Die 90er Jahre kommen!

Goal. Einmal V12 fahren...

Goal. Einmal V12 fahren…

Gerade war doch noch die Wiedervereinigung, viele Neuwagen sahen glubschig aus, Kunststoff zog übermäßig in die Cockpits ein und auf einmal… sind diese Autos cool? Ja! Und wie! Youngtimer gerade über oder kurz vor der Schwelle zum Klassiker haben eine Menge zu bieten, sie sind so viel mehr als nur alte Autos. Weil einzelne Modelle auch für die speziellen Tarife von Klassikerversicherungen interessant sind, weisen wir als kleine freiwillige [Werbung] mit drei Vertretern aus dem letzten Jahrtausend einmal darauf hin.

So schön kann ein Cockpit sein

So schön kann ein Cockpit sein

Komfort kontra Sparmaßnahmen

Was habt ihr so in den 90ern gemacht? Diesem unruhigen Jahrzehnt, in dem der Automobilbau wieder einmal neue Wege einschlug? Wo habt ihr gewohnt? Was fuhrt ihr für ein Auto? Vor rund 30 Jahren (ja, so lange ist das alles schon wieder her) wurden in der Automobilindustrie Baukastensysteme optimiert, Sparmaßnahmen auferlegt und Recyclingmethoden ausprobiert. Umweltfreundliche Lacke auf Wasserbasis sorgten nur wenige Jahre später für unschöne Schlagzeilen, Kabelbäume mit recyclebaren Kunststoffummantelungen kompostierten sich unaufgefordert noch während des Autolebens selbst und Riesenrücklichter stritten sich mit Plastikplanken um den meisten Raum auf dem Blech. Gleichzeitig zogen Dämmung, Teppich und der damit verbundene Komfort in die Limousinen, vernetzte Steuergeräte auf dem CAN-Bus und viele kleine elektronische Helferchen waren Segen des Neuwagenkäufers und sind Fluch des Youngtimerfahrers. Aber irgendwas ist ja immer.

Himmel, diese Farbe!

Himmel, diese Farbe!

Komfort? Ja, aber bitte mit BUMMS

Ja, auch Porschefahrer kommen in die Jahre und sehnen sich nach ein bisschen mehr Bequemlichkeit. Was mit dem 356 begann und mit dem ewigen 911 fortgesetzt wurde, war nach 40 Jahren schlicht ausgereizt. Mit dem neu konstruierten 964 verabschiedete man sich von der Drehstabfederung und stellte das neue Leichtmetallfahrwerk auf McPherson Federbeine vorn und Schraubenfedern hinten. Servolenkung und ABS wurden serienmäßig verbaut, der Boxer bekam Klopfsensoren und einen geregelten Katalysator.

Rabbelrababbel herrlich....

Rabbelrababbel herrlich….

Die Form wurde grundsätzlich gewahrt, die bekannte Karosserie aus dem seit 1973 rumfahrenden G-Modell wurde aber überarbeitet und die Stoßstangen schmatzend in Heck und Front integriert. Ein vollverkleideter Unterboden und ein automatisch ausfahrender Heckspoiler ermöglichten Geschwindigkeiten, die eher auf einen amerikanischen Salzsee als auf eine German Autobahn passten.

Wer Kies hat, kann auch durch den Kies fahren

Wer Kies hat, kann auch durch den Kies fahren

Die Coupés, Cabriolets und Targas waren wieder echte, schnelle Sportwagen und boten trotzdem Mami und Papi mehr Fahrkomfort als ihre ruppigen Vorgänger. Unser nur 2000 mal gebauter Carrera RS ist sportliche 70 Kilogramm leichter als der „normale“ Porsche und macht definitiv Lust auf mehr!

Komfort? Ja, aber bitte individueller. Und rot

Rotes Feuer
Rotes Feuer

Rot wie die Liebe, mit Reifen schwarz wie das Ebenholz und womöglich Leder, weiß wie Schnee? Nicht ganz. Aber schneewittchenaffine Autofans mit Hang zum italienischen Flair kommen mit dem Alfa Romeo ES 30 auf ihre Kosten, der auch langsam in den Club der Nicht-mehr-Young-sondern-bald-Oldtimer aufsteigt. Das (E)xperimental (S)portscar mit dem (3) Liter Motor (jetzt wisst ihr wie sich der Name zusammensetzt) ist nur vier Jahre lang in einer limitierten Stückzahl gefertigt worden und kommt als Coupé (SZ) oder Roadster (RZ) daher.

Sportlich, sportlich.
Sportlich, sportlich.

