A1 – die unendliche Geschichte

Ay liebe Blog-Gemeinde,

ich könnte die Frage stellen, ob jemand von euch oder Ihnen in Ostfriesland lebt. Womöglich in der Region um Emden oder Aurich, wo mir am vergangenen Wochenende aus hier nicht näher genannten Gründen ein paar lustige Momente beschert wurden. Doch bevor ich lachend, kopfschüttelnd und mit fassungslos aufgerissenen Augen darüber nachdenke, wie in dieser Gegend jemand leben und arbeiten kann, muss ich da erst einmal hin. Und von Norden kommend führt dieser Weg über die sagenumwobene Autobahn 1, die kurz hinter Hamburg den Weg in den wilden Westen bahnt. Wenn sie das mal tun würde. So lange ich denken kann ist diese Autobahn eine Baustelle. Ich erinnere mich an vergilbte Auto Bild Artikel aus den 80ern, wo die A1 als Großbaustelle beschrieben wurde. Auf diversen Pendeleien in den vergangenen Jahren erlebte ich selbst immer wieder im 3-Kilometer Takt Baustelle – keine Baustelle – Baustelle – keine Baustelle. In den Nachrichten betrauerte man den Asphalt-Tod des gerade erst wieder freigegebenen Teilstücks bei Bremen. Und jetzt? Jetzt bin ich leibhaftig mitten drin in dieser Katastrophe!

Was machen die Menschen, die hier jeden Tag lang schleichen müssen? Haben die sich Umleitungen gesucht? Samstag früh hin, Sonntag Nachmittag zurück, glücklicherweise ist zum stimmig strömenden Regen nicht besonders viel los. Und fast gar keine LKW. Was sich auf dieser einen Stunde aber zwischen Hamburg und Bremen an Verkehrstechnik abspielt ist eigentlich nicht zu fassen! Mal fahren wir auf der linken Seite, mal auf der rechten. Die gelben Markierungsstreifen fehlen gefühlt durchgehend, also sucht sich jeder selbsternannte Anarchist seine eigene Fahrspur. Sehr kurze Einfädelspuren, Behelfsbrücken, umgefahrene Pylonen und permanentes fahrbahnübergreifendes Wedeln. Ich mag gar nicht an die anderen Autofahrer denken, die vielleicht nörgelnde Kinder auf dem Rücksitz haben, die unter einer Sehschwäche leiden oder sich schlecht konzentrieren können. Das Fahren hier ist echter Stress. Und es scheint gar nicht recht voran zu gehen. War hier nicht schon immer eine Baustelle? Nur wird sie täglich größer? Ich freue mich schon auf die Oster- oder Sommerferien. Da müsste man sich eigentlich mit einem Sonnenschirm und einem Klappstuhl irgendwo hier plazieren und das Chaos genießen.

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Was ist mit Ihnen? Kennen Sie die A1? Oder haben Sie eine ähnliche Verkehrssituation bei Ihnen in der Nähe, eine Baustelle, die nicht enden will? Ich freue mich über Statements und Kommentare. Nun habe ich die Westküste ganz vergessen. Ich verabschiede mich in eine erholsames Wochenende fern der Autobahn!

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

18 Antworten zu A1 – die unendliche Geschichte

  1. bronx sagt:

    Sandmann,

    die A 1 kenn ich nicht. Dafür die AVUS! ( Zubringer der A 115 in Berlin zur A 100, der wohl am dichtesten befahrenen BAB in D.)
    1913-1921 gebaut und als AUTOMOBIL-VERKEHRS und ÜBUNGS-STRASSE eröffnet, taucht sie täglich in den Verkehrsmeldungen auf.
    Zur Zeit wird sie „komplett saniert“, das wievielte mal ist mir nicht bekannt.
    Gefühlt innerhalb der letzten 20 Jahre zum 30. mal.
    Als Ureinwohner gewöhnst du dich irgentwann daran und kennst es gar nicht mehr anders.

