Ingo der Twingo

Kommt es auf die Größe an?

Manchmal dreht das Leben komische Extratouren. Manchmal, also immer, irgendwie. Da ich mir einigermaßen sicher war, meinen Citroën XM innerhalb von zwei Monaten wieder fahrbereit zu bekommen (hier bitte Lachkonserven einblenden) war das Angebot, Michael Keines „Sternchen“ über diese Zeit auszuleihen sehr verlockend. Ich lieh, ich fuhr, ich schraubte am Citroën. Ab und an. Nach vier Monaten (oder fünf?) äußerte Michael (… waren es vielleicht sogar sechs…??) den nachvollziehbaren Wunsch, sein Auto irgendwann (also wirklich nur ir-gend-wann!) mal wieder selbst zu fahren. Wie unangenehm. Ersatz muss her! Ersatz ohne Verfallsdatum, damit ich den französischen Motorentausch weiter erfolgreich prokrastinieren kann. Ein witziges, kleines, einfaches Auto! Geil! Autos gucken! Endlich wieder ein Auto kaufen. Yayy 😁

Also stehe ich am Bahnhof Dammtor, mit leicht irrem Blick.

Hallo Dammtor. Da bin ich wieder.

Hier starten klassisch meine Autokauftouren ab Hamburg. Ich gestehe es endlich mal: JA, ich kaufe gern hier und da ein Spaßauto für kleines Geld, lasse es auf mich zu und klopp das dann wieder raus, wenn ich keine Lust mehr drauf habe oder es nicht mehr brauche. Oder das Leben wieder Extratouren dreht. Mein XM steht in Wind und Regen aufgebockt hinten auf dem Hof, der Taunus schreit nach Liebe und in einer nicht näher genannten Halle warten der Granada, der Audi 100 und ein weiteres Auto 😉 auf bessere Zeiten. Die Mutter meiner Kinder äußert inzwischen nur noch ihren Unmut, wenn der gemeinsame Hof aussieht als wäre ich ein Gebrauchtwagenhändler. Deshalb weiß sie von der Halle lieber gar nix. Sternchen geht. Was Neues kommt. Also los!

Mit der S-Bahn zum Kaufobjekt

Tu etwas Törichtes, doch tu es mit Hingabe!

Kennt ihr das, wenn man leicht angetrunken vor Mobile.de rumsitzt und sich beim Stöbern durch niedrigpreisige Altautos in Tagespendelentfernung eine Sehnsucht formt? Auf diese Art habe ich vor 10 Jahren aus Versehen einen Audi 100 gekauft. Oder vor drei Jahren einen Mazda 121. Du siehst ein Auto, was du grad zwar nicht brauchst aber was du willst. Du bietest frech, aber freundlich den halben Preis und hoffst heimlich, beschimpft und blockiert zu werden. Und ZACK hast du schon wieder ne Karre gekauft. Verdammt. Ich habe mir deshalb irgendwann mal ein Budget von 1000€ gesetzt, wenn ich dann ins Klo greifen sollte ist der Schaden überschaubar. Schaden? Ich bin mit der S-Bahn auf den Weg in Hamburgs Osten zu einem Renault Twingo 16V, lila, mit Servolenkung, Faltdach, einigen Neuteilen und TÜV bis Oktober.

Hätte mir das vor 20 Jahren jemand gesagt…

Ein WAS??? Ja. Ein Twingo. Dieses kleine, französische Ei mit zwei Türen, das einen aus seinen runden Lampen so lieblich anglotzt dass man ihm eigentlich Wimpern ankleben MUSS! Die Kiste, die den Typen mit dem Knudsen Taunus und dem Granada Coupé innerhalb weniger Momente zum unsexiest Autofahrer in Norddeutschland krönt. Gelächter an den Ampeln. Jeden Abend Frauenautowitze. Und wenn man auf dem REWE Parkplatz das Faltdach offen lässt werfen die Leute ihre Flaschen da rein, weil sie den für einen Altglascontainer halten. Ja genau, so einen meine ich. Fahrbereit, einfach zu reparieren, billig und nicht ganz „normal“. Jetzt schraube ich irgendwo auf dem Land Nummernschilder an die dicken Plastikstoßfänger und beginne zu zweifeln. Heute sind es diese Zweifel, die einem kommen, wenn man sich einen alten, geistig behinderten Goldhamster mit nur zwei Beinen und einer Stauballergie gekauft hat.