Man muss ihn mögen, und wenn man das tut ist der Auftritt mit AAAHHHs und OOOOOHs reichlich gewürzt. Ein ausgefallenes Design (allein diese vielen Scheinwerfer vorn…),  in der typischen Alfa Rossa-Farbe, kernige Motoren und straffes, sportliches Ledergestühl charakterisieren diesen seltenen Renner. Unser Fotomodell kommt von Auto Individuell Automotive GmbH in Paderborn, ihr findet es auch bei autoscout24.de im Angebot.

Komfort? Ja, aber ohne Kompromisse

Mehr... geht nicht.

Mehr… geht nicht.

„Macht ihn groß, und macht ihn besser als jedes andere Automobil auf diesem Planeten“. Der Nachfolger der Baureihe 126 von Mercedes-Benz zog als die wuchtigste Verbindung zwischen München und Sylt in die Geschichte ein. Vorausgesetzt, die Wagons der Deutschen Bahn waren breit genug. Die Baureihe 140 war das deutsche Überauto und damals für viele ein guter Grund zum Lästern.

Damit kannst du ÜBERALL vorfahren.

Damit kannst du ÜBERALL vorfahren.

Aber aus heutiger Sicht definiert diese S-Klasse ein unerreichtes Maximum aus Luxus und Technik. Vor allem, wenn sie als 600er dahergleitet und mit dem M 120 genannten Zwölfzylinder nicht nur die Antwort an BMWs Zwölfer liefert, sondern auch alle Rekorde bricht. Vier Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder und ein Innenraum wie ein Herrenzimmer. Wen stört da heute noch das damalige Unwort „Sozialverträglichkeit“?

Leider voll gekapselt. Aber dieser Klang...

Leider voll gekapselt. Aber dieser Klang…

Die heute liebevoll „Helmut-Kohl-S-Klasse“ genannte Limousine vereint wie kaum ein anderes Auto Leidenschaft und Leidensfähigkeit, denn sie fällt zwar definitiv noch nicht in die Ära der Sparmaßnahmen – ist aber mit jenen CAN Bus vernetzten Steuergeräten gut bestückt und kompostiert ihre Kabelbäume leise, aber wirksam. Das hat wiederum ihren damaligen Gegenwert eines Einfamilienhauses auf den Preis einer soliden Gartenlaube schrumpfen lassen. Und wer da nicht ein bisschen mit dem Finger am Portemonnaie zuckt, der werfe das erste Steuergerät.

Das Wohnzimmer der 90er

Das Wohnzimmer der 90er

Komfort mit Alltagstauglichkeit

In den 90ern wurden Autos zu dem, was sie heute sind. Während in den 70ern und 80ern noch sehr unplüschige, raue Gesellen unterwegs waren (und auch das hat seinen Reiz), hat sich in den vergangenen 30 Jahren die Branche im Mittelklasse- und Oberklasse-Segment nicht komplett neu erfunden. Das macht die Youngtimer gerade über oder kurz vor der Schwelle zum Oldtimer heute absolut alltagstauglich, sofern sie sich in einem guten Pflegezustand befinden. Mit aktuellen Wertgutachten und nachvollziehbaren Historien sind viele angehende Klassiker Ende 80er / Anfang 90er für Liebhaber interessant – und dann gern mit speziellen Versicherungstarifen für diese Zeitzeugen aus dem letzten Jahrtausend.

Fahren - einfach so.

Fahren – einfach so.

Wer von euch schon einen hat und ihn hegt und pflegt, kann sich die Spezialtarife von Hiscox anschauen. Und wer überlegt, sich einen anzuschaffen, natürlich auch. Lassen wir die gute alte Zeit aufleben, mit schrägem Euro Dance im Soundsystem und ehrlich verbranntem Superbenzin in den Adern.

Sandmann

Ein bisschen Autoquartett?
Hier sind die technischen Daten der drei Fahrzeuge und jeweils ein Versicherungsbeispiel von Hiscox.

Porsche 964 Carrera RS
Baujahr: 1991
Motor: Sechszylinder Boxer
Hubraum: 3.600 ccm
Leistung: 191 KW (260 PS)
Top Speed: 260 km/h
Neupreis 1991: ca 155.000 D-Mark
Versicherungsbeitrag: zum Beispiel beim Spezialversicherer Hiscox ab 1.205€ / Jahr inkl. Vst. für die Teilkasko, Vollkaskotarif ab 2.256 € /Jahr bei 500 Euro Selbstbeteiligung.

Alfa Romeo ES 30
Baujahr: 1989
Motor: V6
Hubraum: 3.000 ccm
Leistung: 143 KW (210 PS)
Top Speed: 245 km/h
Neupreis 1989: ca. 102.000 D-Mark
Wert: 55.000 Euro
Versicherungsbeitrag: zum Beispiel beim Spezialversicherer Hiscox ab 186 €/Jahr inkl. Vst. für die Teilkasko, Allgefahrentarif ab 370 €/Jahr bei 500 Euro Selbstbeteiligung.

