Ein kurzer Gedanke, heimlich still und leise am Rande des Alltags. Kennen Sie diese Kleinigkeiten, die man immer und immer wieder nachfragen muss? Die man sich irgendwie niemals merken kann? Schreibt man das Wort Standard nun mit D oder mit T am Ende? Wo wird das H bei Rhythmus gesetzt? Sind es zwei, oder ist es nur eines und wo dann? Was bedeutet die Ankunftszeit auf meiner Parkuhr? Ist das die Zeit, zu der ich mein Auto abgestellt habe oder ist es die Zeit, zu der ich wieder ankommen werde? Ist stehe mit meinem Auto vor dem Kieler Hauptbahnhof und blicke ungläubig auf das dünne blaue Plastikteil. Ich habe das doch schon mal vor 20 Jahren bei der Fahrschule gelernt, oder nicht? Und ich parke doch nicht zum ersten Mal mit der Legitimation des blauen Scheibchens. Ich fühle mich, als hätte ich die Pin meiner EC-Karte vergessen, sehe im Geiste 42 lauernde Beamte hinter allen Ecken und denke über die Konsequenzen nach…
Nehmen wir einmal an, die eingestellte Ankunfstzeit markiert den Zeitpunkt, an dem ich mein Auto hier abstelle und es verlasse. So ist es glaube ich auch tatsächlich. Aber ist das nicht furchtbar für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamts? Ich stelle 11.00 Uhr ein und darf hier maximal 120 Minuten stehen. Das ist doch ein einziges Gerechne, die armen Leute! Oder wenn es nicht klar 11.00 Uhr auf meiner Parkscheibe ist, sondern vielleicht 11.36 Uhr? Und das bei allen Autos in der Reihe? Kann man den überforderten Staatsbediensteten derartige Hirnakrobatik auf Dauer zumuten? Ich glaube nicht. Die armen Damen und Herren wollen doch ein einfaches GO oder NO für Ihre Überweisungsträgerdruckmaschine, die wollen doch nicht auch noch Nachhilfe in Mathe! Ich beginne zu zweifeln. Meine Möglichkeit, mir einen Vorteil zu verschaffen: Ich stelle eine spätere Uhrzeit ein und hoffe, dass nicht vorher jemand vorbei kommt. Denn dann muss auch nicht mehr gerechnet werden.
Oder stelle ich die Uhrzeit ein, an der ich wieder da bin? Bei der ich ankomme? Dann müsste ICH rechnen, denn ich müsste zur aktuellen Uhrzeit großzügig in diesem Fall 120 Minuten addieren. Ein emsiger Mitarbeiter der ticketschreibenden Fraktion hätte es in diesem Fall sehr viel einfacher. Er oder sie müsste nur die Uhrzeit auf der Parkscheibe mit der Uhrzeit am Handgelenk vergleichen. Ist es später, gibt’s ein Knöllchen. Das ist doch kinderleicht. Würde in diesem Fall vielleicht lange Weile aufkommen? Fahrigkeit wegen permanenter Unterforderung, weil der Fahrzeughalter schon den ganzen Rechenkram erledigt hat? Vielleicht. Und vor allem: Wenn ich mir mit dieser Variante einen Vorteil verschaffen wollte, müsste ich eine spätere Zurückkomm-Zeit angeben und hoffen, dass erst viel später Politessen auftauchen. Denn diese müssten im Falle eines begründeten Verdachts dann von der eingestellten Zurückkomm-Zeit (der Ankunftszeit) umständlich die gestattete Parkzeit abziehen (minus ist ja immer ein bisschen schwerer als plus), dann mit dem Zeiteisen am Handgelenk vergleichen und erneut entscheiden, ob das eigentlich alles sein kann. Das könnte sie so verärgern, dass der Strafzettel gleich mit fadenscheinigen Begründungen (gelbes Licht, abgelaufener TÜV) doppelt so teuer wird. Und das will ja keiner.
Welche Variante wäre die bessere? Habe ich Aspekte vergessen? Und welche ist die richtige? Ich könnte das jetzt ja googeln, aber denke Sie doch auch mal darüber nach. Oder habe ich noch weitere Faktoren außer 8 gelassen?
Sandmann
Ich weiß nur, EIN MAL, im ganzen Leben hatte ich EIN MAL keine Parkscheibe im Auto, rate mal was passiert ist… Und ich war vielleicht 6min weg.