Irgendwie… anders

Horizont ohne Scheuklappen

Markenfetischismus ist mir fremd, fast alle Mütter hatten irgendwann mal schöne Töchter. In mir wohnen auch keine Vorurteile gegen Autos aus bestimmten Ländern. Ich behaupte, dass die so belachten Rotwein-Franzosen damals wesentlich emotionalere Autos bauen konnten als die deutsche, gutbürgerliche Bratwurstgesellschaft. Generell Südeuropa. Ein Auto aus Italien ist Espresso, eins aus Deutschland mehr so Jacobs Krönung. Größenwahn? Meinen jugendlichen, nie ganz geklärten Hass auf Kleinwagen hat ein knuffiger Mazda 121 kuriert. Verbrenner? Sogar den Tesla Model S meines Freundes Heiko bin ich schon gefahren. Ein E-Auto!!! Ich bin mit dem Teufel im Bunde!

Mein Herz ist rein, meine Seele offen. Aber ein Twingo? Da kotzen die offiziellen V8-Kultisten, da deutet die von Selbsthass zerfressene „Fuck you Greta“ Fraktion mit bösem Blick auf den Aufkleber über ihrem Auspuff und da schütteln die Polohemd-Jünger der Oberklasse in einer perfekten Choreographie der Missachtung die Köpfe. Hm. Allein deshalb ist es toll, einen Twingo zu fahren 😬 Handschlach, volltanken, ab dafür.

I see faces

Bis auf das oben wirklich schlimm abgegriffene Lenkrad (es gibt keinen Twingo, bei dem das nicht so ist) ist hier drin alles sauber und intakt. Aber fast überall ist graues Plastik. Ein kleines Zentraldisplay beichtet mir in großen Ziffern die Geschwindigkeit, im schmalen Schlitz hinter dem Lenkrad wohnen viele bunte Warnlampen – die nach dem Start alle brav wieder ausgegangen sind. Dicke, farbige Knöpfe regeln Heizung und Gebläse, eine Klimaanlage gibt es nicht. Ein Kühlwasserthermometer auch nicht, dafür aber ein CD Radio, was man vom Lenkradsatelliten aus bedienen kann. Nimm das!!, VW Polo. Guck dir das!! an, Opel Corsa. So stelle ich mir einen VOLKSwagen vor. Und es gibt da diese Legende vom genialen Raumkonzept… Moment mal, ich fahr direkt rechts ran und probiere das jetzt und hier aus.

Das… ist sagenhaft.

Hier liegen Sie richtig

So klein dieses Auto von außen ist, so groß ist es von innen. Die komplette Rücksitzbank lässt sich nach vorn oder hinten -> schieben. Habe ich viele Gäste auf dem Weg zum nächsten Weinabend (aber kein Gepäck) – rutscht sie in den Kofferraum und bietet hinten Beinfreiheit wie im Bentley. Bin ich eher allein unterwegs und muss was transportieren – schiebe ich die Bank nach ganz vorn und schaffe einen großen Kofferraum. Ich kann sie auch hochklappen, dann gehen da hinten zwei Wachmaschinen rein. Wirklich. Si on n’est que deux, kann ich den Rücksitz nicht nur nach hinten schieben, sondern auch seine Lehnen zurücklegen. Ziehe ich nun die Kopfstützen aus den vorderen Sitzen, schließen sie – nach hinten geklappt – nahtlos mit dem Rücksitz ab. Ein ebenes 1,60 x 1,90 Meter Kuschelbett mit Nackenstützen! Und durch das offene Faltdach haben wir einen tollen Blick auf die Sterne. Fragen? ❤️

