Einer wie keiner

Posing entlang der Transitstrecke

Posing entlang der Transitstrecke

Von der Idee zum Glupschaugen-Gleiter. Teil 3
Ich ahnte, dass dieses Auto polarisiert. Ich hätte aber nicht gedacht, dass eure Meinungen SO weit auseinanderliegen! Ja, ich habe ihn gekauft, den 21 Jahre alten Scorpio 2, die Rostkarre, den Designflop, das antiquierte Raumschiff, den Totengräber von Fords Oberklasse. Zitat Ende. Mit einer Ansaugbrücke aus Kunststoff, die nach 20 Jahren immer reißt und irreparabel ist. Mit einem Kabelbaum aus selbstzersetzendem Kunststoff, der irgendwann (bald) Warnlampen-Bingo spielt und Elektrik-Havarien auslöst. Mit hart unterrosteten Chromsicheln auf allen vier Radläufen. Bin ich total bescheuert? Aber nein. Also, glaube ich wenigstens nicht. Ich nehme euch einmal mit auf 300 Autobahnkilometer zwischen Berlin und Hamburg. Vielleicht versteht ihr danach, was mich an diesem Relikt aus den schlimmen 90ern so fasziniert.

Shake hands, hupen und ab vom Hof.

Volltanken und Foto direkt in die Fresse

Volltanken und Foto direkt in die Fresse

Susi und Rainer winken ihrem alten Auto noch ein bisschen hinterher. Ich nehme Susi ein wenig Wehmut durchaus ab, glaube aber inzwischen, dass sie ihr Auto keinen Tag zu früh verkauft hat. Es klebt noch eine Menge TÜV auf der grünen Plakette, aber es knistert im Gebälk. Das wurde schon bei der Probefahrt klar, und ich werde einer der wenigen Autokäufer sein, die sich in diesem Fall daran nicht stören. Denn er hat was, genau dieser Scorpio. Mindestens eine neuwertige Volllederausstattung (mit drei L!) in einem sehr gepflegten Nichtraucherambiente. Alle anderen hatten fleckigen Stoff und waren teurer. Ich habe das Navi auf meinem Handy auf Hamburg kalibriert und rolle auf die nächste Tankstelle, vollmachen. Super 95, mehr muss nicht. Und schon geht es los, der ältere Herr neben mir hebt freundlich den Daumen und sagt: „Klasse, den habe ich schon ewig nicht mehr gesehen!“ Ich strahle ihn an, und er ergänzt: „Hab meinen nach sieben Jahren weggeworfen, jeden Tag war ne andere Warnlampe an, und dann ist die Hinterachse aus den Lagern rausgerostet und die Automatik kaputt gegangen… aber tolles Auto!“ Ich strahle nicht mehr ganz so breit und hänge den Zapfhahn wieder in die Säule zurück. Ohjemineh. Jeder bisher hat hinter sein toll ein ganz großes aber gesetzt. Beunruhigend.

Gleiten wie Gott in Köln

Gleiten wie Gott in Köln

Direkt hinter dem ehemaligen Grenzübergangs-Autobahn-Schlenker im Nordwesten Berlins bekomme ich gleich im ersten Stau die Möglichkeit, einmal alles auszuprobieren. Das klotzige Nicht-DIN-Radio 7000 RDS hat sagenhaft viele Knöpfe, die ich neugierig alle mal drücke. Der eine kleine macht sogar, dass es komplett tot ist und auch nicht mehr angeht. Was habe ich getan? Das läuft ja super hier. Moment, im Handschuhfach liegt die Bordmappe… Radio…. Knöpfe Knöpfe… ah 🙂 Wie albern. Das war die Entriegelung des abnehmbaren Bedienteils. Ja, sowas hatte man noch in den 90ern. Ich drücke die entriegelte Knopfleiste wieder rein und Radio 1 vom RBB tuckert weiter fröhlich aus den vielen Lautsprechern um mich rum. Hinten rechts schnarrt es bei zu viel Bass. Ich drehe den Ton mehr nach vorn. Fett. Über dem Zündschloss lässt sich der Bordcomputer im Drehzahlmesserdisplay durchschalten und quittiert jeden Druck mit einem herrlichen Euro-Dance-Piepser. Es ist kalt draußen, schneit aber nicht mehr. Fahrer und Beifahrer dieses Autos bewohnen getrennte Klimazonen mit kleinen Zahlendisplays, die aussehen wie Tamagotchis. Alles funktioniert. Die Sitzheizung brutzelt sehr angenehm und thermostatgesteuert meinen Po und meinen Rücken an, und endlich kann ich an dem kleinen Unfall auf der linken Fahrbahn vorbei Gas geben. SSSIIIIRRRRRRRR wie an einem Gummiband gezogen marschiert der große Vierzylinder vorwärts, die Automatik schaltet ab 80 weich in den Overdrive und die Transitstrecke spannt sich vor mir auf bis zum Horizont.

Schnurrt wie ein Uhrwerk.

Schnurrt wie ein Uhrwerk.

Kinterachse, Kardanwelle, Radlager – alles surrt ruhig dahin. Selbst die Winterreifen auf Alufelgen haben ein leises Abrollgeräusch, allerdings zieht der ganze Wagen ganz leicht nach rechts. Mal sehen ob das am Reifendruck oder an den Reifen selbst liegt, sonst muss im Sommer mal die Spur eingestellt werden. Peanuts. Auf dem Rücksitz und im Kofferraum liegen noch Sommerreifen auf 7-Speichen-Felgen. Wer’s mag. Die gab es dazu.
Die Wärme umspielt mich angenehm indirekt und lässt sich auch gut regulieren. Piep Piep. Die Motortemperatur fällt beim Fahrtwind wieder kurz über den blauen Bereich zurück. Ah. Thermostat macht nicht zu. Das Teil kostet 7 Euro, man sollte es aber im Alter nicht unbedingt aus der Ansaugbrücke aus Kunststoff herausschrauben – denn genau in diesem Bereich mit den Kühlwasserschläuchen kommt die Materialermüdung, es bricht dann gern mal alles ab. Und dann war es das. Ein paar Kilometer weiter kommt auf der rechten Seite ein eingewachsener Intershop, der leider inzwischen nicht mehr geöffnet hat 😉 Aber man kann das Auto klasse vor die alte Bauruine stellen und ein paar Fotos machen, außerdem liegt überall Pappe und Müll rum. Aus einem Cola Karton falte ich klassisch wie in den 70ern einen Windabweiser und klemme ihn hinter der Motorhaube vor den Kühler. So, Freund. Nun wirst du auch bei 130 Sachen wieder schön warm. Wer braucht denn ein Thermostat?

Schnell noch zum Intershop

Schnell noch zum Intershop

Nebenan in einem nicht verfallenen Trakt des flachen Gebäudes lockt ein zwielichtiger Imbiss mit Angeboten in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Ich verlasse mich lieber auf das handfeste Frikadellenbrötchen von der Tanke vorhin in Berlin. Das muss reichen. Während ich einen immergrünen Rhododendron mit dem Kaffee von heute morgen wässere, gucke ich dieses seltsame Auto an. Fährt sich schonmal klasse, ich bin selten komfortabler vorangekommen. Die Silhouette hat was zeitloses, mit der flach ansteigenden langen Haube und dem hohen Hintern. Einzig die nachträglich mit Chromsicheln „verzierten“ Radläufe sehen furchtbar aus und stören das Bild von der Seite. Aber die kommen noch früh genug runter. Ich ahne, dass die zumindest hinten einiges an Blech zusammenhalten, was dann abfallen könnte. Was für einem Schönheitsideal solche Accessoires entsprechen und warum die mal jemand für recht teures Geld hat anbringen lassen versteht man vermutlich nur, wenn man zu oft DJ Bobo, Mr. President oder Rednex gehört hat. Euro Dance macht komplett blöde. Aber so waren sie, die 90er. Es hat nicht gereicht, einen fischmäuligen Dickarsch ohne Sexappeal zu kaufen, nein, da mussten auch noch Chromsicheln aus dem Baumarkt dazu. Herrjeh.

Haubensitzen muss ich hier erst noch üben

Haubensitzen muss ich hier erst noch üben

Ich hab ihn wirklich gekauft“ schicke ich als Whatsapp meinem 32 Jahre alten Chef im Mercedes-Benz Museum, der privat ein C-Rekord Coupé mit dem V8 aus einem Diplomat fährt. „Oh shit ich dachte immer, du wärst cool!“ kommt kurz danach zurück. Argh. Er ist kein Auto für die jungen Wilden. Nein, das ist er definitiv nicht. Er ist der schrullige, träge Gleiter von Papa oder Opa, um den man immer herumkurbeln muss, wenn man mit dem Mustang in die Stadt will. Der immer im Weg steht. Immerhin habe ich heute wegen der Kälte stilsicher meinen alten Stasi-Fischgräten-Mantel an. Ach manno. Ich stehe vor dem Kölner und habe die gleichen Gefühle, die man entwickelt, wenn man ein gehbehindertes Katzenbaby auf dem Arm hat. Oder einen blinden Welpen. Ich möchte dieses Auto umarmen, trösten und beschützen. Ihm sagen, dass es ganz toll ist und dass es diese doofe Welt da draußen einfach nicht beachten soll. Wir zwei gegen den Rest, jawohl, Pathos!!! In diesem Moment macht irgend ein Relais *klick*, die Blinker blinken kurz auf und alle vier Fenster fahren runter. Alter… Okay, wir verstehen uns noch nicht komplett. Das Auto und ich. Aber wir lernen uns noch kennen, da bin ich ganz sicher.

