Ein Schrauberstündchen von Daemonarch
Grüße in die erlauchte Runde!
Ich habe lange nichts mehr geschrieben, Freunde! Nachdem ich in meiner Sylt-Geschichte schon erwähnte, dass die Scheiben unseres Low-Budget-Astras übermäßig beschlugen wollte ich mich doch mal um Abhilfe dieses nervenden Phänomens bemühen. Wer möchte schon gern in seinem Auto ständig im übel riechenden Nebel sitzen? Das allwissende Internet erwähnt als günstigste und einfachste Lösung den Austausch des Innenraumfilters. Na dann.
Dieser Gedanke gefällt mir, das traue ich mir auch mit meinen gewissermaßen bescheidenen Schrauberfähigkeiten noch zu.
Also, wo ist denn das verflixte Ding? Gucken wir mal unverbindlich unter die Motorhaube. Ach Gottchen! Was für ein Gewirr von Schläuchen, Metall, auslaufendem Öl und undefinierbaren mechanischen Wunderwerken. Kann man sowas nicht einfacher gestalten? Okay, Kollege Internet sagt nach einer erneuten Befragung: „irgendwo unter einer Plastikabdeckung in der Nähe der Scheibenwischer„… Fummel, Knacks, Bieg – oh, da isser ja auch schon! Ja – doch, sieht aus als könnte der mal! Neu also!
Was sich dann in den (un)Tiefen der gesammelten Sicken, Vertiefungen und Löcher angesammelt hat, lässt mich den bescheidenen Verbrauch dieses durch und durch genügsamen Zeitgenossen von gerade mal 6,6 Litern noch mehr bewundern! Also, wie damals beim Bund – Klappspaten frei und eingraben! Mengen kamen ans Licht, die eine durchschnittliche Komposttonne glatt an ihre Kapazitätsgrenze hätten bringen können… Ein Traum für jede Biogasanlage. Ich habe ein echtes Öko-Auto!
Da scheinen die Vorbesitzer nicht gerade ein glänzendes Vorbild an Fahrzeugpflege abgegeben zu haben. Aber das hab ich bei dem verschwindend geringen Kaufpreis eigentlich auch nicht wirklich erwartet. So, Sicherheitsblick links — rechts, kein Nachbar guckt? Dann ab dafür mit dem garstigen Naturprodukt. Möchte mal wissen wozu diese doofen Bäume sich so eine Mühe geben, das ganze Blattwerk Jahr für Jahr zu produzieren und auf unendlich aufwändige Weise in die entlegensten Winkel sämtlicher Kraftfahrzeuge zu transportieren, wenn die wuseligen Menschen das doch sowieso wieder entfernen. Gefühllos, emotionslos – kalt wie sie sind. Okay, ich schweife ab, aber bei so vielen Bildern muss man sich ja was einfallen lassen.
Wenn man schon mal in die Tiefen seines Autos taucht, kann man ja auch gleich die dort langlaufenden Gummischläuche kontrollieren… Natürlich sind auch diese gut mit verrottendem Blätterwerk gefüllt, ab hier wird’s auch bei der Säuberung unangenehmer. Denn diesen Matsch mit den Fingern rauspulen, das erinnert mich vom Geräusch her an den zuletzt gesehenen Horrorfilm… aber ich schweife schon wieder ab.
Wenn du willst, das etwas vernünftig gemacht wird, mach es selbst, oder wie sagt man? In manchen Momenten wünsche ich mir allerdings, ich wäre auf finanzieller Ebene etwas großzügiger „motorisiert“… Am besten jemanden zum Schrauben engagieren, und diesem dann von der Seite großspurig ansagen, was zu tun ist – das wär mein Ding. Landlordmäßig. Hach. Bis dahin träume ich davon und treibe mich selbst voran. Schweife ich ab?
Ohne großes Erstaunen entdecke ich Brutkolonien von Insekten, die sicher in keinem bekannten Biologiebuch auftauchen, doch kann ich hierauf keine Rücksicht nehmen – besser ihr als ich! Sterbt! Auch wenn ich damit unter den Weltrettern hier im Blog wahrscheinlich die Rolle des Öko-Badboy einnehmen werde, raus damit, und so tun als hätt’s keiner gesehen. Beim Autoschrauben und in einigen Bereichen des normalen Lebens fast immer die beste Lösung. He – he – he!
Gut, komplett egoistisch bin ich ja nicht – wo ich schonmal dabei bin, gönne ich auch dem Motor etwas Frischluft. Optisch machen die Filter (die neuen) schon den Eindruck, als hätte sich der wirklich günstige Kaufpreis gelohnt. Der Wechsel ist auch kein Zauberwerk und geht sehr schnell von der Hand (alles in allem sauber gearbeitet etwa eine halbe Stunde). Der Materialaufwand beläuft sich auf etwa 15 Euro.
Nach der Montage habe ich beherzt mal eine kleine Probefahrt gewagt, und was soll ich sagen? Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Wie Sturm und Flaute. Wie Er und Sie. Luftstrom aus den Düsen bei Lüfterstufe 1 pustet jetzt wie früher auf Stufe 3, fast schon zu stark um es als angenehm zu bezeichnen! Das Beschlagen der Scheiben ist nun natürlich Geschichte, und wieder mal kann man sagen – kleine Ursache – große Wirkung. Sehr angenehm, dass nun keine werdenden Insektenkolonien mehr in den Innenraum vaporisiert werden 🙂
Als nächstes werde ich hier eine kleine Optische Aufwertung eben dieses betagten Innenraums behandeln.
Man liest sich! Maik.
N’Abend Maik!
Schön, wieder etwas von Deinem Astra zu lesen… habe mich schon gefragt, ob ich Dich mal per email anstoße wieder was darüber zu schreiben. Aber dann fiel mir ein, dass Jens die Nachrichtenfunktion ja wieder deaktiviert hat und ich keine Mailaddy von Dir hab 🙂
Ist doch immer wieder erstaunlich, wie man mit kleinen Eingriffen die „Wohnqualität“ in solch einem Low Budget Gefährt steigern kann… 😉
Das kann ich momentan nur live beim Gefährt meiner Ex-Frau genießen, und den fahre ich ja nie. Okay, Touri hat heute die 100.000 km voll bekommen, aber spätestens im November werden sich unsere Wege ja trennen…
Ich warte gespannt auf Deine Innenraumfortsetzung. Ich habe ja damals im AuBi Blog den Innenraum des „Aldi80“ versucht aufzuwerten. Einige 50 Cent Tricks funktionieren fantastisch (Essig gegen Geruch und Bügeleisen für die Sitze), einige sorgen nur für Gelächter bei den Nachbarn, Exfrauen, Bloggern und Hunden….. 🙂
Freundliche Hobbyschraubergrüße aus Niedersachsen
Touranus
Hi Touranus!
Da hat sich mit der Zeit einiges angesammelt, die hier beschriebene Maßnahme ist schon im November letzten Jahres abgelaufen…
Ansonsten ist das Auto eigentlich nur unauffällig und zuverlässig gelaufen!
Du hast auch einen Autobild-Blog, oder hast du das beim Sandmann im „anhang“ geschrieben?
Würde mich natürlich interessieren, was du da am Aldi80 optimiert hattest!
Gruß, Maik