Schöner wohnen

Das bunte-dicke-Punkte-Design der Sitze findet man in dieser Form nicht einmal mehr auf den Teppichen von 1991 nach der Wende renovierten Hotelanlagen. Das ist irgendwie… einzigartig 😂 Es passt toll zu dem Wunderbaum-Hecht, der noch auf olfaktorische Aussetzer der Vorbesitzerin zurückzuführen ist. Macht mich diese Kombination aus Gucken und Riechen besoffen? Ich liebe dieses Auto schon jetzt. Die 75 PS des kleinen 1.2 Liter Vierzylinders zerren erstaunlich agil an den 890 Kilo, das Radio spielt ausschließlich gute Musik und meine Laune steigt mit jedem Kilometer. Meine Zweifel schleichen sich davon. Der behinderte Hamster entwickelt sich zum unterhaltsamen Erzähler guter Herrenwitze.

So sei es denn ein Twingo, mal sehen wie lange. Ein Twingo. Ich muss mir das ein paar Mal vorsprechen, und ich fahr in Kiel gleich mal auf’s alte PLAZA Parkdeck für ein paar Fotos.

Immer noch Zweifel…?

Freundlichkeit in einer verrückten Welt

Die Kunst (oder die Erfahrung) ist, der skeptischen Halbfinnin weder vom Gang zur Zulassungsstelle noch dem Abholen des Autos zu erzählen. Ich stelle uns morgen Abend was Neues vor die Tür, und sie wird es nicht mögen, weil es nach Wunderbaum riecht. Das ist dann eben so, ich bin ein Individuum und kann geilerweise machen was ich will. Ich sehe in diesem œuf français einen kleinen, freundlichen Wagen in einem urbanen Dschungel aus speckigen Mittvierzigern in böse guckenden, riesengroßen SUV (HH-SV 88) und Schwärmen von bärtigen Glatzköpfen mit hippen Hornbrillen auf Minutenpreis-gemieteten E-Rollern. Die Welt wird immer bekloppter, und dieses Auto steht da mitten drin und ist einfach nur nett.

Du und ich. Na gut.

Der Renault Twingo rückt langsam in den Fokus der andersdenkenden Autofahrer, denn er wurde in diesem Jahr 30. Ein Oldtimer! Kaum fährt man so ein Ding, sieht man an jeder Ecke welche. Vielleicht liegt das aber auch an den über 2.4 Millionen produzierten Twingos der Modellreihe C06, von denen allein 500.000 nach Deutschland kamen. Es fahren einfach echt noch viele rum, achtet mal drauf. Gute Exemplare mit Faltdach steigen im Preis. Et alors? Ich habe jetzt a) mehr Ruhe, mich um meinen XM zu kümmern (hier bitte erneut Lachkonserven einblenden) und b) ein nach Wunderbaum riechendes Doppelbett mit optionalem Sternenblick und rasanten 75PS. Das Leben ist schön. Und alles wird gut.

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

23 Antworten zu Ingo der Twingo

  1. kupy sagt:

    Einfach wunderbar! 🙂 Auch wunderbar, wieder ein Lebenszeichen zu lesen! 🙂 Wenn schon nicht der XM, hoffe ich, fügt sich das Familienzusammenzugsprojekt wenigstens!
    Och, so nen Twingo, der paßt doch locker noch in einen Kofferraum Deiner anderen, wenn der Stellplatz knapp sein sollte. 😉 Ich befürchte, am Ende geht es Dir wie mir: sollte nur kurz zum Übergang sein, und dann hängt man doch plötzlich zusehr daran. Gute Fahrt damit (und check mal den gern vergessenen Zahnriemen, ehe der sich mit „Liegenbleiben“ meldet – hab ich 2x beim Clio miterlebt)!