Mercedes-Benz 600 SEL
Baujahr: 1992
Motor: V12
Hubraum: 5.987 ccm
Leistung: 300 KW (408 PS)
Top Speed: 250 km/h (abgeregelt)
Neupreis 1992: ca. 190.000 D-Mark
Versicherungsbeitrag: zu günstigen Konditionen beim Spezialversicherer Hiscox auf Anfrage versicherbar, z.B. im Rahmen einer Sammlung.

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

24 Antworten zu Die 90er Jahre kommen!

  1. happyc sagt:

    … hatte der w140 nicht eine kurios geringe Zuladung? Ich meine mich zu erinnern, dass die Schaukel mit 4 erwachsenen Passagieren überladen war…

    • Sandmann sagt:

      Ay happyc,

      das zulässige Gesamtgewicht beträgt (je nach Typ) rund 2700kg, das Leergewicht (ebenfalls je nach Typ) knapp 2000kg. Da musst du schon vier sehr sehr übergewichtige Passagiere haben, um den zu überladen 😉

      Sandmann

      • happyc sagt:

        Okee, ich hatte das jetzt nicht mit Zahlen belegen können, das war eher so ein Gedankensplitter, den ich im Zusammenhang mit dem w140 hatte.
        Einigen wir uns auf: mit einem Kohl + Chauffeur an der Zuladungsgrenze? 😉

        Was mich an dem Innenraum massiv stören würde, ist die Position der mittleren Lüftungsdüsen, so ellenlang neben der Mittelachse der Mittelkonsole… Auch bei anderen Autos ist das nicht immer symmetrisch, aber hier fällt es mir stark auf..

        • Sandmann sagt:

          Du hast ja Recht, sagenhaft viel Zuladung hat der tatsächlich nicht 😉

          Über Symmetrie im Innenraum habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich fahr einen Taunus von 1971, da liegt der Focus eher auf anderen Sorgen 😀

          Sandmann

          • minasgerais sagt:

            Ich müßte mich schon sehr täuschen – hatte nicht Mercedes das lt.Fahrzeugpapieren zulässige, maximale Gesamtgewicht -m.a.W. also auch die „Zuladung“- nach Kritik der Autopresse seinerzeit herauf gesetzt ?

  2. Andre Zitzer sagt:

    Hey Jens,

    ja ja, die alten Autos…
    Ich bin als Lehrling in Kfz-branche mit dem 140er groß geworden. Bei Vollausstattung ist die Zuladung schon relativ gering, aber das ist Nebensache. Ich mag ihn trotzdem.
    Übriegens ist er bei 250 km/h „abgeregelt“ nicht abgeriegelt, wobei man ihn auch verriegeln kann. 😉
    Grüße, der Andere

    • Sandmann sagt:

      😀 huch?

      Ay Andre,
      den Riegel habe ich schnell mal weggenommen, danke für den Hinweis. Böses i, böööööööses i!!
      Wer eine Helmut-Kohl-S-Klasse mit Vollausstattung geordert hatte, der musste doch auch maximal seine Zahnbürste und eine Kreditkarte mit auf Reisen nehmen, oder? Wer braucht denn da Zuladung? 😉

      Hier schwirrt irgendwo eine Geschichte rum, in der ich mit der Baureihe 140 und dem Nick nach Florenz und Rom schipper. Ein herrlicher Autowagen. Wenn der rottende Motorkabelbaum (wie beim Scorpio…) und ein paar andere, sehr teure Macken nicht wären. Dennoch ein Meisterwerk in meinen Augen!

      Sandmann

  3. thorsten sagt:

    Ich kann mich gut an die Modellvorstellung des W140 erinnern. Ein Schulfreund von mir hat zu der Zeit Architektur studiert und immer gelästert, weil man für die Kisten die Garagen immer manuell anpassen musste. DB hat dann wohl irgendwann Software dafür zur Verfügung gestellt, wenn ich mich recht erinnere…
    Die Werbung mit dem Slide fand ich scharf, da haben sie schön gezeigt, das ein schweres Riesenauto nicht schwerfällig sein muss. Das konnten die von BMW aber schon vorher…

    • Sandmann sagt:

      Der Witz ist ja – sooooo riesengroß sind die Ausmaße von dem gar nicht. Ein aktueller Opel Astra ist nicht viel größer 😉 Wir haben uns nur schon so an die wuchtigen Fettpolster der aktuellen Designwarzen gewöhnt, dass wir wahre Größe gar nicht mehr erkennen.
      Und mal unter uns… Der W 140 war zwar nicht schwerfällig, ausgesehen hatte er danach aber schon. No? Ich mein, was für ein Klotz! Mehr ging doch gar nicht 😀

      Sandmann

  4. Sven sagt:

    Für mich persönlich war der W140 irgendwie immer die schönste S-Klasse, sei es als Limousine oder auch das Coupe. Aber ich bin ja kein Massstab denn ich mag ja schrullige Autos :-).