    Für Touris muß es der reinste Horror sein, sieht man fast jeden Tag ein demoliertes Auto mit einem Kennzeichen aus`m „Tannebaumland“. (So heissen hier die Landschaftsfahrer, bitte, mit Humor lesen)
    Gefühlte 30 Spurwechsel auf 8 Km gesammter Länge fordern einigen Fahrern ALLES ab.

    Was man sich dabei denkt, jahrzehntelang eine Dauerbaustelle zu unterhalten, erschließt sich mir nicht. Es gibt in Berlin eine VMZ (Verkehrs-Management-Zentrale), die soll die Gewerke untereinander koordinieren. Nur, die Gewerke sind nicht verpflichtet, ihre Termine der VMZ zu melden. Kein Scherz, wozu dann das ganze?

    Ich finde, ein Stück Absurdistan, welches gut zu deiner „unendlichen Geschichte“ passen könnte.

    Ein ruhiges WE mit den lieben wünscht,
    Bronx.

    • Sandmann sagt:

      Bester Bronx,

      die Avus kenne ich auch, arbeitet und lebt doch mein halbfinnisches Fräulein Altona unter der Woche emsig in Berlin und wird von mir hier und da nicht nur mit dem Zug besucht 🙂

      In dem Zusammenhang kann ich auch von einem ALLmorgendlichen Stau ab Quickborn in Richtung Elbtunnel berichten. Es muss doch Möglichkeiten geben, bei heutigen Erkenntnissen so etwas abzuschalten…?

      Wochenende war sehr schön, Bowlilng und die schon mal angesprochene Miniatur Wunderwelt in der Speicherstadt. Und *schnipp* ist es auch schon wieder vorbei 🙁

      Sandmann

      • bronx sagt:

        …und, hat es euch gefallen? 😉
        Ich nehme an, du meintest das LOXX, oder?

        Bronx

        • Sandmann sagt:

          LOXX? Äh…
          Speicherstadt, Miniatur Wunderwelten. Riesengroße Landschaften mit Tag/Nacht Wechsel alle 15 Minuten 🙂 Das war schon sehr geil, auch wenn man kein übermäßiger Modellbahnfan ist. Allein die poppenden Pärchen hinter den Tannen 😀

          Sandmann

  2. Daemonarch sagt:

    Bei uns ist es die A2, die zwar eigentlich recht flüssig läuft, am Kamener Kreuz aber auch wieder Baustelle ist, was die entsprechenden Staus nach sich zieht.
    Zudem die unfassbar vielen katastrophalen LKW-Crashs mit vielen toten und verletzten, bedingt durch den heftigen Osttransit, der die Bahn zum Alptraum macht.

    Ansonsten, die A1 um den Dortmunder Ring ist zur Stoßzeit auch nicht gerade als Rennstrecke berühmt, aber immer noch besser als um Köln rum.
    Was will man machen, wenn unsere träge Regierung es endlich mal hinbekommen hat, eine Autobahn auf 3 Spuren zu erweitern, bräuchte man verkehrsabhängig schon 5 Spuren… :/

    • Sandmann sagt:

      Ay Daemonarch,

      was mich viel mehr wundert ist die nicht nennenswert gestiegene Bevölkerungszahl in den letzten 20 Jahren, aber zumindest gefühlt immer mehr Autos.
      Ich Autofahren zu billig? Oder der öffentliche Nahverkehr noch immer zu teuer oder immer teurer? Wo kommen die denn alle her???

      Sandmann

  3. Daemonarch sagt:

    Der Nahverkehr ist definitiv zu teuer, und wird immer teurer. Müsste ich jeden Tag nur in die Stadt und nicht 80km weit zur Arbeit, würde ich mir wahrscheinlich mindestens nen Motorroller leisten. Obwohl man bei uns mit den „öffels“ noch relativ gut wegkommt. Dennoch – schlecht gepflegte Mitreisende, schlecht gepflegte Verkehrsmittel und schlecht gepflegte Zeitplanungen verleiden einem die nutzung doch schon erheblich!