Können diese Augen lügen? -- Ja...

Können diese Augen lügen? — Ja…

Genug Posing, Hamburg ruft. Ich starte den Motor, lasse etwas verunsichert die vier Fenster wieder hochsirren, reiße das Licht an und laufe noch einmal um das Schiff rum. Geil, hinten in der breiten Leuchtleiste sind je zwei Rücklichter nebeneinander, wie damals beim Granada. Darunter lauern zwei antike Abstandswarner, die über ein heizlüfterähnliches Teil auf der Hutablage mit einer Ampel und mehr oder weniger Gepiepe erzählen, wie weit beim Rückwärtsfahren der Hintermann noch weg ist. Technik, die in den 90ern begeistert hat. Ich werde den Kram drinlassen, allein weil diese Ampel so herrlich unbeholfen aussieht. Aber das ist eine andere Geschichte. Ein letztes Foto in den reflektierenden Spiegelscheiben des Intershops, dann gleite ich wieder in die angenehme Abwärme des schnurrenden 2.3 Liter Vierzylinders. Nein, ich wollte keinen V6. Ich hab ja schon zwei zu Hause, ich bin ein Freund von viel Platz im Motorraum. Und nein, ich wollte auch keinen Cosworth 24V Motor, auch wenn der nicht wesentlich teurer ist. Wenn ich eine Rakete fahren will, hole ich mir einen Golf 1 GTI. Basta. Das ist eine 1,5 Tonnen schwere Stufenhecklimousine, Power und Druck braucht die genau so wenig wie Radlaufchrom.

Ein Maßstab? Nein, wofür auch?

Ein Maßstab? Nein, wofür auch?

Beim Beschleunigen zurück auf die Transitstrecke zieht der Fahrtwind die liebevoll gefaltete Pappe hinter dem Kühlergrill nach unten raus und lässt sie mir einem *SCHRAPP* hinter mir in der Mittagssonne vaporisieren. Das alles sehe ich im elektronisch selbst abblenden Rückspiegel. Lebewohl, Pappe. Dann geht es eben nur mit 40 Grad warmem Kühlwasser nach Hamburg, dann reißt wenigsten die Ansaugbrücke nicht schon heute komplett ab. Ein ganz leichter Geruch nach Glysantin im Inneren lässt sich nicht leugnen, aber das ist dann eher der Wärmetauscher. Peanuts. Viele Peanuts. Sobald das Auto schneller als 20 km/h fährt gehen auch die ABS- und die ASR-Lampe an, aber das stand quasi im Prospekt und hat den Preis noch einmal um 150 Euro nach unten korrigiert. Ich glaube, es wird das Steuergerät sein, was schon in Hamburg liegt und was 10 Euro inkl. Versand gekostet hat. Wenn nicht – suche ich weiter. Der Wagen bremst und lenkt und fährt sich auch ohne ABS sagenhaft komFORDtabel (sorry das musste jetzt ein Mal sein).

Problemzonen eines 21jährigen

Problemzonen eines 21jährigen

Alles und jedes hat sein kleines Lämpchen, sogar der über das Lenkrad schaltbare Tempomat. 130 km/h einstellen, gleiten, herrlich. Ich muss mich noch an die zwei kleinen Hebel links am Lenkrad gewöhnen. Der obere ich der Blinker, der darunter die Fernschaltung für das Radio. Auf den letzten 50 Kilometern habe ich vier mal die Lautstärke des Radios verändert, statt zu blinken. Da kann ein zartes Gemüt ganz schön erschrecken, wenn plötzlich und unerwartet die Kelly Familiy lauter werdend losschmettert. Warum kommt denn heute wirklich auf allen Sendern so ein 90er Jahre Trash, haben die sich verabredet und zaubern mir den schlimmen Soundtrack für dieses Auto in die Ohren?
Ich glaube, ich habe alle Macken lokalisieren und benennen können. Von dem sich selbst zersetzenden Motorkabelbaum, der eine umweltfreundliche Neuigkeit von Siemens in den 90ern war, habe ich bisher nichts bemerken können. Auch scheint die Hinterachse noch nicht rausgerostet zu sein, das Auto liegt recht straff (mit neuen Gasdruckstoßdämpfern) auf der Straße. Wir gleiten dahin. Nach und nach entspanne ich mich, die Musik wird auch besser, ich glaube ich habe den Scorpio ein bisschen gezähmt.

Irgendwie beseelt

Irgendwie beseelt

Diese grün beleuchtete Knubbelknopf-Landschaft mit unechtem Holz und fragwürdigen Formen hat in ihrem 90er-Sein so eine Konsequenz, dass sie stimmig in die äußere Form dieses Autos passt. Der Taunus ist cool, innen rau und einfach, ein bisschen laut und trotzdem langstreckentauglich. Durch und durch 70er Jahre. Dieser Scorpio ist… anders. Innen hörst du keine Motorgeräusche und ab 130 Sachen nur leicht den Wind. Alles schaltet und waltet, leuchtet und regelt und ist irgendwie doch nicht voll elektronisch. Sondern elektromechanisch, hier ein kleines Display, da ein kleines Lämpchen. Durch und durch 90er, als die Karren schon voll ausgestattet und komfortabel, aber noch keine rollenden, voll vernetzten Microprozessoren waren. Jessas, 1997 war dieses Auto ein Neuwagen. Jemand hat ihn neu bestellt und geliebt, immerhin so doll, dass er 21 Jahre durchgehalten hat. 1997 steckte ich noch mitten im Studium, hatte schon ein zwei Jahre altes Töchterchen und fuhr Audi 100 Typ 43 VFL. Kinder, wie die Zeit vergeht. Aber wenn ich ehrlich bin finde ich das toll 🙂

Na dann auf ein Neues

Na dann auf ein Neues

Hallo Hamburg. Wir sind pannenfrei angekommen. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 8,7 Litern Super, damit kann ich aufgrund meiner Spielereien, dem Stau und der zu niedrigen Kühlwassertemperatur durchaus leben. Übermorgen wird der alte Herr umgemeldet (ja, ich glaube es ist ein Junge… oder?), dann kommt der Radlaufchrom runter und das ABS Steuergerät rein. Und dann fahre ich erstmal. Ich will das hässliche Entlein den Sommer über auf Herz und Nieren prüfen, und wenn es sich bewährt dann bekommt es noch einmal zwei Jahre und wird mein Winterauto. Den Taunus freut es schon jetzt, allein in den letzten Tagen hat er dadurch eine Menge Salz und Matsch nicht fressen müssen. Vielleicht werden wir ja echte Freunde, der Scorpio und ich? Vielleicht trete ich ihn auch entnervt in die Tonne? Bei dem Anschaffungspreis kann nicht viel passieren. Er ist eben, wie die Werbung ihn damals ironischerweise nannte: Einer wie keiner.

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

87 Antworten zu Einer wie keiner

  1. Jo Vauwee sagt:

    Lustiges Auto. Kann man haben, muss man aber nicht. Lass doch die Radlaufsicheln drauf wenn sie schon tragende Funktion haben. Nimm dir nen Pinsel und mal sie schwarz an, dass siehst du sie nicht und sie erfüllen trotzdem ihre Funktion als Rostverdecker 🙂

    • Sandmann sagt:

      Ay Jo,

      ich habe sie schon abgenommen, nachdem ich von einigen im letzten Artikel wüst beschimpft wurde 😉 Ich mag die ja auch nicht.

      War jetzt nicht sooooo die gute Idee. Hinten wirklich TOTAL durchgerostet, da fehlen jetzt locker zwei cm Blech rundrum (sieht echt scheiße aus) und sogar vorn hart angeschimmelt. Nun ja. Lieber ehrlich rosten als verchromt und verdeckt schimmeln. Radläufe sind bestellt, wer schweißen kann hat mehr vom Leben.

      Sandmann

  2. Martin sagt:

    Danke für diesen Artikel und vor allem die Fotos. Nicht dass der Scorpio besonders schön wäre. Aber das Heck fand ich damals irgendwie cool.
    Später hatte ein Kumpel einen 2.3 Cosworth – mit über 200PS schon eine ziemliche Rennmaschine. Machte ihn (den Scorpio) aber auch nicht schöner.
    Aber es geht ja bekanntlich nicht immer nach dem schönen Äußeren, oder? 🙂
    Grüße aus DD

    • Sandmann sagt:

      Ay Martin,

      gern geschehen. Im Netz widmen sich ja nicht soooo viele Schreiber so liebevoll diesem Auto 😉

      Ich werde seit dem Kauf immer wieder darauf angesprochen, dass ich doch lieber den Vorgänger hätte nehmen sollen. Oder den großen V6. Oder den Cosworth. Nein, nein und nochmals nein. Ich hätte auch einen 2.0 Vierzylinder genommen (und nicht den Stress mit der Ansaugbrücke aus Kunststoff gehabt), wenn es einen mit Leder gegeben hätte. Mir ist der Motor echt egal, ich will mich mal auf den Komfort dieses Underdog und die kontroverse Diskussion einlassen. Und wie du richtig schreibst – ein Cossi macht ihn auch nicht schöner 😉 Außerdem, was soll ich auf einer A7, die fast durchgängig auf 80 ausgebremst ist, mit 200 PS?

