Sisters of Mercy. Marillion. Swimming the Nile.
Was habe ich Anfang der 90er alles im Auto gehört… Mit dem Philips Discman, stromversorgt über den Zigarettenanzünder und angeschlossen an das billige Conrad Electronic Autoradio über einen Kassettenadapter. Ein tierischer Kabelsalat, aber hey – ich habe CD hören können. IM AUTO!!! 😀 Diese Lieder werfen jetzt Blasen in meinem Kopf, sie verschmelzen zu einem diffusen Brei aus Tönen und Bildern, Gerüchen und Emotionen. Tief verschüttete Emotionen. Das menschliche Gehirn ist ein seltsames Ding. Und all das, weil ich wieder in dem Auto sitze, in dem ich vor 25 Jahren diese Musik hörte. Den Geruch rieche. Die vertrauten Geräusche höre. Und ein dünnes Bakelitlenkrad berühre, mit dem ich diesen Ford Granada von 1993 bis 1995 durch die langsam größer und schwieriger werdende Welt eines jungen Erwachsenen steuerte. Heute holen wir ihn wieder nach Hause, und wir sind schon fast da 🙂
Aufgeladen ist er schon, also ab vom Hof.
Der BMW vom Alex zieht mit einer spielerischen Leichtigkeit den gemieteten Doppelachser nebst dem dicken, gut verzurrten Kölner oben drauf. Drehmoment, es geht doch nichts über das satte Drehmoment eines Sechszylinders, der nicht ausschließlich dafür konstruiert wurde, anderen zu gefallen. In der bayerischen Heckscheibe pendelt die gefräßige Front ohne Grill hin und her (wo ist der eigentlich…?), ansonsten gestaltet sich der Transport in die Vororte von Kiel eher unspektakulär. Alles richtig gemacht. Gerade erst habe ich gehört, was passieren kann, wenn man entgegen der Beteuerungen anderer Anwesender ein schweres Auto rückwärts aufgeladen, also Motor nach hinten, mit einem Trailer bewegt. Aber das ist eine andere Geschichte. Das Team Optik & Sand erreicht die heimische Casa in der güldenen Abendsonne und bereitet sich noch auf ein interessantes und schweißtreibendes Ablademanöver vor. Feste Bremsen und so. Ihr erinnert euch?
Der in meinen Augen schönste Arsch der 70er Jahre rollt in die Einfahrt zum hinteren Garten. Ich finde dieses konkave Heck mit den breiten Leuchten schöner als alle anderen Autopopos. Ja, auch schöner als das vom Taunus. Örg und sein damaliger Arbeitgeber Rötger Feldmann, den man landläufig auch als Brösel kennt, zeichneten mir damals in einer bierseeligen Stunde gemeinsam ein T-Shirt mit diesem Granada Heck. Und der Unterschrift: „An seinem Arsch sollt ihr ihn erkennen„. Wenn das Ding irgendwann mal wieder ein Nummernschild hat, werde ich dieses Shirt tragen. Ich habe es aufgehoben 😉 Weil es so schlicht und so wahr ist. Seit im Radio kam, dass 2018 nach 30 Jahren das Werner-Rennen in Hartenholm neu aufgelegt wird ist man mit so einem Shirt ja sogar wieder hip. Vorsicht, Steuermann, da liegen noch dicke Steine!
Kraft hat er, der BMW Eta. Als es um das richtige Ausrichten des Anhängers geht, fehlt in meinem Garten lediglich der nötige Grip. Hier sind in den 60ern eine Menge Gehwegplatten verlegt worden, hier habe ich sogar eine Auffahrrampe mit begehbarer Grube. Aber niemand hat den Platz eingeplant, der zum Wenden eines Doppelachsers nötig wäre. Macht man ja auch nicht jeden Tag. Alex lässt die Reifen der Heckschleuder fliegen und richtet den sperrigen Trailer so gut es geht in Richtung der Garage aus, die unter dem Haus auf ihren neuen Bewohner wartet. Auf einigen Quadratmetern Rasen, wo eben gerade noch Rasen war, ist jetzt kein Rasen mehr. Mein halbfinnisches Fräulein Altona hat das noch gar nicht entdeckt. Aber das wächst ja nach, da wächst quasi mit der Zeit Gras drüber 😉 Falls sich jemand von euch fragt, wo das blaue Fördchen geblieben ist, das hier vor einiger Zeit noch trocken stand: Der Kandidat hat einen liebevollen neuen Besitzer, der ihn über den TÜV gebracht hat, ihn pflegt und ihn regelmäßig fährt. Er hatte es verdient. Also, der Ford, der neue Besitzer vermutlich aber auch. Nun ist wieder Platz unter meinem Schlafzimmer, und der soll mit persönlicher Vergangenheit gefüllt werden.