    • Sandmann sagt:

      Ay Sven,

      ich mag auch schrullige Autos, deshalb unterscheide ich auch die schrulligen von den schönen 😉 Meinen Scorpio finde ich definitiv nicht schön. Und das Coupé der Baureihe 140 auch nicht 😀 Aber die haben schon was, ich mag die und bin sie immer gern gefahren.

      Die schönste S-Klasse ist für mich die Baureihe 116, die zeitloseste ist Saccos Baureihe 126. Ich würde beide nicht von der Bettkante schubsen und im Alltag fahren. Hach. Hätte hätte….

      Sandmann

  5. MainzMichel sagt:

    Interessant, dass alle hier dem 140 so zugetan sind. Da falle ich doch mal wieder aus der Reihe. Das Ding mag ja gut sein, aber hässlich ist es auch. Wie ein aufgepusteter 124er. Ja klar, die heutigen Autos sind auch solche Monster. Aber haben die Stuttgarter nicht mit diesem Wagen diese unsägliche Maximode ausgerufen? Musste die Bahn nicht für diese Wagen die Autoreisezüge umbauen? Oder sollte ich da einer Fakenews auf den Leim gegangen sein? Wie auch immer: Nicht meins. Will ich auch nicht. Keinen von den dreien. Mal ein Wochenende damit herumkutschen, dann dankend wieder abgeben dürfen, ja. Aber mehr nicht. Und so kann ich ehrlich das erste Steuergeät werfen.

    Adios
    Michael

    • Sandmann sagt:

      Ay Mainz-Mann,

      als er rauskam mochte ich den auch nicht. Örg und ich haben uns immer vorgestellt, dass wir auf einem Parkplatz einem auflauern, und wenn er rückwärts fährt und die Peilstäbe rauskommen dann kloppen wir die mit einem Hammer krumm 😀 Ja nee. Haben wir aber nie gemacht, wieso eigentlich nicht? 😉
      Das Ding war für meine rote Studentenseele einfach zu fett.

      Heute, und vor allem nachdem ich mich mit seiner Entstehung, seiner Technik und seinem Stellenwert als letztem, aus dem Vollen gefrästen Mercedes befasst habe und vor allem schon fünf verschiedene gefahren bin… heute mag ich den. Vielleicht nicht so gern, dass ich einen besitzen muss. Aber ich freu mich immer wenn ich einen sehe.

      Jeder wie er will. Ich kann verstehen, dass du mit den abgebildeten Autos nichts anfangen kannst 🙂
      Besitzen will ich lieber einen Citroen C6. Aber das ist eine andere Geschichte…

      Sandmann

  6. Michael1973 sagt:

    Moin.
    Hach, die 90er – irgendwie MEIN jahrzehnt 🙂
    Es fing mit den Schulabschlüssen an, erste Ausbildung (als Schrauber), erste Berufserfahrungen (bei Mercedes), Bundeswehr, Techno, mein erstes Auto (Golf 1 GTI), betrunken Auto fahren, erster finanzieller Absturz … und ner Menge Spaß 🙂
    Automobiltechnisch gab es viel Neues oder Bekanntes verbreitete sich: der Katalysator wurde Pflicht, gleichzeitig starben die Vergaser aus (JUCHU!!!), ABS brachte echte Sicherheit, Servolenkungen fanden den Weg in immer kleinere Autos, Klimaanlagen verloren den Besserverdiener-Status … richtig geile Autos entstanden, die DTM war genau wie die Formel 1 noch spannend, richtig böse Sportmotorräder eroberten den Markt – heute eh kaum vorstellbar, was seinerzeit an Motorrädern verkauft wurde, von den Stückzahlen träumen ältere Händler sicher heute noch – ich glaube, ich könnte seitenlang den 90ern huldigen.
    Blöd nur, das es „erst“ in den 2000ern finanziell bei mir lief …
    Aber andererseits nervt es mich zusehends, dieses andauernde Aufwärmen der 90er in Funk und Fernsehen!
    Die neuen trendigen Radiosender spielen heute noch immer den gleichen Kram wie früher, obwohl stets ein jugendliches Image betont wird – nun ist es wohl eher der gleiche Scharchkram, den wir an den Lieblingssendern unserer Eltern nicht mochten 🙁
    The same procedure as every year …
    BTW: den W140 mögen nur Leute, die nicht daran arbeiten müssen 😉
    Grüße vom Sofa
    Michael

