Da geht er hin, der Sommer.
Und mit ihm viele schöne Erinnerungen an die Tage am Strand, die Abende mit guten Freunden bei Grillfleisch und Bier und die spärlich klimatisierten Fahrten durch Norddeutschland. Diese wiederum haben ihre peelenden Spuren außen auf meinem Audi hinterlassen, ähnlich wie die Spuren der guten Freunde und meiner Kinder auch im Inneren des Autowagens anzutreffen sind. Sand, Staub und Schmiere so weit das Auge reicht. Gar nicht mal nur mein eigenes. Um mich herum steht die Behauptung im Raum, mein Auto sah schon einmal besser aus. Damals, bei der Hochzeit von Jan. Oder noch früher, bei verschiedenen Treffen… Ja nun, er ist nicht mehr der allerjüngste Vertreter seiner Art. Aber MUSS denn ein Auto immer gewaschen werden? Einmal abgesehen vom eventuell notwendigen Repräsentationsanspruch, einfach mal so in den Raum gestellt? Leidet eine vollverzinkte Limousine denn wirklich mehr, wenn man sie ein bisschen… hm… vernachlässigt?
Es ist ja gar nicht mangelnde Zuneigung.
Im Gegenteil. Jedes mal, wenn ich meinem Auto etwas Gutes tue, scheint es hinterher sehr viel zufriedener zu schnurren. Und wenn es nur ein kräftiger Schluck Öl ist, Sie erinnern sich vielleicht. Selbst das beflügelt die gesamte Grundzufriedenheit der Technik derart, dass ich erneut das Gefühl habe, ich könnte einfach weiterfahren, bis in den Sonnenuntergang. Bis hinter den Horizont. Dieses Gefühl habe ich nach einer Wagenwäsche nicht. Schlimmer, nach einer kurzen Motorwäsche an den „Hier bitte keine Motorwäsche!“ Boxen schüttelt sich der Bolide an einigen Tagen unwillig wie eine Katze, die vom Dach gefallen ist und in einer Pfütze wieder aufwacht. Wasser und Metall haben sich noch nie wirklich verstanden. Werden sie auch nie. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Rostbeiträge oder fragen Sie Ihren Werkstattmeister.
Dennoch gibt es Teile am Autowagen, in die sich aggressiver Abrieb, wird er nicht hinfortgewaschen, einfressen kann. Obwohl ich eigentlich jeden großflächigen Vogelschiss (und glauben Sie mir, die Vögel in Hamburg Altona beispielsweise haben einen riesengroßen Darm!) mit alten Lappen möglichst umgehend entferne (denn man sagt ja, das greife den Lack an, und ich will nicht unbedingt noch mehr tote Stellen neben den ohnehin schon fatalen Blasen wegen einiger Unverträglichkeiten mit der Grundierung) – die damals sehr teuren BBS Felgen sind mir irgendwie egal. Schlimm sehen sie aus, ja, ich weiß. Sie sind nicht der erste, der mir das sagen würde. Und hey – wunderschön sehen die aus, wenn sie denn sauber sind! Aber wann das bloß alles machen? Hier hilft ohnehin nur noch Schmirgelpapier und Schleifpaste… Aber dann!
Liebe gute Fee des alten Blechs. Ich habe einen banalen Wunsch für diesen Herbst: Gib mir die Zeit und den Platz im Kopf, mein Auto wieder einmal regelmäßig zu waschen. Eigentlich hat er es doch verdient. Aber um auf meine Frage am Anfang zurück zu kommen… Ist es wirklich nötig? Leidet moderner Lack, wenn er nicht gewaschen wird? Ist es nicht vielleicht wesentlich frevelhafter, mit billigem Schampoo und harten Bürsten drüberzuschaben und ihn kaltem Wasser auszusetzen? Ich glaube, mein Auto wird immer eine gesunde Patina haben. Nicht muffelig, aber auch nie wieder so richtig sauber. Aber technisch intakt mit teuren Originalteilen. Stehen bleiben soll er mir nicht mehr. Denn ich brauche ihn.
Oder wie sehen Sie das mit der Fahrzeugpflege…?
Sandmann
Hallo Jens
Ich melde mich mal wieder zu Wort.
Also wenn es um Pflege geht bin ich wohl eher etwas verrückt. Gerade bei alten Autos finde ich das sie erst recht ein Hingucker sind, wenn sie glänzen wie eine Edelstein.
Ich beobachte das ziemlich oft das meinem alten Audi nachgeschaut wird, und das von Jung bis Alt. Das finde ich schon Cool 🙂
Neulich war ich mal bei denen mit den drei großen Buchstaben, weil mein Domlager geklappert hatte. Mittlerweile kenne ich die da ganz gut, da ich das eine oder andere zum Putzen und Pflegen da kaufe. Der eine da fing gleich an… Geil, Geil…. Als er den Audi gesehen hatte. Später kam einer vom Tüv und dem ging es nicht viel anders. Er musste allerdings mit etwas Abneigung einen Opel Astra durch den Tüv bringen. Bei solchen Reaktionen freue ich mich immer, weil man meinem Wagen die sehr gute Pflege eben ansieht.