    • Sandmann sagt:

      Ay Daemonarch,

      vor allem BIN ich ja mit Leib und Seele Autofahrer. Ich muss das nur noch ein bisschen optimieren. Irgendwas in mir sträubt sich gegen die tägliche Bahn. MAL ja, aber nicht jeden Tag…

      Sandmann

  4. Markus1975 sagt:

    Hey Jens

    Wirklich die gesamte A1? Och nö.
    Ich könnte ja verstehen wenn die Bahn Abschnittsweise gemacht wird, aber dann auf ganzer Länge ein bißchen hier, ein bißchen da…..nicht wirklich verständlich.
    Sollen die Arbeiten doch einmal richtig gemacht werden und nicht halbherzig und mit Sparmaßnahmen. Ein Faß ohne Boden, damit das Geld rauskommt und im nächsten Jahr wieder zur Verfügung steht.
    Ist Euch allen schon einmal aufgefallen das gerade kurz vor Herbst der Straßen(g)bau erst richtig loslegt? 😉

    V8 mäßige Grüße

    Markus der auf Schnee hofft um vorhandene Löcher zu stopfen

    • Sandmann sagt:

      Bester Markus,

      na ja, schon abschnittsweise, aber eben alle drei Kilometer. Ich weiß nicht, was schlimmer ist 😉

      Aber du selbst wohnst doch auch am Rand des Wahnsinns! Gestern, nachdem ich dir die Teile gebracht habe haben die mich schon wieder nicht auf die Autobahn nach Kiel gelassen, und ich bin umgeleitet worden durch Gegenden, die nie zuvor ein Mensch betreten hat! Schön da, so in und um Negernbötel 😀

      Autofahrende Grüße

      Sandmann

  5. Markus1975 sagt:

    Hey Jens

    Sie haben Dich über Negernbötel nach Kiel geschickt? Ach Du grüne neune.
    Durch die Gegend wo Du gefahren bist, fahre ich regelmäßig mit meiner Madam durch. Für Ruhe und Ordnung sorgen. Wegelagerer, falsche Pannen(helfer), junge Frauen mit den kleinen Handtaschen…alles schon dagewesen und bis jetzt erfolgreich beseitigt. 😉
    Du solltest allso „störungsfrei“ durch diese gottverlassende Gegend gekommen sein. Wenn man jetzt einmal von den Rehen, Wildschweinen, Dachsen und WASCHBÄREN einmal absieht. 😉

    V8 mäßige Grüße

    Markus

    • Sandmann sagt:

      In der Tat, ich kam störungsfrei durch.
      Ohne Menschen, gut wie böse, ohne Hoffnung auf Zivilisation und ohne Handynetz. Es gab den Moment, wo ich mit straßenkreuzenden Veloceraptoren rechnete. Dass da Menschen leben können ist mir ein Rätsel, ist der Mensch nicht eher ein geselliges Wesen? 🙂

      Wo hast du denn die jungen Frauen eingelagert? Lauert da eine Geschichte? Bin ich einem psychopathischen Serienkiller auf der Spur oder sind die alle freiwillig bei einem charmanten, gut aussehenden und athletisch gebauten Helden wie dir geblieben? 😉
      Sandmann

  6. Markus1975 sagt:

    Hey Jens

    Gerade Du müßtest eigentlich wissen das ich ein Psycho bin 😉
    Die Damen besser gesagt die „Dame“ stand damals direkt an der T-Kreuzung. Eigentlich recht lekker. Stockdustere Nacht und ich kam mit meinem Golf um die Ecke.
    Nanu!? Da steht ja eine Perle am Straßenrand.
    Höflich wie ich war, fragte ich ob ich denn irgendwie helfen könne. Ein liebes Lächeln ihrerseits und dann der Spruch:“ Wenn Du 80 Mark übrig hast, dann könntest Du uns beiden helfen.
    SCHLUCK!!!!
    Was!? Öh ne Mädchen. Das vergess mal.
    Gang rein, noch einen schönen Abend gewünscht und ab dafür. 😉
    Ich kam mir vor wie bei versteckter Kamera.

    V8 mäßige Grüße

    Markus

    • El Gigante sagt:

      Gröhl!!! XD XD XD

      … inzwischen lese ich hier ja fast lieber die ulkigen Kommentare als den Beitrag an sich.

