Mir träumte.
Mir träumte von einem warmen, sandigen Boden. Staubig, mit trockenem Gras bedeckt. Es riecht nach Oleander, Pinienharz und Meer. Zikaden schnarzen in den Bäumen. Ich war wieder an der Côte d’Azur, mit Freunden und Freundinnen und meinem ersten Auto. Ich spiele Gitarre, esse Nudeln, trinke billigen Rotwein und genieße die einfache Freiheit, damals, Anfang der 90er. Reisen. Weit weg von Mama und Papa, auf eigenen Füßen und vor allem auf den eigenen vier Rädern. Was für ein schöner Traum.
Eben gerade war ich auf dem Dachboden und habe das alte Urlaubsalbum rausgekramt. Argh 🙂 Und ich habe die Campingplätze gegoogelt, auf denen wir damals waren. Und – ich habe ein paar Texte über das erste Auto heute gefunden, die mich nachdenklich machen. Ist heute, fast 30 Jahre später, echt alles anders? Helft mir…
Nachdenken war 1991 nur was für Spießer.
Leben war hier und jetzt. Mein erstes Auto, ein Ford Taunus Coupé von 1975, hatte sich in einem Jahr Pendelei zwischen Plön und den Bundeswehrkasernen in Boostedt und Seeth bewährt. Die lila gerollte 900-Mark-Karre mit 72 PS und viel Rost (das Geld hatte mir mein Opa zugesteckt) kannte keine Ölwechsel oder Inspektionen, sie lief einfach. Mal mehr, mal weniger. Der Schlitten war damals erst 15 Jahre alt, sah aber schon aus wie aus einer anderen, einer amerikanischen Welt. Groß, plüschig, billig. Wichtigste Neuanschaffung: Ein Radio mit vier Endstufen von Conrad Electronic und zwei große Blaupunkt Blue Magic Boxen in der breiten Hutablage unter dem schrägen Heckfenster. Zwei Mal hat mich der Knudsen an die französische Mittelmeerküste getragen, einmal mit Silke und Nea, einmal mit Jan und Dietmar. Zwei Sommer, in denen jeweils drei Freunde eine gute, unbedarfte, billige Zeit hatten. Der Taunus bedeutete Freiheit. Die Freiheit, überall hinfahren zu können, wohin ich will. Unter einem trockenen Dach, mit Gebläse und Heizung, mit Gepäck, Gitarre und meinen Freunden, weiblich wie männlich. Was für ein einfacher, aber unbezahlbarer Luxus eines jungen Mannes.
Als ich vorhin nach den Campingplätzen suchte („La vieille Ferme“ in St. Aygulf oder „Camping les Cigalles“ in Cassis) und auf ein paar Webseiten nach den Tags „erstes Auto“ schnupperte, blieb ich an einer dieser bunten Infografiken hängen. Kann es denn sein? Das erste Auto ist heute ein VW, ist nur rund 6 Jahre alt, kostet knapp 4000 Euro und wird nach drei Jahren wieder abgestoßen. What? Hat sich die Welt auch beim ersten Auto weitergedreht, oder war ich damals schon anders als die Masse der Erstautokäufer? Klar, die Generation meiner Eltern fuhr fast ausschließlich VW Käfer 🙂 weil der billiger als die anderen Autos war, völlig genügte und leicht repariert werden konnte. Also auch früher also schon VW-Mania. In den 80ern und 90ern war es dann total verpönt, alte luftgekühlte Krabbler zu fahren, jedenfalls da wo ich aufgewachsen bin. Die Braven hatten einen Fiat 500, einen Golf I, einen Ford Fiesta oder einen R5. Die Outlaws bewegten einen /8, einen Granada, Peugeot 404 oder Taunus. Die Braven wollten Zuverlässigkeit und Sparsamkeit, die Outlaws setzten auf cooles Aussehen und vor allem auf Platz. Platz zum Atmen, Fahren, Knutschen und mit Freunden in den Urlaub gurken.
Platz scheint heute nicht mehr wichtig zu sein. Vermutlich gibt es weniger Parkplätze. Oder haben die jungen Erwachsenen heute in ihrer virtuellen Onlinewelt keine Freunde mehr, mit denen sie in den Urlaub fahren wollen? Mit dem Auto, wohlgemerkt, was zu dritt noch immer viel billiger ist als die All-Inclusive-Katastrophen in stacheldrahtgesicherte ägyptische Hotelburgen. War schonmal jemand mit einem Polo oder einem Fabia oben auf dem Cap Canaille, als es zu regnen begann und alle neuen Freunde und Freundinnen vom Campingplatz mit Hundeblick im Auto mit runtergenommen werden wollten? Und haben da echt alle reingepasst? Im Taunus sind wir (Achtung….) mit 14 gut gelaunten Menschen trocken angekommen. Alle drin 🙂 Noch Fragen?
Platz war wichtig 🙂 Die Seite, wo ich die Grafik gefunden habe ist von einem Mikrokredit-Anbieter, was mich also annehmen lässt, dass das erste Auto bei vielen auch nicht direkt bar bezahlt wird, sondern zumindest teilweise finanziert. Schaut hier *klick*. Wenn das alles aufgrund von erhobenen Daten zusammengetragen wurde, dann HAT sich die Welt weitergedreht. Dann regieren heute bei der Wahl des ersten Autos Vernunft, Ökonomie und Style. Dann wird heute knallhart durchkalkuliert und offensichtlich am Ende meistens zu einem VW gegriffen. Das finde ich völlig okay, nix gegen Volkswagen, aber meine Entscheidungen waren damals schlicht anders gelagert. Und sind es noch heute. Dem Taunus folgte ein Granada V6, dann kamen Cadillac, Audi 100, Audi V8 und so weiter und so Ford. Meine Entscheidungen für ein Auto waren nie von Vernunft geleitet, und bis auf die ersten 900 Mark von meinem Opa habe ich alle Autos immer selbst zusammengespart und bar bezahlt.
Und jetzt kommt ihr.
Was trieb euch zu eurem ersten Auto? Was war es? Und könnt ihr den Trend aus der Grafik belegen, bei euren Kindern oder Freunden oder sonstwelchen Erstautokäufern? Ich…. blätter jetzt noch ein bisschen in diesem Fotoalbum und nehme mir zwei Sachen vor. Erstens will ich (glaube ich) mal einen kompletten Urlaub-1991-Blog machen, und zweitens will ich mal wieder an die Côte d’Azur. Mit einem alten Auto. Vielleicht mit dem Taunus 12M? Meine beiden großen Töchter sind mit Sicherheit wie immer gern dabei 🙂 Mir träumte von einem warmen, sandigen Boden. Staubig, mit trockenem Gras bedeckt. Es riecht nach Oleander, Pinienharz und Meer. Zikaden schnarzen in den Bäumen. Das Leben kann so wundervoll einfach sein.
Sandmann
Mein erstes Auto war – Überraschung! – ein VW.
Allerdings war das ein rostiger (Achtung!) DERBY! Baujahr 1977. 50 Pferde. Marsrot (großteils).
Für fünfhundert Mark.
Warum? Weil er da war. Weil er ein billiger Polo war. Weil er trotzdem anders war. Weil er fuhr. Weil ich aus einer VW-Famillie stamme.
Natürlich – wie alle meine Autos – selbst zusammengespart und bezahlt.
Hab ich drei Jahre gefahren, so etwa 1988 – 1991 während der Restauration meines ersten richtigen (wasserfreien) VW.
Der konnte rückwirkend betrachtet echt was ab. Ich will trotzdem keinen mehr.
Ay Jo,
hey – dann bist du ja wie die Kids heute 🙂 Erstes Auto ein VW und nach drei Jahren weg…..
Ich weiß gar nicht mehr warum ich eigentlich einen Taunus gekauft habe. Ich glaube auch, weil er da war und weil er trotz TÜV billig war. Na gut, und weil ich davor schon einen Taunus hatte, vielleicht spielt das auch mit rein.
Deine luftgekühlte Gegenwart ist mir ja bekannt, die goldenen Zeiten, in denen einem Käfer geschenkt wurden, sind leider vorbei 🙁 Schade eigentlich. Heute hätte ich auch gern einen.
Aber nun ist es wieder ein Taunus geworden…
Der Derby 😀 geil!!! war übrigens das erste Auto, in dem ich nach einem Maifeuer bei meinem Klassenkameraden Dirk gepennt habe. Ich mag den. Aber haben würde ich auch keinen wollen.
Sandmann
Hehe, Sandmann, geschenkt hat mir noch nie einer nen Lufti. Insofern hab ich auch die goldenen Zeiten verpasst und bin mehr in den rostigen Zeiten aufgewachsen 🙂
Aber billiger waren sie schon mal, das stimmt wohl.
Ay Jo,
heute bekommt man ja immer noch SEHR verrostete für kleines Geld, wenn man also schweißen kann, Zeit hat und Motoren revidiert kann man noch immer Käfer fahren. Beim 911er ist das inzwischen anders, da kostet sogar Kernschrott schon 15.000 Euro. Doof. Ich hätte gern einen aus den 70ern…. Aber nicht für so viel Kohle, die habe ich einfach nicht.
Irgendwann muss ich mir dein Rumgelufte mal angucken 🙂
Sandmann
dz, immer diese Drohungen …
War klar dass du den Schwanz einkneifst wenn es intim wird ……
Luftboxer halt …
… ich hab die Emoticons vergessen.