Bei einem normalen alten Auto würde ich jetzt den Motor starten, die Rampen runterfahren und alles unter Tage trocken einlagern. Der Granada ist kein normales Auto. Der Motor sitzt seit einiger Zeit fest, sicherlich nicht unrettbar, aber doch so fest dass man ihn nicht mehr gestartet bekommt. Die Kolbenringe sind wohl an den Zylinderlaufbuchsen festgegammelt, Caramba wird es wieder richten. Wie in der letzten Geschichte schon erzählt gilt ähnliches für die vier Bremsen, die in den Jahrzehnten des Stillstands nicht mehr damit gerechnet hatten, jemals irgendwann wieder gebraucht zu werden. Plan: Wir lassen ihn also erstmal die Rampen vom Trailer runterrollen und überlegen dann, wie wir ihn in die Garage gezirkelt bekommen. Es geht ja ein wenig bergab, immerhin.
Der selbst simulierte Motorsound ist toll, oder? 😀
Soweit ist alles im Lot, genaugenommen kann jetzt der Hänger zurück in die Mettenhölle und wir können alle schlafen gehen. Müde genug wäre ich. Ach. Moment. Der Granada soll ja noch ein Stockwerk tiefer, in die freigeräumte Garage 🙁 Alex hängt das gebeutelte Seil mit den Spriegeln in die Abschleppösen und wagt weitere Manöver, um das träge Teil in eine gute Schiebeposition zu bewegen. Noch mehr Rasen fällt den Reifen zum Opfer. Das gibt Megger.
Endlich macht es auch *KRAATSCHSCHSCH* peng und klonk. Seil Nummer 1 gibt den Widerstand auf und verabschiedet sich mit fliegenden Bolzen in einer Wolke aus Hanf, Sisal oder was auch immer die Bestandteile sein mögen. Gut, dass wir noch ein zweites haben, obwohl es jetzt langsam mal vorbei ist mit dem Ziehen. Jetzt muss geschoben werden, die Einfahrt runter durch das große, offene Tor. Mit vereinter Muskelkraft und Flüchen, die noch nie ein Mensch südlich der Elbe gehört hat. So anstrengend, dass ich weder Lust noch Zeit für Fotos hatte. Aber nun – zwei Mann, ein Ziel. Der Granada steht in der Garage unter meinem Haus, nicht ganz so glücklich wie ursprünglich geplant, aber doch weit genug drin, um das Tor schließen zu können. Was für ein Fest!
Von wegen, es kommt nicht auf die Größe an!
Dieses Märchen erzählen auch nur Männer, die sich irgend eine Form der Absolution von ihrer gelangweilten Freundin erhoffen. Meistens Männer mit Fahrradhelm und Rucksack. An dieses Märchen glauben aber auch die Fahrer von Kleinwagen, die gar nicht merken, wie sehr ihre Autos unter den Achseln kneifen. Herrjeh, ich hatte ganz verdrängt, WIE groß ein Granada Coupé wirklich ist. Vor allem wie breit, wie soll ich denn künftig an der Karre vorbei kommen, solange sie hier steht? Und welches Raumgefühl im Inneren, nicht zu fassen, wie weit Fahrer und Beifahrer voneinander entfernt sitzen. Da lohnt sich schon fast die Installation einer Gegensprechanlage! „Herr Optiker, kommen Sie mal bitte rüber, um sich das geöffnete Bier abzuholen„. Alkohol am Steuer. Wieder schwirrt mir dieses Lied von Michel van Dyke im Kopf rum. Warum ausgerechnet das? Alex und ich sitzen im Granada, der zu Hause ist. Zu Hause bei mir. Ein schönes Gefühl.