Ich schätze Politessen sind biologisch stark zu der Gattung „Aasgeier“ zuzuordnen.
Moin, ihr beiden Spezialisten,
das glaub ich ja jetzt wohl nicht, oder???
Es ist immer EXTREM sinnvoll, in unserer Welt L E S E N zu können.
Auf dem ersten Bild dieses Beitrags steht es ganz eindeutig… auf dem dritten Foto ist der Bildausschnitt sinnigerweise so gewählt, dass es NICHT zu lesen ist!
Und? WAS kann man nun also lesen?
G E N A U !!!
Da steht weiß auf blau „ANKUNFTZEIT“… und die meint natürlich, wann ich auf dem Parkplatz zum Parken ankomme.
Warum denkt man denn bloß immer so kompliziert?
Und warum hat man einen Fahrlehrer im Blog?
Gruß
El 🙂
Und wenn ich mich recht erinnere, darf man die Ankunftzeit sogar noch auf die nächste volle halbe Stunde aufrunden. Oder täusche ich mich da?
Viele Grüße
Mick
… richtig Mick!
Es gibt übrigens Parkscheiben, die sich per Uhrwerk automatisch IMMER auf die aktuelle Zeit weiterstellen… die sind natürlich verboten!
🙂
El
Hallo El,
ja sind sie. Aber sehr praktisch.
🙂 Bronx
Äh…. WANN nun?
Auf dem Parkplatz ankommen? Ja aber, JETZT wenn ich ihn parke oder wenn ich wieder da sein werde?
Ich hab das immer noch nicht verstanden 🙁
Sandmann
Ehm… lieber Sandmann… so, wie ich nicht mit WordPress umgehen kann
GENAUSO
kannst du offensichtlich nicht mit ’ner Parkscheibe umgehen.
JAHAAAA – JETZT, wenn du ihn parkst! Ohne Rechnen, ohne Komplikationen… ganz einfach JETZT plus ’ne halbe Stunde ist erlaubt!
El
Ah. Wenn ich also JETZT, um 11:23 irgendwo ankomme dann drehe ich auf 11:30something. Si?
Und dann muss die Politesse rechnen. Das gefällt mir.
Ich habe etwas gelernt…
Sandmann 🙂
….und überhaupt brauchst Du mal ne neue Parkscheibe! Die ist doch schon gebrochen! Das gibt sicher Abzüge in der Haltungsnote bei der nächsten Politesse!
Ach ja, mir fällt grad ein, dass irgendwann Winter wird – kauf Dir schon mal Eiskratzer und deponier sie an startegisch wichtigen Orten. Ich kann mich da an einen Eintrag erinnern, als Du im Winter sämtliche Werkzeuge versuchtest.
Gruß
Steffen – der sich erst mal 2 Wochen in wärmere Gefilde beurlaubt…
Ay Steffen,
oh jeh, die Winterblogs. Ja rate mal, WARUM die Parkscheibe kaputt ist? Da ist ein wenig Eis dran Schuld 🙂
Wo gehts denn hin, wo es warm ist? *neid*
Sandmann
sollte übrigens STRATEGISCH heißen. Liegt am Chardonnay.
Steffen.
Prost.
Ich habe einen australischen Yellow Tail am Start. Morgen ist ja frei 🙂
Er selbst
N’Abend,
ich kann es auch nicht verstehen, das ich in der Fahrschule gelernt habe: Beim erreichen einer Ortschaft muss die zulässige Ortsgeschwindigkeit beim Ortsschild erreicht sein.. (also auf 50 runter quasi),
DAS bedeutet doch aber im Umkehrschluss auch, das ich beim Verlassen einer Ortschaft schon beim Erreichen des Ortsausgangsschildes die 100 Sachen erreicht haben dürfte… oder nicht… oder was…?
*Pling*
Touranus
Hi Touranus,
neee – ab Ortsschild 100!
Mach‘ doch! ^^ 😉
El
Es gibt ja ein paar Autos, mit denen man direkt beim Ortsschild aufs Gas gehen kann und nur wenige Meter dahinter dann die 100 erreicht hat. Der CLS AMG (remember San Diego: https://www.sandmanns-welt.de/zwischen-orangen-state-police-und-apfelkuchen/) dürfte einer davon sein 😀
Sandmann
Ich weiß….
aber DER hier ist eindrucksvoller:
http://www.youtube.com/watch?v=a-aQWz2Z4L0
😉