Mit Olaf, Olaf und Olaf zu Olaf.
Meine mitreißende Mitreisende ist 5 Jahre alt und will baden gehen – in Uelzen. Na gut, nicht ganz uneigennützig erfülle ich ihr diesen Wunsch. Das Wochenende ist frei und ohne Termine, und wir machen uns in einem verkannten und belächelten Auto auf den Weg in das von Hamburg rund 100 Kilometer entfernte Uelzen zum Freibad meiner Kindheit. Einfach mal so, aber mit funktionierender Klimaanlage. Vor Ort finden wir eventuell einen Kirschbaum, ein Haus mit einer hohen Hecke, einen alten Schulweg und einen Tunnel ohne Lampen. Das klingt vermutlich alles ein bisschen bescheuert, das ist es auch irgendwie, aber wer bin ich denn dass ich meinen Nachwuchs in einem Indoor Freizeitpark verklappe, statt mich von dem Charme einer Kita Königin wieder einmal erden zu lassen? Reisen. Unterwegs sein. Der Tank ist voll, der Kofferraum auch, Sting und Günther Jauch warten auf mich und der vierte Gang ist schon vorgefahren. Zumindest ist er nicht mehr da. Also los.
Wie so oft beginnen meine kleinen Reisen mit einem Stau.
Diesmal schiebt sich die Blechlawine angenehmerweise in Richtung Norden, das wäre doof für mich wenn ich nach Kiel fahren wollte – aber in Richtung Süden ist ab HH Volkspark alles einigermaßen frei. Na ja, bis kurz vor Lüneburg, da steht wegen Bauarbeiten nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Sowas bietet sich an einem Freitag definitiv an. Von dem in ihrem stabilen Kindersitz thronenden viertelfinnischen Sandmädchen werde ich genötigt, meine beim Einsteigen getätigten Versprechen einzuhalten. -> Das erste Gummibärchen, sobald wir auf der Autobahn sind. Ich bin glücklich, dass sich ihre Süchte auf Gummibärchen beschränken und lasse sie in unserer „Naschikiste“ graben, die immer zu den besonderen Gelegenheiten oder Landmarken unterwegs erst klappernd geschüttelt und dann gerührt wird. Ob denn zwei klitze… KLITZEkleine Gummiherzchen genau so viel wären wie ein Gummieinhorn? Nein, sage ich, es gibt jetzt nur ein Naschi, egal wie groß. Mit leicht patziger Mine greift sie mehr aus Protest als aus Genuss zu einem nach Ananas schmeckenden Dinosaurier, vor allem, weil er das größte farbstoffgetränkte Zuckergeglibber in der kleinen Kiste ist.
Kindliches Gemüt als Auszeit
Habt ihr etwa politische oder tiefschürfende Unterhaltungen mit euren Beifahrern? Ich bin froh, die heute nicht zu haben. Meine Tochter lacht, singt und erzählt. Auf ihrem Schoß sitzen Olaf, das Reise-Schaf und Olaf der Schneemann (bekannt aus Funk und Fernsehen). In ihrem kleinen gelben Rucksack steckt noch ein Olaf, den sie letzten Winter aus Steckperlis gesteckt und von mir liebevoll hat bügeln lassen. Mal gucken, ob mein Freund Olaf auch noch mit Olaf Accessoires mitziehen kann.