😉
soso, ich bin also ein Outlaw 😀
während meine Freunde Golf 1 (GTI und GTD) fuhren, kam ich mit einem Rekord C-Coupe daher, mit sagenhaften 90PS
mir ging es damals schon um Platzz und Komfort, dafür habe ich auf ein paar PS verzichtet, das amerikanisch angehauchte Design fand ich cool (keine B-Säulen), paar Jahre später wurde es sogar ein FullsizeKombi, ein 80er Oldsmobile Custom Cruiser
mochte noch nie kleine AUtos, wahrscheinlich wegen meiner 1,90m denke ich 😉
Ay Sammy,
die tatsächliche Schönheit alter Opelmodelle habe ich selbst erst in ihren ganzen Dimensionen im letzten Jahr begriffen – als ich bei Opel Classic zwei Tage im Werk war und 10 Autos gefahren bin. Mit Fotograf und Fachmann an der Hand. Sagenhaft, seit dem bin ich ein bisschen Opel Fan 🙂
Das C-Coupé hat mir damals nix gegeben, heute finde ich das zeitlos schön. Aber sag mal… viel mehr Platz als in einem Golf ist da aber auch nicht drin, oder? Anders beim Olds. Ich habe mir so einen mal als Sedan in Bad Oldesloe angeguckt und den fast gekauft. Ist dann doch ein Cadillac Eldorado von 1982 geworden, der war niedriger verdichtet und sparsamer, dabei aber nicht weniger opulent… Der Ami Virus lässt mich seit dem nicht mehr ganz los. Und teuer sind die Karren ja alle immer noch nicht. Verdammt. So viele Autos…
Schönes Wochenende
Sandmann
neee, das C-Coupe hatte schon deutlich mehr Platz als ein Golf I, vorallem für meine langen Haxen 😉
ausserdem hockte man(n) nicht so dicht aufeinander, bei hübschen Frauen vielleicht wünschenswert, nicht aber bei meinen Kumpels 😀
HAAAAAAAAAAA Sammy,
ich muss dich jetzt mal mit harten Fakten enttäuschen 🙂 Bezüglich „dicht aufeinander“….
Golf 1: 1610mm breit
Kadett C-Coupé: 1570mm breit
Im Golf hat man also 4cm mehr Platz nebeneinander 😀 hihi.
Aber das RaumGEFÜHL ist ja auch nicht ganz unwichtig.
Schönes Wochenende
Sandmann Holmes
Überraschung die zweite, mein erstes Auto war auch ein silberner VW Derby 1977, ich glaube es war ein LS. Der hatte blaues Plüsch und Chromstoßstangen, 50 PS und 4-Gänge.
Das war allerdings schon 2001, kostete damals 450 €. Alternativ hatte ich mir einen Lada 2101, auch mit Chromstoßstangen, angesehen. Der hatte aber keinen TÜV mehr, von daher wurde es der Derby.
Wie cool. 2001 noch nen Derby fahren.
Meiner war auch ein LS, darum ja 50 PS. Der L hatte 40 und der GLS satte 60. Den hatte meine Schwester in Quietsch-Apfel-Grün.
Chromstoßstangen waren klar und innen war meiner beige. Die Innenausstattung hatte die Sonne aber weitgehend geholt so dass ich mir damals am Schrott ne dunkelbraune in Kunstleder (sic!) geholt habe.
Ich wusste es halt noch nicht besser.
Mit der Zeit hat der Wagen dann alle möglichen Farbtupfer bekommen. Schließlich gab es immer wieder mal was zu laminieren, reparieren und auszubessern. Und Marsrot war irgendwie nie da 🙂
MUUHAHAHA 😀 ja die Flickschusterei!
Mein Taunus Coupé sah auch großartig aus. Der war ja lila, als ich ihn kaufte. Dunkel Lila. Dann hat ihn mein Lieblings-Schwager Andreas mit dem Becker zusammen in der Garage meines Opas über den TÜV geschweißt, danach hatte er doch ziemlich viele große Flächen mit Rostschutzfarbe. Nach einem kleinen Unfall dann noch ein weißer Kotflügel dran. Das Dach war eh schwarz (Vinyl) und der Wagenhimmel rot.
Aber ich hab das nicht auf Dauer so gelassen. An den langen Abenden beim Bund hing ich meistens in der KFZ Halle rum und hab die ganzen Stellen wieder lila gerollt. Am Ende sah der Wagen wieder richtig gut aus, innen mit Holz und den GXL Instrumenten.
Das kleine blaue Fördchen in meiner Werkstatt wird auch ein bisschen fleckig werden. Der gute Lack ist vor 10 Jahren pfuschig vorbereitet worden und unterrostet hier und da. Das werde ich beheben und fachgerecht flicken, aber neu lackieren…. finde ich doof 😉
Sandmann
Ay Igor,
2001 war ein Derby ja schon seiner grundsätzlichen VW Spießigkeit entwachsen und begann, „cool“ zu sein. Ich bin ja ein großer Freund von allem, was ein Stufenheck hat. Vor allem dieser Tage, wo die Stufenhecks mit Kofferräumen langsam aussterben und bald nur noch bei Oberklasselimousinen zu finden sind. Muss ich in 20 Jahren eine 2016er S-Klasse fahren?
Och…. na ja, warum eigentlich nicht? 🙂
Sandmann
„Die Braven hatten einen Fiat 500“
Die Braven? Ich geb dir gleich nen braven 500er. 😉
„Die Braven wollten Zuverlässigkeit und Sparsamkeit,“
Das stimmt natürlich gewissermaßen. Ist aber nicht brav, sondern clever. 🙂
Ay Will,
😀 aber die Cleveren waren ja damals die Braven…..
Okay, ich gebe zu, dass ich nur zwei Leute kannte, die einen 500 hatten, und die waren vermutlich nicht repräsentativ. Aber kleiner ging und geht es ja kaum. Der ist das Gegenteil vom Ford-Plüsch, das fand ich damals albern.
Heute mag ich den 500. Weißt du ja….
Sandmann
P.S.: DU wirst nicht nur bei Facebook ausgeblendet, hier musste ich dich auch freischalten. Obwohl diese Funktion im Blog gar nicht aktiviert ist….. Was ist los, Mann? 😉
Ay, keine Ahnung, Kollege. Isch hab nischts Böses getan.
Weiß ich doch.
Fällt nur trotzdem gerade bei dir ab und an mal auf, sowohl auf der Facebookseite als auch hier. Komisch. Dabei habe ich die Kommentarfunktion hier null eingeschränkt. Hm. NSA?
Egal. Rock den Fiat!
Sandmann
Wäre mir nicht gerade mein „Beulenwerk“ gekündigt worden, hätte er vielleicht einem Ami Super Break weichen müssen. Beinahe …
AAAWWWWWW das wäre ja richtig sexy 😀
Diesen Kommentar musste ich übrigens auch freigeben 😉
Sandmann
Ahoi! 🙂
Cooler Artikel!
Mein erstes Auto war ein 83er Fiesta. Ich wollte ihn nicht haben, aber mein Vater hat mich überredet, weil er da war und weil er billig war. Ich hätte auf mein persönliches Bauchgefühl hören sollen und den Fiesta nicht kaufen sollen, der übrigens 300 DM kostete. Das Geld habe ich mir übrigens jahrelang zusammengespart. Habe gejobbt seit ich 16 war. Es konnte nur EIN Ziel geben: ein eigenes Auto!
Nach wenigen Wochen verkaufte ich den Fiesta wieder – wir wurden einfach nicht warm miteinander! Dann kaufte ich mein eigentliches ERSTES Auto. Hier stimmte das Feeling voll und ganz. Es war ein Lancia Y10 von 1989 – zu dem Zeitpunkt also nur 6 Jahre alt! Eigentlich wäre ein so neuer Lancia für mich gar nicht bezahlbar. Dieser hatte aber einen Streifschaden, was den Preis auf 1600 Mark drückte. Den behielt ich dann anderthalb Jahre und war seeehr zufrieden.
Dann kaufte ich meinen „richtigen Traumwagen“ – einen Fiat Tipo. Mann! War ich stolz auf diese Karre!
Urlaub ich Frankreich habe ich auch gemacht … einmal mit einem Sierra und einmal mit einem Citroen ZX. 🙂
Grüße
Das X und das G 😉
Ay X und G 🙂
ist es nicht krass, dass die ersten Fiestas auch schon wieder so selten sind, dass man sich freut, wenn man einen sieht? Eine Freundin von mir fuhr mal einen schwarzen, ziemlich schnellen. Den hat sie mir nach TÜV Ablauf quasi geschenkt. Dann gab es noch einen zweiten dazu, ich konnte mit denen aber auch nichts anfangen. Die waren mir zu klein und zu rappelig.
Den Y10 finde ich herrlich schräg 🙂 Geiles erstes Auto. Sowieso Lancia, da hebt man sich doch dramatisch vom Polo-Mob ab. Und ein Tipo ist ja schon ein richtiges Auto. Auch selten. Wo sind die alle hin?
Aber irgendwie waren wir damals alle schon mal in Frankreich, oder? 🙂
Sandmann
Danke. Der Y10 war wirklich schräg, aber nicht so selten wie man das heute vermuten würde.
Mein erstes Auto hätte übrigens kein VW sein dürfen! Ich wuchs in einer Stadt auf, wo sich ein VW-Werk befindet. Die Omnipräsenz von VW war mir zuwider.
Opel wäre okay gewesen, aber es war nicht meine Marke. BMW, Benz und Audi waren damals schon zu teuer.
