Ein Roadtrip im W123 an den Lake Naivasha
Bis heute dachte ich, mehr Afrika sei nicht möglich. Afrika ist allerdings so strukturiert, dass es mir diesen Gedanken täglich ungefragt neu definiert, und unsere Gastgeber haben keine Mühen gescheut, uns treffsicher die besten Plätze in der Gegend auf die Netzhaut zu brennen. Rund 80 Kilometer von Nairobi entfernt liegt der Naivasha-See. Ein beliebter Landeplatz für Wasserflugzeuge in den 30ern, und man sagt, hier leben Hippos, Zebras und vieles anderes Getier nachbarschaftlich mit den Menschen zusammen. Also für drei Tage lang mit – uns. Wir haben das Twiga House gebucht, direkt am Ufer des Sees unter Akazien, sozusagen ein kleiner Urlaub im Urlaub. Aber nicht jeder hier glaubt daran, dass der alte Mercedes 200 die Reise aus eigener Kraft schaffen kann.
Mein Vertrauen in alte Autos ist nahezu grenzenlos.
C.Resch knetet nervös an seinen Fingerknöcheln rum, während ich einen Schluck gutes kühles Brunnenwasser in den Kühler kippe und nochmal das Öl und auch das Hydrauliksystem prüfe. Seine Frau unkt im Hintergrund, dass wir irgendwo liegenbleiben werden und genug Wasser mitnehmen sollen. Er lässt sich von diesen Zweifeln anstecken, ihm fehlt die Erfahrung mit alten, durch und durch gesund klingenden Autos. Vielleicht reißt uns an einem der Bumper die Hinterachse aus den rostigen Verankerungen, aber der Motor und das Getriebe werden den Weg nach Nordwesten pannenfrei zurücklegen. Sicher. Ich gucke meinen diplomatisch zweifelnden Freund vertrauenerweckend an. Ja! Dieses Auto ist in der Lage, eine 80 Kilometer lange Überlandstrecke mit Passagieren und leichtem Gepäck zu meistern. Warum denn nicht? Ich bin mit meinem alten klapperigen Taxi und seinen 650.000 Kilometern auf der Uhr bis runter in die Schweiz gefahren. Wenn der rappelige Benziner den täglichen Weg zur Deutschen Botschaft rockt, wird er auch auf Langstrecke keine Mucken machen. Sicher.
Doch nicht nur der frisch befüllte Benz, auch ich selbst bin gut vorbereitet und habe mir die legendären BATA Schuhe hier aus Nairobi gekauft. Robustes Leder und eine wunderbare handgefertigte Treterware in einer Welt, wo über 90% der Schuhe aus dem asiatischen Raum kommen. Die gibt’s nur hier, die kosten nur ein bisschen mehr als ein Mc Menü beim Ekelsystemgastronom und ich werde die vielleicht nie wieder ausziehen, so bequem sind die 😀
Denn glauben Sie bloß nicht, dass man in Afrika barfuß oder Malle-mäßig in schweißgetränkten FlipFlops durch die Gegend schlurft 🙂 Es gibt hier ein paar Tiere, in die möchte man einfach nicht reintreten. Und in der grünsten Rasenfläche lauern gern mal fiese Dornen, die einem die nackten Füße zerstechen können. Vom Staub der Straße möchte ich gar nicht erst anfangen, der ist überall, und man könnte gefühlt den ganzen Tag duschen. Oder einfach staubig sein, wenn grad keine Dusche da ist. Niemand läuft hier wegen der Sonne und den Mücken in kurzen Hosen oder im T-Shirt rum, und niemand läuft hier barfuß. Ich ab heute auch nicht mehr.
Unsere erste richtig staubige Begegnung ist die Überlandstraße nach Naivasha. Der müde Stern auf der Haube legt sich in der Morgensonne entspannt hin und kapituliert vor dem Luftwiderstand. Der Mercedes hat schon lange keine Geschwindigkeiten jenseits des Innenstadtgeschleiches von Bumper zu Bumper mehr erfahren, und alle Anwesenden freuen sich über ein bisschen Fahrtwind um die Nase. So auch mein kleines viertelfinnisches Sandmädchen, was ich voller Urvertrauen zur rechtsgelenkten stuttgarter Technik in den Kindersitz auf die Rückbank des Daimlers gesetzt habe. Sie macht es wie der Stern und legt ihr Köpfchen auf die Seite, schmatzt ein bisschen zufrieden und döst dann im sonoren Brummen des Vierzylinders selig in Morpheus Arme.