      Rostende Grüße
      Sandmann

  3. Sammy sagt:

    auf der einen Seite versteh ich dich ja … irgendwo. Der automobile 90Jahre-Trash hat ja was, keine Frage. Den selbstzerlegenden Kunststoff an der Elektrik kenne ich ja von meinen 89ern Chrysler Baronen (durfte damals schon kein Weichmacher mehr verwendet werden ???), meine Voyager von 94 und 95 hatten dieses Problem nicht mehr. Hmm. Grün beleuchtete Armaturen-Bretter mit vielen sinnlosen wie -vollen Köpfen, alleine dieses Nicht-DIN-Radio, das Plastik-Holz, was so herrlich unecht aussieht … hatte ich auch so in meinen Amis, ich glaube die haben es sogar erfunden 🙂
    ich bin gespannt wie es weiter geht 😉

    • Sandmann sagt:

      Ay Sammy,

      ich muss mal recherchieren welche Kabelbäume ähnlich sind und KEINE solchen Kunststoffe haben. Vielleicht bau ich den dann einfach nach, Equipment ist ja vorhanden 😉
      Für das Radio gibt es sogar einen CD Wechsler Emulator zum hinten dran anschließen, mit USB, AUX und SD 🙂 Schon bestellt. Herrlich. Und auch die hinteren 2-Wege Einbauboxen werde ich durch Conrad Electronic Shit ersetzen, das klingt dann richtig fein.

      Ich erfreue mich an Plastik und 90er Jahre Schrott. Ich mag das 😀
      Sandmann

  4. Puh Sandmann,

    du hast dir wirklich dieses Fiasko gekauft, hast den Radlaufchrom auch noch abgenommen und gegen Eurodance gewettert. Ob ich dir das nochmal verzeihen kann? 😉
    Letzteres war die Musik meiner Jugend, als ich gerade aufs Gymnasium ging und ist für mich trashig cool. Wärst du gestern in meinem Wohnzimmer gewesen, hättest du mich laut DJ Bobo mitsingend erleben können. 😀

    Dann sieh mal zu, wie du die Radläufe wieder dicht bekommst, denn in der jetzigen Form ist der Wagen zwar vielleicht noch nutzbar, aber finanziell komplett wertlos. Jetzt gibt es kein Zurück und die Vollresto steht an. 😉

    Grüße

    • Sandmann sagt:

      Ay Peter,

      keine Panik. Eurodance fand ich in den 90ern ABGRUNDTIEF scheiße, genau wie diesen austauschbaren Stock Aitken Waterman Mist. Als Musiker kannst du sowas echt nur schwer ertragen.
      Inzwischen muss ich lachen und singe laut mit. Auch bei DJ Bobo und den anderen Fraggles. Neulich habe ich mir sogar ein neues Album von Rick Astley gekauft. Die späte Milde mit dem Trash von damals… Selbst Modern Talking kommt mal für zwei, drei Lieder gut. Dann reicht’s aber auch wieder 😀

      Wo der Ford finanziell steht ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Mit diesem Argument werden solche Autos reihenweise auf den Schrott geschoben. Ansaugbrücke gerissen? Auf den Schrott. Statt eine neue für 350 Euro zu kaufen und noch immer ein gutes Auto zu haben 😉
      Vollresto, ich glaube es hackt 🙂 Nein nein. Radläufe schweißen, und dann sehen wir mal weiter wie er sich so geben wird.

      ♫ Geronimooooos Cadillac… ♫

      Sandmann

      • Da bin ich wie du, habe das nur etwas spitz formuliert. In meine C-Klasse für 1.800 € sind im letzten Jahr über 3.000 € geflossen, damit er schön aussieht und gut fährt. Für ein Wegwerfen war er zu gut, für ein länger behalten aber zu schlecht.
        Ob es am Ende finanziell sinnvoll war, weiß ich nicht, was mir auch egal war.

        Gerade läuft Alane von Wes. 😀

        • Sandmann sagt:

          Urks 😀

          Hier läuft gerade Schneewittchen, auch nicht schlecht. Ich glaube ich mach mal Abendbrot 😉

          Ich werde mal zusammentragen, was ich in den Ford investiere. Gerade heute kamen die neuen Radläufe, kosten Stück keine 25€. Ne neue alte Ansaugbrücke aus einem Galaxy habe ich für 35€ bekommen (muss noch passend gemacht werden) und das Steuergerät für ABS/ASR hat 10€ gekostet. Inkl. Versand 😉 Bisher ist das also überschaubar, wenn ich noch die 7-Speichen-Alus mit guten breiten Sommerreifen verkloppe mache ich aktuell sogar noch Gewinn.

          Das mit dem Kabelbaum macht mir Sorgen. Aber ich warte mal ab. Aktuell funktioniert restlos alles.
          Ach nee. Die Leuchte vom jungfräulichen Zigarettenanzünder nicht 😉

          Sandmann

  5. ich wohnte anfang der 90er jahre in berlin, wo die mainstreamige youngtimer szene ja schon mitte / ende der 90er aufblühte. damals wohnte ich in einer WG mit lauter Jungs in ihren mitt zwanzigern. Einer von denen kam eines Tages mit einem Ford Granada MK1 angefahren. wir gingen alle raus, stellten uns um die Karre und lachten ihn aus und uns kaputt. Dann schwadronierte er, dass er fest daran glauben würde, dass 70er Jahre Autos eines Tages wieder ganz groß in Mode kommen würde. Wir schauten ihn mit großen Augen an und dachten er hätte mal wieder was geraucht. Und dann hatten wir vorübergehend einen Fiat 132. Wir nannten ihn die „Winterhure“ und behandelten ihn wie Dreck. Wenn wir darin durch Berliner Nächte kurvten bekamen wir in jeder Kurve Lachanfälle in Anbetracht der bedenklichen Kurvenneigung…So waren die 90er…

    • Sandmann sagt:

      Ay Markus,

      das mit der „Winterhure“ macht mich fertig. Ein 132 war ja schon sehr bald ein Exot und schon in den 90ern wirklich selten. Ein echt begehrenswertes Auto. Ich habe meine ersten Fahrerfahrungen in einem 131 Mirafiori gemacht, hinter dem Autohaus, wo ich ein Schulpraktikum absolvierte. An dem hänge ich auch irgendwie, kantig, schlicht, komplett verschwunden. Noch viel exotischer als ein Scorpio 😉

      Mich würde interessieren, wie dein Kumpel damals darauf kam, dass die 70er Karren eines Tages mal cool sein werden. Als ich 1990 mein Knudsen Coupé anmeldete war der gerade mal 15 Jahre alt, sah aus wie ein Dinosaurier und wurde von allen belächelt. Für mich war es einfach ein cooles, billiges Auto. Weiter dachte ich damals gar nicht…

      Grüße aus Kiel
      Sandmann

  6. „wir“ haben allerdings damals als Kids auch eine ganz andere Beziehung der Erwachsenen zu ihren Autos miterlebt. Wir sahen, wie Väter und Nachbarn samstagvormittags ihre Autos per Hand in der Garageneinfahrt wuschen…wie sie kleine Wartungsarbeiten selber ausführten…jahrelang auf ein Auto sparten und dann stolz wie Oskar waren wenn der wagen endlich da war. Heute fährt Papi alle drei Jahre ein neues Auto in silber oder schwarz mit schwarzen Ledersitzen. Da kommt keine echte Beziehung mehr zustande.Deshalb auch der Trend zu Retromobilen (Mini, Mustang, Fiat 500 etc) um an Emotionen anzuknüpfen die längst verloren gegangen sind.

    • Sandmann sagt:

      Ich finde es wirklich spannend, wohin da die Reise gehen wird.
      Leute wie „wir“ fixen ja wenigstens unsere Kinder noch ein bisschen an. Meine beiden Großen mögen das Knudsen Coupé seit der Frankreich Reise extrem, würden aber selbst keinen fahren wollen. Hm.

      Ich glaube, ich werde immer ein oder zwei Autos vor der Jahrtausendwende haben. Alles danach wird mir zu theoretisch, ich will einfach nicht irgendwo havarieren, weil ein Steuergerät keine Lust mehr hat. Das ist nicht meine Welt.

