Ich hatte ein Versprechen gegeben. Das Versprechen, meinen Audi V8 nicht wieder so dramatisch zu überladen. Dieses Versprechen habe ich bis jetzt eingehalten, seiner Funktion als Lastesel ist er aber dennoch treu geblieben. Auftrag: Sandmann, fahre 16 PC-Komplettsysteme mit 17-Zoll-Monitoren, Tastaturen, Mäusen und allem Netzwerkzubehör zum Auftraggeber und bau das da auf. Statte einen ganzen Schulungsraum aus. Und nimm den Praktikanten mit. Ja, richtig, nur mit einem Auto. Ach ja, du hast ja gar keinen Kombi… Ob das geht?
JA, es geht.
Nun sei dazu beiläufig zu erwähnen, dass die besagten PC recht klein sind, im Gegenzug dazu aber die Monitore, wenn auch flache TFTs, sich noch samt und sonders zum Schutze ihrer selbst in den Pappkartons befinden! Eigentlich unmöglich? Nicht ganz. Der Kofferraum des Audi V8 ist vielleicht nicht mehr zeitgemäß, weil er nach unten durch die (mit dem LPG-Tank bestückte) Reserveradwanne und nach oben durch den Deckel begrenzt wird. Die hervorragende Einsichtigkeit eines offenen Kombis hat da natürlich eine Menge Vorteile. Eine elektrische Heckenschere und ein Rasenvertikultierer haben auch Vorteile. Aber ich habe beides nicht.
Vielmehr ist es die gefräßige Tiefe des hinteren Ladeabteils, die auf den zweiten Blick beeindruckt! Der tiefe Schacht geht bis über die Aufnahme des hinteren Differentials und der Antriebswellen und endet erst am (nicht umklappbaren) Rücksitz nebst Skisack. Wer also gut packt und alle luftigen Lücken optimal ausnutzt, kann hier punkten.
Weiterhin sei der geräumige Fond zu erwähnen. Jeder, der sich einmal keinen Umzugswagen leisten konnte, wird begeistert von den Dimensionen seines Rücksitzes berichten können. Ich bin schon zehnmal umgezogen und kenne dieses Abteil mehr als genau. Nutzt man darüber hinaus auch den Fußraum der Hintermänner bestmöglich aus, ergeben sich Zuladungsmengen, von denen jeder Kleinbus nur träumt. Ja gut, beide Sitze müssen weit nach vorn gefahren werden… Aber es handelt sich ja nicht um eine Weltreise, sondern nur um einen kleinen Abstecher nach Ostholstein, keine Stunde Fahrt.Öh…
Wenn wir jetzt den gequälten Blick und die röchelnden Geräusche des Praktikanten und meine beiden während der Fahrt eingeschlafenen Beine ausblenden haben wir der Autoindustrie schon wieder ein Schnäppchen geschlagen. Die klassische Stufenhecklimousine lebt!
Drei Fragen bleiben noch offen:
- Wie halte ich mein Versprechen bei den ganzen Fliesen, die ich bestellt habe und die es noch zu transportieren gilt?
- Was hätte ich vor einigen Jahren gemacht, als der gemeine Röhrenmonitor und der Big-Tower noch das Maß der Dinge waren?
- Wie werden solche Transporte in der Zukunft aussehen?
Und noch was: Wie übersteht mein geliebter Audi die kommenden Tage, an denen er über die 400.000 Kilometer-Marke rutschen wird? Ich werde es bloggen.
Sandmann
Noch mehr NICHT Kombi gibt es hier 😉