Linksfahrend quatschen C.Resch und ich unter Männern über alte Autos, dass man ihnen generell mehr vertrauen kann als jungen Frauen und dass ein bisschen Cruising mit Aussicht auf einen Gin Tonic am Ufer des Sees auch für einen Diplomaten, der hier seit 3 Jahren lebt eine schöne Abwechslung darstellt. Der Mann entspannt sich Meile für Meile ein bisschen mehr, als er verinnerlicht, dass sich der Wagen tatsächlich wie prophezeit vorwärts bewegt und die Tanknadel nicht wie sonst so schnell sinkt wie bei einem Tank mit Loch im Boden. Ich mag diesen zufriedenen Blick von ihm. Unsere beiden Frauen und die beiden Diplomatenkinder sind weit hinter uns im neuen zuverlässigen Nissan Patrol unterwegs und werden immer kleiner vorm Horizont, was wohl daran liegt, dass der Daimler endlich mal losgelassen wird. Ja, er geht tatsächlich bis an die 140 km/h und darüber hinaus, was wir aufgrund der Straßenverhältnisse nicht ausprobieren wollen. Und er klingt so kerngesund wie das Brüllen eines Nilpferdes, aber dazu heute Abend mehr 😉 Manchmal klötert er ein bisschen unter Last. Aber wen stört das?
Je weiter wir uns von den Vororten entfernen, desto uriger wird die Landschaft. Gestern liefen noch ein paar Giraffen frech und respektlos fast vor den Kühler, heute wird auf großen Tafeln vor Büffeln gewarnt. Die sind ziemlich groß und zählen zu den „Big Five“ (außer ihnen noch das Nashorn, der Elefant, der Leopard und der Löwe), die man hier in Afrika gesehen haben muss. Aber nicht vorm Auto, bitte. Während ich das Foto mache stubst mich von hinten ein Zebra an, lächelt verwirrt und trampelt dann mit ein paar Artgenossen von dannen. Ich mag diese ständige Präsenz von schrägen Tierarten 😀 Aber vielleicht sollte ich nicht allzulange hier draußen bleiben, wer weiß was noch alles an heimischer Fauna in der Nähe ist. Die Kilometer nach Naivasha ziehen sich zwischen langsamen LKW, Serpentinen und Vierbeinern auf der Strecke ein bisschen hin, aber wir haben ja eine Menge Zeit. Selbst das Sandmädchen auf dem Rücksitz, nach einem übersehenen Bumper spontan erwacht (die Hinterachse ist noch drin, aber das Dach hat jetzt vorn zwei kopfgroße Beulen), ist gut gelaunt und erzählt uns lustige Geschichten von Keksen und Giraffen und dass sie ein Leopard sei. Shifty Maban heißt sie. Das sagt sie mit überzeugendem, ernsten Blick.
Der Ostafrikanische Graben Rift Valley zeigt seine ganze Schönheit, während er sich zwischen Nairobi und Naivasha unter uns erstreckt. Aber dazu komme ich noch mal, wenn wir die Farm von Karen Blixen besuchen und ich den pathetischen Blick auf die Ngong Hills richte….. Hier und heute überwältigt mich vor allem die Weite und die raue Schönheit des Landes, ich fühle mich sehr sehr klein. Kenia ist, anders als ich mir Afrika vorgestellt habe, erstaunlich grün und üppig. Das liegt auch daran, dass in diesem Januar ungewöhnlich viel Regen niedergegangen ist und die Natur sich schon auf so eine Art Frühling vorbereitet. Überall ploppt das Gras aus dem braunen Boden, Wasserstellen sind gut besucht von allerhand Protagonisten aus den gesammelten Heinz Sielmann Filmen und die Bäume sprießen grün und saftig. Nur die Straße ist staubig. Gut, dass ich meine Safari Boots trage.
Statt korrupter Cops und böser Bumper im Asphalt dominieren jetzt emsige Arbeiter und schlecht geflickte Schlaglöcher die Strecke. Über die Weite der Savanne sehen wir Schirmakazien, diese dachähnlichen Bäume, die machen, dass Afrika genau so aussieht wie eben Afrika aussieht. Dazwischen finden sich immer wieder Kandelaber, ein Mix aus Baum und Kaktus, und ich weiß noch immer nicht ob nun die Pflanze nach dem gleichnamigen Leuchter oder andersrum der mehrarmige Leuchter nach dem Kaktus benannt wurde. Erst die Henne? Oder erst das Ei? Sonor schnurrt der vergaserbefeuerte Steuerkettenmotor vorn unter der Haube, alles federt und quietscht nicht gerade neuwertig, aber auch nicht so, dass es gleich rausbröseln wird. Die Servolenkung des Mercedes knackt im Fußraum ein bisschen unter Last, aber Hakuna Matata! Ich glaube er hält das locker durch. Wir rollen schaukelnd durch das Vorland, haben den Nissan längst hinter uns aus den Augen verloren und feixen mit dem immer hungrigen kleinen Leoparden auf dem Rücksitz rum. Kurz vorm Lake Naivasha ändern sich dann auch die Warnschilder.