    • Sandmann sagt:

      Ay Michael,

      ein schönes Resumée das Jahrzehnts, da gehe ich mit. Wenn ich deinem Baujahr im Namen glauben darf bin ich nur zwei Jahre älter als du, und auch für mich waren die 90er ein bedeutendes Jahrzehnt. Abi, Ausbildung zum Elektroniker, Studium, erste Tochter und Ehe. Puh. Und ja, mir ist vor allem die Musik der 90er im Kopf geblieben, weil die irgendwie…. melancholisch, gitarrenlastig und sehr soundgewaltig war. Allerdings spielen das hier in Kiel die wenigsten Sender, ich kann mich vor Max Giesinger und den anderen Jung-Pop-Schmachtern kaum retten! Es lebe Radio Bob!

      Sandmann

      • Michael1973 sagt:

        Moin Sandmann,
        gerade Musiktechnisch habe ich die 90er noch intensiver in Erinnerung als die Zeit davor und danach … bin/war aber in der Hinsicht eh immer etwas härter drauf.
        Eurodance und Techno ermöglichten es mir als Bewegungslegastheniker immerhin rythmisches Gezappel, Spass und die Erinnerung daran.
        Metallica, Sepultura, manchmal auch Nirvana und Guns and Roses waren eher meins – BTW: Slash zusammen mit Myles Kennedy hören! Gefällt mir HEUTE mehr als das Original 🙂
        Höre ich hingegen Modern Talking oder Scooter im Radio, möchte ich dieses aus dem Schacht reissen und durch das geschlossene Fenster entsorgen!
        Autotechnisch wäre meine Traumgarage voll von Autos der 80er und 90er Jahre, beim Anblick eines E30 M3 oder eines 190E 16V bekomme ich das Sabbern danach 🙂
        911er sind stimmungsabhängig mag lecker, mal ihh … den Luftkühler-Sound mochte ich aber nie wirklich.
        Lancia Delta Integrale hat mir und meinem Dad auf der Motorshow Essen richtig gut gefallen – bis wir uns reinsetzten 🙁 Keine Ahnung wer da reinpassen soll, mein Dad mit 1,78m und ich mit 1,84m und langen Beiden jedenfalls nicht 🙁 Nen Bulli T3 hatten wir damals als Firmenwagen, unsagbar lahm mit 50 Diesel-PS, aber sehr cool zu fahren so auf der Vorderachse sitzend 😉
        Obwohl ähnlich kompliziert wie der W140 – von dem ich gelesen hab, das sogar ein V16 geplant war! – mag ich den R129 … aber nur als V8. Die V12 haben mir nicht so gefallen, nicht zum dran schrauben und auch nicht beim fahren.
        Kleine Anektode zum V12 so nebenbei:
        Wir hatten einen Kunden, der lange Zeit mit wegen defekter Zündung nur mit EINER Zylinderbank fuhr!!! Lediglich der Benzinverbrauch hat ihn veranlasst zu uns in die Werkstatt zu kommen.
        Da ich schon als Teen der Marke Ferrari verfallen war, kam es mir mehr als nur gelegen zu der Zeit auch regelmässig Kunden mit den Wahnsinnsautos zu haben 🙂
        F 348, die grausig verarbeitet sind und in denen ich nicht menschenwürdig sitzen kann,
        F 355, die schonmal etwas besser, aber noch immer zu klein sind,
        Testarossa/F 512, welche absolut geil sind! Ich passe rein 🙂 Der Motor traumhaft ruhig im Leerlauf, ein Ansprechverhalten wie ein Motorradmotor und ein heftig-geiler Klang. Gefällt der mir jetzt wegen oder trotz seines V12? Keine Ahnung?
        Zurück zu üblicheren Fahrzeugen:
        Der W124 500E hat uns mit einer Hassliebe verbunden, zum Schrauben teilweise echt doof – wobei die vorherrschenden Platzverhältnisse später üblich wurden – aber die Idee und das Fahren mit dem V8 waren cool 🙂 Fahren würde ich heute eher einen E400, passt momentan zu der zurückhaltenden Stimmungslage bei mir.
        Einen Rallye-Golf 2 würde ich noch haben wollen, obwohl der Golf 2 für mich noch heute wie ein Golf 1 in aufgeblähter Form aussieht – beim eh verbreiterten Rallye passt das aber wieder …
        Wie war das nochmal mit dem Lottogewinn?
        Jetzt erstmal Reise Reise hören 🙂

        PS: Ja, Baujahr meinerseits stimmt.