Dieses dicke rote Auto treibt nun ein paar Dinge voran, die ich schon lange erledigen wollte und jetzt langsam mal machen muss. Platz in der Garage schaffen zum Beispiel. Die unzähligen Schleifmaschinen, Polierteller und Bohrer auf Waschmaschinenmotoren von meinem Vorgänger abbauen und verkaufen oder verschenken. Der Mann hat in seiner Freizeit Steine bearbeitet, poliert und beschriftet. Deshalb liegen draußen auch so viele davon rum, hier drin ist noch sein ganzes Werkzeug. Hat jemand Interesse? Meißel, Beitel, Hammer und anderer schwerer Kram. Das brauche ich alles nicht. Parallel dazu werde ich die vielen gehorteten Teile von Autos, die ich schon lange nicht mehr besitze, bei ebay verkloppen. Damit habe ich schon angefangen. Das schafft Platz für Ford Taunus und Ford Granada Teile und spült ein wenig Geld in die Oldtimerkasse. Bis mein halbfinnisches Fräulein Altona das nächste Mal wieder mit in den kieler Landsitz kommt muss ich die Karre noch irgendwie näher an die Wand rücken, sie kommt sonst nicht mehr an ihre Pflanzkübel und Blumenbottiche ran. Und ich muss Rasen nachsäen. Oh jeh.
Abend. Eine dicke Amsel sitzt auf dem First und singt.
Der Trailer steht wieder auf der ARAL Tanke zwischen weißen, riesengroßen Hochhäusern. Alex ist nach Hause gefahren (natürlich viel später als geplant, wir bekommen also alle beide Megger) und ich bin mit dem Taunus wieder in der Casa angekommen. Draußen ist es längst dunkel. Ich will eigentlich nur noch in die Badewanne und dann ins Bett, aber ich gehe nochmal runter in den Keller. Ich drücke den Lichtschalter, und die Neonröhren gehen eine nach der anderen mit diesem bzzzzz *klickklack* an. Da steht er, der Rentner. Der Klepper, der Gnadenbrot bekommt. Die verschüttete Jugend, was weiß ich wie man ihn nennen kann. Ich streiche einmal seine Form mit der Hand nach, vom linken Rücklicht über den konkaven Hintern, die rechte Flanke und die Scheibe bis nach vorn zu der verbeulten Motorhaube, auf der wir so oft gefrühstückt haben. Rodney Lovelong & Gin Tonic. Besagter Gin Tonic besucht Rodney Lovelong am nächsten Mittwoch auf ein Fleischsalatbrötchen mit Kaffee, mal sehen, ob er sich erinnern kann 🙂 Ich denke ja, aber vielleicht waren es auch zu viele Boonekamp, damals, auf der Norddeutschlandtour. Das T-Shirt habe ich auch noch 😀 Am Ende eines langen Tages ist es das Ende vom Anfang. Jetzt kann es weitergehen. Ein alter Song von Crowded House geht mir nicht aus dem Kopf… „Don’t dream it’s over“…
Sandmann
Nun ja… der Anfang ist gemacht!
Jetzt bloß nicht nachlassen… immer weiter und weiter und weiter!
Und mal wieder die lapidare Feststellung: Es geht doch nichts über richtige Live-Music!
Roll on Granada, roll on!
chakka chakka! 😀
Dienstag Abend werde ich die Kerzen rausnehmen und die Brennräume mit Caramba fluten. Und vielleicht mal den Kofferraum ausräumen, das dürfte nicht uninteressant werden…
Live Musik… meinst du den Clip von Herrn van Dyke? In der Tat. In diesem Jahr kommen ein paar gute Konzerte auf mich zu. Nächste Woche Brian Ferry im CCH, dann Arcade Fire in Berlin, dann kommen die Stones in den Stadtpark nach Hamburg, ich hab Karten für Tori Amos in der Laeiszhalle…. geil geil….
Rock. And roll, roll on.
Sandmann
Hi Sandmann,
Schön, dass es mit dem kultigen Coupé geklappt hat. Obwohl, ich hätte mir da eher den K70 gewünscht, wenn ich ehrlich bin. Unser hat jetzt erst mal die ganz große Inspektion bekommen.
Zum Trailern: wichtig ist die Stützlast, welche bei Beladung abhängig vom Schwerpunkt des Autos ist. Es kommt also nicht darauf an, wo der Motor sitzt, sondern wie der Trailer gestaltet ist und die Achslastverteilung des Autos. Die wenigsten messen die Stützlast, können diese aber auch nicht zuverlässig schätzen.
Mit einem E30 kannst Du legal so keinen Granada mit 1200kg ziehen, der Trailer wieg ja auch ca. 500kg. Selbst der E30 iX darf nur 1500kg.