Okay, nein, den genauer hinguckenden Lesern sei erklärt: Das Tier auf dem Bild ist zwar ein Hippo, aber eins aus Stahl. Nicht echt. Eine Figur zum drauf Rumtoben für kleine Abenteurer unter 6 Jahren 😉 Das Schild ist aber echt, denn mit Hippos ist nicht zu spaßen. Nicht etwa, weil die einen beißen können, oh nein. Nilpferde sind Pflanzenfresser. Zwar bewegen sie sich tagsüber im Wasser auf dem Grund herum, gegen Abend und in der Nacht kommen sie aber bis zu 8 Kilometer raus aufs Land, um etwas zu essen. Und wenn sie sich erschrecken, laufen sie auf direktem Weg sehr schnell wieder zurück ins schützende Wasser. Egal, was ihnen im Weg steht. Die goldene Regel lautet also: Befinde dich niemals zwischen dem Ufer und einem Hippo an Land. Niemals. Das Teil rennt dich einfach über den Haufen, und bei diesem Gewicht gleicht das über den Haufen gerannt werden dem Erstkontakt mit einem Dreißigtonner. In Afrika sterben jedes Jahr mehrere 100 Menschen durch die Wucht eines erschrockenen Hippos, das sind mehr als durch Leoparden oder Löwen ums Leben kommen!
Unsere kleine Safari im Stuttgarter Oldtimer neigt sich dem Ende entgegen, das Etappenziel ist nicht mehr weit. Was genau ist denn eigentlich unser Ziel? Überall hier kann man für relativ wenig Geld sogenannte Lodges mieten, also Unterkünfte für Kurzurlaube oder Wochenenden. Immer dabei ist das entsprechende Personal, was sich um den Abwasch, die Wäsche und die Ordnung in und ums Haus herum kümmert. Die Tagespreise hängen ganz davon ab, ob man eine kenianische Meldeadresse hat oder von außerhalb kommt. In Kenia geht man davon aus, dass Non-Residents, die so viel Kohle für einen Flug hier her bezahlt haben, auch locker mal den drei- oder vierfachen Tagespreis auf den Tisch legen können wie die Residents, die hier leben. Aha. Seltsames Modell. Gut, dass wir nicht nur ein Auto mit Diplomatenkennzeichen, sondern auch einen in Kenia gemeldeten Diplomaten dabei haben 🙂 Ich glaube ohne eine feste Anlaufstelle in Form eines Freundes hätte ich diese Reise nicht angetreten.
Und als sich die Tore mit der Aufschrift „Twiga House“ vor uns öffnen (Twiga ist die Giraffe 🙂 ) klappt mir schon wieder der Unterkiefer runter. Ein riesiges Grundstück mit grünem, kurzen Rasen. Große, lichte Bäume bis ans Ufer. Ein massives, gemütliches Steinhaus mit zwei Schlafzimmern, einem Kaminzimmer, einer großen Veranda und dem Charme einer urigen Berghütte. Hier werden wir für drei Nächte bleiben, der Aufenthalt kostet für alle zusammen weniger als ein Ferienhaus in Dänemark im Winter und wir haben genug Gin, Tonic und Zitronen mit für eine ganze Woche 😉 Die Berghütten-Assoziation erweitert sich noch spontan, als wir unser Gepäck und das Trinkwasser aus dem Kofferraum des Daimlers holen. Auf dem Nachbargrundstück befindet sich die lokale Anlaufstelle für durstige Rinder und Ziegen, und just in diesem Moment treiben ein paar Bauern ihr Vieh zur Tränke an und in den See. Glocken bimmeln, es muuuht und blökt, ein paar Mopeds knattern dazwischen und bunt gekleidete dunkelhäutige Menschen halten die Tiere beisammen. Großartig.
Aber das sollen nicht die einzigen Zeitgenossen vor Ort bleiben. Als die Damen im Geländewagen lange Zeit nach uns ankommen und alles ausgeladen und bewundert ist gönnen wir uns einen ersten Gin auf der Veranda, während wir über den See gucken. Oh. Einen Pool gibt es da links auch noch, der wird wohl grad saubergemacht. Über mir kreisen erst zwei Raubvögel, dann drei, dann vier. Seeadler. Sagenhaft, einfach so, die wohnen hier. Plötzlich schreit das viertelfinnische Sandmädchen in Verkörperung des Leoparden Shifty Maban laut auf uns schimpft dann wild und wortgewandt in Richtung Eingangstür…. Ein Affe hat ihr den letzten vorhandenen Reiskräcker direkt aus der Hand geklaut, sitzt nun frech auf dem Geländer und verdrückt knurpsend das Teil. Affen! Die sind hier überall, und die sind ab und an ein veritables Problem. Der Rat aus Residents und Non-Residents beschließt, das Frühstück morgen vielleicht doch lieber drinnen einzunehmen.
Bisher haben vor allem sichtbare Tiere die afrikanischen Geschichten dominiert. Als sich der Abend über den Lake Naivasha legt (und das geht hier wie ich schon einmal erwähnte innerhalb weniger Minuten) übernehmen die unsichtbaren Tiere die Bühne. In der Hoffnung, dass Affen keine Zitronen mögen sitze ich noch einmal mit einem Gin Tonic auf der Veranda und höre den Grillen zu, während ich in den wundervollen Nachthimmel blicke. Über mir sind Milliarden von Sternen, ungetrübt, weil keine großen Stadtlichter sie wegblitzen. Nairobi ist weit weg, und hier um den See herum stehen nur ein paar Gewächshäuser, in denen Rosen angebaut werden. In ganz Afrika gibt es kein einziges Atomkraftwerk. Schön, die Sterne zu sehen. Zu den Grillen gesellen sich ein paar Vögel, irgendwo wiehert ein Zebra – und ganz weit draußen schnauben die ersten Hippos im Wasser.