      Spannendes Thema, könnte man viel Wein bei trinken…
      Sandmann

  7. Jo sagt:

    Radlaufblenden werden traditionell immer nur dann angebaut wenn dahinter absolut nix mehr zu retten ist…..solche Roßtäuschertricks kennt man doch.
    Stelle aber wieder mal fest das wir wirklich total gegensätzlich sind : eine große Limousine wie du es nennst würde ich nie mehr unter 200 PS kaufen, wäre mir sonst viel zu unbeweglich das ganze Gefährt.
    Du freust dir‘n Keks das die Karre nur noch von Lack und Dreck zusammengehalten wird, dafür aber tolles Leder besitzt – bei mir müsste die Fahrtstrecke dieses fadenscheinigen Gefährts halbstündlich im Verkehrsfunk als Gefahrenmeldung gebracht werden, und ich scheiß‘ absolut auf Leder ?

    Immerhin versuchst du zumindest an dem Ding was zu flicken (woraus natürlich wieder Blogstoff entsteht ?) – Millionen andere Autobesitzer tun das nicht und gurken als tickende Zeitbomben für Gepflegtautofahrer wie mich durch die Lande, jederzeit dazu imstande Gesundheit und Geldwert nachhaltig zu ruinieren.

    Ich werde glaube ich den Rest meines Lebens nicht mehr verstehen was man an so Verbrauchtautos gut finden kann, oder was einen treibt so ein offensichtliches Groschengrab zu kaufen.
    Aber ich glaube ich versuche es besser gar nicht mehr erst zu verstehen, es wird nicht klappen. Weil mich ein Lackschaden oder eine kleine Beule schon so stören das mir die Laune vergeht. Weil mir offensichtliche technische Defizite den Spaß am Autofahren nehmen, weil ich mich auch nicht sicher fühlen würde, mich nicht jederzeit jeder Situation gewachsen fühlen würde.

    Zwei Zypen, zwei Welten. Aber ich sag mal : gut das es Neuwagen- oder maximal Junggebrauchtwagenkäufer wie mich gibt. Denn irgendeiner muss das Zeugs ja in Verkehr bringen das später in halbverbrauchtem Zustand dann hier Verzückung entstehen lässt.
    Wobei : einen Ford hätte ich niemals neu gekauft. Nichtmal wenn man mich am linken Ohr am Kölner Dom aufgehängt hätte, mit 24/7 Millowitsch Beschallung.

    • Sandmann sagt:

      Ay Jo,

      das schöne bei Gegensätzen ist doch, dass man immer mal schauen kann, was der andere gerade so für einen Unsinn verzapft 🙂 Mit Neuwagen kannst du mich nicht hinter dem Ofen hervorlocken, und Dellen und Kratzer sind mir egal. Ich habe immer eine freundliche Beziehung zu meinen Autos, und vor allem wenn sie ungeliebt sind liebe ich sie umso mehr. Die ausgefransten Radläufe allerdings… die stören sogar mich 😉

      Wir schauen mal, wie das mit dem Ding weitergeht. Ihr werdet es ehrlich erfahren, und wenn er zu zickig wird dann fällt mir schon was ein. Aber ich glaube ja an Karma…..

      Sandmann

      • Daemonarch sagt:

        Genau DAS wäre es, was mich an einem Neuwagen extrem abstösst… Die unfassbare Geldvernichtung in den ersten Jahren, und dann jeder Kratzer, jede Beule die das Ding davonträgt würde mich irre machen.

        Mein „neuer“ Benz hat schon nen Neidstreifen von vorn nach hinten links davongetragen, und zwei richtig fette datschen von irgendwelchen Untermenschentüren, die sich wohl dachten : ach die alte Karre…

        Denen wünsche ich mal saftig Hoden- oder Schamlippenkrebs im Endstadium und ne richtig fies juckende Analfistel…

        • Jo sagt:

          Fällt alles nicht so ins Gewicht, wenn ich dir sagen würde was ich an meinem Benz in drei Jahren verloren habe ist ein Neuwagen echt‘n Fliegenschiss dagegen. Ausserdem hasse ich Beulen und Kratzer bei jedem Auto, ergo würde ich sie auch aus einem 9jährigen Auto herauslackieren lassen…..bzw. habe ich ja auch. Das zusammen mit anderen Reparaturen die von Vorbesitzern entweder unwissentlich oder absichtlich unterlassen worden sind oder mittlerweile alters/laufleistungsbedingt dann einfach notwendig wurden haben bisher die Aktenordner der Gebrauchtwagen bei mir deutlich dicker werden lassen als die der Neufahrzeuge in gleicher Zeit. Ich kann sagen das sich Wertverlust beim Neuwagen und Reparatur/Kosmetikkosten beim Gebrauchtwagen pro Jahr in etwa die Waage halten. Dafür habe ich aber bei ersteren die Arbeit nicht und fahre mit aktueller zeitgemäßer (Sicherheits)Technik durch die Gegend……..muss halt jeder für sich selbst entscheiden, aber für mich als Vielfahrer ist jeder Tag an dem ich nicht an der Karre rumschrauben muss oder jede Bremsung die ich dank moderner Technik noch rechtzeitig schaffe Gold wert.
          Beim Oldtimer isses mir egal, aber den fahre ich weder jeden Tag noch schnell oder ohne Vorraussicht – an diesen Tagen hat man Zeit, ausserdem weiß man ja das man mit Technik von Vorgestern unterwegs ist .

          • Daemonarch sagt:

            Das tut mir natürlich leid, dass du einer von den gehetzen bist, die ihr halbes Leben mit nem 140er Puls auf der Überholspur verbringen müssen.

            Ich hätt da wahrlich keinen Bock drauf.

            • Jo sagt:

              Frage mich grad wieder was das eine mit dem anderen zu tun haben soll……..ich bin gerne zügig unterwegs was aber nicht heisst das ich irgendwie gehetzt wäre noch irgendwelche Kreislaufprobleme habe.
              Ich kanns einfach nur nicht leiden sinnlos rumzutrödeln, mit 80 hinter irgendwelche ehrenamtlichen Stauführern herfahren zu müssen oder Urlaubsreisen unnötig in die Länge zu ziehen.
              Was wiederum nicht heisst das ich mit 290000 km/h auf der linken Spur drängle wie die Wildsau. Zügig mitlaufen lassen ist angesagt.

              • Sandmann sagt:

                Jungs,

                es gibt diejenigen, die tatsächlich zügig ankommen wollen und sich über Schleicher aufregen, die ausbremsen. Manchmal zurecht.
                Und dann gibt es diejenigen, die sich Zeit nehmen und über die Schnellfahrer den Kopf schütteln. Auch zurecht.
                Und es gibt da noch einiges zwischen.

                Ich denke, wer schnell unterwegs sein will und das unter Berücksichtigung der geltenden Verkehrsregeln und ohne andere zu nötigen tut ist doch völlig legitim unterwegs.
                Genau so, wie die Langsamfahrer, solange die nicht die Eiligen ausbremsen. Jeder wie er mag.

                Ich persönlich echauffiere mich nur über Menschen, die durch ihr Verhalten mich zum Reagieren zwingen. Das mag ich nicht. Aber ich glaube, wir alle hier sind einigermaßen aufmerksame Fahrer, der eine schneller und der andere eben langsamer.

                Sandmann

                • Jo sagt:

                  Jawollja, dem stimme ich zu ?

                  Lasse mir halt bloss nicht vorhalten ich wäre ein notorisch-herzinfarktgwfährdeter Raser…..alles andere is doch cool ?

          • qwertz sagt:

            Nach langer Zeit stillen Mitlesens muss ich mich hier doch mal einschalten. Zuerst: ernstgemeint herzlichen Glückwunsch zum Scorpio!
            Ich bin im Mondeo Mk I großgeworden (haben meine Eltern 1996 neu gekauft, sozusagen im Abverkauf als der Mk II schon im Showroom stand; da war ich grade 11 Jahre alt…) – und der war auch mein erstes Auto, als ich 2003 mit frischem Führerschein die damalige Freundin durch die Welt chauffiert habe. Da sind sie wieder, die Geschichten, die in Autos stecken, und die man hier so gerne liest 😉 Mit tränenden Augen wurde er 2009 abgewrackt, mit fast 300tkm auf der Uhr, und den Macken, die man vom Scorpio auch kennt: verrottete Radläufe (Blumenerde, kein Rost…) inkl. herausfallender Hinterachse etc. Für uns war das damals ok, der hatte seinen Dienst echt mehr als getan.
            Als mein Schrauber vergangenes Jahr seinen Fuhr(Steh?)park bei mir kurzzeitig beherbergte, war auch ein solcher Scorpio dabei, und direkt kam das Wohnzimmer-Wohlfühlgefühl „meines“ Mondeo zurück: Selbes Lenkrad, selbe Schalter, selbe Knöpfe, identische Ergonomie, ähnlicher Geruch… Hach! Den hätt ich gerne behalten! Aber der Kumpel hat mich davon überzeugt, von seinem Exemplar die Finger zu lassen, er kannte schließlich den Wartungsrückstand 🙁 Daher wünsche ich dir eine schöne und entspannte Fahr- und Reisezeit auf dem komFORDtablen Sessel! Und mir fliegt bestimmt auch mal noch sowas zu, um meinem T3 den Winter zu ersparen (zumal der eh grad mit Kopfschmerzen im Hof auf besseres Schrauberwetter wartet).