    • Sandmann sagt:

      Ay kupy,

      wer mich auf Facebook stalked oder die Oldtimer Praxis liest weiß, dass der Twingo schon längst weg ist 😉 Aber nicht weil er doof war, sondern weil mich der Fiat Tipo DGT mehr reizte. Dazu aber später mehr.

      Du wirst dir vorstellen können, dass nach meiner XM Havarie die erste Frage beim Kauf nach dem Alter des Zahnriemens war. Da es keine Belege gab, hab ich den Preis noch ein wenig gedrückt und drei Tage später selbst ein Conti Kit mit Wasserpumpe und Spannrolle eingebaut. Auch das ist dukumentiert: https://www.motointegrator.de/blog/zahnriemenpflege/

      Der XM wird nächste Woche nach Dresden zum Aufbauen gebracht und kommt fahrbereit wieder zurück. Alles andere ist grad unrealistisch. Aber der Umzug als Solcher hat geklappt, und langsam kommt ein bisschen Ruhe ins Leben. Ein bisschen. Ich komme mal wieder privat zum Schreiben, das sagt ja alles 😉

      Grüße aus Kiel
      Sandmann

  2. kupy sagt:

    Moin Sandmann,

    das freut mich (hier) zu lesen. Andere Kanäle nutze ich nicht und bin dort völlig offline. 🙂 Lebt sich manchmal ruhiger so. Privat klingt „in gutem Fluß“ und nun ist schon der Ingo-Twingo-Ersatz da. 🙂 Aber besser so als liebgewonnen. 🙂 Das kleine Mötörchen klingt aber für den ZR durchaus nach gut konstruiert und be-servicebar. Dann gute Fahrt mit dem Tipo (oder mit dessen Schon-wieder-Nachfolger 😉 ?), erfolgreiches Wieder-XM-en und mehr noch in den „anderen Lebensbereichen“!

    • Sandmann sagt:

      Ay kupy,

      ab und an mal offline sein ist sehr gut.
      Das ganze Auto ist einigermaßen durchdacht und extrem gut zu warten. Teile sind billig und mal kommt überall gut ran. Wenn man keine Klimaanlage hat. Liebgewonnen habe ich den übrigens durchaus. Aber ich habe inzwischen gelernt, rechtzeitig loszulassen. So wird’s mit dem Tipo auch laufen. Ich werde hier irgendwann heftig jammern… aber ich kann nicht jedes gute Auto behalten. Ich habe zu wenig Platz und auch nur einen Popo zum Fahren. Ich bin nicht so der Wegsteller und Angucker, ich will die Kisten bewegen.

      Einen Nachfolger zum Tipo gibt es nicht und wird es auch nicht geben. Das ist der XM. Der Tipo ist quasi dann „über“ 🙂
      Wir lesen uns
      Sandmann

  3. Fetti sagt:

    Hallo Sandmann,

    why not? Ja, eher Verstand als Emotion. Ich hatte 2x einen Aygo als Werkstattwagen, von der Werten fast identisch. Zuerst dacht ich „oh weh“ und der Meister meinte, besser die Klima auslassen wegen Motorleistung.
    Aber nüchtern betrachtet: in der Stadt rennt der ordentlich, verbraucht sehr wenig – wiegt ja auch fast nichts. Und 120 auf der Bahn, ja mei, isser halt bissl zäh.
    Ich sags mal so: wer sich mit Autofahren schwertut, dem helfen dreifache PS sicher. Wer mit dem 2er Golf mit 55 PS angefangen hat, der kommt auch mit 70 PS klar 🙂
    Und nein, als Dauerauto würde ich den nicht nehmen, aber das ist zu 90% Bequemlichkeit und nicht Notwendigkeit.

    VG Fetti

    • Sandmann sagt:

      Ay Fetti,

      den Aygo hatte ein Auszubildender von uns damals als Neuwagen. Ich fand den optisch seltsam, irgendwie war der sehr breit und sehr kurz. Aber wenn er was taugt – dann ab dafür. Läuft bei mir komplett unter dem Radar.
      Viel Leistung brauchte ich noch nie, gleichwohl ich sie ab und an mal hatte. Der Audi V8 mit 280PS war für mich damals schon ein Wahnsinnsding. Ich habe damit aber nie gepunktet, ich zog nie Befriedigung daraus, schneller als andere zu sein. Warum?