Prost Nacht. Carpe Noctem. Wenn ich nicht jeden Abend so müde vom Tag wäre könnte ich hier noch stundenlang sitzen. Aus dem Haus plappert ein bisschen Jazz aus dem iPod von C.Resch, stilsicher und chillig. Die aufgekratzten Kinder schlafen dankbar unter ihren Decken in der kühlen Abendluft, einer der Bediensteten hat das Kaminfeuer entfacht und das feuchte Akazienholz knistert und zischt vor sich hin, während draußen ein leichter angenehmer Rauch aufsteigt. Ein Pelikan klappert mit seinem Schnabel. Irgend etwas flattert oben im Baum. Die Schatten von zwei Zebras stapfen durch den Garten. Die Eiswürfel in meinem Gin knacken und klüngeln, der See liegt da wie ein Spiegel und ein paar Nebelschleier ziehen wie Zuckerwatte über das Ufer. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so beseelt von der Natur um mich herum gewesen bin.
Dieser Ort hat etwas Magisches. Afrika. Ich bin tatsächlich in Afrika, und das hier ist bestimmt eine der schöneren Ecken dieses Kontinents. Flüge in fremde Ecken dieser Welt sind teuer, und auch das alltägliche Leben hier gibt es nicht umsonst, aber was bitte entgeht uns allen an Eindrücken, wenn wir diese wundervollen Momente nicht erleben? Es ist hier so ganz anders und doch so friedlich und gar nicht fremd. Ich wünsche jedem einzelnen von euch und Ihnen, die Möglichkeit zu haben, die deutschen Metropolen mit ihren grauen Mauern und ihren starrköpfigen Einwohnern mal verlassen zu können, um die Farben anderer Länder zu erleben. Die Vielfalt der Welt, die Gerüche, die Geräusche und die würzige Feuchtigkeit auf der Haut. Das macht etwas mit mir. Und es ist garantiert nicht schlimm, was da passiert. Unter anderem wächst in mir der Wunsch nach einem weiteren Gin Tonic, aber das sollte sich regeln lassen. In der Küche gibt es Eiswürfel und frische Zitronen. Bevor ich mich in mein Bettchen kuschel lasse ich noch einmal das knackende Kaminfeuer wärmend auf mich wirken und schaue weiter zum Fenster raus in die tiefschwarze Nacht voller Farben und Geräusche.
Eine afrikanische Nacht am Lake Naivasha wird bestimmt vom Schnauben der Hippos, gern auch mal direkt im Garten neben dem Haus. Ab und an trampeln Zebras vorbei, selten auch einmal eine Giraffe. Die Bäume hier scheinen besonders gut zu schmecken, und wen interessieren Zäune? Wenn man erst einmal verinnerlicht hat, dass es sich hier um ganz normale harmlose Geräusche handelt und auch das tüten und gobbeln in den Bäumen nicht vom Handy kommt schläft man tief und entspannt. Wir sind hier nur Gäste, den Tieren gehört die Natur. Und wenn ich sie in Ruhe lasse lassen sie mich vielleicht auch in Ruhe 🙂
Was den Schleswig-Holsteiner allerdings im Januar umtreibt sind die Tageszeiten und die Helligkeit, die einfach anders ist als zu Hause. Eisregen in Kiel und Dunkelheit bis 8:00 Uhr? Pha. Zeitverschiebung hin oder her, ich wache um 6:00 Uhr auf. Das ist einerseits doof, andererseits geht um diese Zeit über dem See langsam die Sonne auf und taucht die gesamte Landschaft in Sepia. Ich will da hin, ich will da raus. Mein halbfinnisches Fräulein Altona, ihrerseits zwar Mutter eines viertelfinnischen Leopardenbabys aber im Herzen ein echtes Murmeltier murmelt verschlafen ein paar liebevolle finnische Flüche, macht ein Bild von mir da unten am See und dreht sich dann noch einmal um.
Jede Minute spiegelt ein anderes Farbspektrum. Es ist fantastisch. Ab und an blicke ich mich um, ob ich vielleicht zwischen dem Ufer und einem Hippo stehen könnte, aber die scheinen alle schon wieder irgendwo im Wasser rumzustapfen. Hippos können ja nicht schwimmen. Die laufen auch unter Wasser immer auf dem Boden rum. Ein Zebra blinzelt mir verschlafen hinter der Mauer zum Nachbargrundstück zu, ansonsten pennen momentan sogar die Vögel. Das ändert sich aber innerhalb weniger Minuten, und als es ein kleines bisschen heller wird erwachen die Bäume zu einem melodiösen Gedudel. Der See reckt und streckt sich und begrüßt den neuen Tag. Ich genieße den Moment so lange, bis man die Beleuchtung als leidlich „hell“ bezeichnen könnte und mache dann einen starken Kaffee. Schlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr.