        Michael

        • Sandmann sagt:

          Ay Michael,

          jetzt weiß ich gar nicht wozu ich zuerst Stellung nehmen möchte 😀 Ich bin es nicht gewohnt, dass die Leute sooooo viel kommentieren, ich bin es doch der euch unterhalten soll 😉 Klasse.

          Tatsächlich, Achtung, war ich vor ein paar Jahren auf einem Konzert von SCOOTER! Mein halbfinnisches Fräulein Altona und ich mussten das einfach mal machen. Ein basslastiges Blitzlichtgewitter und 1,5 Stunden lang nur hüpfen und lachen. Spaß ohne Ende. Aber im Radio geht das auch nicht. Obwohl… Modern Talking… auch das ist dann irgendwie eine Zeitmaschine, den ersten Hit „You’re my Heart….“ fand ich noch richtig gut und hab ihn gehört, während ich mit meiner Schwester Anita und ihrem neuen Polo Fox Coupé durch Plön gefahren bin. Am Steuer. Mit 16. Aber das ist eine andere Geschichte.
          Mit zu heftiger Musik kann ich persönlich nichts anfangen. Ich brauche Melodie und Text. Aber das kann jeder machen wie er will.

          Einen Testarosse durfte ich während einer AutoBILD Rallye auch mal fahren. Das war sehr sehr geil! Guckst du hier: https://www.sandmanns-welt.de/einmal-im-leben/
          Aber haben muss ich sowas nicht.

          Und der 500E oder E500 🙂 Ooooooh ja. Wenn der nicht so sagenhaft teuer wäre. Ich hätte vor ein paar Jahren einen scheckheftgepflegten 420er W124 haben können, für 1000€. Ich Idiot, Idiot, Idiot. Frag nicht. Frag bitte nicht.

          Manchmal denke ich über einen letzten KOMPLETT unvernünftigen Wurf nach. Einen alten XJ12. Oder noch besser einen Phaeton W12 6.0 Liter. Die bekommst du mit TÜV für weniger als 5000 Euro. Irgendwie muss das mal sein, bevor alle mit Elektroautos durch die Gegend kurven.

          Ich reiß jetzt mal die dänische Sauna an und bring dann den neuen Blog online. Man liest sich.

          Sandmann

          • Michael1973 sagt:

            Moin Sandmann,
            zuviel geschrieben? Dabei hab ich mich zurückgehalten, hätte ich ne Vorlage in Word geschrieben, wäre es mehr geworden … viel mehr 🙂
            Musiktechnisch kann ich aber Entwarnung geben, inzwischen höre ich querbeet, nur kein Eurodance oder Klassik … Volksmusik ist eh pfui!
            Jetzt erstmal Ersatzteile fürs Verschleißauto suchen/vergleichen …

            Gruß
            Michael

          • minasgerais sagt:

            @Sandmann
            Ich hatte vor 10 Jahren auch einen 400E auch für kleines Geld beim Fähnchenhändler erworben – 1500€.
            Erst einmal in die Halle gestellt, dann weitersehen.
            Leider lief das gute Stück aber nie richtig – nachdem 1000€ für den Tausch der VTK nebst VTF (prohibitiv bepreist !), neuer Zündkerzen, Zündkabel, nach Ratschlägen aus dem Internet die Erneuerung diverser Sensoren etc. in dieses Auto versenkt worden waren -ohne irgendeinen Erfolg, er lief immer nur noch auf 7 Zylindern; und das, obwohl die Kompressionswerte erstklassig waren und auch die fachmännische Untersuchung des Motorkabelbaums keinen Befund ergab-, wandelte sich meine Betrachtungsweise zu diesem Auto peu a peu in Richtung „Grotte“ und am Ende kam er weg.
            Denn als Folge der jahrelangen Standzeit war der unrund laufende Motor nur noch eine von diversen Baustellen., Und die Liste der dokumentierten Probleme mit dem M 119 ist fast endlos.