      Ich harre meiner großen Limousinen ❤️ Aber es geht voran. 2024 wird wieder geschwebt und der Nase gehuldigt.
      Freitaaaaaaaag!!!!!!
      Sandmann

      • pico sagt:

        Also der Aygo.. finde ich genial. Sehr minimalistisch. Design in Ordnung. 68 PS Dreizylinder hat leichtes spiel bei dem Gewicht und das geringe Gewicht merkt man. -AUßerdem sehr zuverlässig, und günstig im Unterhalt. -Aber auch sehr laut innen mangels Dämmung.

  4. MainzMichel sagt:

    Es lebt!
     
    Wie Du weißt, hatten beide Töchter insgesamt drei Twingos, zum Glück ohne jegliche Wimpern. Alle drei mit dem 58 (?) PS-Motor, reicht völlig. Einfach und gut, leider alle ohne Faltdach, dafür mit Klima. Letztere ärgert den Schrauber, wenn er z.B. den Zahnriemen wechseln will. Apropos: Vorsicht beim Schrauben unter dem Armaturenbrett: das Blechteil ist an vielen Stellen messerscharf und hat mir auch schon einige Schnitte verpasst.
    Die Plastikscheinwerfer taugen nicht, die Glasscheinwerfer aus den alten Modellen passen.
    Aber die Dinger fahren klasse, man denkt, dass man etwas viel größeres pilotiert. Aber dennoch bleiben sie hässlich. So richtig hässlich. Deshalb bin ich froh, dass „meine“ Twingo-Zeit vorbei ist. Die Jungs und Mädels im Twingoforum sind sehr nett und hilfsbereit.
     
    Adios
    Michael

    • Sandmann sagt:

      Michaeeeeeeeeeel!!!

      Ja es lebt, und du anscheinend auch noch, das freut mich auf allen Ebenen 😊
      Alle Twingofahrer scheinen ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben. Auch ich bin froh, keine Klima an Bord gehabt zu haben und habe mir unter dem Armaturenbrett den halben Daumen abgeschnitten. Auch diese Plastikscheinwerfer sind blind und ich erwarb bei Kiesow in Norderstedt neue aus Glas. Die gehen jetzt in die Hände von Jens Seltrecht von Garage 11, der bekomme meinen ganzen alten Twingo Kram – wenn ich den mal irgendwann finde. Umzug abgeschlossen, aber noch lange nicht alles einsortiert 😒

      Ich schreibe dir die Tage mal was auf’s Handy. Langsam regelt sich hier alles, der XM wird wieder aufgebaut, der Taunus geht in die Winter-Blech-Kur und so wie es aussieht gibt’s im Frühling Platz für was Oranges! Ich hab schon jemanden, der den Motor komplett neu aufbauen wird…

      Schönes, wunderschönes Wochenende!
      Sandmann

  5. Bronx sagt:

    Salut nach Nordwest,

    ich grinse gerade beim lesen deiner Zeilen. Als ich meinen (Tw)ingo damals hatte schrieb ich dir wie genial die Kiste ist und warum ich unbedingt einen haben wollte. 🙂

    MIT Faltdach UND Klima.

    Die 58 PS haben in der City vollkommen gereicht. Auch mit A/C on. 😉

    Alles andere ist ja schon gesagt worden.

    Gegrüßt!

    • Sandmann sagt:

      Ay Bronx,

      tatsächlich fiel mir erst beim Schreiben der Zeilen (so nach dem fünften Glas Wein) ein, dass wir einst kontrovers darüber sprachen 😀 Und vielleicht habe ich unbewusst teilweise deine Worte benutzt. Manchmal reift eine Erkenntnis ja erst spät, aber dann ist sie umso emotionaler.

      Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich nach dem XM sehne und wie sehr ich mich freue, dass er ab der kommenden Woche in guten Händen wieder aufgebaut wird. Alles wird gut. Irgendwann. Was macht dein russisches Krabbeltier? Oder hast du schon neue verrückte Projekte? Ich glaube wir müssen mal wieder schwatzen ❤️

      Schönes Wochenende nach Maishausen
      Sandmann

      • Bronx sagt:

        Ay Tipotreiber

        mein russisches Krabbeltier hat dieser Tage umfangreiche Instandsetzungen erfahren. Knappe 60 K in nicht ganz Zwei Jahren forderten ihren Tribut, 😉 Alles kein Drama.

        Du weißt ja, ich war etwas unterwegs. Aber das mal an anderer Stelle.

        Ich hoffe und wünsche Dir das dein Baguette nun wirklich fertig wird. Daumen sind gedrückt! Das es ad hoc nichts wird hab ich mir von Anfang an gedacht. Aber streut man Salz in die Wunde?

        Bis hoffentlich bald mal. 😉

        • Sandmann sagt:

          Och du,

          Es soll ja Zeitgenossen geben, die sowas gern tun. Also das mit dem Salz. Immer wieder. Aber die verdampfen ja quasi aus eigenem Antrieb, DU gehörst glücklicherweise nicht dazu😘
          Spannend mit deinem Lada. Erzähl bald mal.

          Beim Baguette ist es nun eine Frage des Geldes, WIE gut es am Ende dasteht. Und nicht mehr eine Frage der Zeit. Ad Hoc wäre das auch mit mehr Zeit in meinem momentanen Leben nicht gegangen, aber ich hatte unterschätzt, WIE sehr ich meinen Abend nach langen Tagen brauche und wie egal mir dann nach und nach Schrauberprojekte werden. Ich habe gelernt: So große Sachen gebe ich lieber in andere Hände. Und dann kümmere ich mich um die Kleinigkeiten. Erstmal. Das macht auch glücklich.

          Bis bald in diesem Theater 😊
          Sandmann

  6. Schlossgeist von Friedrichsthal sagt:

    twingo.. is alte Leute scheiss egal Karre. baeh.

    sorry

    tipo! tipo?? oh Wie geil.. frag Mich ma vor abgabe… wenn der preis unter Rente 427 euro dankest armut is xD

    • Sandmann sagt:

      Bester Schlossgeist,

      ich musste deinen Kommentar erstmal durch mein Übersetzungsprogramm schicken, und da sind dann auch gleich noch ein paar Freundlichkeitsfilter rot aufgeleuchtet.

      Bist du der Meinung, dass ein Twingo eine Karre für alte Leute und dir deshalb scheißegal ist? Da muss ich widersprechen, das ist eher ein Auto für junge, aufgeweckte Menschen mit Spaß am Leben.

      Oder bedeutet dein Satz, dass ein Twingo alten Leuten wie dir scheißegal ist? Das mag sein. Aber niemand muss den mögen. Es soll ja sogar Leute geben, die stattdessen einen Tipo geil finden 😬

      Bei der Weitergabe des italienischen Golf Konkurrenten kannst du dich gern hinten anstellen, aktuell wäre das Platz 6 in der Schlange. Allerdings sind die fünf vor dir in der Reihe alle ein wenig entspannter und auch durchaus bereit (und in der Lage), zwischen 4.000 und 5.000 Euro für das dann frisch geTÜVte, rostfreie Fahrzeug mit einem Haufen Neuteilen, sauber instandgesetztem DGT und originalem Dachgepäckträger zu bezahlen. Ich glaube da bist du raus 😉

      Sandmann

  7. Schlossgeist sagt:

    ich war ma Nordi. west kuesten nordi.
    leb jetz hoch in den Bergen im dunklen Osten. am Ende der welt. vor tschechien.