Hallo neuer Tag! Was magst du uns bringen? Wir haben ein Date mit einem Ranger und seinem Land Cruiser zu einer Safari durch die Oserengoni Wildlife Sanctuary. Landläufig nennt man das wohl Safari! Geil. So richtig mit oben aus dem Wagen rausgucken und wilden Tieren gegenüberstehen 😀 Obwohl… wenn ich es mir genau überlege, was kann denn da noch groß kommen? So vielen wilden Tieren, wie ich nun schon gegenüberstand? 😉 Das Twiga House mit allen seinen kleinen und großen Bewohnern erwacht langsam, die großen freuen sich über den frischen Kaffee und die kleinen später über die köstlichen Pfannkuchen mit Agavensirup, die C.Resch mit einem Liedchen auf den Lippen in der Küche brutzelt. Dann noch kurz den Daimler waschen…
Schirmakazien sehen super aus, ködeln aber nachts eine Menge Kram runter. Den gilt es vom Auto abzufegen, bevor man sich auf Safari begibt. So ein Diplomatenauto muss ja ein Mindestmaß an Coolness erfüllen 🙂 Hier sehen Sie den stellvertretenden Botschafter für Somalia seinen 35 Jahre alten Daimler abfegen. Klasse, oder?
Dieser Abend und der Morgen haben irgend etwas mit mir gemacht. Ich weiß noch gar nicht so genau was, und ich werde im Laufe des vor uns liegenden Tages aus verschiedenen Gründen wohl auch keine Gelegenheit bekommen, das tiefer zu hinterfragen. Aber es ist etwas schönes. Und nach dem vierten Kaffee fühle ich mich bereit für die weite Savanne, die wilden Tiere und die staubige Piste. Kommen Sie mit?
Sandmann
Ay Safarimann!
Deine Afrika-Geschichten erinnern mich an meine früheste Kindheit, als ich als 5-Jähriger zusammen mit meinen Eltern während rund 4 Monaten in Südafrika und Kenia weilte. Wir waren zu Gast bei einem ausgewanderten Schulkameraden meiner Mutter, der damals eine riesige Farm betrieb.
Obwohl eine Ewigkeit her, habe ich all die wilden exotischen Tiere noch immer gut im Gedächtnis. Ebenso die rumpligen Flüge in einer alten Cessna über die Felder des Farmers, dahintrottende Büffelherden und panisch fliehende Giraffen immer gut aus der Vogelperspektive im Blick.
Übrigens stehen in Koeberg nahe Kapstadt zwei 900 MW-Druckwasserreaktoren… 😉
Beste Grüsse,
Stefan H.
Bester Stefan!
Er hatte eine Farm in Afrika *schwärm* SO wird eine meiner kommenden Geschichten beginnen, wenn wir Karen Blixens Haus besuchen 🙂
Das Land von oben in einem alten Flugzeug habe ich leider nicht bewundern können. Aber auch aus dem Auto waren die Tiere ein Erlebnis! Ich frage mich, ob ich jemals wieder dort sein werde, wenn C.Resch ab Sommer wieder zurück in Berlin ist….
Sandmann
herrlich, danke dass wir daran teilhaben dürfen 😉
Darauf einen Reiscräcker mit Affensabber und einen Gin Tonic, okay?
Und dann eine warme Badewanne. Mann was ist denn hier los im Norden, es ist KAAALT!!!!!!! 🙁
Sandmann
Danke für die Eindrücke, vor allem mit diesem extrem coolen Auto. Ich überlege, dieses Jahr noch eine Camping-Reise nach Namibia zu machen… Leider werde ich wohl dort keinen solch geilen Mietwagen bekommen …
Ay Tjarnwulf,
ich gebe sehr gern meine Eindrücke weiter, und es kommen noch drei weitere Geschichten oder so 😉 Freut mich dass du inspiriert bist.
Du willst wirklich im ZELT schlafen? Oha. Nun weiß ich nichts von Namibia, aber in Kenia, speziell in Naivasha war ich doch des Nachts ziemlich froh, vier feste Wände um mich herum zu haben. Hier sind wirklich viele Tiere…
Was man für Autos in Afrika mieten kann weiß ich auch gar nicht. Ich weiß, dass es in Australien alte VW Busse zu mieten gibt 😉 Aber eine seriöse Firma würde sich wohl auch nicht so einen Kasten wie den alten 123er ans Bein nageln. Ich glaube, es ist nicht wirklich toll, auf afrikanischen Straßen zu havarieren. Als Weißer ohne CD Nummernschild….
Halt uns mal auf dem laufenden was deine Planungen machen. Ich bin neugierig…. 😉
Sandmann
Hi Jens,
Namibia ist ja eher Afrika für „Weicheier“ 🙂 Und das zelten werde ich wohl auch noch meiner LG schmackhaft machen, sie ist auch eher für eine Lodge o.ä, zu haben… Ich würde ja am liebsten meinen 190er nehmen und direkt von Prag nach Windhook fahren, egal wieviele Kilometer, Länder und korrupte Polizisten dazwischen lauern!