            • Sandmann sagt:

              Ay minasgerais,

              ja, auch ich lese von vielfältigen möglichen Standschäden an alten Daimlern. Aktuell steht mein „Helmut“ bei mir zu Hause in der Mache, ein W 126 mit dem 260 SE Triebwerk. Der kleinste, zwei Zylinder weniger die Ärger machen können. Der läuft auch nach 10 Jahren rumstehen rund und gut. Zum Glück, was ich alles gelesen hatte was allein mit der KE Jetronic sein KANN…
              Aber ich klopfe auf Holz 🙂

              Sandmann

    • minasgerais sagt:

      @Michael 1973

      Ach ja – der GI GTI.
      In den 90ern war der z.T. noch für wenig Geld zu finden.
      Ich hatte in Göttingen einmal einen aufgetan: War sogar das heute wie Wasser in der Wüste bepreiste Sondermodell „Pirelli“, allerdings in der Freiluft-Oxidationskammer sehr gut abgehangen.
      Der wäre damals für knapp über 1000 DM von einem klammen Studi zu haben gewesen, mit schlanker Rest HU von ein paar Monaten und reichlich braunen Farbschattierungen auf dem hellgrünmetallicfarbenem Lack.
      Leider verschmähte ich das erlesene Stück.

      • Sandmann sagt:

        Das ist ja bei vielen damals ungeliebten Fahrzeugen so. Das „hättehätte“ Problem. Das gilt nicht nur für Gullwings und 911er, da sind auch ganz andere Karossen für kleines Geld zu haben gewesen, nach denen sich heute viele die Finger lecken.

        Ich frage mich manchmal, ob sich die automobile Welt jetzt so verändert, dass es so etwas irgendwann nicht mehr geben wird. Also konkret – wenn ich heute einen hochmotorisierten Clio oder einen Subaru wegstelle, hab ich dann in 30 Jahren die blaue Mauritius? Oder hat in 30 Jahren einfach niemand überhaupt noch Lust auf Autos mit Verbrennungsmotoren…?
        Sandmann

        • minasgerais sagt:

          Hallo Sandman,

          Hatte am WE auf einer Familienfeier Gelegenheit, mit einem leitenden Ingenieur von VW zu sprechen (Motorenbau/e-Antrieb).

          Der ist fest davon überzeugt, daß es im Jahr 2050 nicht nur keine Verbrenner mehr geben wird, sondern auch keine Individual-Kfz mehr.

          Hat viel aus dem Nähkästchen geplaudert und die (auch von mir gepflegten), laienhaften Vorbehalte gegen den e-Antrieb technisch völlig widerlegt.

          Geht ja nicht um die Emotion (leider) – der gute Mann war wirklich in Ordnung, er kann im „synthetischen“ e-Motor auch keine Emotionen entdecken.
          Den Vergleich, den er, schon etwas alkoholselig, zwischen Hubraum, Vielzylindern, Motorsound und einer schönen Frau unter dem indignierten Wimperanspannen der umsitzenden -v.a. weiblichen- Gäste zog, möchte ich hier nicht wörtlich wiedergeben.

          Aber das interessiert ja nicht in der Entwicklung, und schon gar nicht „in der Politik“.

          In 3-4 Jahren werden 700 KM mit einer Ladung Standard sein, die Batterien werden bei 30%-40% mehr Leistung nur noch zwischen 60%-80% des aktuellen Preises kosten bei deutlich verbesserter Zuverlässigkeit und Sicherheit; und man arbeitet eifrig an „Abwärtskompabilität“, d.h. sollen die neueren Batteriegenerationen auch für die heute gebauten (und dann veralteten) e-Modelle adaptiert werden.
          Zu einer guten „cost-value ratio“, wie er es etwas clichehaft ausdrückte.

          Damit wäre das eigentliche Kaufhindernis, das den e-Dingern aktuell im Wege steht -nämlich die im Spurtschritt voranschreitende Entwicklung, die die aktuellen und sehr teuren e-Modelle schnell entwertet- beseitigt.

          Ich sehe nun auch das Ende der geliebten, alten Verbrenner-Welt heraufziehen.

          Aber immerhin habe ich diese noch 57 Jahre lang erlebt.
          Genießen wir also die noch verbleibende Zeit – denn 2050 wird die heutige Generation 50+ andere Sorgen haben als die Umstellung auf e-Antriebe.

          Wenn denn überhaupt noch welche.

          Kam auf diese Seite übrigens über den Audi V8.
          Bin selbst eigentlich kein so großer Audi-Kenner und komme eher aus dem [traditionellen, bis W 140 – hernach haben die in Stuttgart m.A.n. nur noch Kernschrott produziert, jedenfalls gemessen an Anspruch der Marke und deren Preis] Mercedes-Lager. Selbst wenn mir Audis seit den 90ern weit eher als Mercedes oder BMW als technische Avantgarde erscheinen wollen.

          Doch wollte es der Zufall, daß einem sehr guten Freund von mir -und altem Audi-Fan- von einem Dozenten-Kollegen der 1995er Audi A8 von dessen Vater angeboten wurde.
          Der ging mit 84 Jahren ins Altersheim und hatte das Auto 23 Jahre lang gefahren.