Der ist samt Familie heute unser Abendziel. Ich führe klassisch einen Wein von Sting dunkel und kühl im Kofferraum mit, diesmal ein „Message in a Bottle„, und Olaf hat schon angekündigt dass er prominent kontern wird. Man darf gespannt sein 🙂
Bevor wir aber bei Olaf Nummer vier einkehren, wollen ein paar Plätze meiner Kindheit besucht werden. Lustigerweise diesmal nicht von mir und meinem periodischen Rückblick-Pathos losgetreten, sondern von meinem viertelfinnischen Sandmädchen! „Papa, werfen wir wieder Steinchen in den Kanal?“ „Papa, in welchem Haus hast du gewohnt, als du ein kleines Kind warst?“ und „Papa, wo steht der Kirschbaum, auf den du immer geklettert bist?“ Der Weg zu den Antworten führt durch den heißesten Mai seit der Landung der Aliens im Jahr 1871 (nahe Erlangen) über das Maschener Kreuz vorbei an Lüneburg nach Uelzen. Die Temperaturen kratzen an der 30-Grad-Marke, eine Abkühlung ist erst morgen im Freibad in Sicht. Immerhin flüstert die FCKW-freie Klimaanlage ein angenehm kühles Lüftchen in den Innenraum und sorgt dafür, dass die Stimmung auch nach einer gemeinsamen Stunde auf der Straße nicht komplett kippt.
Ein Mann wächst an seinen Aufgaben und lernt an den Defekten seiner komfortablen Billigautos dazu. Nach einer gewissen Fahrstrecke rutscht das vierstufige Automatikgetriebe des barocken Kölner Glubsch-Gleiters immer aus dem Overdrive raus zurück in den dritten Gang und wirft eine blinkende Warnlampe ins Cockpit. Notlauf. Hält man kurz an und startet den Motor neu ist die wieder weg, aber den dritten Gang verlässt das Auto auch über 80 km/h nicht mehr. Das ist nicht dramatisch, der geht hoch bis 200 Sachen, aber dem Verbrauch kommt das nicht zugute… Das Problem kennt man im Netz, die Ursachen gehen von zu wenig ATF (nein) über verdreckte Siebe, einen defekten Geschwindigkeitssensor und hängenden Magnetventilen bis hin zu einem porösen Kabelbaum am Getriebe, da wo der KAT rumschmurgelt. Ich kümmere mich beizeiten mal drum. Läuft ja soweit.
Harte Landung im Jahr 1980
Viele Gummibärchen später kann ich meiner kleinen Tochter ihre Fragen beantworten. Wir rollen durch die Siedlung, in der ich aufgewachsen bin. Ich zeige ihr das kleine Reihenhaus, in dem damals ein kleiner Eisladen war, der jeden Sommer zum kindlichen Pilgerziel wurde. Ich glaube die hießen Naumburger. Nur wenige Meter daneben an der Ecke des Welfenplatzes gab es einen kleinen, flachen EDEKA Laden. Hier konnte man frische Milch in eine Kanne gezapft bekommen, und das frische knusprige „Dreipfundbrot“ überlebt die 300 Meter nach Hause oft nur anteilig. Mein Töchterchen saugt diese Geschichten in sich auf und weist darauf hin, dass wir vorgestern auf dem Rückweg auch das halbe Brot von Ali aufgeknabbert haben, was wir eigentlich Mama mitbringen sollten. Ah. Siehst du? Und dann stoppen wir an der Ecke „unseres“ Grundstücks, am Übergang zu den Feldern, wo große Teile der ersten 12 Jahre meines Lebens stattgefunden haben.
Um mein Elternhaus herum ist eine dichte, hohe Hecke gewachsen. Anscheinend pflegt man den Austausch mit den Nachbarn nicht und möchte unter sich sein. Der „Bürgersteig“, also der Fußweg vor dem Carbolineum-getränkten Jägerzaun, ist noch immer nicht gepflastert, endet noch immer im Nichts der Felder und wächst langsam mit Gras zu. Die alte Laterne war der letzte Lichtblick vor dem langen, dunklen Weg jeden Herbst zwischen den Feldern durch bis zum Bauern Kohrs. Oder der erste Lichtblick nach den Feldern, je nachdem aus welcher Richtung ich kam. Das alles sehe ich mit den Augen eines 47 Jahre alten Kindes und pendel zwischen warmen Erinnerungen und nicht aufzuhaltenden Verfallsdaten. Mein viertelfinnisches Sandmädchen geht da viel pragmatischer ran. „Wo ist denn jetzt der Kirschbaum? Kann man auf den immer noch raufklettern? Ist das ein SUPER-Kletterbaum®?“ Jener Kirschen tragende Baum stand im Garten meiner Freunde Tobi und Niels, gegenüber auf der anderen Straßenseite, auch am Feldrand. Das Haus ist jetzt verklinkert, und rundherum ist im Rahmen einer kleinen Großbaustelle alles aufgebuddelt. Alle Bäume und Pflanzen sind entfernt worden. Aber hinten im Garten, wo das große Klettergerüst stand, scheinen noch florale Erinnerungen zu wachsen. Wir stapfen über den Acker durch Gerste oder Weizen und gucken über den Zaun in den sehr verwilderten Garten.