Sehr beeindruckt haben mich da ein paar Tschechen, die mit zwei Trabis von prag bis nach Kapstadt gefahren sind und einen schönen Dokumentarfilm gedreht haben! Dazu gehört schon Mut!
Grüße
Ay Tjarnwulf,
du wirst schon genug damit zu tun haben, deiner Liebsten das Zelten schmackhaft zu machen und auch dafür Sorge zu tragen, dass es vor Ort schmackhaft BLEIBT 😉 Also mir sind sogar im mauscheligen Südfrankreich irgendwann die Ameisen auf den Sack gegangen, und hey, in Afrika sind es wahrhaftig nicht nur Ameisen….
Und auch wenn das Abenteuer ruft – fahre NICHT mit einem Privatwagen über öffentliche Straßen durch Afrika…. NICHT. 🙂 Da wird aus dem Abenteuer schnell mal ein Fiasko, gern auch ein finanzielles. Ich verstehe den Reiz, aber dann bleibe mit solchen Roadtrips lieber auf nordeuropäischen Straßen. Ich habe da Geschichten gehört…. neee neeeeee.
Rock on
Sandmann
Hi Jens,
Wunderschöne Geschichte. Da will man gar nimmer zurück ins real existierende Germanien.
Diese Leichtigkeit, die sich bei einem solchen Trip einstellt ist durch nichts zu ersetzen.
Da sehne ich mich wieder nach unserem 5-Wochen Westküstetrip zurück…. so viele unvergessliche Eindrücke. Tolle Natur, tolle Menschen und tolle Autos.
Naja eins darf ja wenigstens zu uns.
Da hockt sich dann die ganze Familie rein und auf geht es zum Cruisen.
Achja ne nette Geschichte zu Diplomaten und alten Autos:
ein guter Freund von mir war auch im diplomatischen Dienst einschließlich Diplomatenkennzeichen. Doch er war in Europa tätig und gibt rein gar nix auf schicke Autos…
So prangte das Diplokennzeichen an seinem 16 Jahre alten Ford Mondeo. Grundfarbe war glaube ich dunkelblau (wobei das unter dem erdenen Teint nie zu erkennen war). Vorne und hinten war er andersfarbig dank kaltverformender Bekanntschaften im frankofonen Ausland.
Tja und dann hat ihn die Polizei angehalten ob des Unfugs den er mit dem Diplokennzeichen treiben würde…
Gnihi… das Gesicht hätte ich gerne gesehen als er denen seinen Diplopass gezeigt hat.
So und jetzt noch weitere Tiefenentspannung und komm‘ gut Heim. Die Story mit Francis Geoff wartet auf Dich
Peter
P.S. Klugscheiß: es heißt „Carpe Noctem“ ?
Ay Peter,
alter drüben-Käufer 🙂 Ich bin wirklich sehr gespannt auf dein Schiff….. Hast du denn dann überhaupt noch die Zeit, dich irgendwann mal meines kleinen bescheidenen kölner V6 Blockes anzunehmen…? 😉
Germanien hat mich ja schon seit einer Woche wieder. Aber für die kommenden Geschichten stimme ich mich mit einer Badewanne, voll aufgedrehten Heizungen und einem guten Gin Tonic ein. Dann klappt das schon ganz gut. In Kiel schneit es gerade. Verrückt…
Ein Mondeo mit CD Kennzeichen 😀 Ich musste aber auch erst lernen, dass diese Nummernschildern den Diplomaten und ihren Familienangehörigen zustehen, deshalb spielt das Auto prinzipiell keine Rolle. Ich bin so froh, dass C.Resch da irgend eine Macke mit diesem Daimler zu haben scheint, ansonsten ist er eher bodenständig. Aber da gab es auch schon mal einen T3 Bulli…..
Ich bin mal gespannt, zu was ich ihn überreden kann, wenn er im Sommer mit seiner Familie wieder in Berlin ist. Da kamen Autos zur Sprache, die ich hier lieber nicht zitiere. Dann werde ich gesteinigt *würg* Aber wenn die Vernunft vor dem Herzen siegt….
Sandmann
Hallo Sandmann,
wunderbare Reise an der ich gerne -leider nur virtuell- teilnehme. Dennoch sehr beeindruckend die Bilder, die passenden Worte dazu findest Du sowieso.
Danke daran teilhaben zu dürfen!
bigbug
Ay Bigbug,
es ist mir eine Ehre, dich und die anderen dabei zu haben 🙂 Und ich freu mich auch immer, wenn die Leute ein LIKE dalassen und gar ein paar kurze Zeilen schreiben. Viele sagen mir, dass sie die Reiseberichte immer am liebsten lesen aber meistens nichts dazu sagen oder schreiben können… Dann denke ich jedes Mal, dass ich vielleicht doch lieber nur über Autos, Katastrophen und Titten schreiben sollte….. 😉
Andererseits – auch fein, einfach das zu machen, was man will, ohne Leistungsdruck und so…..