          330,000KM lassen zwar den Wert des Autos zusammenschmelzen wie Butter in der Sonne, aber auf der Haben-Seite stehen ein Checkheft von Audi BT bis zum Schluss, der kleine 2,8 Liter Motor aus dem VW/Audi-Regal, Handschaltung und quattro.

          Dann stellte sich heraus, daß das rund 5,5 Meter lange Schiff aber nicht in die 50er Jahre Garage meines Freundes paßte.
          Also wollte er ihn wieder abgeben und fand in mir -zum Freundschaftspreis eines ausgiebigen Abendessens befreundeter Ehepaare in einem guten, italienischen Restaurant- einen dankbaren Abnehmer.

          Der A8 hatte mich immer begeistert, er stellt m.A.n. durch das Space-Frame-Konzept eine der größten Innovationen im Automobilbau der Nachkriegszeit dar und ist -neben dem Ro 80- das progressivste, deutsche Auto in den Jahrzehnten nach 1945.

          Aber als typischer 4,2 Liter V8 mit dem auch bei Audi-Laien berüchtigten Automatikgetriebe und einer nur mit sehr hohen Unterhaltskosten wart- und beherrschbaren Technik (Zahnriemen , 4OHC-32V-Motor) hätte ich ihn nicht haben wollen.

          Mit dem kleinen Motor, Handschaltung und quattro ist es allerdings ein seltenes, kleines Juwel; und ich erfreue mich jeden Tag am Anblick dieses Autos.

          Trotz verhältnismäßiger Buchhalterausstattung. Kein Leder, kein [Solar-]Schiebedach, keine e-Sitze (mit Ausnahme der Sitzlehnenverstellung, die am A8 wohl immer elektrisch regelbar ist), nicht die vorderen „Captains Chairs“ mit Doppel-MA und auch nur recht sparsame Holzapplikationen.
          Mittelkonsole und Türgriffverkleidungen bestehen aus dem fürchterlichen, nach wenigen Jahren ganz ohne Zutun des Nutzers unansehlichen VAG-Softlack-Kunststoff [1] – aber immerhin hat der A8 neben dem in diesem, seltenen Modell noch selteneren Allradantrieb, Klimaautomatik und Tempomat sowie das „Bose“-Soundsystem.

          Und natürlich die Aluminiumkarosserie.

          So „nackt“ fühlt man sich da nicht, aber die Abwesendheit von Komfort-Extras jedweder Art hat mich auch in meinem 190er „daily driver“ nie gestört, wenn nur die Qualität des Autos in sich stimmig und das Auto ansehlich erhalten ist.
          Der hat noch nicht einmal ZV, dafür aber nach 29 1/2 Jahren (fast, an den Kennzeichenbeleuchtung geht es nun typischerweise los) keinen Gilb und das klassische „Das Beste oder Nichts“-Mercedes-Finish der 80er.
          Aus einer Zeit, wo dieser heute zur hohlen Werbephrase verkommene Slogan noch seine wirkliche Berechtigung hatte.

          [1] Immerhin erstaunlich, daß dieser mißratene Schnellzerkratzer-Softlack dann Jahre später noch in den GIV und Passat B5 Einzug hielt

          • Sandmann sagt:

            Ay minasgerais,

            die Visionen leitender Ingenieure sind ja zumindest etwas visionärer als die von uns normal Sterblichen…
            Dass Autos mit Verbrennungsmotor irgendwann eine saurierartig aussterbende Gattung sind das ist ja schon lange klar. Und aus Sicht der Umwelt ist das auch gut so. Wenn die neuen Stromer jetzt wirklich mal 700 Kilometer fahren können, Batterien nicht mehr aus Kinderleichen hergestellt und der Strom dafür nicht aus Kohle produziert wird – dann spricht gegen einen Stromer als individuelles Fahrzeug ja auch nichts. Die Emotionen, wie wir alten weißen Männer an den Verbrennungsmotor knüpfen, muss es dann eben woanders geben. Vielleicht in einer sehr tollen Playlist. Oder einer App mit Sonnenuntergängen, man teilt ja so viel wenn man jung ist…

            Mit dem A8, ich hatte ja auch einen, bin ich nie so richtig warm geworden. Vielleicht war er mir zu perfekt. Ein ausgereiftes, zeitlos schönes und komfortables Auto. Mein Freund Markus wartet auf die Wiederauferstehung des Seinen (hier: „Sein erster V8“).
            Ich selbst möchte irgendwann noch einmal einen Audi V8 4.2 haben, so einen wie ich einst hatte. Der fährt ja immer noch. Hm. Ob ich Tom nochmal auf Knien anflehe?

            Nein nein jetzt erstmal die S-Klasse. Basta.
            Sandmann

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