            @Jo: Ich glaube, der Hauptunterschied liegt in der zur Verfügung stehenden Zeit und dem Wunsch zu schrauben. Ich genieße die Momente, in denen ich mit dem Bulli in der Halle stehe und schraube, umso mehr genieße ich die Urlaube mit der Familie in unserem mobilen Hotel. Aber genauso genieße ich es, für einen spontanen Kurztripp zur Verwandtschaft freitagsmittags mit der Familie ins moderne Jungfahrzeug sorgenfrei einzusteigen und loszufahren.
            Vor 2 Jahren gab meine Frau ihren Dienstwagen zugunsten ihrer Elternzeit ab, übernahm meinen Alltags-Jungwagen und ich fuhr täglich T3 – da merkt man schnell, was man bei der gelegentlichen Nutzung der vergangenen Jahre an Verschleiß und Wartungsnotstand schlicht nicht bemerkt hat. Und man möchte auch einfach nicht jeden Freitagmittag/Samstag/Sonntag nach der Arbeit in der Halle stehen und das Fahrzeug für den Arbeitsweg am Montag fit machen, statt die Zeit mit dem frischgebackenen Junior zu genießen. Da kamen auch schnell Wünsche nach einem neuen, zuverlässigen, modernen Alltagsfahrzeug zurück… Trotz allem würde ich mich nie trauen, sowas als Groschengrab zu bezeichnen. Für den Wertverlust eines neuen PKW kann ich viel und lange schrauben (lassen) – dazwischen liegt dann wohl der Jungwagen (Leasingrückläufer, 3 Jahre alt, 30-45 tkm gelaufen), der den schlimmsten Wertverlust hinter sich und den größten Wartungsaufwand noch weit vor sich hat. Ganz abgesehen von der Frage, ob ein jeder, der hier mitliest, ein Neufahrzeug finanzieren kann (können will?) oder einer Bank gerne die Zinsen gönnt.

            • Jo sagt:

              Ist wohl der Unterschied ob man zu so‘m Kram noch Bock hat oder nicht. Ich schlage mich täglich mit Autos rum die piccobello dastehen müssen – da bleibt der Spaß irgendwann weg.
              Hab schon so viele Karren privat restauriert, aufgemöbelt……aber geblieben sind sie nie lange weil ich der Sachen auch schnell überdrüssig werde gebe ich zu. Aktuell bin ich seit 7 Jahren mittlerweile an einem BMW zugange, dieses Jahr wird er vielleicht fertig. Ich bin noch keinen Meter nit dem Scheißeimer gefahren, habe aber schon 5000€ dran verloren und bin ziemlich sicher das ich ihn alsbald verkaufen werden weil ich eben auch schon wieder keinen Bock mehr auf die Kiste habe……also erzähl mir nix von wegen das wären keine Groschengräber, diese eigentlich schon toten Kisten. Genau so teuer aber erheblich stressfreier ist es ein neues Auto zu kaufen und das von Anfang an einfach nur zu fahren und zu geniessen ohne die Scheiße vom Vorbesitzer wegmachen zumüssen.
              Und überhaupt, was ich nicht nachvollziehen kann ist dieses dämliche Rumgehacke auf dem Wertverlust. Erstens muss man sich dann mal ein Auto aussuchen was wertstabil ist und keinen Ford oder so‘n Koreanerrotz, und zum anderen…..habe ich doch höchstpersönlich was davon von diesem ach so schlimmen Verlust ! Ich habe das Auto das ich exakt genau haben wollte, ohne das aufwendig irgendwas nachgerüstet oder umgebaut werden muss was wieder Zeit & Kohle kostet. Ich geniesse höchstselbst die ersten Kilometer, kann den Motor vernünftig einfahren. Ich kenne das Auto dann in-und auswendig und weiss genau : das was kaputt geht oder an Verschleiß fällig wird habe ich höchstpersönlich verschlissen, und nicht irgendein Idiot vor mir.
              Das alles zusammen mit meiner Lebenszeit ist es mir wert sowas anzuschaffen. Geld ist nur bedrucktes Papier, hab ich‘s nicht hat‘s jemand anderer. Lebenszeit jedoch und Wohlfühlgefühl ist unersetzlich für mich. Und am Ende ist so‘n Auto eh nir ein Gebrauchsgegenstand der abnutzt und altert, kein Kunstwerk oder sowas.

              T3 hab ich auch mal gehabt – damals als er aktuell war. Spätestens mit dem T4 sah er alt aus, heute würde ich damit nicht mehr losfahren weil wirklich zu antiquiert. Und Wohnwagen/Wohnmobile ist ohnehin nicht so meins und auch nicht das meiner Frau, da kann ich nicht mitreden.

              • XG30_2000 sagt:

                @quertz und @Jo:
                ich bin so ein Leser, der von Altkarren mittlerweile weggekommen ist. Meine Lebenszeit ist mir zu kostbar geworden, um ständig eine Möhre zu richten. Jetzt fahren wir eine E-Klasse von 2016 (jetzt 24.000 km runter) und einen Insignia von 2017 (jetzt 10.000 km runter). An diesen Autos musste bisher absolut nichts repariert werden. Einfach nur Tanken und Fahren. Ich genieße das sehr! Endlich kann ICH mal ein Auto verschleißen und muss nicht ein bereits verschlissenes Auto am Leben erhalten. 🙂

                Klar, man musste vorher auch fleißig sein: Studium abschließen, guten Job kriegen und sich jahrelang beweisen, usw.

                XG

  8. Gert Lovisa sagt:

    Hi Jens,

    anlässlich Deiner liebevollen Aufarbeitung des Gedenkens an fragwürdiges 90er Jahre Design und da Du Dich jetzt auch getraut hast, Fotos vom Gesicht des Wagens zu veröffentlichen, fiel mir etwas auf: die Ford Designer haben sich die Front vom S-Klasse Mercedes W140 Coupé zum Vorbild genommen. Der Gesichtsausdruck ist der gleiche, vor allem, wenn der Benz weiße Blinker hat…. Also, Dein Scorpi ist in bester Gesellschaft.

    Möge der Weichmacher mit Dir sein!

    Gert

    • Sandmann sagt:

      Ay Gert,

      hahaha 😀 Jetzt wo du das schreibst… ja ein bisschen haben die beiden Ähnlichkeit. Wobei ja auch das 140er Coupé die Meinungen durchaus auseinanderbringt. Ich kann mit dem nicht viel anfangen, gleichwohl er mich fasziniert. Aber irgendwie ist der unförmig. Und das soll ein Benz nicht sein 🙂

      Der Scorpio guckt wie ein freundlicher Fisch, finde ich. Er lacht, sagt mein viertelfinnisches Sandmädchen…

      Sandmann

  9. MainzMichel sagt:

    Kannst Du hier eine Abstimmung einbinden? Dann könnten wir drauf wetten, wie lange Du das DING behalten wirst.

    Adios
    Michael

  10. „…Jeder bisher hat hinter sein toll ein ganz großes aber gesetzt….“

    Wie sagte letztlich jemand in einem Film: “ Alles, was vorm >aber< gesagt wird, ist fürn Arsch…"

    Chapeau, Sandmann, ich freue mich jetzt schon auf die vielen Stories, die wir dieser Knuspertüte verdanken dürfen!

    Das wird schon, halt die Ohren steiff… 😉

    Gruß,

    Dirk

    • Sandmann sagt:

      … und nicht nur die Ohren.

      Sooooo viele Geschichten will ich gar nicht über den schreiben, immerhin ist ja der Taunus meine große Liebe, und den gibt es noch immer. Ich schau mal was wird. Gleich erstmal bei leichtem Schneefall von Kiel nach Hamburg, im Moment macht er sich gut.

      Rock’n Roll
      Sandmann

  11. * Wolfgang * sagt:

    Hi Jens,
    alles richtig gemacht! Als W126 Fahrer meine ich, der C140 sieht aus wie eine Killerbiene im Vergleich zu deinem freundlichen Fisch 😉 Verstehe gar nicht, warum manche so engstirnig sind und Sicheln oder sonstwas diskutieren…ich kann deine Begeisterung nachvollziehen. Ich war bei der Vorstellung des Ami-Scorpio geschockt, du ja nicht 🙂 Jetzt finde ich ihn zumindest besonders, also geniess eine Weile und lass den Rest diskutiern…
    Bin auch auf Autosuche, ein Alltagswagen fuer die naechsten Jahre, Budget 10k, derzeitige Favoriten C6 u. Lexus GS/LS. Ideen?
    Beste Gruesse

    • Sandmann sagt:

      Ay Wolfgang,

      ich lass die anderen diskutieren, diskutiere aber sooooo gern mit 🙂
      Mal sehen, wie lange „eine Weile“ sein wird. Grad kamen die neuen Radläufe von MM und eine Ansaugbrücke aus einem Galaxy für einen kleinen Taler. Man kann die umbauen, heißt es…

      10K ist nicht so das finanzielle Pflaster, in dem ich mich bewege. Hatte bisher nur ein einziges Auto in dieser Dimension…
      C6 wäre da auch mein Favorit. Vor Lexus habe ich Respekt, finde den aber toll. Da wären noch Phaeton und A8 erste Serie zu erwähnen, die taugen auch beide was.