Hm.
Sandmann
Hallo Sandmann,
mit dem letzten Satz triffst Du genau ins Schwarze:
Ich glaube sogar das etwas nur und ausschließlich richtig gut wird, wenn man es gerne, d. h. aus eigenem Antrieb heraus tut.
Deshalb sind wir im realen Leben auch so vielen unangenehmen Zwängen ausgesetzt, die wir eigentlich gar nicht haben oder machen wollen, aber das führt hier und jetzt zu weit und wäre eher ein Thema für einen gemütlichen Weinabend…wer weiß.
Bigbug
Ay Bigbug,
die Kunst ist es, sich ab einem gewissen Alter nach und nach von den bis zu diesem Alter angesammelten Zwängen wieder zu befreien. Zumindest da wo es möglich ist, ohne den Rahmen der Gesellschaft zu verlassen. Im Kopf bin ich da schon auf einem guten Weg und gestalte mir faktisch meinen Alltag und meinen Beruf so, dass ich nicht jeden Morgen verzweifel 🙂 Das ist schon eine Menge wert. Um mich rum sind sehr viele Menschen, die morgens gar nicht wissen, warum sie eigentlich aufstehen, vor allem am Montag…….
Die Kultur der gemütlichen Weinabende habe ich auch seit den 90ern nicht mehr vorangetrieben. Ich sehe, dass Bedarf besteht. Sowohl hier im Blog als auch in meinem Freundeskreis. Ich werde darüber nachdenken.
Sandmann
Lieber Sandmann,
Du hast sehr recht. Besonders schwierig finde ich das Erkennen der genannten Grenzen. Mir geht es oft so, das ich das Gefühl habe ich müsste diese Grenzen überschreiten. Die Zwänge kommen ja leider oft von außen (oder ist das eine falsche Einstellung?) und leider ist das ablegen derer auch nicht wirklich leicht…zumindest ist das mein Empfinden. Vielleicht habe ich aber auch einfach noch nicht das gewisse Alter erreicht?! Weinkultur ist für mich als gebürtigem Rheinhessen übrigens angeboren 🙂
Bigbug
Ay Bigbug,
da ich persönlich ja auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen habe kann ich mit knapp 45 Jahren (AAAAAAAAAAAAHHHHHHHH!!!!!) auch nur auf den persönlichen Erfahrungssschatz zurückgreifen. Und einige wirklich tiefe Töpfe voller Scheiße haben mich gelehrt, dass es recht normal ist, in verschiedenen Altersstufen verschiedene Bürden auf sich zu laden. Das bringt das Leben so mit sich. Einige behalten dann den Überblick und kommen damit klar. Und sind auch zufrieden mit allem, was sie haben. Ich kenne nur wenige Menschen, auf die das ehrlich zutrifft.
Die meisten die ich kenne fahren sich, manchmal fremdgesteuert, meist selbstverschuldet, in irgendwelchen Konstrukten fest. Sie merken, dass etwas nicht mehr stimmt, sind dann (aufgrund des Alters oder einiger Ängste) aber zu träge, die Situation zu ändern. Weil „man das nicht macht“. Diese Menschen sind unzufrieden, werden nach und nach von innen zerfressen und kotzen ihr Umfeld mit permanentem, immer gleichem Gejammer zu. Todesursache ab 60: Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs.
Deshalb kann ich nur für mich selbst sagen, und vielleicht ziehen sich einige andere diesen Schuh ja bei Gelegenheit mal an: Ein kompletter Neuanfang geht auch in der Mitte des Lebens noch. Job hinschmeißen und was GANZ anderes machen, etwas das Spaß macht und trotzdem Geld einbringt. Finanziell komplett bei Null anfangen, ohne Rücklagen, ohne Altersvorsorge, ohne Bausparvertrag. Verlassen werden mit zwei Kindern und auch da nochmal ganz von vorn anfangen. Und glücklich sein, inzwischen auch wieder mit allen Mitgliedern der „alten“ Familie. Geht alles.
Jetzt – muss ich nur noch einen Weg finden, mehr Zeit zu haben. Einfach nur Zeit. Zum Musik hören oder lesen oder einfach nur dasitzen und mal auf den Horizont gucken. Ich bin gar nicht so weit davon entfernt 🙂
Prost.
Sandmann
Prost Sandmann!
….ich hätte mich doch auf KLE´s „Beifahrerpilotensitz“ hocken sollen….;-) Gäbe wahrscheinlich einiges auszutauschen…
Ich arbeite an einem neuen „Sandmanns-Welt Treffen“ für euch Honks hier, für die die ich schon kenne und die, die ich noch nicht kenne.
Im Frühling in Kiel. Ich werde Bescheid geben 🙂 Dann kommt ihr alle mal an die Förde, Übernachtungsmöglichkeiten werden vorhanden sein.
Sandmann
So schön!