In der linken Hälfte dieses Bilder sieht man jenen Kirschbaum. Und ja, er ist es tatsächlich. An der unteren Astgabel konnten sich unsere dünnen Ärmchen hochziehen und einen Weg in die oberen Äste freimachen. Der Baum war großartig zum Klettern, dicke stabile glatte Äste, dichtes Laubwerk, viele Seitenäste zum Herunterschwingen. Er bekommt von ihr postwendend das wertvolle Prädikat SUPER-Kletterbaum® Total verrückt, aber ich hätte jetzt große Lust, da noch einmal drin herumzuklettern. Wann seid ihr zuletzt in einem Baum rumgeklettert? Allerdings glaube ich, dass die neuen Besitzer etwas sparsam gucken würden, wenn ich diesen Wunsch vortrüge…
Die Vergangenheit wächst zu
Steinchen schmeißen. Das geht super auf dem Damm des Elbe-Seitenkanals. Das kleine, quirlige alles-wissen-wollen-Mädchen und ich überbrücken die damals in der Dämmerung „dunklen“ Felder faul mit dem Auto und stellen es direkt an der Kanalböschung ab. Wo schon alle meine Autos in den letzten 30 Jahren irgendwann mal gestanden haben, wenn ich die Ruhe und die geometrische Gleichmäßigkeit des Wassers zwischen Elbe und Mittellandkanal genießen wollte. Hier geht eine gepflasterte Auffahrt hoch, daneben mäandert noch immer der schmale, asphaltierte Weg zwischen Böschung und Feldern, der bis 1983 mein täglicher Schulweg war. Die damals futuristischen Laternen aus den 70ern sehen heute irgendwie aus wie Ufos 😀 Wie oft haben sie zwischen dem Herbst und dem Frühling mir die Strecke zur Schule und meinen lieben Freunden auf der anderen Seite beleuchtet? Ich weiß es nicht.
*plopf* Wow, wenn man eine ganze Hand voller Steine wirft, klingt das auf dem Wasser wie Sommerregen! *plopf* *schschschrrrrr* Wie lange hat es in diesem Jahrhundertmai jetzt nicht geregnet? Zwei Wochen? Drei? Die niedersächsische Vorstadtluft wabert über dem Boden, es duftet nach Gräsern und Wasser. Das viertelfinnische Sandmädchen hüpft wie ein blonder lebenslustiger Flummi über die Böschung, weicht E-Bike fahrenden Rentnern aus und versenkt lachend alles im stehenden Nass, was sie zwischen die kleinen Fingerchen bekommt. Ich schreibe Olaf eine Nachricht, dass wir ein bisschen später kommen. So schnell kriege ich die hier noch nicht wieder weg. Ein bisschen abwesend träume ich durch alte Bilder in meinem Kopf, atme die trockene Luft ein und genieße die fröhlichen Nebengeräusche meiner unermüdlich Steinchen schmeißenden Tochter. Ich wundere mich, dass man den Acker zwischen meinem Elternhaus und dem Bauernhof noch nicht mit einem Neubaugebiet zugekleistert hat. Dieses Fleckchen Erde sieht tatsächlich noch genau so aus wie in den 70ern. Na, das kommt vermutlich früher oder später…
Ein Stückchen weiter bohrt sich der Fahrradtunnel unter dem Kanal durch, der im Winter noch dunkler war als die unbeleuchteten Felder. Damals gab es Lampen auf der Mauer, die sind aus irgend einem Grund nicht mehr da. Nur die zugekleisterten Löcher, wo sie einmal gestanden haben, sind noch zu ahnen. Ich glaube, die Welt ist heute einfach ein bisschen heller als vor 30 Jahren. Dafür gibt es heute aber optional obendrauf eine zweispurige Umgehungsstraße, die eine laute, immer dröhnende Schneise durch die stille Landschaft mit dem plätschernden Fluss gerissen hat. Na ja, irgendwas ist ja immer. Das viertelfinnische Sandmädchen will (selbstverständlich) Auf der Mauer auf der Lauer singen und spielen und stapft an meiner Hand mit mir über die Betonwege und Pflastersteine, die 1976 noch irgendwie futuristisch wirkten. Heute sind sie vor allem grau und voller Erinnerungen.