Viele Grüße Detlef
Ay Detlef,
meinst du? Das ist ein Eta, der hat ordentlich Drehmoment. Ich frag den Alex mal. Nur aus Interesse 😉
Der KaSi ist ja nicht aus der Welt, der steht trocken in einer Garage in Niedersachsen. Wenn der Granada fertig ist, kommt der KaSi dran. Den werde ich selbst bewerkstelligen, der ist ja gar nicht sooooo tot. Und der wird dann ab und an mal wieder für ein paar Touren genommen. Der Granada wiederum soll in den Alltag geworfen werden… Man darf gespannt sein.
Sandmann
Hi Sandmann,
Eta heißt ja nur gedrosselter 325i mit etwas mehr Hubraum. An der Karosseriestruktur hat sich ja nix geändert. Der iX (Allrad) darf 1500kg ziehen, der E34 (5er) darf 1700kg, was hier auch sehr knapp gewesen wäre.
Grüße Detlef
Ay Detlef,
ah. Na dann nehmen wir das nächste Mal also lieber den Daimler, sagst du? 🙂 So soll es sein.
Sandmann
Moin,
Auch wenn der Klugscheißfaktor mal wieder groß ist:
ehrlich gesagt hab ich mich auch schon gewundert. Die Anhängelast hängt nämlich nicht ausschließlich mit „ordentlich Drehmoment“ zusammen. Auch die konstruktionsbedingte Entfernung von der Hinterachse zur Kugel der AHK (auch das Gegengewicht des Vorderwagens) spielt bei dieser Statik eine wichtige Rolle. Je weiter die Kugel von der Achse entfernt ist, desto weniger darf „da hinten“ drauf! Da entsteht schließlich ein Hebel, dessen Drehpunkt die Hinterachse darstellt. Und das alles dürfte bei diesem BMW nicht zu allzu großer Anhängelast führen. Aber das steht ja schließlich alles in den Fahrzeugpapieren.
*Klugscheißmodus wieder aus*
El
Ay El,
was so ein Hebel alles kann wurde mir auf der letzten Reise mit Örg berichtet. Nicht fein. Da war ich glücklicherweise nicht involviert.
Ich habe mir nie richtig Gedanken über die Details gemacht. Bei jeder Trailerfahrt haben wir das zu ziehende Auto so positioniert, dass die Stützlast einen subjektiv guten Eindruck macht, alles gut verzurrt und ein leidlich kräftiges Zugfahrzeug davorgehängt. Hat immer gut geklappt, gab nie Probleme oder Panik.
Ich glaube, wenn man sich ZU viele Gedanken macht, wird man irgendwann verrückt…
Und meistens fahre ich die Autos ja sowieso lieber selbst 🙂
So, genug getrailert. Auf in die Woche.
Sandmann
Schönen Tag Sandmann,
das geht ja richtig zackig los hier und 2018 zum Wernerrennen sieht man dann hoffentlich deinen überholten Granada. Aber bitte restauriere ihn nicht bis in die letzte Ritze, sonst verliert er den ganzen Charme und die Geschichte geht verloren.
Legales Anhängerfahren ist bei dir irgendwie ein schwieriges Thema. Warum hast du nicht einfach dein T-Modell genommen? Das darf legal 2.100 kg an den Haken nehmen. Oder fehlt diesem der Agrarhaken?
Grüße
Ay Peter,
na ja, zackig… 😉 Geht so.
Zum Werner-Rennen ist er mit Sicherheit nicht fertig. Ich peile Motor und Karosse für den kommenden Winter an, aber das Zusammenbauen danach wird Zeit kosten. Ich habe ja immer noch den Taunus, und nach Hartenholm sollte ich wohl eher mit einer Mofa fahren 😀
Bis in die letzte Ritze KANN ich gar nicht restaurieren 😉 Vom handwerklichen her nicht, und von der Zeit her auch nicht. Das Ziel ist, dass der Wagen technisch und vom Blech her kerngesund ist. Die Patina wird erhalten. Was soll ich mit meinem eigenen alten Auto, wenn ich es nicht wiedererkenne?
Der S210 hat natürlich einen abnehmbaren Haken, aber mit dem Eta vom Alex war es authentischer. Hat ja alles geklappt 😉
Sandmann
Sehr schön, sehr schön!