      Sandmann

      • Daemonarch sagt:

        Japaners sind toll und zuverlässig, aber gnade Gott, WENN mal was kaputtgeht, dann wirds meist grausam teuer.

        • Sandmann sagt:

          Und große Japaner haben im Alter genau die gleichen Macken wie andere große Autos auch.
          Der Mazda 929 von meinem Papa hat damals ab und an mal alle Warnlampen im Cockpit illuminiert und ist dann ausgegangen. Zündung aus, wieder an und weiter ging es. Die Werkstatt war nicht in der Lage, den Fehler zu finden 😉

          Aber ich mag alte Japaner. Die haben so etwas stoisch robustes, leicht unförmiges an sich. Geil.

          Sandmann

      • * Wolfgang * sagt:

        Moin Jens,
        das war dann vermutlich der V8? Faszinierend, wuerde mir auch gefallen! War ab ca. Mitte der 80er Jahre fuer zehn Jahre in Heilbronn u. Neckarsulm, kann mich noch gut an die damaligen V8-Prototypen erinnern, die vom Werk rausfuhren u. spaeter ueber die A81 huschten. Damals fand ich Audi symphatisch, vermutlich weil noch Underdog…
        Daher koennte ich mich, neben den bereits genannten Wagen, auch mit einem 100 C4 (evtl. auch als Facelift, also erster A6) anfreunden. ‚Milde‘ Motorisierung (5 Zyl. ok 😉 ) reicht vollkommen, soll ja ein daily driver werden. Klar hat so ein S6 was, muss aber nicht wirklich sein. Phaeton o. frueher A8 hab ich etwas Respekt, ziemlich viel Technik drin, da trau ich Lexus einfach mehr Zuverlaessigkeit zu.
        Schreib weiter fleissig u. beste Gruesse aus Shanghai

        • Sandmann sagt:

          Shanghai 😀 Krass.

          Ich hatte ja selbst 10 Jahre den V8 und war sehr zufrieden, was am Ende aufgelaufen war war vor allem der hohen Laufleistung von über 500.000 Kilometern geschuldet.
          Aber der ist inzwischen als Daily Driver raus, zu selten, zu teure Teile, das kann ich nicht empfehlen.
          Deshalb ja den ersten A6. Den als V6 und nicht Quattro, das ist Großserientechnik mit überschaubarem Reparaturaufwand. Phaeton als V6 genau so, aber du hast Recht, da steckt ne Menge Elektronik drin.

          Der erste A6 wäre mir persönlich ein bisschen zu öde. Aber das ist Ansichtssache, sagt der Scorpio Fahrer 😉

          Sandmann

  12. Snoopy sagt:

    Mein Schwiegervater hatte Jahrelang Granada Kombi.
    Als es die nicht mehr gab wurde es ein Scorpio Kombi mit V6 und Automatik. Bin ich auch gefahren. Ganz schön träge für den großen Motor. Lieblingsaufenthalt des Wagen war die Werkstatt 😉 Nachfolger wurde dann ein Mondeo…

    Schon beim ersten Scorpio habe ich überlegt wo denn nun vorne und hinten ist.
    Den gabs ja erst nur als Fließheck. Später wurde dann das gruslige Stufenheck nachgeschoben.
    Auch der erste Sierra lies einen ja grübeln. Ja die Forddesigner…

    • Sandmann sagt:

      Ay Snoopy,

      was die Designer bei Ford in den späten 80ern und 90ern geraucht haben will ich gar nicht wissen.
      Mit dem Sierra wurde ich nie warm. Nie. Zu groß der Sprung vom kantigen Taunus zu diesem… ich weiß nicht, wie ich das nennen soll. Inzwischen hat der auch eine große Fangemeinde, meins ist der nicht. Wird es auch nicht.
      Als Fließheck ist der erste Scorpio mutig und revolutionär. Als Stufenheck sagenhaft unförmig, als Kombi groß und unauffällig.
      Wäre ich Werkstatt-Bringer-Mensch, wäre mein Scorpio da auch andauernd. Aber die Macken sind ja alle bekannt, und ich schraub das nach und nach selbst weg. Mir macht das viel Spaß, an einem fahrenden Auto einfach hier und da mal ein kleines Projekt zu richten. Und dann geht’s weiter.

      Wann kommt der Fiat wieder raus? April?
      Sandmann

      • Snoopy sagt:

        Der Spider scharrt schon mit den Hufen. Letztes Jahr war er Anfang März schon unterwegs. Gerade bei -5 Grad und Schnee und vorhergesagten -10 Grad sieht es erst mal schlecht aus.

        Der Unterschied: Der Scorpio war damals neu und leibte die Werkstatt. Meinen Schwiegervater hat es dann besonders geärgert das die weiter weg gezogen ist. IKEA hat das ganze Grundstück aufgekauft und weg ward er Fordhändler.

        • Sandmann sagt:

          Ay Snoopy,

          ja klar, bei einem Neuwagen würde mich das auch nerven. Deshalb – fahre ich ja so gern alte Autos 🙂 Denen verzeiht man Macken und schraubt sie weg. Solange man nicht liegenbleibt ist doch alles gut…

          Bin mal gespannt ob ich jemals in meinem Leben ein nagelneues Auto haben werde. Ich glaube nicht. Und das macht auch nichts.
          Sandmann

    • sirsigi sagt:

      Den schöneren Scorpio gabs nur in den USA und der hieß Mercury Sable….

      • Sandmann sagt:

        Joooooaaaaarrrrr der ist herrlich groß, aber hat ja ähnliche Reaktionen hervorgerufen wie der Scorpio 🙂
        Ich mag den Sable. Aber aus dem Exotenalter komme ich langsam wieder raus…

        Sandmann

  13. Majo sagt:

    Aloha,

    harr, eine schöne und überraschende Scorpio-Trilogie.
    Irgendwie schwebt so ein gewisses Autoschiebertum hier ja immer über uns.
    Der Taunus als einzig zugelassenes Fortbewegungsmittel seiner Art? Das konnte doch nicht lange „gut“ gehen – obwohl es so an sich sicher ganz gut gegangen ist.
    Das hab ich toll formuliert. 😀

    Na jedenfalls danke ich Dir an dieser Stelle für dieses Autoanschaffungsundsuchgefühl, das wahrscheinlich ein Großteil der Blogleser ganz gut kennt.
    Wenn man erstmal angefangen hat, zu stöbern….
    Der Freigeist erwacht, der Individualist glüht schonmal die Gedankengänge vor und am Ende steht eine Karre vor der Tür, die man lustigerweise irgendwie mag, während externe Blicke eher rollend ausfallen.

    Ich habe mich gerade auch wieder erwischt:
    Unter dem Vorwand, man müsse ja für eine andere Arbeitsstelle mit mehr Pendelei rechnen und deshalb den 32B schonen, tippten meine automotiv gesteuerten Finger sowas wie „New Beetle TDI“ in die Suchmaske einschlägiger Onlinebörsen. Inzwischen schön billich und immer noch polarisierend, so ein Plastikkäfer.

    Diesmal bleibts aber Spinnerei. Ich schwör. Also das schwöre ich mir sogar selber. Ehrlich.

    In diesem Sinne:
    Gratulacion, Glubschauge!

    P.S.: Nein, ich kaufe wirklich nicht noch ein Auto. Ich bin da ziemlich zufrieden und mein Fuhrparkkonzept ist nahezu ausgereift.
    Umso überraschter war ich selbst von meiner spontanen Lust auf Nischengebrauchtwagengucken. Also ermutige mich nicht, falls Du antworten solltest. Ich hab die 2×4 Räder, die ich brauche.

    • Sandmann sagt:

      Ay Majo,

      ich muss dich enttäuschen – SELBSTVERSTÄNDLICH ermutige ich dich zu bekloppten Autos 😀 Wenn du Vernunft suchst, bist du hier falsch.

      Ich mag den New Beetle auch. Den finden auch nur die doof, die den mit einem Käfer vergleichen, was völlig absurd ist. Der ist eine eigenständige, angenehm andere Entwicklung. Und er hat ab Werk eine Blumenvase. Sowas mag ich sehr.
      Auch der erste Audi TT gefällt mir gut. Auch den gibt es inzwischen für kleines Geld. Mal so einen Sommer… als Spaßmobil….. Hm….

      Sandmann

      • Jo sagt:

        Uiui……TT erste Serie, böse Erinnerungen werden wach……

        1) an die ständigen blauen Flecke am rechten Knie, weil eher kleine Fahrer ständig mit jenem an der unsäglichen Metallstütze an der Mittelkonsole liegen…….einfach nur Aua !