Die Hitze wabert noch immer in Dimensionen, die ich als ziemlich drückend bezeichnen möchte. Wir sollten langsam einmal raus aus der Vergangenheit und zurück in die Gegenwart. Der Wunsch nach Grillwürstchen wird größer.
Freundschaft, unverändert
Bei meinem Freund Olaf und seiner Familie ist auch alles weitestgehend unverändert 🙂 Nur immer andere Spielsachen der auch langsam älter werdenden Tochter stehen im Wohnzimmer, heute ist es eine uralte Carrera Rennbahn. Yay! Mein viertelfinnisches Sandmädchen drückt der Hausherrin lachend ein mitgebrachtes Blümchen in die Hand und konfrontiert Olaf dann hart und unvorbereitet mit deinen drei Namensvettern. Aber statt sich davon plätten zu lassen holt er spontan aus einem Nebenraum einen Gasballon – mit noch einem Olaf drauf. Okay, Test bestanden. Jetzt sind es also fünf.
Es zischt und duftet vom Grill, der pikante Nudelsalat schmeckt herrlich und der Sting Wein – bleibt im Wohnzimmer. Es ist heute zu warm für Rotwein, haben wir beschlossen. Stattdessen verkosten wir zwei kühle Tropfen aus den Ländereien des Günther Jauch, die bei zwei bekannten Discountern für gar nicht so kleines Geld im Regal stehen. Was für ein prominenter Abend. Der fruchtige Cuvée von Lidl erinnert allerdings mehr an eine Traubenshorle als an einen guten Weißwein, das Pendant von Aldi ist durchaus trocken und lecker. Hm. Aber nur weil da JAUCH draufsteht… na ja, jeder wie es ihm schmeckt 😉 Olaf spielt Klarinette und will gern Gitarre spielen lernen. Ich spiele Gitarre und möchte mich gern an den Grundzügen des Klarinettespielens versuchen. Wir sitzen noch bis spät in die Nacht auf der Terrasse, hören den knarzenden Fröschen zu und spinnen lachend wöchentliche wechselseitige Besuche und gegenseitiges Erlernen anderer Instrumente durch.
Genaugenommen ist an diesem Tag heute nichts Spannendes passiert. Aber ist nicht genau das auch mal wundervoll? Falls ich euch gelangweilt habe – genießt es 🙂 Die Welt ist so hektisch und so digital, ab und an muss ich mal analog, zurück guckend, familiär und freundschaftlich sein. Morgen gehen wir baden.
Sandmann
Der Edeka an der Ecke hieß von Scheewe, da habe ich mehrfach meine eine Mark unten in der Milchkanne versenkt ( vergessen rauszunehmen, bevor ich Milch eingefüllt habe )
Schön war´s.. LG Jule
Schwesterchen :-*
Scheewe. Stimmt. Die Bude sieht immer noch sehr ladenmäßig aus… und gegenüber bei Gerckes… na ja das hab ich ja geschrieben. Bei Krause genau so. Aber die wohnen da ja sicher alle gar nicht mehr. Ich weiß jetzt aber wo Tobi und Niels arbeiten und werde da mal reinschneien. Ha.