Somit blieben nur Italiener und Franzosen. Auswahl war ja reichlich vorhanden.
Stimmt, Auswahl war ne Menge.
Ich habe mich damals nicht an Produkte aus Frankreich oder Italien rangetraut. Die hatten den Ruf, IMMER kaputt zu sein.
Jetzt hab ich den XM. Und der ist IMMER kaputt. Aber ich liebe ihn 😀
Sandmann
XM V6 habe ich lange gesucht und nie einen Vernünftigen bekommen.
Mit FIAT, Lancia, Renault und Citroen habe ich durchgehend positive Erfahrungen gemacht. Das waren tendentiell die zuverlässigsten Autos, die ich hatte. Ford war immer noch ein bisschen besser in der Hinsicht.
Greetz
XV
Ay XV,
das freut mich, dass du Ford mit „noch ein bisschen besser“ betitelst. Das spielt mir bei meinem neuen Herzobjekt ein wenig in die Hände…..
Es gibt hervorragende XM V6, die kosten dann aber über 5000 Euro. Eines Tages….. eines Tages…..
Sandmann
Moin, moin Sandmann,
schönes Thema ?
Mein erstes Auto war ein 1974er Escort. Den bekam ich 1980, als ich noch 17 war, von meiner Oma geschenkt. Nachdem die Kiste geschweisst und getüvt war, kam er in die grosse Garage meiner anderen Oma. Nun wurde umgebaut. Anderer Motor, Fächerkrümmer, wolfrace Felgen, dicke Auspuffanlage, Schalensitze, Zusatzinstrumente und die fetten Bosch Rally 2000 Scheinwerfer usw.
Mit der Kiste habe ich 1981, endlich mit Führerschein, die Ascona 1,9SR, Audi 80 GLS und co. richtig verbrezelt. Bin auch ab und zu mal durch Kiesgruben gedonnert.
Leider war der Hundeknochen nach einem Jahr der harten Nutzung fertig und es gab dann einen 75er Golf in cliffgrün. Bei dem Verschwand der Wagenheber bei einem Radwechsel im Holm. Macht nichts, der Wagen wurde mit Bauschaum und Spachtel restauriert.
Viele weitere Autos folgten im Rhytmus von 6 bis 18 Monaten. Im Jahre 1987 gab es dann den ersten Neuwagen, einen Golf.
Man, waren das noch Zeiten.
Ay Holger,
oooooohhhh ein Hundeknochen 🙂 Sehr cooles Auto, wenig Gewicht, was für einen Motor hast du denn da reingesetzt…..?
Den Wagenheber habe ich auch mal in einem Taunus II, den ich als Teileträger gekauft hatte, verschwinden lassen. Hinterwagen hochgebockt, Rad abgenommen und dann zugeguckt, wie der ganze Wagen wieder langsam auf die Straße sackt. Nicht schön. Vor allem nicht mir dem Wagenheber im Holm steckend, dem Rad ab und der Bremstrommel auf dem Asphalt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Was ich interessant finde…. warum haben in den 70ern und 80ern die Leute eigentlich alle ihre Autos dermaßen pfuschig und nicht nachhaltig geflickt? Warum wurde nicht geschweißt, sondern ausgeschäumt und gespachtelt? Waren Autos nicht so viel wert, auch nicht im ideellen Sinn? Ich finde das spannend. Heute spachtelt doch kaum noch jemand. Warum?
Sandmann
Moin, moin,
war ein aufgebrezelter 1300GT mit einem kurzen Getriebe. Habe drei mal die Kardanwelle abdreht. Die war noch vom 40PS Motor. War vieles gebastelt. Der Hundeknochen sah richtig gut aus. Farbe rotorange mit schwarzen Sitzen, geteilter Frontstoßstange, die Scheinwerfer und der mittige Doppelrohrauspuff. Hoffentlich finde ich die alten Bilder wieder.
Damals gab es viele Schrottplätze. Da nahm man es ja auch mit der Umwelt nicht so genau. Die Autos der 70er rosteten heftig. Es wurden nur neue Bleche über die alten geschweisst. Das war damals halt so. Hielt natürlich nicht lange. Der Rost kam nach kurzer Zeit schon wieder durch, oder das neue Blech war noch gut, aber daneben wieder alles vergammelt. Es gab ja auch kaum eine Rostvorsorge. Ab Werk wurden z.T. die Holme ausgeschäumt. Die hatten das gut gemeint. Heute weiß man, dass das der beste Nährboden für Rost ist. Daher damals unten nur funktionell und oben fürs Auge gepfuscht.
Damals gab es für nahezu jedes Auto, dass noch auf der Strasse fährt, Teile auf einem naheliegenden Schrottplatz. Heute wandert alles was sellten ist, gleich in die Presse. Nur was schnelles Geld bringt ist wichtig.
Ay Holger,
ja, ich glaube auch, dass noch vor 20 Jahren Autos auf den Schrottplätzen länger aufgehoben wurden. Heute findest du da vor allem die Millionenseller aus den vergangenen 20 Jahren. Ist ja auch okay, für Klassiker und ihre Teileversorgung hat sich das Internet etabliert. Für fast jedes Auto gibt es spezielle Händler. Für mich passt das schon.
Bei Hamburg gibt es den riesigen KIESOW, wo man sowohl schon ausgebaute Teile kaufen kann, sie aber auch selbst auf dem Platz zusammensuchen darf. Und auf der anderen Seite von Hamburg ist Harry Kloss, über den habe ich auch schon mal in Sachen XM geschrieben. Der hat noch ein paar Schätze auf der Wiese, und die bleiben da anscheinend auch noch stehen 🙂
Ja, „früher“ war Rost das Problem. Heute sind es gebrochene Lötstellen in Steuergeräten oder defekte Sensoren irgendwo tief im Motorraum…. Ich weiß noch nicht, was mir lieber ist. Ich glaube…. Rost…..
Sandmann
Moin.
Ich habe über deinen Text nachgegrübelt, lieber Sandmann, und du hast recht. Und auch wieder nicht. 🙂
Denn: Mein erstes Auto war ein Golf I. Und ich war mit 18 (noch) ziemlich spießig unterwegs. AAAber: Das war 1993.
1. Meine Eltern wollten mir Geld zum Auto geben, wenn ich was vernünftiges nehme. Zu dem Zeitpunkt war das Kadett E und Golf II. Und nicht (mehr) der Golf I.
2. Ich nahm den Golf I, weil mir sein Design wesentlich besser gefiel, als der rundgelutschte Nachfolger. Und der Kadett war von innen häßlich wie sonst was.
3. Den Golf I, den ich mir als erstes Auto selbst aussuchte, hatte rebellische 70 PS. Und ich hatte den rostfreien, kilometerarmen Wagen selbst bezahlt. Er gehörte NUR MIR. Ohne Geldspritze mußte ich niemandem den Wagen leihen und meine Oma mußte ich auch nicht spazieren fahren.
4. Mit diesem Wagen entdeckte ich … naja, nicht die Welt, so wie du, aber immerhin die nähere Umgebung, die mir Alternativen zur spießigen Welt aufzeigte (ich komme aus Vechta).
5. Die meisten gleichaltrigen aus meiner Umgebung fuhren Polo, Derby, Colt, Kadett, Golf II, Golf I mit 50 PS oder als Diesel usw. Allein deswegen war mein Golf schon ziemlich cool. Und er hatte Schiebedach.
6. Ich mochte und mag ich den Golf I immer noch, vielleicht wei er eben doch etwas besonderes war.
Ich hab das erste Auto allerdings tatsächlich nach 5 Jahren wieder hergegeben, weil ich ihn mir schlicht nicht mehr leisten konnte als Zivi. Tja.
Ay Stefan,
ich muss vielleicht mal kurz klarstellen: Wenn ich die Fahrer anderer Autos als riesiger, spritfressender Ford-Limousinen aus damaliger Sicht als „Spießer“ bezeichne ist das meiner damaligen Intoleranz ganz normaler Menschen gegenüber geschuldet. Natürlich war nicht jeder spießig, der einen Golf fuhr und auch mit einem Golf (und vergleichbaren vernünftigen Autos) kann man tolle Reisen machen. Das erste Auto ist IMMER besonders wertvoll, egal was es ist 😉
Zumal deiner mit 70 PS ja eine echte Rakete gewesen sein muss. Und ein Schiebedach ist tatsächlich ganz weit vorn! 🙂 Und wenn du in Vechta aufgewachsen bist, ist die „Welt“ ja schon kurz vor Hamburg oder Bremen eine ganz andere…
Frankreich ist auch nicht die Welt. Aus heutiger Sicht war das ziemlich mutig, einfach so ans Mittelmeer zu fahren. Aber egal, es war angenehm weit weg, da standen Palmen rum und diese Reisen haben meiner Liebe zu Frankreich einen saftigen Nährboden gegeben.
Interessant auch, dass du als Zivi den Wagen nicht mehr halten konntest. Ich habe gerade in meinem Jahr bei der Bundeswehr alles dran gegeben, um meinen Taunus behalten zu können. Comix gezeichnet und verkauft, am Wochenende Pizza ausgefahren, Autos geschlachtet und die Teile vertickt. Irgendwie musste die Kohle für das Benzin zusammenkommen, und irgendwie hab ich das immer geschafft. Ich wäre ohne Auto beim Bund bekloppt geworden…
Sandmann
Erstes Auto: natürlich ein Ford Taunus! Allerdings ein TC2 BJ 76, der mich fast 6 Jahre lang ohne größere Ausfälle begleitet hat. Natürlich auch große Boxen auf der Hutablage (130Watt stand drauf…), Cassettenteil unters Armaturenbrett gespaxt und auch einige Urlaubsreisen… zu fünft durch Jugo, später nur zu zweit nach Griechenland…
Nur einmal in der DDR auf der Transitstrecke Zahnriemen gerissen… aber das ist eine andere Geschichte.
