wird lesen 🙂

      Sandmann

      • LarsDithmarschen sagt:

        Hey Sandmann,

        den Gummifuß vom Vergaser hat mein Vater auch schon im Verdacht. Unser Cabrio hat eine lustige Unterdruckdose – die ist aber nicht angeschlossen. Laut einem VW-Mitarbeiter bräuchte man die nicht ;-). Was aber gesagt wurde, was wir auf jeden Fall machen sollte, wäre das Einstellen der Ventile. Der Motor klappert wirklich – aber wir kennen ihn gar nicht anders. Ich glaube, wir stellen aber selber ein. So schwer wird das wohl auch nicht sein…
        Revidierter Vergaser? Das hört sich toll an. Ich bin gespannt :).

        Schöne Grüße
        Lars

        • Sandmann sagt:

          Ay Lars,

          der Vergaser war tatsächlich „plug & play“ 🙂 Eingebaut, angeworfen, läuft. Ein guter Abend. Aber dazu bald mehr.

          Äh… er hat eine (eine???) Unterdruckdose, die man aber nicht braucht? Jede Unterdruckdose, die da ist wird auch gebraucht, sonst hätte man sie ja weglassen können. Das würde ich mal klären, da sind dann zwei kleine Pinöppel ohne Verbindungsschlauch. Check doch mal was die macht. Wenn sie am Verteiler sitzt ist sie zum Beispiel für die Zündverstellung bei hohen Geschwindigkeiten zuständig…

          Ventile einstellen ist immer eine gute Idee 😉 Wenn er klappert ist es allerdings nicht so schlimm als wenn er NICHT klappert. Ich weiß gar nicht wie das bei deinem Motor ist, ob man da diese Distanzplättchen drunterlegen muss. Aber miss auf jeden Fall mal das Ventilspiel, das geht ja mit einer normalen Fühlerblattlehre.

          Was auch für Klappern sorgen kann ist das dramatische Fehlen von Motoröl. Schon mal geguckt? Mein V8 war schon mal so trocken dass der geklappert hat. Peinlich… 🙁

          Sandmann

          • LarsDithmarschen sagt:

            Hey Sandmann,

            „plug and play“ hört sich aber gut an :D. Bei Elsa habe ich momentan „cut, swear and weld“. Da werde ich auch gleich weitermachen.

            Ich glaube, er hat echt Unterdruckdose. Die ist aber wohl nur in der ersten Serie des Cabrios verbaut worden, wie ich das mal gehört habe. Sie soll wohl nur wichtig sein, wenn man in bergige Regionen fährt. Ich habe keine Ahnung – wir müssen mal schauen, wo man ihn anbauen muss.

            Motoröl ist immer genug drin – da achten mein Vater und ich immer penibel drauf. Auf 3000 km verbraucht Henkelmännchen einen halben Liter Öl. Meiner hat auf 9000 Kilometer 0,1 Liter verbraucht – ist aber ja auch wesentlich neuer ;-).

            Elsa wird übrigens einen V8 eingepflanzt – bei der Karosserie braucht man auch nicht unbedingt einen originalen Motor ;).

            Schöne Grüße
            Lars

            • bronx sagt:

              Jesus! Einen V8 in den armen Buckel? Ganz sicher?
              Ist denn der original-Motor nicht mehr zu retten?

              Sehr schade . . 🙄

              Bronx

              • LarsDithmarschen sagt:

                Das war natürlich ein Aprilscherz, bronx ;-).

                Es bleibt auf jeden Fall ein B16-Motor drin – auch, wenn die Teile für einen B18 günstiger wären. Elsa wird ordentlich gemacht ;-).