🙂
Wow das macht Lust auf eine Reise nach Afrika! Ich glaube ich weiß von was ich heute Nacht träume.
So einen W123 200 bin ich im Zivildienst gefahren. Auch in weiß… allerdings mit Lenkrad links und Blaulicht auf dem Dach…
Ay Snoopy,
wenn du noch mehr träumen willst nimm dir einen langen Abend Zeit und schau dir mal wieder „Jenseits von Afrika“ an. Ein unsterblich schöner Film, den man erst versteht, wenn man die 30 hinter sich gelassen hat 😉
Den W123 erarbeite ich mir erst nach und nach. Ich war schon in den 90ern mit einem aus der allerersten Serie mit Örg in Nordfrankreich, da sah der schon barock aus. Ich fand ihn innen immer ein wenig zu bieder. Inzwischen habe ich „bieder“ durch „funktionell“ ersetzt und beginne, ihn zu mögen…
Sandmann
„Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge. Nach allen Seiten war die Aussicht weit und unendlich. Alles in dieser Natur strebte nach Größe und Freiheit“
Natürlich kenne ich den Film. Tolle Bilder! Schöne Musik. Bin hoffnungsloser Romantiker der da nicht ohne Taschentuch auskommt. Auch wenn er stellenweise etwas zu kitschig ist.
Ja den W123 in Buchhalterausstattung habe ich für einen Kühlschrank gehalten. Mit etwas Ausstattung geht er. Aber was hat das Ding im Alter gerostet… und als 200D mit 55PS bin ich den auch gefahren. Da hat man Ruhe gelernt 😉
Ay Snoopy,
ach ja… *seufz* Auf die Ngong Berge, wo der echte Finch Hatton begraben liegt, habe ich von dieser Farm aus geblickt. Ich muss nochmal schauen, wie ich DIESE Geschichte so verpacke, dass sie nicht komplett in Pathos ertrinkt…..
Sandmann
Prost Sandmann!
….ich hätte mich doch auf KLE´s „Beifahrerpilotensitz“ hocken sollen….;-) Gäbe wahrscheinlich einiges auszutauschen….
Zum Thema Afrikabereisung (nicht nur Afrika…) in abgeranzten w123 sei hier auf die Seite des leicht durchgeknallten, politisch absolut inkorrekt schreibenden Markus Besold verwiesen: http://www.brauner-benz.de
Was hättens denn gerne? Zweimal Libyen? Elfenbeinküste? Amerika von Feuerland bis Alaska? Ohne Papiere in den Iran?
Geht anscheinend alles, irgendwie.
Ja, den habe ich auch gelesen! Seine Reisen sind unglaublich und zeigen was alles geht, wenn man wirklich will oder verrückt genug ist! Sein weiteres Gerede habe ich dabei immer (versucht) auszublenden, denn da komme ich gar nicht drauf klar – schmälert aber meiner Meinung nach nicht sein „Gesamtwerk“. Symphatischer Verrückter…
Ja, das muß man ausblenden oder mit étwas Humor nehmen. Interessant finde ich, daß er trotz der gelegentlich etwas arg rechts gefärbten Rhethorik im realen Leben doch ein sehr weltoffener Mensch zu sein scheint; oft genug findet man ja Passagen, in denen er betont, daß wer auch immer ihm gerade gegenüberstünde oder Ziel seiner Tirade sei oder gerade als Feindbild durchs mediale Dorf getrieben würde ja auch nur ein Mensch sei, der sich und seine Familie irgendwie durchbringen müsse.
„Verrückt“ im Sinne von „nicht normal“ ist er sicherlich; aber seine Reisen und sein Lebensweg zeigen, daß man auch (oder gerade?) mit weit von der Norm abweichendem Verhalten durchaus mehr erreichen kann, als die meisten von uns sich überhaupt trauen.
Wow.
Also da habe ich gerade in Abgründe geblickt 🙂 Primär aufgrund des Webseitenaufbaus von 1995 oder so, ziemlich schräges Layout aus der Sicht von 2016, das Ergebnis sieht ungefähr so aus wie die Seiten von Leuten, die sich damit brüsten, HTML zu beherrschen und es geil finden, alles selbst zu coden.
Und irgendwie sieht es dann scheiße aus 🙂
Das allerdings sagt ja nix über die Inhalte aus, und ich habe zumindest überflogen, dass der Kollege ziemlich rumgekommen ist. Ich werde mich da beizeiten mal tiefer mit befassen….
Sandmann
1995? Mag so grob hinkommen, jedenfalls gab es die Seite schon, als ich anno 2003, frustriert von den Elektronikeskapaden meines Erstsaabs (und Erstautos, nebenbei bemerkt) etwas zuverlässigeres suchte und auch über einen w123 Diesel als absolute Antithese zum avantgardistischen 900 turbo nachdachte.
Dieser Seite einen nicht unerheblichen Einfluß auf meine Entscheidungsfindung zu unterstellen ginge nicht fehl.
Als Fernwehvorbereitungslektüre ebenfalls unbedingt zu empfehlen ist http://www.duenomat.de .