    —-++++
    da spricht man anders kuerzer. da muss man schneller denken hoeren sprechen.. da fehlen fuellwoerter. is so.
    —+++
    meine cousine hatte als erste Karre n tipo. oh wat ne geile Karre… golf2 is so baeh.. das war, aus meiner 32b Zeit, ne not Karre. wer kein geld hat, Aber fahren muss, holt sich n golf2.
    —+++
    twingo.. is so.. aaahhh.. nee.. geht Noch Weniger. die Leute die ich kannte, waren alte Leute mit beschraenkten fahrfaehigkeiten, kaputten twingos, hauptsache faehrt. und so lahmarschig, da muss die Werkstatt das 4. zuendkabel weggelassen haben. deshalb!

    —+++

    ne ne. ich bin nich alt!! ich werd staenfig bebaggert, mit 50, von 20 j neuen kueken, auf 30 geschaetzt, in huebsch gemacht.. a et Nein!! ich nehm Nur die M******* fuer die ich hier strandete, die kam nocj nich.. I’m still waiting..there is only one love! ♥️😳

    • Sandmann sagt:

      Puh, wenn man mal Nordlicht war, warum verschlägt es einen dann in diese dunkle Ecke…? Scheint ja nicht nur Gutes mit dir gemacht zu haben, auch wenn du da jetzt voll der Frauenversteher bist 😉

      Twingo mit 16V 75PS geht gefühlt doppelt so schnell los wie der aktuelle Tipo mit der 1.4 Liter Maschine. Ich häng nicht an dem. Ich freu mich wieder auf meinen XM 🙂
      Sandmann

  8. Karol sagt:

    Beim Twingo bin ich ja echt total hin und her gerissen. Einserseits ist der alte Twingo ein super kultiges Fahrzeug, andererseits hat sich bei mir persönlich die Erfahrung eingeprägt, dass Twingos grundsätzlich von den schlechtesten Autofahrern auf den Straßen gefahren werden 😀

    • Sandmann sagt:

      MUUHAHAHA 😀

      Ay Karol,
      na ja ich denke diese Erfahrung (sie mag stimmen) kommt aber aus der Zeit, als das noch Neuwagen waren oder…? 😉 Wer auch immer da zum Hauptkundenkreis gehört hat, meine Vermutungen hier öffentlich zu äußern wäre nicht so schlau.

      Inzwischen wirst du ja auch nicht mehr von einem alten 7er BMW auf der Linken Spur bei 180 weggeblitzt. Die werden heute auch von anderen gefahren. Ich mochte den Twingo damals nicht, weil er mir zu niedlich war. Seit alle Neuwagen aussehen wie neurotische Kampfmaschinen ist es genau DAS, was ihn mir heute sympathisch macht. Zeiten ändern sich 🙂
      Sandmann

  9. pico sagt:

    Einer der coolsten Kleinwagen überhaupt. -Außerdem viel Platz und am Heck sogar noch den „alten“ RENAULT Schriftzug. ->Kann man machen!