                Ich kann dich beruhigen 😀 – und falls wir uns mal treffen sollten – und Elsa fährt, ist dir eine Fahrt sicher 😉

                Schöne Grüße
                Lars

                • bronx sagt:

                  Hej, 😉

                  danke Lars. Das beruhigt und freut sehr 🙂

                  Bronx

                  • Sandmann sagt:

                    Ay Jungs,

                    das beruhigt MICH auch 🙂 Soll ja so Verrückte geben, die das machen. Na ja, jeder wie er will.
                    Bei TRÄUME WAGEN haben wir heute ein Posting geteilt, in dem Insiderinformationen zum 2017er Mustang rausgesickert sind. Da sollen zwei sparsame Dieselmotoren zum Einsatz kommen 😉

                    Ich für meinen Teil habe mich heute mit dem Vergaser des Dottore rumgeschlagen. Aber dazu morgen Abend mehr…

                    Sandmann

                  • LarsDithmarschen sagt:

                    Ich antworte mal hier :D.

                    Mir würde es nicht einfallen, Elsa so umzubauen, gerade, weil mir das Auto so gefällt, wie ich es im Kopf habe. Man sieht ihr das Alter an und in einem Zustand, in dem ich mich auch traue, das Auto zu fahren. Und mit den original Rückleuchten und Frontblinkern, die ich mir irgendwann nochmal kaufen werde. Aber nicht für fast 300€ das Stück…

                    Diesel und Mustang? Ist für mich wie hübsche Frau und Schnurrbart. Passt nicht wirklich zusammen :-/.

                    Schöne Grüße
                    Lars

  5. Snoopy sagt:

    Ich mache ja auch ab und zu kleine Sachen selber und bin dann immer erfreut wenns klappt oder frustiert wenns nicht klappt.

    Bei manchen Motoren bekommt man diese Düsen tatsächlich gar nicht mehr raus. Neuer Zylinderkopf…

    • Sandmann sagt:

      Ay Snoopy,

      ist es nicht erstaunlich, wie die Laune sinkt, wenn was am Auto nicht funktioniert? Ich muss dringend den Audi wieder zum Laufen bekommen, wenn jetzt der Benz wieder zickt habe ich ein Problem 😉

      Mit der Düse scheine ich also tatsächlich Glück gehabt zu haben. Tja, vielleicht der Segen des Taxis, die Karre ist jedes Jahr gewartet worden…
      Wie geht es dem Fiat? Ist er schon auf der Straße???

      Sandmann

      • Snoopy sagt:

        Er war schon draußen. Gerade bekommt er noch eine Kur an Kupplung und Getriebe. Die Falten am Po vom letzten Jahr sind auch weg und der Versicherungskram geregelt.
        Sein H hat jetzt bekommen.
        Ein Freund hatte Pech. Frisch aus der Werkstatt geholt wurde sein Spider von einem schlitternden Motorrad getroffen. Der Fahrer rutschte zum Glück vorbei. Aber das Blech ist mehr gewellt als bei meinem letztes Jahr.

        • Sandmann sagt:

          Oh jeh.
          Was lasst ihr auch immer eure Autos zerknittern? 😉 Na Hauptsache den Unfallgegnern ist nichts passiert und die Versicherungen regeln den Blechschaden.

          Müssen denn Kupplung und Getriebe nur eine Kur haben, so gegen das Alter und so, oder ist was nicht in Ordnung? Vor Getrieben hab ich persönlich ja einen großen Respekt…

          Mein Dottore läuft wieder! 😀 😀 😀
          Bei Vegasern geht auch Plug and Play. Aber dazu später mehr, ich muss mal ein bisschen schlafen…

          Sandmann

          • Snoopy sagt:

            Die Synchronisierung hat in den letzten 35 Jahren gelitten. Bei warmen Getriebe war der zweite Gang doch schon arg kratzig. Mit viel Liebe ging das zwar ohne Krachen aber auf Dauer…
            Und die Sorge das man doch mal in der Ferne liegen bleibt.
            Ich habe ein überholtes Getriebe bekommen und die neue Kupplung (Original Fiat) kommt dann gleich mit rein. Ich lasse allerdings machen, das ist mir zu heftig mit dem Getriebe auf dem Bauch unter dem Auto rumzurutschen.