Falls du das hier rechtzeitig liest, sonst sende ich dir noch eine SMS… Ich bin Donnerstag Abend kurzfristig auf dem Weinmarkt. Treffen um 17:30 am Uhlenköper Denkmal und dann Wein und Musik. Na? Bist du auf ein Gläschen dabei?
Dein Brüderchen
Hihi…..das schaffe ich heute noch spielend wenn ich für Frauchen Kaffee in die Dose nachfülle :Kaffeelöffel bleibt unten drin liegen, Kaffee draufgekippt…….naja ?
😀
Auf einmal sind hier viele Anonymusse unterwegs. Na ja, dem Löffel unter dem Kaffee tut das ja keinen Abbruch 😉
Sandmann
Sorry Jens, ich war’s……..der Jo?
Wieder mal alles andere vergessen ?
Tja, die Ecke kenne ich auch noch, mit eigenen Erinnerungen daran – auch wenn ich nicht wirklich oft in O-west war.
Niels und Tobi – ersterer für kurze Zeit Mit-azubi in meinem Ausbildungsbetrieb, letzterer Grundschul-Klassenkamerad….beide auf ähnliche Weise durchs System gerutscht haben es am Ende zu nicht viel gebracht.
Ich sehe in Gedanken noch den quittegelben Austin Princess der Eltern von den beiden als wäre es gestern. Hässliches Ding hab ich als Kind gedacht – hübsch ist er bis heute nicht geworden, aber selten wäre er immerhin.
Nicht weit von den beiden entfernt wohnte ein anderer Klassenkamerad aus Grundschultagen, Olli…..immer ein bisschen schnell mit Kloppe auf dem Schulhof am Start gewesen, aber im Grunde seines Herzens ein netter Typ gewesen. Leider erlebte er die 8. Klasse nicht, der Knochenkrebs hat ihn sich früh geholt…..weiß noch wie heute wie er mir von Schmerzen im Kiefer erzählt hat und das er nachmittags zum Arzt müsse um nachsehen zu lassen. Danach hab ich ihn nie mehr gesehen.
Tausendmal gefühlt durch den Fahrradtunnel geheizt, Kurven schneidend ohne Rücksicht auf Verluste – die ja damals noch schärfer waren als heute. Das Meyerholz dahinter, damals schon licht und heute nur noch vereinzelte Bäume. Auch der Weg am Kanal lang über den Bauernhof ist noch gut bekannt, damals noch lärmbefreit, nach Korn und anderem Zeugs duftend im Sommer.
Tja, gefühlt ewig her. Irgendwie schaffe ich es kaum oft einen solchen Rückblick hin zu bekommen wie du, obwohl man nur um die Ecke wohnt. Einzig beim Besuch meines Vaters in der Eichenallee – die sich auch kaum verändert hat seit damals – kommt immer mal ein bisschen Damals-gefühl auf. Noch zumindest. Nach dem Willen des Angetrauten Weibes soll ich dort ja, wenn Papa mal nicht mehr ist, alle Zelte abbrechen und das Haus verkaufen weil es nicht gefällig ist……ob mir das gelingen wird ist sehr fraglich.
Eine Art Zeitstillstand erlebe ich jedes Mal wenn ich das Familiengrab auf dem Stadtfriedhof besuche. Seltsamerweise ist dort alles ringsherum noch exakt so geblieben wie zu der Zeit als nur mein Opa zwei Meter tiefer residierte. Seither sind zwei Steine hinzugekommen…..die einzige Veränderung an jenem, für mich friedvollen und beständigen Ort der Erinnerung. Hoffentlich bleibt das auch so.