        2) an den Dauerlauf der TT Roadster Modelle. Jeweils die Hälfte der Gesamterprobungsstunden sollten offen, die anderen geschlossen gefahren werden.
        Nun gab es ja Kollegen – und deren viele – die bei +15 Grad schon Winter vermuteten und alles dicht machten……..als der wirkliche Winter mit Schnee etc. dann Einzug hielt waren doe geschlossenen Stunden schon aufgebraucht.
        Glaub mir es ist nicht witzig bei Schneegestöber und Panzerkombi an einen dämlichen TT offen zu fahren, natürlich MIT blauem Fleck am Knie !!! Tzz……

        Der erste New Beetle war tatsächlich eine mies zusammengesteckte Wanne – da hilft auch die Blumenvase nix.
        Der aktuelle Beetle ist deutlich besser, wenn auch längst nicht gut da in Mexico produziert ( die können‘s da einfach nicht mit Qualität). Trotzdem gerade als GSR eine sehr coole Sache mit beim 2.0 TSI netten Gimmick : der Soundgenerator des Motors spielt Luftboxer-Sound zur Drehzahl, man kommt sich richtig heimisch vor……

        • Sandmann sagt:

          Ay Jo,

          oha. Ich habe damals eine Probefahrt in einem Roadster gemacht, ja der war klein, und nein es hat nicht geschneit 🙂

          Und eine klare Ansage: Ich möchte kein Auto fahren, bei dem mir ein Soundgenerator etwas emuliert, was ich geil finde aber was das Auto nicht leistet. Dann fahre ich lieber das Auto, was wirklich so klingt 😀
          Kompromisse sind nix für mich. Aber vielleicht bin ich da auch eigen…

          Sandmann

          • Jo sagt:

            Ich fand‘s ein nettes Gimmick…….klingt auf jeden Fall netter als derselbe Motor im Golf wo man der Meinung ist sonores-nerviges Brummen würde Sportlichkeit suggerieren ?

            So richtig Klang gibts eh nicht mehr bei VW seitdem die VR5 Motoren verblichen und die VR6 Motoren aus dem PKW Programm gestrichen wurden ?

            • Sandmann sagt:

              Seit ich jetzt einen 280 SE von 1969 nach Monaco bewegt habe… bin ich mal wieder hin und her gerissen. Also, mehr hin gerissen 😉
              Was für ein wundervoller, stoisch vor sich hin drehender Motor. Genug Kraft, aber nicht übertrieben. Hübsch anzusehen, einfach zu reparieren, moderater Verbrauch.

              Und der KLIIIIIINGT sooooooo geil 🙂 Hach.

              Sandmann

  14. Daemonarch sagt:

    Wer des englischen mächtig ist, dem möchte ich den herrlich bekloppten amerikaner Tyler Hoover an’s Herz legen…

    Der ist fast so Autovernarrt wie unser Sandmann, und für mich äußerst sympathisch.

    Youtube-channel : Hoovies Garage

    https://www.youtube.com/channel/UCdEczn3MVkx_4PnMZ10MVFA

  15. XG30_3000 sagt:

    Geil, geil, geil! Ich beneide Dich! Ich stehe voll auf den Glubsch-Scorpio. Durfe mal einen V6 für einen Freund kaufen. Der hielt ewig und 3 Tage. Viel Spaß damit!

    • Sandmann sagt:

      Ay XG30_mal3000_mal2000 😉

      beneiden muss man mich um dieses Ding nicht. Ehrlich. Gibt es für 500€ mit TÜV an jeder Ecke 😀
      Wer Bock drauf hat muss nur die Eier haben, es auch zu machen. Und gegebenenfalls ein paar Euro in die üblichen Pannen investieren. Bumms – da steht er dann. Na looooooos!

      Sandmann

  16. Micha sagt:

    Ewig die Freundschaft, drei Tage der Scorpio?
    Nein, das war böse, das nehm‘ ich zurück!

    • XG30_2000 sagt:

      Hehe! Mit dem Typen habe ich nichts meht zu tun. Das Auto hat er auch hingerichtet. Das ist so, wenn man den IQ eines Küchenschwamms hat. 🙂

      • Sandmann sagt:

        Ich hab heute grad mit dem Bronx telefoniert, die haben auch ein paar „Experimente“ mit einem Scorpio gemacht. Im Januar. Und die Reste dann bei Kiesow entsorgt. Verdammt, ich bin wenige Wochen zu spät!

        Sandmann

        • bronx.1965 sagt:

          Salut Maitre!

          Leider warst du da zu spät! Einige Dinge hättest du sicherlich gebrauchen können. Damit meine ich jetzt nicht den Radlaufchrom, oder „das“ dahinter. 😀

          Schön, dich mal wieder gehört zu haben! 😉 „Sack!“ :p

          Im Mai steht die nächste Kiesow-Tour an. Diesesmal gehts um Lagunen. Es bleibt also spannend!

          Gegrüßt in die Grande Nation!

          • Sandmann sagt:

            Oh lala!

            Wenn du im Mai zu Kiesow fährst und ich bis dahin nicht da war merke einmal auf bitte. Dann komme ich mit. Der Lars bestimmt auch!

            Gruß aus Monte Carlo, ich geh mal frühstücken…
            Sandmann

            • bronx.1965 sagt:

              Mahlzeit,

              ich werde mich bemerkbar machen. Wäre schön, das zusammen zu machen.

              Gruß aus dem Brandenburgischen, ich mache denn gleich mal Mittag. . .

              bronx

  17. Dominik Meyer sagt:

    Hey Jens
    Mal wieder eine wirklich tolle und amüsant zu lesende Geschichte!
    Was änliches habe ich vor 2Wochen auch gemacht. Da mein geliebter und treuer 100er C4 n’Realis- und Kabelbrand hatte, musste ich mich nach wass anderem fürn Altag umsehen. Die Kriterien: Kombi, Anhängerkupplung mit mindestens 1900kg Zuglast und guter Ausstattung(Leder, Schiebedach, Tempomat). Das ganze für maximal 3900CHF und mit mindestens 18Monaten Resttüv(Mfk). 124er 300er 4-Matic, a6 C5 und e39er Diesel kamen in die engere Wahl. Mit der Zeit musste es ein weisblauer werden. Gar nicht so einfach hier in der Schweiz, einen guten mit gluabwürdigem Kilometerstand zu finden…
    Irgendwann wahrs endlich soweit, bin den gleich mit nem Anhänger anschauen gegangen. 2Tage vor der Besichtigung habe ich mich so Schwachstellen wie abreissenden Drallklappen(im Ansaugrohr), defekten Thermostaten, und allerlei defekten elektronischen Helferlein vertraut gemacht. Beim Anblick des Wagens wahrs schon zu späht. Was für eine Front!, Autorität puur. Mega Farbkombo(blaumet mit beigem Leder), und erst die Ausstattung. Zuhause angekommen, wollte ich den wagen noch auf dem Hänger volltanken. Oh Schreck, da ist anstatt eines richtigen Tankdeckel nur son Profisorium. Egal, am nächsten Arbeitstag habe ich ihn nach der Arbeit angemeldet und bin tags darauf voller Stolz damit zur Arbeit gefahren. Auf der Autobahn stellte ich erschrocken fest, dass die Kühlwassertemperatur rapide sinkt. In der Stadt war wieder alles ok. Therostaat ist also futsch. Gleich nach der Arbeit bin ich zum Bmwhändler gefahren und das Teil bestellt, aus jux habe ich den Frostschutzgehalt im Kühlwasser messen lassen. Gefrierfest bis 0°Celsius:-( Am Abend habe ich ihn dann noch routinemässig beim Kollegen auf eine Hebebühne genommen. Den entdeckten Kühlwasseerverlust lokalisierten wir als gerissenes Abgasrückführventilthermostaatengehäuse. Ok, jetzt weis ich, dass auch meiner 2 Thermostaaten hat. Inzwischen ist das gange mit Neuteilen repariert und der Frostschutzgehalt beträgt -40°Celsius. Auch mich haben die Leute für verrückt gehalten. Ein Auto mit soviel Elektronik und knapp über 270’000Km auf dem Zähler kauft man(n) doch nicht. Mir sind ehrliche 300’000Km mit allen Service- und Inspektionsnachweisen lieber, als ein Wagen mit 150’000km, dafür aber mit „verlohrener“ Bordmappe.

    Freundliche Grüsse aus der Schweiz

    Domi

    • Sandmann sagt:

      Ay Dominik,

      da bin ich ganz bei dir. Lieber gut gepflegte 300.000 Kilometer. Das nähme ich sogar lieber als 120.000 Kilometer, denn bei 300.000 kannst du dir sicher sein, dass alles schon einmal durchgetauscht wurde 😉 Bei der Hälfte ist das alles noch dran…

      Die Flüssigkeiten sind beim Scorpio nachweislich alle frisch, und er kleckert auch nicht. Dass ich den Thermostaten noch nicht wechsel liegt wie beschrieben an meiner Angst, damit die Ansaugbrücke erst zu knacken. Ich besorge lieber erst einmal eine neue und warte auf wärmeres Wetter…
      Ist es denn der E39 Diesel geworden? Oder ein anderer?

      Grüße aus dem Norden
      Sandmann

  18. thorsten sagt:

    Glückwunsch zum polarisierenden Underdog. Wirklich interssiert hat mich das auch nie, was andere davon halten, wenn ich ein Auto haben wollte. Wenn man auf dem Dorf lebt, dann sind schon Volvo 245, R4 oder sogar mein rattiger Caddy 9kv Exoten, die seine Betrachter in zwei Lager spalten.
    „Willst du Kühe transportieren?“ war noch das mildeste, was ich mir dafür anhören durfte. Mittlerweile hat der 9kv bei mir sein 18-jähriges Jubiläum als Alltagsschlampe gefeiert. Von den fast pannenfreien 370tkm, die ich mit zwei dieser Mühlen zurückgelegt hab, wollen wir garnicht erst reden…
    Den letzten Scorpio mochte ich schon als Neuwagen, weil er so herrlich-unbeholfen amerikanisch daherkam. Du bringst mich gerade auf bescheuerte Ideen…..