            • Sandmann sagt:

              Gute Entscheidung, man muss ja nicht ALLES selbst machen 🙂
              Ich habe noch nie ein Getriebe aufgemacht. Hab zwar zugesehen, wie das vom V8 bei ZF überholt wurde, aber so ein ordinäres Schaltgetriebe eines älteren Semesters ist für mich ein Buch mit 7 Siegeln. Kann ja eigentlich auch nicht so superdramatisch sein, oder…?

              Sandmann

              • bronx sagt:

                Moin,

                nö, wenn man sich erstmal überwunden hat . . 🙄

                Beim T4 rauchte mir ja letztes Jahr der 5. Gang drei Tage vor dem Urlaub ab. Tausch dann einen Tag vor Urlaubsbeginn gegen ein generalüberholtes, welches ich erst nach echt mühevoller Suche fand. Ein DU J 5S liegt halt nicht so herum. Und ich kenne eine Menge Leute, die schrauben . . .

                Mein erstes (West-) Getriebe tauschte ich übrigens an einem frühen 316-E-30 (’83er, noch mit Vergaser) auf der Strasse vor meiner damaligen Wohnung. Bewaffnet mit Herrn Etzold und Euphorie . . 😉

                Ging am Ende auch!

                Bronx

                • Sandmann sagt:

                  Herr Etzold und Euphorie sind ein gutes Team, vor allem wenn man nicht am Abend noch auf den Wagen angewiesen ist 🙂 Dann geht ja fast ALLES.

                  Ich bin früher, in den Zeiten des Taunus und des Granadas gern mal zu meiner Scheune draußen auf dem Land gefahren und habe mittlere bis große Schrauberprojekte begonnen. Meistens habe ich das Fortschreiten der Uhrzeit dann erst bemerkt, als es dämmerte. DANN musste ich immer alles auch noch wieder zusammenbauen und hoffen, dass es funktioniert 😀 So ohne Handy…
                  Hat aber immer geklappt.
                  Heute bin ich alt und schraube direkt vor meiner Garage am Haus. Oder vor der Tür meiner Liebsten in Hamburg, davon werde ich heute Abend berichten 😉

                  Sandmann

                  • bronx sagt:

                    Jaaa, auf den E-30 war ich damals nicht täglich angewiesen, die Tauscharie dauerte trotzdem nur rd. 4 Stunden.

                    Heute, in der eigenen kleinen Werke Zuhaus schraubt es sich natürlich entspannter. 😉

                    Hoffe, der Dottore kann wieder atmen. 😀

                    Bronx

  6. m30lars sagt:

    Moin,

    Mensch, momentan scheint das Pech ja jeden von uns zu verfolgen. Bei mir hat es letzte Woche angefangen, dass mein Motor auf einmal geklackert hat wie blöd. Nach dem ich alles schlimme auschließen konnte, war ich mir ziemlich sicher, dass meine Krümmerdichtung zum Motor hin platt ist. Also bei BMW eine neue für stolze 38,50€ bestellt und mich zusammen mit meinem Vater an die Arbeit gemacht.

    Zu unserem Entsetzen mussten wir feststellen, dass eine Schraube abgerissen ist und einer der Vorbesitzer es vorher Semi-Professionell mit Loctite festgemacht hat. Es wundert mich noch immer, dass das solange gehalten hat. Resultat ist, dass durch den Druck sich der Stehbolzen verabschiedet hat und es nicht an der Dichtung lag.

    Lange rede, kurzer Sinn: Wir mussten bohren, ein neues Gewinde reinschneiden und einen neuen Stehbolzen einsetzen. Scheiss Maloche und ich würde es garantiert kein zweites mal machen.

    Für dich und dein Taxi wünsche ich auf jeden Fall die nächsten Kilometer keine weiteren Mängel. Auch wenn die Arbeit nicht wirklich schlimm scheint, aber so etwas kann schon wirklich nerven. Gerade beim Diesel stelle ich mir es auf einer Art und weise noch etwas problematischer vor, als bei einem Benziner.