Ayyyyyy noch ein Taunus!
Den TC2 vor dem Facelift mit den großen Rücklichtern und so finde ich inzwischen klassisch cool. Klare Kante, viel Platz und Plüsch und wenig schicki micki.
Aufbaulautsprecher 😀 Gniiihihihi 130 Watt, ja klar. Diese ANgaben finde ich immer sehr lustig, aber sie Aufkleber haben was hergemacht. Ich hatte zu dem Conrad Radio noch einen Equalizer Booster von Interconti unter dem Armaturenbrett, der hat Bässe und Höhen angehoben (später nannte man das „Loudness“). Der hat den Sound wirklich fett gemacht. Das Teil habe ich sogar noch irgendwo im Keller. Heute wundere ich mich, wie die Technik vorangegangen ist. Im XM steckt ein altes Mercedes-Benz Radio von Becker, in die Türen habe ich neue Einbau-Lautsprecher in die Schächte der alten, originalen gesetzt – und das klingt dermaßen fett, dass ich mich frage, warum die Leute tausende von Euro für irgendwelche HiFi Bummse im Auto ausgeben…..
Egal. Wenn dein TC2 einen 75 PS Vierzylinder hatte war er doch ein Freiläufer, oder? Dann müsste der Zahnriemenriss ihm außer VoPo Bekanntschaften nicht geschadet haben. Bei meinem Coupé ist der auch mal weggeflogen. Neuer rauf und weitergefahren, den Motor gibt es noch immer.
Viele Grüße
Sandmann
Toyota Corolla, 8 Jahre alt, 75PS, 16V Drehzahlorgel, für knapp 3000Euro. Ohne Klima, aber Fünftürer, vier elektrische Fensterheber und riesige Heckklappe. Selbstbezahlt. Vernunftauto – sollte so ein Kompaktwagen sein, da gabs dann Rostlöcher wie Astra F, den letzten Escort, oder etwas teurer Golf 3 und Corolla.
Hat Umzüge mitgemacht, Dachzelt war drauf, Festivals, Mitfahrgelegenheiten und Tramper. War am Nordkapp, in Italien, Berlin, Sylt… hatte mit 200000km und 14 Jahren einen Motorschaden, davon knapp 110000km von mir. Im Zivildienst stand die Spur schief, daher die Hinterreifen innen kein Profil mehr – es gab Kurven, in den ging das Auto generell quer. Beim Fahrsicherheitstraining war ich der letzte ohne ABS und konnte Rauch aufsteigen lassen bei den Vollbremsungen.
Am geilsten waren die Umzüge. Zu irgendeiner Bundestagswahl an meinem Geburtstag hab ich die Kiste mit allem vollgeladen was ging, keine Sicht mehr nach hinten, Tasche auf der Handbremse, über Mitfahrgelegenheit einen Schwarzafrikaner eingesammelt, der mir auf englisch vier Stunden lang das politische System der Bundesrepublik erklärt hat – und ab auf die Autobahn. Auf dem Weg in meinen Auslandsaufenthalt in Skandinavien (Auto noch voller, selbst auf dem Beifahrersitz stand Zeug, Fahrrad am Heck) in Helsingborg an der Tankstelle einen Tramper eingesammelt, der mir seine Geschäftsidee verklickert hat. Auf der zweiten Norwegen-Tour in strömendem Regen, alles nasse Campingzeug im Auto verteilt zum Trocknen, Mutter und Tochter beim Trampen aufgesammelt, die gerade von einer Wanderung zurück kamen und mir gute Tips gegeben haben, wo ich loslaufen sollte. Am Ende meiner Wanderung Batterie komplett platt, Daumen raus, Auto an einen Pickup angehängt und eigentlich abgeschleppt, aber nach ein-zwei Kilometern mal eingekuppelt – nix passiert. Erst ein paar hundert Meter weiter schlug plötzlich der Drehzahlmesser wieder aus…
An dem Auto hab ich noch umgebaut, der lief dank Selbstbau-Zusatzelektronik mit E85, hatte einen endgeilen Selbstbau-Bordcomputer drin, Tempomat, USB-Radio, Boxen in der Hutablage, die x-mal kaputt gingen, bis ich sie mal rechts und links in die Seitenwand umgebaut habe…
„Wieviel tiefer ist das Auto? – 10 Kästen Bier“ (20 wären reingegangen, eine zweite Lage noch drauf)
Mit dem nächsten und immer noch aktuellen Auto hab ich auch schon einiges erlebt (und da kann ich im Kofferraum pennen) – aber das ist eine andere Geschichte. Und hierher komme ich wegen einem geerbten K70…
Ay Arno… 😉
du bist hier über einen geerbten K70?? Dann mal rasch ab zum Club, anmelden und sich über El Gigantes Clubzeitung und den Ersatzteilpool freuen. Der K70 ist ein großartiges Auto, man braucht aber einen gewissen Zugang und Menschen, die einem helfen…
Deine Geschichten klingen ja haarsträubend 😀 Das ist der Stoff, den man Jahre später am Lagerfeuer erzählt, oder? Klasse. Du bist vermutlich eine etwas jüngere Generation, wenn du in Euro bezahlt hast. Freut mich aber zu lesen, dass auch nach der Jahrtausendwende noch solche Geschichten in den eigenen Autos erlebt werden. Geil. Umzug….. Achgottchen, da hätte ich auch noch dies und das anzubieten. Ich stapf heute Abend mal wieder auf den Dachboden glaube ich…….
Sandmann
Moin Sandmann,
im Club bin ich schon 🙂 Ein paar unerwartete Rostlöcher hat der Wagen¸ da muss ich noch ein wenig schweißen üben (oder jemanden finden, der das kann…) und generell steht er seit knapp 20 Jahren, da ist einiges fest. Ich hoffe, ich komme diesen Winter dazu, eine Liste zu machen und zu schauen, welche Teile ich im Pool bekomme und welche ich aufarbeiten muss…
Ja, ich glaube, auch heute gibt es noch Geschichten mit ersten Autos – im Studium mal so eine Situation gehabt, eine Freundin wollte eine (rollbare) Tischtennisplatte quer über den Campus transportieren, hat uns in ihr Auto eingeladen, die Platte irgendwie durch die offene Heckklappe an der Rückbank fest getüddelt und zwei Leute in den Kofferraum gesetzt, die aufpassen mussten, dass die Platte auch hinter dem Auto her kommt und nicht seitlich abhaut.
Grüße von der Nordsee,
Arno
Ay Arno,
sei lieb zu dem K70, die haben es verdient. Kennst du meine Herbstlaub-Geschichte…? Rechts auf der Sidebar verlinkt, seit dem habe ich eine ziemlich enge Beziehung zu meinem goldenen Rostbrocken. Aber technisch ist der fein, alles läuft, alles geht, nix ist fest. Ich muss den mal wieder bewegen…..
Im Club bist du gut aufgehoben.
Gibt es von der Tischtennisplatten-Aktion Fotos? 😀 Klingt spektakulär….
Sandmann
Moin Sandmann,
ja, deine Herbstlaub-Geschichte war das, was mich auf dein Blog getrieben hat…
Soweit ich weiß, gibts von der Tischtennisplatten-Aktion keine Fotos, und da bin ich gar nicht so böse drüber – in der Erinnerung ist das am Besten aufgehoben 🙂
Viele Grüße,
Arno
Fein, über das Herbstlaub gefunden zu werden. Meine Lieblingsreise der letzten 10 Jahre 🙂
Und dass keine Fotos mehr da sind – ich bin ganz bei dir. Du hast es als Bilder im Kopf, da ist es gut aufgehoben.
Ich schau jetzt im Netz mal nach Taunus TC2, wenn ich die nächsten Tage nicht zu erreichen bin habe ich einen gefunden *neiiiiiin* 😀
Sandmann
Mein erstes eigenes Auto war ein Strich-achter mit elfenbeinfarbigem Lenkrad, viel platz und cooler erscheinung, aber auch mit Null-beschleunigung.
Der verließ mich aber bald mit fast-null-kompression.
Danach gab es einen Golf 1 Diesel mit fetten 50PS, anfangs manilagrün und schwarzes Kunstleder, einziges Extra war ein Schiebedach.
Der wurde zuerst von Vattern geschäftlich genutzt, dann bekam ihn mein ältester Bruder; dessen Nullpflegementalität aber bald in Rost und mangelndem TÜV resultierte.
So bekam ich ihn und „restaurierte“ ihn mit Hilfe der örtlichen VW-Werkstatt, unter anderem nach diversen Schweißungen mit Lack in „braunkupferdiamantmetallic“ und den schwarzen GTI-Zierstreifen an Heck und Seite. Gefiel mir super, das Auto und hat mich einige Zeit durchs Studium begleitet, später bekam ich dann einen 2er Golf GTI, der mich bis ins Berufsleben und die Selbständigkeit begleitete, Top-Auto.