  10. Hans-Ulrich Neumann sagt:

    Nein, man sollte sich darum scheren, was andere meinen, sondern genau das Auto wählen, daß man braucht. Ich bin auch nicht immer Mainstream gefahren. Als erstes Auto, 1984, drei Jahre nach dem Führerscheinerwerb, ein malagaroter VW Derby LS, immerhin mit Schiebedach. Angesagt war doch eher der Bruder Polo. Aber der ist teurer gewesen, auch teurer in der Versicherung und meist von Chaoten oder ungeschickten Mädchen verheizt und verwarzt. Der Derby war so ein richtiges Klischee-Auto, der Wagen hatte in viereinhalb Jahren gerade einmal 19.300 km gelaufen, offenbar ist der einzige Vorbesitzer, Jahrgang 1919 nur einmal die Woche mit „Mutti“ von Rehm-Flehde-Bargen nach Heide gefahren. Dann kam ein Golf II, irgendwie wurde ich mit dem nie wirklich war, also Audi 80 B3, mit dem genialen 1800er und75 PS, maximales Drehmoment von 140 Nm schon bei 2500, die Höchstleistung bei 4500 Touren. Was beim 90 PS ein 4+E-Getriebe war, ist hier bei gleicher Übersetzung ein vollwertiges Fünfganggetriebe. Der 3. Gang reichte bis 160 Tache. Genial, nach dem Halt bei Mckes an der A7 Richtung Süden wieder in die enorme Steigung aufgefahren und dann „Kalala“, zweiter bis 70, dann in den dritten und 190E, 320i und Co. konnte den Auspuff des Audi sehen. In einem Anflug von Dummheit verkauft und einen Caddy gekauft, der wegen Arbeitslosigkeit und laufender Finanzierung weg mußte, den Nachfolger habe ich noch, einen A2, rentnersilber, von 2001, 75 PS Benziner, aber alles, was man braucht, Klima, ZV, Servo, EFH, DAB+ Radio, Freisprechen, Tempomat, Standheizung, beheizte Spiegel, AHK, Alufelgen und legale LEDs in den Scheinwerfern, also der reinste Luxus auf 3,82 m Länge. Ein „Frauenauto“ war der A2 nie, die ungewöhnliche Gestaltung ist zu sachlich, entweder man findet ihn häßlich oder stimmt den Juroren zu, die ihm den „Red Dot Award“ für die Formgebung verliehen haben. Mit knapp 160.000 km erworben, aktuell knapp 377.000, niedrige Typklasse und Steuer sehr erschwinglich, wenn auch nüchtern. Aber im vergangene Jahr das erste Mal wieder K70 gefahren, den meines Bruder, meiner mußte damals wie der Caddy wegen der Finanzen gehen. Aber dann tauchte er auf: K70, leuchtorange, Standart, Kunstleder von 1973 – und kein Rost! Genau so einen hatte mein Vater damals in zwei Exemplaren als Neuwagen gehabt. Meinen Bruder habe ich überzeugt, eigentlich wollte er seinen weißen K70 nur verticken, da er wegen einer Gürtelrose verhindert war, durfte ich mit dem weißen K70 von Heide mit Zwischenhalt in Rosbach bis Stuttgart fahren, dann mit dem orangenen, der nun zur Kur bei einem Freund im Westerwald weil, von wo wir ihn in vier Wochen abholen, wieder bis in den Westerwald. Den „Rest“ zurück nach Elmshorn dann mit der Bahn, kostet mich als Eisenbahner ja nichts. Und weil das nicht genial genug ist, hat der K70 tatsächlich eines der Kennzeichen bekommen, daß damals auch an einem der K70 meines Vater hin, natürlich nun als H-Kennzeichen. Zum K70-Treffen an Pfingsten habe ich mir den K70 schon reserviert.

    • Sandmann sagt:

      Ay Hans-Ulrich,

      da liest man jahrelang nichts von dir, und dann kommen gleich epische Texte 😉

      Der A2 (vermutlich der mit dem Blinkrelais) ist in meiner Wahrnehmung spät gereift. Er ist ohne Zweifel ein besonderes Auto, mit einem besonderen Konzept. Ähnlich mutig wie der erste TT, der ja so aussieht wie Kinder einen Sportwagen malen würden. Mag ich auch. Allerdings würde ich eher einen TT fahren als einen A2, irgendwie finde ich es komisch wenn ein Auto so schmal und so hoch ist. Ich finde da stimmen die Proportionen nicht. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

      Aus dem K70 Thema bin ich inzwischen ganz raus. Ich vermissen meinen KaSi ab und an, weil das ein wirklich gutes Auto war und ich ein paar unfassbar emotionale Erlebnisse mit dem hatte. Aber jedes Auto hat seine Zeit. Genau wie der Twingo, ich sehe jetzt oft welche, will aber keinen mehr haben. Mein Citroen XM ist für mich grad das Maß der Dinge im Alltag, und für den Feierabend wird in diesem Jahr der Taunus wieder auferstehen. Herrlich.

      Viel Spaß beim Pfingsttreffen
      Sandmann

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