    Gruß, Lars

    • Sandmann sagt:

      Ay Lars,

      das klingt ja nicht gerade nach Wonneschrauben, was ihr da gemacht habt….. Aber ist doch ein feines Gefühl, einen alten Mangel sauber behoben zu haben, oder? Auch wenn es viel Arbeit war – jetzt wird es halten!

      Ich weiß auch nicht, aber die wirklich ekeligen Sachen sind bisher immer an mir vorbeigezogen. Risse im Krümmer, abgerissene Bolzen, abgebrochene Ventile und all diese freudigen Ereignisse kenne ich nur aus den entsprechenden Foren. Beim Benz ist das Problem, dass er einfach schon eine sagenhafte Laufleistung hinter sich hat und es deshalb nicht verwunderlich wäre, wenn ständig irgendwas ist. Bisher, ihr wart ja dabei, hat sich das alles in Grenzen gehalten, das teuerste war der BOSCH Anlasser und das auch nur, weil ich keine Zeit hatte, den selbst zu besorgen und einzubauen.
      Blöd: Durch diese kleinen Macken ist kein wirklich blindes Vertrauen in die Kiste da. Meine Freundin fährt ihn schon gar nicht erst. Das wiederum liegt daran, dass der Automatikhebel ab und an mal aus dem Schaltbock „aushakt“ und nicht mehr die Fahrstufen einlegt. Es geht dann nur noch in drei Stufen vorwärts, das war’s. Erst wenn man hektisch am Hebel ruckelt, hin und her schaltet und mit viel Glauben an das Gute sich ein Schmatzen und ein bisschen Gegenliebe vorstellt ist irgendwann plötzlich Widerstand da und dann geht alles wieder. Hm. Muss mich mal drunterlegen, kommt man da an das Gestänge ran…..? Das geht ja so nicht.
      Na ja und die Heckklappe schließt nicht mit der ZV zusammen (ich nehme an einer der Unterdruckschläuche ist gebrochen) und die hinteren Stoßdämpfer sind tot. Das lässt ihn ganz schön hart auf der Bahn liegen, aber neue sind wirklich teuer – die T-Modelle haben ja alle Niveauregulierung…
      Und Automatik mag sie sowieso nicht fahren 🙂

      Was ich wiederum mag ist, Neues zu lernen und einen Wagen nach und nach kennen zu lernen. Allein deshalb müsste ich ihn eigentlich im Sommer nochmal über den TÜV bringen. Aber mit einem hilfsbereiten Forum im Nacken geht das alles schon irgendwie.

      Meine Zuneigung geht momentan in den Audi. Da ist noch viel möglich 😉

      Sandmann

      • stefanh sagt:

        Jens,

        in der Regel hat die Wählhebelkulisse keine „Rasten“, sondern diese werden alleine durch das Automatikgetriebe vorgegeben! Ist jedenfalls bei all meinen Selbstschaltern der Fall. Deine Symptome hatte ich beim BMW auch mal, dort lag’s an einer gelösten Klemmschraube am Bowdenzug!

        Gruss, Stefan H.

      • Squonk sagt:

        Moin,

        T? Niveau? Hinten hart? Haaalt! Das sind NICHT die in der Tat sehr teuren Stoßdämpfer (die im Übrigen gar keine Stoßdämpfer sind), sondern die Federspeicher, aka Bulleneier. Und die sind garnicht so teuer, aber die Reparatur ist doof. In den einschlägigen Foren wirst Du eine Menge dazu finden. Es wurden schon zu Hauf Stoßdämpfer für nix außer viel Geld gewechselt…

        Gruß vom Suonk

        • Sandmann sagt:

          Ay Squonk,

          ach? Oh. Na guck. Dann werde ich mich mal in die Foren stürzen. Eigentlich stört mich der brettharte Arsch nicht, aber ich verschütte immer meinen Morgenkaffee und allen hinten sitzenden wird regelmäßig schlecht 😉
          Danke für den Tipp!

          Sandmann

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