Ay Trivet,
ein mitleidender Jahrgangsgenosse in Plön, der gute Gommel, hatte einen weißen /8. Wir kannten uns nicht sonderlich gut, aber ich bin ein oder zwei Mal bei ihm mitgefahren und kann mich noch erinnern, wie ausladend ich den Innenraum fand und wie wundervoll den Blick über diese geschwungene Motorhaube.
Ich muss gleich mal bei mobile reinschauen. Nur mal gucken…..
Den Golf 1 finde ich von Jahr zu Jahr interessanter, weil er so klar und ehrlich ist. Leider werden die auch von Jahr zu Jahr teurer, und ich habe nicht genug Bezug zu diesem Auto, als dass es mir viel Geld wert wäre. Meine Mama hatte mal einen marsroten Jetta 1. Furchtbar. Aber heute selten.
Sandmann
Hallo zusammen,
mein erstes Auto war ein Golf 1, aber nicht brav. Anfang der 80er gab es sehr viele Teile aus dem VW-Baukasten gebraucht für kleines Geld. So konnte man aus 70 Basis-PS schon sehr einfach und günstig bis zu 100 PS mit Vergasern umbasteln, oder aus Unfall-GTI Fahrwerke einbauen, usw. Mit diesen heißen Geräten haben wir so einige Dummheiten gemacht…
Ehrlich gesagt fand ich Granada, Opel Rekord, Kadett oder VW Jetta/Derby damals sehr spießig. Ich kann mich bis heute nicht wirklich mit den hinten „angebastelten“ Kofferäumen im Alltag anfreunden.
Bei Oldtimern ist mir das heute egal, da wecken alle alten Dinger die (schönen) Erinnerungen von Damals.
Grüße Detlef
Ay Detlef,
na ja, es gibt ja die „angebastelten“ Kofferräume wie beim Derby, der ursprünglich ein Schrägheck-Polo war. Und es gibt die, die von Anfang an als Limousine konzipiert wurden. Granada und Rekord finde ich großartig, aber das ist ja auch immer Geschmacksache. Es gibt ja auch heute Menschen, die ihren Audi Q5 abfeiern. Jeder wie er mag.
Wenn ich bedenke, wie ich vor einigen Jahren noch auf Kombis geschimpft habe (gib in meiner Suchfunktion mal „Kombi braucht man nicht“ ein) und die klassische Stufenhecklimousine in den Olymp hob….. Jetzt fährt mein halbfinnisches Fräulein Altona den S210 Avant Garde und ich einen Schrägheck-XM. Hihi 🙂
Na ja, wenigstens in der Garage steht noch der Taunus, mehr Stufenheck geht fast nicht.
Sandmann
Von Mama: Golf II CL 1800 mit nicht üblen 90 PS. Erstes selbst gekauftes Auto: Audi 100 2.3 E Typ44.
Was mir bei all den Kommentaren auffällt: bei uns gab’s eigentlich kaum jemand, der so eine richtige „Rostlaube“ fuhr. Die allermeisten hatten als Erstauto durchaus ansehnliche Kisten, die auch mehrheitlich gut bis penibel gewartet und gepflegt wurden. Ausnahmen bestätigten die Regel, aber ist echt erstaunlich. Hatten wir hier tatsächlich so viel mehr Kohle zu Verfügung? Oder lag’s an den viel strengeren Prüfkriterien? Ich weiss es echt nicht…
Ay Stefan,
tja, das ist eine gute Frage…..
Vielleicht pflegt der allgemeine Schweizer einfach sein Auto besser? Den Ruf der peniblen, genauen Leute habt ihr ja klischeehaft weg 🙂 Und viel Geld liegt bei euch auch rum, ob das schon bei den jungen Erwachsenen in Automobile umgesetzt wird kann ich nicht sagen.
Die Prüfktiterien beim TÜV waren jedenfalls in den frühen 90ern auch in Deutschland nicht ohne! Das war immer ein sehr unterwürfiges Gezitter, wenn der Prüfer mit dem Schraubenzieher unter dem Auto stand. Und was für eine Party, wenn ich mit der Plakette vom Hof gefahren bin. Yes!
Viele Grüße aus dem Norden
Sandmann
Boah, Jens, da hast Du ja was losgetreten mit dem Thema!
Warum hast Du Deinen Taunus denn wieder gelilat? Das war doch damals schon die Farbe der … Du weißt schon.
Aber auch ich will mein erstes Auto vorstellen: Ein Passat 32 LX, Baujahr 1977. Warum? Als ich 1984 volljährig wurde, lernte ich gerade bei einem Bosch-Dienst. Daher fiel alles französische, englische, italienische und amerikanische sowieso aus. Wenn man dran schrauben musste, waren die Dinger einfach Dreck. Also deutsch. Opel war auch nicht so mein Ding, damals gab es bei uns zwei Lager, die Opel- und die VW-Möger. Ich gehörte zu letzteren. Käfer fiel aus wegen will ich nicht, der Golf eben deswegen auch. Was bleibt? Ein Scirocco (1) hatte mich früher wie heute angemacht, nur konnte man diese Dinger damals schon zusammenkehren. Mein Vater fuhr damals aktuell Rekord E (würg, aber heute i.O.), meine Schwester hatte den abgelegten Passat L von ihm bekommen. Diesen wollte ich ums Verrecken haben, aber Gevatter Rost hatte etwas dagegen. Aber ich bekam meinen LX, den ich liebte. Den 55PS-Motor tauschte ich irgendwann gegen ein 85PS-Aggregat aus einem Audi 100 C3, der ging schon gut. Selbstbau-Boxen (massig Lautsprecher, wenig Klang, viel Lautstärke) in der Hutablage, letztlich ein Blaupunkt Woodstock als Soundmachine. Außen eine Heckjalousie und viiiiiel weiß (Kühlergrill, Spiegel, etc.), das war damals angesagt.
Dieses Auto ersteht in meiner Garage übrigens seit einiger Zeit wieder auf. Mit möglichst vielen guten und schlechten Dingen von einst…
Adios
Michael
Ay Michael!
Den Taunus habe ich wieder lila gelilat, weil ich das damals gar nicht so schlecht fand und weil mir ein komplett anderer Lack zu viel Arbeit gemacht hätte. War ja dunkellila. Irgendwie doch ganz geil, außerdem hab ich schon immer Schwule im Freundeskreis und auch ne zeitlang mit einem zusammengewohnt, da kann man ruhig mal Farbe bekennen 😉
Dein erster Passat ist heute in meinen Augen ein wunderschönes Auto. Sachlich, aber trotzdem noch ein bisschen filigran. Vielleicht nicht in der Form, in der du ihn damals „ausgestattet“ hast…. aber wir waren ja alle jung 😉
Aber sag mal…. DIESES Auto steht bei dir in der Garage und wird gerettet? Oder so eins? Ist es genau der von damals????
Sandmann
Als ich die Bilder sah, mußte ich schmunzeln. Mein erster war 1981 auch so ein Coupe,in Gelb,motorhaube in der mitte die erhöhung in tief schwarz und nebelscheinwefer vorne,als GXL hatte ich ihn und tolle schwarze Innen ausstatung.man war ich stolz kaufpreis waren da schon 2500 DM. Danach folgte der selbe als limusine 4 türig. Danach wollte ich wieder ein coupe, es folgten 2 Capris ein 2,3 und dan ein 2,8injektion.Dann sierra 2.0l und der allerbeste war ein Coswort,limusine,Diesen mußte ich dan später aus finaz. und beruflichen gründen leider verkaufen. mein nächster wird ein Mondeo st.
Ay Du ohne Namen 😉
dann hast du ja eine steile Ford-Karriere hingelegt! Die Taunus GXL Coupés waren und sind ein Traum, finde ich. Und mit dem Capri hast du ja was ähnliches, aber sportlicheres nachgelegt. Auch sehr coole Autos! Mit Sierra und Mondeo konnte ich irgendwie noch nie was anfangen, auch nicht als Cosworth und auch nicht mit groooooßen Motoren. Irgendwie gefallen die mir optisch nicht. Ich bin beim Taunus hängen geblieben…
… und schiele schon wieder nach einem Coupé. Aber das ist eine andere Geschichte 🙂
Sandmann
Ich glaube zu der 3-Jahres-4000€ Polo-Geschichte hab ich eine Theorie…
HEUTE haben erstens die jungen Leute :
– Kaum noch großes Interesse an Autos und Technik
– Daraus resultierend wenig Talent zum schrauben
– Zudem ist die Technik heute wenig Selbstschrauberfreundlich
Wahrscheinlich hat man vor 30 Jahren auch schon über die „hypermordenen“ Autos gemeckert.
Ich glaube meinen Einstieg in die Autowelt habe ich hier im Blog schonmal ausgebreitet, durchgegammelter Postgolf1 Diesel für 3Mille.
Bei uns im Ruhrpott gab es anfang bis Mitte der 90er leider wegen der Nachfrage aus dem osten kaum bezahlbare Anfängerautos (wie auch wohl später dank der „Abwrackprämie“)
Ich hätte gern einen /8er gehabt, bin dann aber irgendwie dem „Gruppenzwang“ erlegen, weil jeder Golf oder Scirocco fuhr.
Ay Daemonarch,
das „Postgolf-Problem“ mit der Wende betraf mich auch. Abi 1990, genau zur Wiedervereinigung. Trabi 90. Den Taunus wollte aber niemand, das war kein typisches „tut er rosten – ab in‘ Osten“ Auto. Viel zu alt, zu klobig, zu lila. Kam mir sehr entgegen 🙂
Deine Ausführungen über Leute heute und die Autos teile ich. Ein Auto ist heute für viele nicht mehr als eine Playstation. Bisschen teurer. Kann man zeigen, ist gut dass sie da ist, aber da schraubt man nicht dran rum. Schade irgendwie. Aber die Welt dreht sich eben weiter…
Gruppenzwang war für mich übrigens immer ein Anlass zur Opposition.