Ay Jo,
ich hätte nie gedacht dass das auch ein Thema für dich sein würde… Da haben wir am Donnerstag vermutlich noch ein paar Sätze zu wenden 😉
Wie ich schon auf Facebook schrieb – ich erinnere mich nicht mehr an den gelben Princess, wohl aber an den dunkelgrünen Austin Maxi. Inzwischen nicht minder selten, und der hatte so einen ganz charakteristischen Klang. Schrulliges Teil. Später stand dann da ein weißer Landrover auf der Einfahrt. Damit sind wir bei einem Kindergeburtstag mal irgendwo hin gefahren, zum Baden oder Eis essen, und ich habe hinten quer auf einer dieser Bänke gesessen, war voller blauer Flecken von dem Gepolter und mir war kotzübel. Meine ersten Offroad Erfahrungen. Kein Wunder dass ich Limousinen so mag.
Das mit deinem Olli ist ja furchtbar. Krebs ist ein Arschloch. Holger Schußmann kennst du doch bestimmt auch, oder? Den hat es ja bei einem Unfall betrunken indirekt auf dem Weg zu mir nach Plön zerlegt. Ich gedenke ihm hier regelmäßig 🙁
Im Tunnel war ich immer sehr vorsichtig, seit meine Mama mal mit einem schneidenden Fahrrad zusammengestoßen ist und sich beim Fallen den Fuß an diesen seltsam konturierten Betonwänden regelrecht aufgeschreddert hat. Ich erinnere mich an viel Blut. Das hat mich beeindruckt.
Zum Haus deines Vaters habe ich mich ja auch geäußert. Ich würde, wenn ich könnte, mein Elternhaus einfach nur als Zeitmaschine zurück kaufen. Das wäre vermutlich nicht mal teuer 🙁 Deins ist noch in eurem Besitz, also schau genau wovon du dich trennst, wenn du solche Gedanken hast. Man braucht Anker und Konstanten, sonst treibt man langsam ab. Aber ich glaube ich habe da noch ein größeres Thema mit, ich bin ja schließlich nicht mehr wie du vor Ort. Deshalb fahre ich ja auch immer wieder hin.
Und na klar – Friedhöfe verändern sich nicht sonderlich, sie werden nur größer. Das Grab meiner lieben Urgroßmutter war das erste, an das ich mich erinnere, da waren wir in Oldenstadt oft. Das ist inzwischen eingeebnet, aber ich weiß noch immer wo es war. Manchmal lege ich da ein kleines Blümchen rauf. Das von Holger ist inzwischen auch weg. Aber was ist schon für die Ewigkeit…?
Bis Donnerstag, auf einen Wein am Uhlenköper
Sandmann
Hach ja, die Ufolandung von 1871 bei Erlangen…
In Franken kennt die Geschichte jedes Kind. War wohl echt ein verdammt heißer Sommer. Die Alien s steigen aus, sagen „Hui, hier ist es aber warm“ und bekommen in fränkischer Tradition erstmal ein Bier in die Hand gedrückt. „Mensch super!“ Sagten die Aliens und blieben einfach hier, wo sie in der Nähe von Lichtenfels einen Biobauernhof aufbauten.
Das UFO selbst diente dem Bamberger Erzbischoff lange Jahre als Dienstfahrzeug, wurde aber später an Axl Rose verschenkt, der es als Sombrero benutzte.
So war das damals in Franken.
Jetzt wohne ich seit 6 Monaten in Schleswig-Holstein und irgendwie will die Geschichte hier keiner glauben. Danke, dass du die Landung hier kurz angesprochen hast 🙂
Grüße,
Dave
PS: Ich schulde dir immernoch ein Bier… kommt noch…
Ay Dave,
seit die Aliens in Franken gelandet sind (übrigens ganz in der Nähe meines Comiczeichnerfreundes Heinz Körner bei Lichtenfels, stimmt) begann man mit den Wetteraufzeichnungen. Man hielt die zunächst für einen kleinen Sturm. Damit solche Fehler nicht mehr vorkommen begann man das Wetter zu protokollieren.
In Schleswig-Holstein glaubt man sowieso nur, was man sieht. Und das ist auch gut so 🙂 Deshalb gibt niemand hier was auf die Geschichte, denn niemand war dabei. Da muss man durch.
Bald mal ein Bier. 42!
Sandmann