    Wir sollten mal Dummfug-philosophierend ein paar Glas Wein auslöffeln….

    • Sandmann sagt:

      Ay Thorsten,

      oh nein, ich hoffe nicht dass du jetzt auch nach Scorpios forschst 😉
      Meiner ist vorhin nach einer Woche Standzeit vollkommen eingeschneit bei -10 Grad tadellos angesprungen, rund gelaufen und schnell warm geworden. Mehr Winterauto für das Geld geht vermutlich nicht.
      Und das mit dem Wein… spätestens im Herbst, wenn wir wieder ein Sandmanns Welt Treffen veranstalten 🙂

      Er, mit dem Ford

  19. Also Leute,

    ich amüsiere mich hier von Beitrag zu Beitrag,
    und sehe in meiner Phantasie, wie ihr da alle rauchend
    und Wein trinkend im Halbkreis sitzt.
    Um ein Bild zu malen: Internationaler Frühschoppen mit Werner Höfer…klingelt´s?? Huhuhaha, ist das herrlich…

    Apropos sitzend:
    Wer hat eigentlich dieses
    Aufdermotorhaubesitzen erfunden?
    Grrrr….

  20. 😉 Herrlich…danke fürs Zeigen!

    Die Klamotten, Frisuren, Backstubenwerbung,
    6 Scheinwerfer am VW,
    der hintere ist ne Celica, denke ich, hm ?
    Und richtig cool ist der orange T3.
    Exakt sowas haben mein Sohn und ich jetzt wiederbelebt.
    Vielleicht ist der das ja sogar.

    LG,
    Dirk

  21. Jepp, das hat was.
    Sapporo ist ja Urzeit, gab´s glaubich sogar in der Turbo-Variante.
    Und der T3, gottseidank WBX…
    So, und jetzt gut hier, sonst verhageln wir noch Sandmanns Scorpio-Blog völlig… 😉

    SoLong,

    Dirk

  22. Matthias sagt:

    Mein erstes selbst gekauftes Auto war ein Scorpio mit der 2.0 Liter Maschine.

    Gekauft vom Kiesplatzhändler für 1600 € und über 100.000 KM sehr zufrieden damit gefahren. Irgendwann musste die Hinterachse mal gebrutzelt werden und der Kabelbaum war im Bereich des Motorblocks zerbröselt.

    Den Kabelbaum habe ich dann mittels Lötkolben, Quetschverbindern und Strumpfschläuchen geflickt… draußen bei – 10 Grad.

    Auf dem Weg zum zweiten Staatsexamen ist die Kiste dann auf der Autobahn fast ausgegangen, ich musste noch 200 KM bis zur ersten Klausur am nächsten Morgen fahren und zudem noch 7 mal ca. 20 KM von der Pension zum Amtsgericht. Ich habe dann auf dem Standstreifen lange auf den Wagen eingeredet und ihm gesagt, dass er mich noch zu den Klausuren und nach Hause bringen muss. Dann ein par mal am Bowdenzug gezogen und den Motor freigeblasen.

    Der Wagen hat genau das gemacht, was ich gefordert habe. Als ich zwei Wochen und runde 900 KM später mit dem gut fahrenden Auto wieder zu Hause ankam, war er nur noch bedingt bereit mich zum Einkaufen zu begleiten.

    Ich habe mich (auch wegen meiner Zusage) dann gegen eine Reparatur entschieden und eine C-Klasse gekauft.

    Im Nachhinein vermute ich, dass es nur die Benzinpumpe oder der Benzinfilter war…

    ach ja… die Kosten für Anschaffung und Reparaturen in den 5 Jahren und 100.000 KM waren durch einen Auffahrunfall finanziert…

    Über die Optik kann man streiten, aber der Wagen hat Charakter. Das Plastikholz ist eher ulkig als edel, aber insgesamt fährt sich der Wagen sehr entspannt und fühlt sich hochwertig an.

    • Sandmann sagt:

      Ay Matthias,

      schön, wie du die Treue des Autos beschreibst… ich habe inzwischen auch das Gefühl, der Wagen wird zwar Mucken, aber niemals havarieren. Heute habe ich mal die Sommerreifen draufgezogen, in der Hoffnung, dass er dann nicht mehr nach rechts zieht. Da hab ich weder politisch noch mechanisch Bock drauf 😉 Spur ist gerade erst eingestellt worden… Morgen bin ich schlauer.
      Was mich aber in den Radhäusern beeindruckt hat war die Einfachheit und der gute Gesamtzustand. Nix vergammelt, alles gangbar, alles übersichtlich. Auch im Motorraum, ich glaube ich hatte noch nie ein Auto, was in einem so guten Zustand war. Abgesehen von den Radläufen. Aber die kann man ja schweißen…

      Samstag geht es mit dem nach Dänemark. Auf zu neuen Abenteuern.
      Sandmann

  23. Matze sagt:

    Endlich mal ein richtig beseelter, beinahe liebevoller Bericht über dieses verkannte Auto.

    Ich habe diverse Ford Scorpio besessen, sowohl Mk.1 als auch Mk.2 und war immer voll und ganz zufrieden. Unerreichter Fahrkomfort auf Mercedes-Niveau, zuverlässige und robuste DOHC-Motoren, zeitlos elegante Form.

    Insbesondere bei letzterer finde ich es immer wieder bemerkenswert, dass all diejenigen, die über die Formgebung (insbesondere des Mk.2) lästern oder gelästert haben, selber heute aus viel häßlicheren und optisch fragwürdigeren Frankenstein-Automobilen kraxeln, ohne mit der Wimper zu zucken…

    Der Scorpio ist einfach nie verstanden worden, das war schon beim NSU Ro80 so.

    Ja, er kann übel rosten. Ja, er kann unglaublich mit seinen Motorkabelbaum-Macken nerven (hatte ich bislang zum Glück nur an einem meiner zahlreichen Scorpio). Ja, es gibt welche, die mit Radlaufchrom und Riffelblech-Fußmatten übel entstellt wurden.

    Aber im Kern ändert das nichts daran, dass es ein tolles Auto ist, welches unglaublich viel Freude und Seelenfrieden bereiten kann. 🙂

    Aktuell habe ich übrigens noch einen turmallardgrünen und rostfreien (!) 96er 2.3i-16V Ghia stehen, der im Originalzustand ist und aus erster Rentnerhand kommt. Aber zu schade zum verheizen (gibt ja eh kaum noch welche), der läuft nur noch auf Saison in den Sommermonaten und soll irgendwann die H-Weihe erreichen.

    • Sandmann sagt:

      Ay Matze,

      wie Recht du doch hast.
      Ob der Scorpio allerdings verkannt ist, weiß ich nicht. Er hat den Zeitgeschmack nicht getroffen. Da konnte er nichts dafür, das waren die Designer, aber am Ende gab es ja noch mehr gute Autos in dieser Zeit. Ich gucke jedenfalls lieber nicht mehr im Netz, was seine Brüder so kosten. Ich bin da erstmal angekommen. Mit dem Taunus ist das eine gute Kombination 🙂

      Nach Dänemark am Samstag nehme ich auf jeden Fall Werkzeug und das Reparaturhandbuch mit. Mal schauen, was ich so zurechtgedengelt bekomme. Vielleicht läuft mir ja irgendwo ein ABS Steuergerät über den Weg? Sind die Dänen Scorpio gefahren? Ich schau mal auf den Schrottplätzen.

      Hüte deinen grünen Rentner. Er wird eines Tages sehr, SEHR selten sein.

      Sandmann

  24. Squonk sagt:

    Moin Sandmann,

    da schaut man längere Zeit hier nicht mehr rein, und dann das… ein Scorpio. Da sage ich jetzt mal nix zu… 😉
    …vor allem, da ich Samstag einen ähnlich irrationalen Spontankauf per ebay getätigt habe und dazu 450km mit der Bahn in eine Leipziger Vorstadt gefahren bin, um einen sehr besonderen S124 zu retten, mit Hagelschaden und 1000 Vorbesitzern, total bescheuert, aber da kann man eben nichts machen.

    Viele Grüße
    Christian

    • Sandmann sagt:

      Ay Christian,

      sorry, jetzt habe ich schon die Kommentarfunktion und den Login vereinfacht – und schwupps landet dein Kommentar im Spam 🙁 Eigentlich GEHT das gar nicht mehr… Aber ich hab ihn rausgefischt 🙂

      Mit einem S 124 kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Wie du ihn beschreibst sollte dein Ziel aber keine Zustand-2-Aktion werden, das ist nämlich mit Hagelschaden und 1000 Vorbesitzern ein Fass ohne Boden 😉
      Doch egal – total bescheuert finde ich GUT! Erzähl mal mehr von dem T!

      Sandmann

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