Sandmann
Moin in die Runde,
zunächst mal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich hier nicht auf die herkömmliche Art kommentiere.
Das Lesen dieses (wie so oft epischen) Beitrags ließ mich direkt in die Tiefe meiner eigenen Vergangenheit tauchen. Beim Formulieren meines Kommentars wurde dann allerdings schnell klar, dass der Platz dafür hier knapp wird und meine Ausführungen im Kern obendrein auch ein ganz klein wenig entgleisen… hängen sie doch weniger mit dem direkten Vergleich des ersten Autos GESTERN und HEUTE als mehr mit MEINEM ersten Auto aber noch viel mehr mit meiner damit verbundenen Lebensbeichte zusammen.
Die Beschreibung Deiner damaligen Gefühlswelt, lieber Sandmann, hat mir natürlich wieder sehr gut gefallen – und mir gleichzeitig deutlich gemacht, mit welchen Defiziten ICH zu kämpfen hatte.
Um diesen Zwist darzustellen lade ich zum Lesen meines Beitrags in meinem Blog ein: http://el-gigante.blogspot.de/2016/10/nie-ein-revoluzzer-nie-ein-rebell.html
Gruß
El Gigante
Uff.
Ich habe meinen Kommentar mal unter deine Geschichte geschrieben.
Und ich empfehle allen anderen hier, sie einmal zu lesen. Sich auf das zu besinnen, was war. Und das, was heute ist.
El, wir müssen uns mal wieder sehen und quatschen 🙂 Kommt ihr mal zum Weihnachtsmarkt nach Kiel? Oder „muss“ ich erstmal nach Drebber? 😉
Bis bald
Sandmann
Hmm,
Du nach Drebber? Wir sind ja schon ganz schimmelig vor lauter Warten 😛 …to be continued (das Warten) 🙂
Weihnachtsmarkt in Kiel? Ist das ’ne Einladung? Wann? Übernachtung? Der REDSTAR ist ja seit vorgestern quasi im Winterschlaf!
Na – wird das was?
Ciao
El Gigante
Ay El,
na klar ist das ’ne Einladung, ich senke mein Haupt nur in Demut, weil ICH eigentlich dran bin mit herkommen…… also nach Drebber.
Übernachten geht in Kiel na klar immer, inzwischen habe ich sogar ein schickes Gästezimmerchen, wenn die kleine Viertelfinnin es für euch räumt. Wovon ich ausgehe…
Einziges Problem: Die Wochenenden. Die sind wie immer komplett ausgebucht. Lass uns doch die Tage mal mailen oder telefonieren, vielleicht geht ja was unter der Woche?
Viele Grüße
Sandmann
MEin erstes Auto war 2009 ein E34 520i von ’94. Das Modell ist es geworden weil er vom Preis her ok war und 7er wohl zu teuer und 3er mir nicht so gefiel und der E39 war damals noch zu teuer.
Bin 120.000km in 3,5 Jahren gefahren und es war ein wirklich schönes Auto 🙂
Ay Pico,
120.000 Kilometer in 3.5 Jahren? Das ist ja fast so viel wie ich, wo hast du die denn bloß abgespult? Krass 😉
Den E34 finde ich nicht spektakulär, aber irgendwie zeitlos schick und schlicht. Ein gutes Auto. Ich habe noch nie jemanden etwas anderes darüber sagen hören. Was fährst du heute?
Sandmann
Die Kilometer kamen zu Stande da wir etwas außerhalb gewohnt haben. Der E34 gefällt mir immer noch sehr gut, weil er vieles von den ganzen vorherigen Bmws hat aber trotzdem schon recht modern
Jetzt ist es ein E38 -der war schon damals mein Traumauto 🙂
Ich selbst bin ja mit BMW nie richtig warm geworden.
Habe allerdings auch nichts gegen die Marke. Findet irgendwie in meinem Kopf schlicht nicht statt, vielleicht fehlt mir der Bezug aus der Kindheit. BMW hat um mich rum niemand gefahren, warum auch immer 🙂
Den Klang der Reihensechser finde ich wundervoll……
Sandmann
Hey Sandmann,
mein erstes Auto? Eigentlich hatte (habe) ich ja drei erste Autos.
Mit 13 meinte mein Vater, dass ein Oldtimer ja toll wäre. Ein Oldtimercabriolet. Fand ich toll. Papa dachte an einen Käfer, der Vater meines besten Kumpels verkaufte dann ein Golf 1 Cabriolet für einen sehr günstigen Preis. 29 Jahre alt war das da. Also ääh.. 2009. Bedingung war, dass ich die Hälfte vom Kaufpreis dazugebe. Das ging noch. So mit gespartem Geburtstagsgeld und Geld vom Rasenmähen ;-). Seitdem gehört mir zur Hälfte ein 1980er Golf 1 Cabriolet.
Mit sechszehn war der Führerschein (… mit 17) dann nur noch ein Jahr weg. Und ich wollte unbedingt in meinem ersten Auto meinen Führerschein abholen. Passat fand ich gut, wollte ich aber nicht. Meine Eltern boten mir an für wenig Geld ihren silbernen Golf 5 Variant abzutreten. Bloß nicht. Ich mochte den nicht. Der war auch oft kaputt. Eigentlich wollte ich einen Volvo Amazon haben. Hatte mir auch einen angeschaut. Bedenken kamen dann in Sachen Sicherheit, Winterbetrieb, Sparsamkeit. Geworden ist es dann ein 2003er Volvo V40. Mein Lieblings“neuwagen“. Gemütlich, komfortabel, kein Golf Variant. Da bin ich gut 70 000 km drauf gefahren. Da ist er ja immer noch. Nur halt „verliehen“, verkaufen ging irgendwie nicht. Weiterfahren aber auch nicht ;-). So eine tolle Tour wie du mit deinem Taunus habe ich nicht gemacht. Aber es ging mal ins Münsterland. Und nach Kopenhagen.
Aber da der V40 ja nicht alt genug war… und ich noch ein bisschen „Spielgeld“ über hatte, kam dann irgendwann ein alter Buckelvolvo. Ich hab ihn Elsa genannt, drei Jahre geschraubt und nun… brumm.
Also doch „drei“ erste Autos. Ein bisschen verrückt, aber irgendein Hobby braucht der Mensch ja. Günstiger als Zigaretten, so auf lange Sicht. Nächstes Jahr möchte ich aber mal wieder in Urlaub fahren, wenn das Geld reicht. Dann aber mit dem Golf 1 oder Elsa.
Dafür fahre ich inzwischen ja einen Golf TDI Variant. Ist so schön sparsam und zuverlässig ;-).
Schöne Grüße
Lars
Ay Lars,
öy, was mir an deinen Zeilen jetzt neu war ist die Tatsache, dass du erst DREIZEHN warst, als ihr den Golf angeschafft habt?? Geil. Da bin ich mit meinen 15 Jahren und dem gelben Taunus für 100 Mark ja ein richtiger Spätzünder 😀
Deine Autos sind schon eine gute Wahl. Vor allem, weil sie alle in einem relativ gesunden Gesamtzustand sind. Meine drei (momentan, temporär, vier) Autos sind ja alle eher arme Seelen, vor allem Kasi und der Granada brauchen viel Arbeit. Aber die werden sie bekommen, ich habe eine Menge Zeit.
Wenn ich einen liebevollen Abnehmer für den XM finde, der sich auf eine Hassliebe zu einer französischen Oberklasse einlassen will, dann werde ich meinen kleinen Fuhrpark auf drei Autos reduzieren. Momentan verhandel ich über das endgültige Alltagsauto. Mal sehen, wie es weitergeht….
Aber Sparsamkeit und Zuverlässigkeit sind bei deinen monatlichen Kilometern schon eine feine Sache, die man erst schätzen lernt, wenn man mit dem vermeintlich cooleren Auto andauernd liegengeblieben ist und die halbe Umgebung leergetankt hat. Das schlaucht 😉
Sandmann
Das erste Auto…
heute regiert (die Autokorrektur hat daraus „geirrt“ gemacht – passend..) die Vernunft, Mobilität ist mehr für den Alltag und weniger für kleine und große Träume und Freiheitsdenken. Red‘ mal mit einem jungen Menschen, wenn man erzählt dass man sich einfach ins Auto setzte und drauflosfuhr, an einem schönen Sonnentag, irgendwohin, ohne Ziel, einfach um zu Fahren und um die Welt zu genießen erntet man nur Kopfschütteln.
Mein erstes Auto war auch sowas wie ein Vernunftkauf. Es war da, es war zuverlässig, und „mehr brauchte ich nicht“. Ein Polo mit 40 PS, die mich in den folgenden Jahren sehr zuverlässig über die Landstraßen trugen. Rate mal, in welches Auto ich gleich steige und zur Arbeit fahre – heute, über zwanzig (!) Jahre später: genau der selbe Polo. Und wenn an einem schönen Frühlingstag die Sonne scheint, nehme ich für den Rückweg nicht die Autobahn, sondern fahre über die kleinen Landstraßen, und mache vielleicht noch ein einen kleinen Bogen mehr..
