Das (happy) Ende einer Oddyssee…

Von Daemonarch

Warme Grüße!

Warten auf GodotWie im letzten Tatsachenbericht schon angedeutet, stand für den Spar-Astra der Existenzabschnitt an, vor dem wohl einige Altfahrzeuge incl. ihrer Besitzer immer wieder zittern : dem all-2jährlichen Tüv-Termin. Letztes Jahr hatten wir das Fahrzeug praktischerweise mit einem Jahr Guthaben erworben, und ich hatte ja – nicht faul auch gleich einiges nekrotisches Blech ausgetauscht… Nun wird es also ernst. Nachdem ich noch kleine Wartungsarbeiten erledigt, ne Standlichtbirne erneuert und mal eben einen Kaltlaufregler nachgerüstet hatte, ging es also fahrenderweise unter das Schwert des Damokles… Warum ist man eigentlich immer so nervös wie vor einer lebensverändernden Prüfung? Kennen Sie das auch? Immerhin geht es hier maximal darum, dass man eventuell noch (diverse) Nacharbeiten erledigen muss…

Nicht gut!Gut, für einige Fahrzeuge fällt hier vielleicht auch das schmerzhafte Urteil, das eine Wiederherstellung der Verkehrssicherheit in den Kosten den Wert des Fahrzeugs bei weitem übersteigt… Einige Menschen kaufen sich ja absichtlich ein Altfahrzeug mit zwei Jahren Tüv, um diese in der Zeit stumpf endzuverbrauchen… Kaltherzig – vielleicht, dumm? Kaum! Ich persönlich hab das alte Rüsselsheimer Blech aber nun wegen seiner Zuverlässigkeit echt liebgewonnen, wegen seiner Einfachheit. Und weil ich mir aufgrund des äußeren Zustandes so gar keine Sorgen mehr machen muss, ob mir jetzt jemand auf dem Supermarktparkplatz die Tür in die Seite kloppt oder beim Ausparken unsanft sein Fahrzeug an meinem entlanggleiten lässt (und schulterzuckend weiterfährt)…

Nervosität macht sich breitZuerst ging es aber zur Eintragung des Kaltlaufreglers, dafür wird praktisch eine vom KLR-Hersteller vorgeschriebene verschärfte AU durchgeführt. Um zu testen ob der Katalysator noch gut genug ist, die Werte von D3 zu gewährleisten… Als ab an den Tester, und die ersten Worte vom Prüfer stimmten mich sofort sehr hoffnungsvoll : „Also, das kannst du mal voll vergessen! Siehste hier? Kumma! Daaaaa, der Wert dürfte nur 1,0 sein, is aber auf 1,0000004376 – und pp-dings, das darf nur 0,25 sein, und is auch schon auf 0,26445…“ Ich sah meine Felle schon im Wildwasser davonschwimmen, da kam ein zweiter AU-geschulter Elektriker vorbei, guckte auf den Tester und meinte „Willst du mich verarschen? Das sind die besten Werte die ich bei einem solch alten Fahrzeug bisher gesehen habe! Gib doch mal Gas!“ Also den Wagen einige Sekunden bei erhöhter Drehzahl gehalten… Und siehe – die Werte gingen nochmal richtig runter – weit niedriger als die geforderten Werte! 🙂

Nach einiger Streiterei ob nun nur E2 oder D3 als Abgasnorm eingetragen werden dürfen, einigten wir uns dann auf D3, nach dem beigelegten Gutachten und nach Schlüsselnummer war das auf jeden Fall so vorgesehen. Nun zur eigentlichen Prüfung der Grundsubstanz!

The day after tomorrowNach meinem mutigen, aber scherzhaft gemeinten Spruch „Ich hab mal am linken Radlauf noch nix gemacht, um dich nicht in die Verlegenheit zu bringen nix schreiben zu können„, der überraschend gut ankam, ging es an die üblichen Prüfpunkte… Bremse – gute Werte, Auspuffanlage – rostig, aber dicht, tragende Karosserieteile – maximal Flugrost. Besonderer Blick wurde wie bei jedem Astra-F Caravan auf die hinteren oberen Stoßdämpferaufnahmen gerichtet, denn bei einigen Fahrzeugen ist diese Stelle derart von Korrosion betroffen, dass die Fahrzeuge sich selbst tiefergelegt haben – durch Besuch der Dämpfer im Kofferraum… Hier aber glücklicherweise absolut sauber. Über die Hinterachsaufnahmen schien der Vorbesitzer schonmal saubere Nähte rüberziehen lassen zu haben, auch kein Problem…

Dann noch die vorderen Fahrwerksteile auf Spiel geprüft – leichter Ölnebel an Motor und Getriebe – unbedenklich! Einen Hinweis bekommen die Bremsschläuche bald zu erneuern und ich hatte die neue Plakette!

Gute Zeiten!Man kann sich nur schwerlich die Größe des Felsens vorstellen, der mir von der Seele fiel. Zwei Jahre sorgenloses Autofahren… Geil! Und das ganze mit weniger als der Hälfte an Steuerlast. Jetzt habe ich allerdings ein ganz neues Problem : 1) jetzt muss der Wagen echt lange halten, und was noch schlimmer ist: 2) jetzt darf auf keinen Fall 2012 die Welt untergehen, weil ich bis 2013 Tüv habe!  😉 Ich wünsche euch auf jeden Fall allen eine lockere Zeit mit begeisterten Tüv-Prüfern, die nur heiß drauf sind, euch ne neue Plakette zu kleben. Auf dass unser sympathisches Altmetall noch lange unsere Straßen bereichern wird!

Maik.

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9 Antworten zu Das (happy) Ende einer Oddyssee…

  1. SteffenG sagt:

    Hi Maik,

    kenn ich…. hatte schon genug Opel. 😉
    Der Mondeo hat dieses Jahr gemerkt, dass Ölknappheit herrscht und das schwitzen eingestellt (stand sonst immer drin) dafür Bremsen an Verschleißgrenze… Beim Corsa waren die hinteren Bremsen fällig, ein Radlager (Preise wie damals!!!!!!) und Bremsen an der Verschleißgrenze. Mit den Bremsen fahren manche noch problemlos 5000km!
    Aber nächsten Monat ist mein Mopped dran….

    Steffen.

  2. Daemonarch sagt:

    Na denn man toi toi toi, woll?

  3. Sandmann sagt:

    Bin ich eingentlich der einzige hier, der viel (VIEL) zu viel Geld für Ersatzteile ausgibt…?
    8 Zündkerzen für 100 Euro! Netto, versteht sich. Argh.

    Sandmann

  4. Daemonarch sagt:

    Naja, die brauchst du ja auch nur alle 60.000km… 😉

    Ich glaub deine Oberklasse war bisher noch echt brav, da haben die Vorverbraucher sicher mehr investieren (müssen)…

  5. SteffenG sagt:

    Hi Sandmann,

    naja um bei Beispiel Zündkerzen zu bleiben – der Opel braucht nur 3, das sind knappe 18 Euro für 3 gute Bosch. Der Mondeo hat 6, da bin ich alle 100 000km 70 Euro los. Beim Mopped sinds nur 2, und die musste ich noch nicht wechseln…

    Aber sonst ist der Corsa ein günstiges Kistchen mit 4 Rädern. Zumindest wenn man nicht wegen einem Ruckeln oder knarzens in die Werkstatt fährt…

    Steffen.

  6. Daemonarch sagt:

    Den KaSi wollen wir mal auch nicht ganz außer acht lassen! 😉

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