Und ich bin gespannt, ob Du schneller, oder besser zügiger arbeitest als ich. Wann habe ich das letzte Mal was am Passat gemacht? Ich weiß es wirklich nicht mehr…
Adios
Michael
Ay Michael,
ich fürchte, es ist egal, wie langsam du arbeitest – ich werde IMMER langsamer sein. Ich habe einfach nicht die Zeit, ein Auto zu restaurieren. Bei dem hier ist wenigstens meine eigene persönliche Geschichte ein Ansporn 😀
Los. Ran an den Passat!
Sandmann
Jaja, mach` Du nur Sprüche. Viel langsamer KANNST Du gar nicht sein. Mein Auto hat ja nahezu den gleichen Ansporn für mich wie Deines für Dich. Aber die Familie und deren Anliegen gehen halt idR vor. Aber was erzähle ich, das kennst Du ja selbst. Wie wäre es mit einem Negativrennen zwischen uns? Wer zuerst mit seinem Auto fährt, hat verloren…
Adios
Michael
Moin!
Hach ja. Das Lied befindet sich auch in meinem Kassettenvorrat von damals, wo ich jedes Jahr zwei 90er mit ausgewählten Liedern vom Radio gefüllt habe, mehr als 10 Jahre lang. Und wenn ich was woanders höre, was ich damals aufgenommen habe, weiß ich das immer noch.
Granada 1 finde ich übrigens auch klasse, mir gefallen die Limos allerdings noch besser. Aber nur die Zweitürer. 😀
Hay. Ja die guten alten Zeiten. Ich werde auch bald fünfzig und bin von dem Ford damals echt angetan gewesen. Der Flitzer und Frauenaufreisser damals schlecht hin.^^
Toller Artikel.^^ Ich schaue gerne wieder bei euch vorbei.
Ich lass mal ein ganz fettes LIKE da… Es passiert ja einiges. Glück auf!
Ay Daemonarch,
danke. Momentan haben wir ihn ja zumindest schon einmal geholt. Jetzt steht er da so bei mir und wartet, dass noch mehr passiert 😉 Aber ich werde immer daran erinnert, wenn ich in den Keller gehe und den Bauch einziehen muss, weil ich sonst nicht an dem dicken Ding vorbei komme…
Fortsetzung folgt. So oder so.
Sandmann
Lieber Sandmann,
fast eine Duplizität der Ereignisse!
Ich hatte mich Mitte der Neunziger ebenfalls in diesen ausladenden Auto-Popo verliebt.Es lief die selbe Musik und obwohl Sie ein Coupe ist,war doch bequem Platz für mindestens Vier und eine Kiste Bier im Kofferraum.
Soweit ich mich im leicht nostalgisch benebeltem Rückblick erinnern kann,fand meine rote Schönheit auch instinktiv mehr Anklang beim schönen Geschlecht.Zumindest war meine Rückbank meist besetzt-im Gegensatz zu den Gti’s und Sciroccos meiner Altersgenossen…
Im März 2000 kam dann das jähe Ende in Form eines unverschuldeten Streifschusses von einem ausparkendem Audi-Irgendwas.
Ich kann mich noch gut daran erinnen: es hat weh getan; nicht körperlich,aber ich wusste,das ist das Ende einer Beziehung.Und irgendwie auch das Ende eines Lebensgefühls…
Aber nicht gänzlich!
Ich habe mir sozugagen selbst einen „Scheunenfund“ gemacht,indem ich das Coupe relativ trocken in eben einer Scheune unterstellte. Fast 15 Jahre verblassten die Erinnerungen.
Ohne Grund, ja fast wie aus einer Eingebung heraus,besorgte ich mir neue Zündkabel und Kerzen.Ich legte kurzerhand einen Bypass von der elektrischen Benzinpumpe zu einem frisch gefülltem Benzinkanister.Mit neuer Batterie und wenig Zuversicht drehte ich den Zündschlüssel(den ich zuvor 2 Tage gesucht hatte): im dritten oder vierten Anlauf begann der V6 zu blubbern.ganz von allein!Ich hatte fast vergessen wie schön diese Maschine klingt!
Leider ist mir in diesem Moment jegliche Vernunft abhanden gekommen und so schweiße und schleife ich,baue und bastle ich,suche und finde ich in jeder freien Stunde.Bis Heute.
Jetzt wartet der Lackierer und ich bin fast traurig,das die Arbeit am Granada zu Ende geht.
was wird sein,wenn Wir wieder auf der Straße sind?Kommen die 90ziger zurück? Werde ich schlagartig jünger? Auf jedenfall wird meine nun 15jährige Tochter bei der ersten Ausfahrt das Autoradio mit Musik füttern…