(Für die Familie gibt’s mittlerweile einen Kombi, und auch sonst haben über die Zeit noch ein paar weitere Karossen Einzug gehalten, vom T3 über Typ43, eher VAG-affin. Aber der Polo ist und bleibt MEIN ERSTES AUTO).
Bewundernswert, dass du deinem ersten Auto die Treue gehalten hast, kommt sicher nicht oft vor!
Ay happyc,
ich schließe mich Daemonarch an. Das ist wirklich DER Polo von damals? Du hast den einfach behalten und immer gefahren? Das finde ich sagenhaft. Schööööööön!!
Am Typ43 bin ich ja auch nicht vorbeigekommen, das ist auch so ein Kindheitsding. Aber seit gestern ist es nun ein Taunus Coupé. Meine EIGENEN Wurzeln. Fühlt sich gut an…
Sandmann
Was trieb mich zu meinem ersten Auto? Natürlich der Drang, ungebunden zu sein, so gut das eben ging in der damaligen „DDR“.
Nur die Autos meiner Kindheit waren. . äh . . eher spezieller Natur. Das lag im wesentlichen daran, dass im Osten Vorkriegs- und nach dem Krieg produzierte identische Fahrzeuge noch bis in die späten 80er Jahre in täglichem Gebrauch waren. Autos der 50er und 60er Jahre sowieso!
So war denn mein erstes Auto ein IFA-F8. Ein in geringen Maßen „verbessertes“ Baumuster des bereits seit 1937 produzierten DKW-„Reichsklasse“. 😀 Das Ding war Bj 51 und hatte noch Seilzug-Bremsen und Thermosyphon-Kühlung. Was bedeutet, die Temperatur des Kühlmittels wird einzig durch Konvektion geregelt.
Eine Wasserpumpe gab es nicht. Dynastart dagegen sehr wohl.
Dreigang-Krückstock-Schaltung, natürlich unsynchronisiert, rundete die Sache ab. Drahtspeichenräder, welche alle 5000 Km nachgespannt werden wollten, liessen keine Langeweile zu. Wuchthebel und Felgenzange waren treue Begleiter. 😉
Ich fuhr mit der Karre immerhin bis ans Schwarze Meer nach Galatea/BG. Sandmann erinnert sich vielleicht an meine Schilderungen aus Rumänien, als ein durchgescheuertes Kabel bei Bergabfahrten zuverlässig das Licht verlöschen lies, sobald man die Bremse trat. 😀
Ich fuhr ihn aber nur ein Jahr, dann ersetzte ihn ein P 60, Modelljahr 1964, somit nur noch ein Jahr älter als ich selbst. Gegenüber dem DKW war der Trabi quasi ein Quantensprung. Weit weniger pflegeintensiv.
Die Autos meiner Kindheit heißen, Familienbedingt, Adler Autobahn (meine Großeltern), Wartburg 311 Rundheck-Kombi (meine Eltern), sowie Stoewer Arkona und Stoewer Sedina (in der Verwandschaft und Bekanntschaft meiner Eltern).
Finanzierung in heutigem Sinne gab es natürlich nicht. Entweder konnte man, oder konnte eben nicht. Unschlagbar günstig dagegen waren die Kosten für den Lappen.
Heute ist es ja oft so, der FS ist teurer als das erste eigene Auto.
Mein großer Bengel bewegte als erstes Auto einen E-Kadett, mit 9 Monaten Resttüv für 300 Euro geschossen. Ging!
Der Jüngste macht gegenwärtig den Lappen im Rahmen des BF 17 und sein Wunschkandidat ist – natürlich ein E-Kadett, aber als „Formheck“. Und da gibts nicht mehr Viele von. Aber, kommt Zeit, kommt Kadett. 😉
Bronx
Ay Bronx,
ohlala. Das klingt für mich wie „Opa erzählt aus dem Krieg“ 😉 Das sind ja unfassbar alte Kisten, die du da (zwangsläufig) bewegt hast. Und ich jammere schon rum, dass das Mittellager der Kardanwelle im Taunus dröhnt und rubbelt. Albern, verglichen damit…..
Ach ja der E-Kadett……. Meine ganz Große hatte ja erst einen A3 (dekadent) und jetzt zusammen mit ihrem Schatzi einen kleinen Corsa. Passt. Papa wird den im Frühling mal schweißen müssen, aber wenn’s das nur ist.
Der E-Kadett ist sehr selten geworden. Ich mochte den nie, habe aber inzwischen gewisse zeitgeschichtliche Sympathien. Aber ich werde mir nie einen kaufen, wenn überhaupt einen D-Kadett, blau. Und dann damit mit bestimmten Freunden und Freundinnen nach Sylt. Das hätte so seine Gründe 😀
Sandmann
„Zwangsläufig“, du sagst es. Macht aber nichts, ich hatte damals mit diesen Kisten auch meinen Spaß! 😉
Das Mittellager beim Taunus wirst Du schon hinbekommen . . .
Eines der Probleme, welches Dir beim Frontkratzer erspart bliebe. 😀
Kein Plädoyer, ich mag beides! 😉
Frontkratzer haben andere Probleme, gern mal mit den Antriebswellen 😉
Blöd: Ich habe jetzt Lager und Gummi besorgt. Welle muaa auf der Hebebühne raus, das geht bei Örg. Dann zerlegen und wieder zusammen, gleich neues Getriebeöl rein (läuft ja was raus) und dann —- schauen. Und hören. Ich habe mir sagen lassen, dass schon zwei fehlende Unterlegscheiben unter dem Lagerbock zu derben Vibrationen führen. Ich glaube nicht, dass sich jemals jemand dieses Problems angenommen hat.
Aber na gut, ein Auto von 1971 muss man ja irgendwie zwischen Getriebe und Hinterachse vibrationsfrei bekommen können. Irgendwie.
Sandmann
Erstes Auto: Nix spektakulaeres, 1976 ein typisches Anfaengerauto: VW Kaefer 1300 L, Mod. 69. Warum der? War damals in der kfm. Lehre bei einem VW-Autohaus in der Nordheide, und die hatten den in Zahlung genommen. Die 1850 DM hat mein Alter bezahlt, war das Geschenk zum bestandenen Abi. Unterhalten musste ich ihn aber selbst, da waren keine grossen Spruenge drin a la Rekord, Granada oder so was. Bin den immerhin 2 Jahre und 40.000 km gefahren, bis bei 130.000 km die Maschine verreckte. Viel erlebt damit, aber keine Ferntouren. ’77 einmal die Ferienstrasse Alpen – Ostsee in umgekehrter Richtung unter die Raeder genommen, das war schon ein richtiges Abenteuer fuer mich.
An den E-Kadett habe ich nur gute Erinnerungen. Erster Kontakt war ein fast neuer 1.3i mit 60 PS als Unfallersatzwagen, ein feiner kleiner Wagen , leise, gutes Fahrwerk, flott und sparsam. Viele Jahre spaeter ein runtergerockter 1.6D Caravan (ex Baufirma, da hockte der Zementstaub in allen Ritzen) als Kurierfahrzeug von meinem Kumpel Mario, der sich als Kleinspediteur selbstaendig gemacht hatte. Der droehnte nur schrecklich bei hoeheren Drehzahlen, auf der Autobahn brauchte man da ueber 120 km/h Gehoerschutz. Ansonsten aber ein guter, kommoder, fahrsicherer Wagen mit ordentlich Drehmoment und hoher Zuverlaessigkeit, nur optisch war er halt rattig.
@bronx
Schoen, mal wieder von dir zu hoeren, nach dem Aus von ‚Heinz‘ Gasthaus‘ auf MT haben sich die damaligen Stammgaeste so ziemlich in alle Winde verstreut.
Ay brunsberg,
du bist eine Handvoll Jahre älter als ich, scheint’s. 1976 bin ich noch nicht mal eingeschult worden 🙂
Der einzige Käfer in meinem Leben war der von meinem Opa. Die Geschichte hatte ich hier und da schon mal erzählt, ein wunderschöner Export, außen weiß, innen rot. Wie aus dem Laden, immer gut gepflegt und trocken in der Garage geparkt. Der wurde nach der Trennung meiner Eltern Anfang der 80er für einen neuen Jetta in Zahlung gegeben. Ich könnte heute noch heulen, der läuft bestimmt noch immer irgendwo…..
Kann man sowas nicht rauskriegen? *grübel*
Kadetten mag ich sehr. Wie geschrieben, späte Liebe. Auch wenn ich mich als Teenager immer episch über die Optik vom E ausgekotzt habe, das waren trotzdem gute Autos. Abgesehen von den hinteren Radläufen und den Schwellern 😉
Echtzeit: Ich warte auf den ADAC, weil der Daimler 220CDI keinen Sprit mehr in den Filter bekommt. Vielleicht die Pumpe, vielleicht nur Nebenluft, man wird sehen. Doof. Die wichtige, täglich gebrauchte Karre von meiner Freundin bleibt stehen und der 45 Jahre alte Taunus springt nach einer Anlasserdrehung an. Na ja.
Sandmann
Ay brunsberg, Mensch, die Welt ist klein! 🙂
Dito!
Wenn Du Bock hast, schicke mir doch mal über MT eine PN, dann gibts mal ein Update!
Gegrüßt! 😉
Ihr kennt euch?
Schräg 🙂
Hey Sandmann, du hast einen „schicken Schlitten“! Meine erste Autoanschaffung steht bald an und ich habe nicht die Muse, selbst viel zuschrauben / am Auto machen (zu müssen). Vielleicht entscheide ich mich doch für einen klassiker, mal schauen 😉
Ay Sven,
um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen – der schicke Schlitten in diesem Artikel war mein erstes Auto zwischen 1990 und 1993 🙂 Das ist laaaange her. Okay, ich habe jetzt wieder den gleichen in etwas geiler, aber nun ja.