      So ’ne ähnliche Sache wie du, Markus, hab ich auch schon mal erlebt. Nur halt irgendwie „anders herum“.

      Da fuhr ich mit meinem Auto im Winter durch eine absolut einsame Gegend als ich auf einem Feldwege ein Auto stehen sah. An der Wasserdampfwolke, die aus dem Auspuff kam, erkannte man sofort, dass der Motor lief.

      Aus irgendeinem Grund dachte ich, dass hier jemand Hilfe gebrauchen könnte und fuhr näher heran. Man konnte nicht ins Wageninnere sehen, denn die Scheiben waren von innen ganz beschlagen. Also klopfte ich vorsichtig an die Fahrerscheibe. Nach einem kleinen Moment wurde sie einen Spalt weit geöffnet und ich fragte höflich, ob ich „irgendwie helfen könnte“.

      Im gleichen Augenblick erkannte ich zwei Männer (ich meine, es waren Kurden – ohne jegliche Wertung), die in diesem Auto zwar in eine Wolldecke gehüllt, aber ansonsten splitternackt und gerade dabei waren…. (das möchtet ihr gar nicht wissen… trotzdem: KOPFKINO „on“).

      In dem Moment war mir auch klar, was ich DA für eine saublöde Frage gestellt hatte. Wahrscheinlich hätte ich „helfen“ können… dieses Angebot zog ich aber sofort wieder zurück. In der Hoffnung es auch zu finden, suchte ich lieber das Weite – P E I N L I C H !!!

      Ich hätte übrigens nie gedacht, dass ich diese Geschichte nochmal irgendwo erzählen kann… nun habe ich sie doch noch „verwerten“ dürfen. DANKE! Wozu „Sandmanns Welt“ alles gut ist – UNGLAUBLICH! 😉

      *Grins*
      El

      • El Gigante sagt:

        … ehm… bevor das jetzt einer von EUCH tut, sage ich das lieber selbst: JA, JA… der Herr Gigante ist irgendwie talentiert, Dinge nicht zu peilen…

        Okay, okay… wer den Schaden hat, braucht für den Schrott nicht zu sorgen!

        Lacht IHR ruhig – Lachen ist gesund! 😀

        El

        • Sandmann sagt:

          Gniiihihi 😀
          Bester El,

          wie unangenehm… So was ist mir noch nie passiert. Ich hab zwar mal hinten im Auto von Nick Buddenbrook auf der Reeperbahn was nicht hoch gekriegt, das war allerdings nur das Fenster 🙂 Es gelang mir dann mit technischem Verständnis und viel Magie aber, bevor ich von draußen angesprochen wurde.
          Hatte ich das nicht auch mal irgendwo gepostet? *wühl*

          Trotzdem frage ich mich bei Markus, wie es kommen konnte, dass da draußen in der Einöde eine leichte Dame stand. Seltsam…

          Sandmann

  7. Markus1975 sagt:

    Hey Jens

    🙂

    Da draußen in der Einöde wolltest Du wohl sagen. Aber hey! Fehrenbötel unweit von Negernbötel hatte zu damaligen Zeiten sogar einen eigenen Puff. Und ich habe sogar GENAU gegenüber gewohnt. Die Razzia zur nächtlichen Stunde war dann das Erlebniss. Mehrhere Kastenwagen, Hundeführer…das volle Programm. Kurz danach wurde das Teil geschlossen. Im Dorf ging das Gerücht wegen Menschenhandel um. Gerüchte…
    Mensch! Wir sind doch ein Autoblog und allesamt Asphaltcowboys. Ich schwing mal das Lasso. 😉

    V8 mäßige Grüße

    Markus

    • Sandmann sagt:

      Bester Markus,

      das belegt ja auch wieder meine These über Dänemark. Ich hatte mich immer gefragt, was man eigentlich in so einem großen, dünn besiedelten Flächenland schon groß beruflich machen kann. Klar. Viehzucht und Pornos 🙂

      Ich bin heute schon wieder an Wahlstedt vorbei gefahren, so langsam plätten die da den Asphalt rauf 🙂 Es wird, es wird.

      Freitägliche Grüße
      Sandmann

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