Die Verrückten im Pölserland. Tag 1

Tag 1. Die Ankunft. 21. Oktober 2007. Schon 5 Jahre her…

Schlafend und riechend.

Sie wollen das jetzt nicht riechen

Sie wollen das jetzt nicht riechen

Liebes Tagebuch. Mein Freund der Ørg und ich und sind mit der Kleinen und der  Großen und der Chrissi und der Emma und der Morlin zu den Wikingern nach Dänemark gefahren. Das ist ganz toll da. Schon auf dem Weg da hin haben wir ganz viel erlebt, denn der Audi ist ganz doll vollgestopft und wir selbst sind da kaum mehr richtig reingegangen. Das kennst du ja. Zwei schöne Sachen möchte ich dir heute gern erzæhlen, die eine ist ganz niedlich und die andere ein bisschen ekelig.

Also ich fang mal mit der niedlichen Sache an.

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Wir haben unsere Bettchen alle auf dem Rücksitz ausgebreitet und uns dann da raufgesetzt. Und alles, was nicht mehr rein gepasst hat (Fahrräder, Holz für den Kaminofen, Ohrringe) haben wir zum Ørg in den VW-Bus geworfen. Der VW-Bus vom Ørg fährt aber nur 80 Stundenkilometer. Das ist auf der Autobahn echt ganz doll langweilig. Und mein Tempomat ist ja auch kaputt. Die Große und die Chrissi finden das auch ganz langweilig und schlafen den Schlaf der angehenden jugendlichen Teenager, jede mit ihrem individuellen MP3-Player im Ohr, abgeschottet von der Welt um sie herum. Die Morlin auch. Ohne MP3-Player. Niedlich, ne?

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Die Kleine navigiert besser als TomTom’s Lisa, zumindest, wenn sie nicht in ein angrenzendes Waldgebiet geht, um mal ihre Notdurft zu verrichten. Da navigiert sie dann nämlich zielstrebig in gleiches Produkt eines menschlichen Vorgängers und verteilt dieses an ihren Stiefeln quer durch das Auto vom Ørg und auf meiner Hose. Das ist ein bisschen ekelig. Mit ganz viel Wasser und einigem Stockmaterial bekommen wir vieles geregelt, aber es bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Socken lassen sich in warmer Audiluft trocknen, aber was machen wir mit den kontaminierten Stiefeln?

Ich klemme sie hinten in die Kofferraumklappe, damit sie auf dem Rest der Strecke ein wenig an Aroma verlieren. Primär eine gute Idee, sekundär ein wenig zu viel Aufmerksamkeit erregend. Der Ørg schafft es aufgrund mangelnder Motorleistung nicht immer, im Verkehrsfluss mit dem Bus hinter dem Audi zu bleiben, so dass sich böse andere dänische Autos dazwischen drängen. Und diese besorgten südskandinavischen Arbeitnehmer weisen uns regelmäßig mit freundlichen Lichtsignalen und wedelnden Pölserhänden darauf hin, dass wir entweder a) Gepäck verlieren oder b) jemand in unserem Kofferraum eingeklemmt ist. In beiden Fällen mache ich wissende Gesten und ernte in aller Regel angewidertes Kopfschütteln der vorwiegend weiblichen Beifahrerinnen. Die Deutschen sind ja so geschmacklos in ihrem Humor. Ich gebe aber zu, dass man dieses durchaus denken KANN… Und schon sind wir angekommen.

Der eine vordere Zahn von der Emma wackelt ganz dolle. Morgen wollen der Ørg und ich den mit dem Audi rausziehen, mit einem Bindfaden, am Strand. Da freu ich mich drauf. Aber jetzt bringe ich meiner Tochter erstmal Auto fahren bei. Bis morgen und gute Nacht.

Sandmann

Hier geht es zum Zahn ziehen

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

4 Antworten zu Die Verrückten im Pölserland. Tag 1

  1. Wob79 sagt:

    Ich muss gerade schmunzeln, wenn ich mir vorstelle wie ein dicker V8 bis unters Dach vollgepackt an mir vorbei fahren würde. Noch dazu mit Stiefel die aus dem Kofferraum (auch noch oben) herausgucken 🙂 und diese auch noch kontaminiert sind. Herrlich was für ein Bild.

    • Sandmann sagt:

      Schön, dass DU es mit Humor nimmst 🙂
      Einige andere waren ja nicht so begeistert…

      Aber die Stiefel haben wir wieder sauber bekommen. Uffa. Sodenn, ich geh mal schlafen. Gute Nacht, Internet.
      Sandmann

  2. Wob79 sagt:

    Ach weißt du Sandmann ich sehe das nicht so verklemmt. Ich finde die meisten Deutschen sind eh viel zu steif. Finde Deine Art einfach klasse wie du an Sachen rangehst. Und alles von der lockeren Seite siehst.

    Bleib auf jeden Fall so wie du bist.

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