Wenn du gerade auf dem Weg zu deinem ersten Auto bist und nicht viel selbst schrauben willst (obwohl das in übersichtlichem Maße echt Spaß macht), solltest du dir aber keinen Klassiker kaufen. Die sind zwar einfach gestrickt, aber es sind immer noch Autos. Und Autos sind ursprünglich nicht dafür konstruiert worden, länger als 20 Jahre unterwegs zu sein. An einem alten Auto ist das Schrauben zwar leichter als an einem neuen – dafür ist aber auch ständig irgendwas kaputt 😉 Fang doch erstmal mit einer unzerstörbaren, billigen Karre an. Golf II oder vielleicht Ford Mondeo. Fahr deine Versicherungsprozente runter, lern ein paar Basics bei den Reparaturen und dann hol dir was Geiles.
Tipps kannst du hier gratis bekommen 😀
Grüße
Sandmann
Meine erste Hebbe war ein Opel Kadett D. Damit bin ich mal besoffen nach Hause gefahren worden. Da war ich so 19. Auf dem Heimweg hielt’s nicht mehr und ich kotzte an der ganzen Wagenflanke entlang, leider geriet auch ein bisl in den Innenraum … später montierte ich ATS Cup vom Golf, ohne Sportfahrwerk und mit dieser ET sah das aus wie Bigfoot, war auch nie eingetragen, hat trotzdem keinen gejuckt. Dann rammte einer den Kutter und beging Fahrerflucht. Beim Abschrauben des Kotflügels stellten wir fest, daß es keine Substanz mehr gab, den neuen anzuschrauben. Haben wir dann mit Sikaflex angeklebt, das hielt … bis zum Schluß, als ich ihn wegen Selbstüberschätzung und gebrauchter runderneuerter Reifen in einer zu schnell genommenen Autobahnabfahrt bei Nässe auf die Seite legte. Das war’s dann …
Ay Oliver,
uiuiui anscheinend hast du eine Menge Glück gehabt… Das klingt für mich so wie die Retro 70er Seiten, auf denen man immer wieder liest „Wir waren hinten auch nicht angeschnallt – und haben es trotzdem überlebt!“
Ja klar. Weil die, die sowas schreiben, anscheinend niemals einen Unfall hatten. Viele, die hinten oder auch vorn nicht angeschnallt waren UND einen Unfall hatten haben es eben … NICHT … überlebt 🙁
So gesehen gut, dass dir nix passiert ist. Und dass von dem jugendlichen Leichtsinn maximal ein paar schöne Geschichten übrig geblieben sind. 🙂
Sandmann
Hola Jens,
angeschnallt war ich zum Glück immer, und unangepaßte Geschwindigkeit war bei dem Bock mit DEN Reifen schon 50 in dieser Kurve … also die besten Bedingungen zum „Nixpassieren“. Mit dem AMG donnere ich da heute bei Nässe lässig mit 80 durch 😉
Moin!
Interessant finde ich ja, was wann Mainstream, cool oder uncool war. Mitte/Ende der 70er waren Kaefer und B-Kadett als Erstfahrzeuge weit verbreitet, zu recht beliebt war auch der R4 mit dieser laessigen Revolverschaltung. Ford Taunus ging hingegen gar nicht, das war der Inbegriff der Spiesserkarre (das Coupe fand bei uns irgendwie nicht statt). Wer stilsicher mit viel Platz und ordentlicher Motorisierung unterwegs sein wollte, entschied sich fuer eine Rekord C-Limousine als 1700er oder 1900er. Die absolute Spitze markierte aber eine Mercedes-Heckflosse (Baureihe W110), meist als asthmatischer 190d mit 55 Diesel-PS. Damit warst du definitiv der King, auch bei den Maedels. BMW mit der 02-Reihe besetzte eine Nische, sowas fuhren die ‚Bad Boys‘ aus der Siedlung, die Spitze markierte der 2002 tii mit mechanischer Einspritzung und 130 PS, aber auch die Vergaserversionen 2002 (100 PS) und 2002 ti (120PS) gingen schon anstaendig vorwaerts.
Ay brunsberg,
schräg, und heute ist jedes, JEDES der von dir aufgezählten Autos ein begehrenswertes Teil. Aber echt, sag mal… die Flosse war ein Frauenfänger? Das war vor meiner Zeit, aber ich dachte immer, so ein Dieseldaimler älteren Semesters sei der Inbegriff der Spießigkeit und nicht der Taunus? Interessant…
So oder so – Rock’n Roll.
Sandmann
Eine Fahrzeuggattung haette ich jetzt beinahe vergessen, auch damit liess sich bei den Damen punkten: Die Coupes, wobei auch hier in meinem Umfeld die Opels die Nase vorn hatten, meist als B-Kadett, seltener als sehr elegant gezeichneter Manta A, gern auch mit einem schwarzen Vinyldach als Sonderausstattung.
Ein Kollege vom THW fuhr einen in karamel als 1.6 S mit 80 PS, tolles Auto. Spaeter hatte auch einer meiner Schulfreunde einen roten 1.6 mit 68 PS als Nachfolger für seinen dunkelblauen VW 1302, der nach einem heftigen Zusammenprall mit einem kapitalen Keiler zum wirtschaftlichen Totalschaden wurde.
Mein persoenlicher Favorit war damals der VW Scirocco. 1977 hatte ich das seltene Glueck, einen nagelneuen GTX (85 PS) in kupfermetallic mit Innenausstattung wie beim GTI (u.a. Sportsitze mit Karobezuegen, DZM usw.) fuer den taeglichen Weg zur Bank von meinem Lehrbetrieb gestellt zu bekommen, weil gerade kein anderes Fzg. verfuegbar war. Der Verkaeufer schaerfte mir noch ein, ja vorsichtig damit umzugehen. Erst hinterher erfuhr ich, warum er so besorgt war: Es war das Geschenk unseres Juniorchefs fuer seine junge Ehefrau zum ersten Hochzeitstag!
Fuer uns waren die Sciroccos aber nicht bezahlbar, weil sie erst seit 1974 auf dem Markt und daher als Gebrauchte zu jung und zu teuer waren.
Ay brunsberg,
die Opels aus den späten 60ern und 70ern sind tief in meinem Herzen verankert, seit ich im vergangenen Jahr in Rüsselsheim in die heiligen Hallen durfte und einige davon gefahren bin. Klasse. Ich werde wohl nie selbst einen klassischen Opel haben, weil man a) nicht alles haben kann und ich b) mit denen einfach historisch nicht verwurzelt bin (was eine Voraussetzung für finanzielle und körperliche Selbstaufgabe bei Restaurationen ist). Aber ich finde sie toll. Immer wieder. Ich bin und bleibe Ford und Audi.
Die ersten Scirocco finde ich heute wundervoll. Sie sind leider noch teurer als die ersten Golf 1 mit den kleinen Lichtern. Den Scirocco II fans ich damals „in Echtzeit“ gut, weil er vorn so schön kantig mit dem schmalen Grill daherkam. Heute mag ich die, finde die aber nicht mehr begehrenswert.
Tatsächlich würde mich nochmal ein Ur-Golf als Nullausstatter reizen, genau wie der erste Fiat Panda. Die wollten nicht mehr sein, als sie waren. Sowas mag ich.
Sandmann
Meine ersten Autos richteten sich ausschließlich nach dem Kaufpreis. Und meine eingeschworene Clique und ich hatten – zumindest aus heutiger Sicht – tolle Erlebnisse mit diesen Karren. So mit meinem ersten Auto – einem Renault R 5. Gekauft von der Mutter eines Schulkameraden für 300,– „Maak“ und Rest-Tüv. Der erste Ausflug ging in klirrender Winternacht und mit übervoll besetztem Vehikel Richtung Großdisco nach Groß Weden. Schon nach wenigen Kilometern meinte der Gaszug, seine Verbindung am Gaspedal zum Vergaser aufgeben zu müssen. Also schnell die Seele aus der Hülle gezogen, durchs Motorhaubengitter gefädelt, Schlaufe gedröselt und mit geöffnetem Fahrerfenster auf Handgas umgestellt. Die Insassen schnatterten trotz voll aufgedrehter Heizung und alle paar Meilen mußte ich meine linke Hand wiederbeleben. Was solls – heil und durchgefroren angekommen, die halbe Nacht getanzt und in dem kleinen Kühltransporter wieder gen Heimat.
Aber zu Frankreich muss ich dir ja mal sagen: Genial, wie du die Gerüche und Geräusche beschrieben hast und beim Lesen packt mich sofort das Fernweh. 1983 bereisten wir mit 9 Leuten in zwei Autos innerhalb von 5 Wochen die gesamte Cote Azur von West nach Ost. Heute hier, morgen da – wir waren jung und frei. Pennen am Strand und morgens von den Flics mit Hunden geweckt werden, damit die „feine“ Gesellschaft uns Rucksackpenner nicht ansehen muss. Nur alle paar Tage mal auf einen Campingplatz zum Duschen gegen die schlimmsten Gerüche. Und unsere fahrbaren Untersätze waren: Ein zweitüriger Passat Fließheck UND…… ein Knudsen Taunus, aber als 2-türige Limo… Dies ist bis heute mein allerschönster Urlaub gewesen…