Was mir auf der Bühne aufgefallen ist, das die Anbauteile leichten Flugrost aufweisen. Also hab ich mir schon eine Dose Rostumwandler und eine Dose Hammerite, Schwarz-Matt besorgt. Und wenn ich mal Zeit habe kommt er auf die Bühne und wird untenrum komplett neu gemacht. Das heißt die Federn und sämtliche Teile werden gut entrostet und ordentlich versiegelt. Wenn ich dann dabei bin wird der Unterbodenschutz noch erneuert.
Meine Felgen habe ich ja schon mal neu aufgearbeitet. Spaß hat das keinen gemacht, aber es hat sich gelohnt. Denn für 70€ bekommt man keine Originalen Audi Felgen.
Link…
http://www.motor-talk.de/forum/felgen-aufarbeiten-t2551431.html?highlight=felgen%3Baufarbeiten
Ach ja, seine regelmäßige Politur bekommt er auch. Zu mindestens mit schnellen Minutenwachs. Staubgesaugt wird dann natürlich auch noch.
Wenn ich mein Auto Tip Top sauber habe, fühlt es sich gleich ganz anders an. Und auch ich könnte bis in den Sonnenuntergang fahren.
Also in diesem Sinne….
Mfg Rene
Guten Morgen du Nachtschwärmer,
schnelles Minutenwachs 🙂 Hast du mal Magic Wonder von Caramba probiert? Ich habe mal eine ganze Kiste zu Promozwecken bekommen und großzügig verteilt, ich finde das ganz nett. Für schnell mal drüber ein echtes Wundermittelchen…
Deine Felgen sind schön geworden. Ich werde meine im Frühling noch einmal abschleifen und dann versiegeln. Die BBS sehen wirklich sehr schön aus, wenn sie poliert sind. Aber wenn anschließend kein Lack drüber kommt, muss man alle 14 Tage nachpolieren. Und solange ich noch kein Hauptberuflicher Blogger bin, fehlt mir dazu definitiv die Zeit 😉
Diese Woche kommt mein Audi wahrscheinlich in die Werkstatt zum Zahnriemenwechsel. Da MUSS ich ihn vorher mal saubermachen, das ist sonst doch ein bisschen peinlich…
Das Hinterhergucken ist ab und an ganz nett, kann aber auch auf Dauer ein bisschen nerven. Wenn ich mit dem K70 unterwegs bin, hinterlasse ich in den Innenstädten eine Spur von winkenden und schwärmenden und zeigenden Menschen. Alle fröhlich, alle gut drauf – aber man fragt sich dann eben doch, warum die heute alle so langweilige Autos fahren, wenn sie sich so sehr von einem einfachen Oldtimer begeistern lassen.
Mit dem Cadillac war das noch schlimmer. An jeder Tankstelle. An JEEEDER! Ich habe mir irgendwann ein Schild gebaut, auf dem „13 Liter“ stand. Damit habe ich die Hauptfrage schon immer im Vorfeld kommentarlos beantworten können, da mussten doch einige ziemlich lachen 😉
Sandmann
Moin Moin,
also bei mir ist das mit der Fahrzeug-Pflege eine ganz spezielle Sache. Bei mir muss für jedes Fleckchen ein spezielles Mittelchen her. Ist für mich auch kein wirkliches Problem da ein sehr guter Freund von mir eine Fahrzeugreinigung besitzt. Mal davon abgesehen das ich demnächst noch mit dazu stoßen werde. So als Mitarbeiter (neben der Familie, Hausbauen und nem Full-time Job als Elektro-Techniker).
Was aber momentan in meinem Auto so rumfliegt ist nicht wirklich aufgeräumter Natur zuzuordnen. Auch meine Felgen haben eine Grundfarbe die nicht mehr wieder zu erkennen scheint. Das liegt aber an der mangelnden Zeit, wie auch schon von Dir angesprochen.
Aber wie es mir am Wochenende mal wieder bewiesen wurde, ist mein Drang den Familienfuhrpark zu pflegen ungebrochen! Meine Frau hat mit meiner Schwägerin den Garten vom Unkraut befreit. Danach haben Sie sich auf den Weg gemacht und mit der Familienkutsche den Unrat (16 Säcke undefinierbares Zeugs welches so in unserem noch nicht angelegten Garten so rum wächst!) auf den Schutt-Platz gebracht. Wie die Kiste danach ausgesehen hat kann Man(n) sich ja bildlich vorstellen. Die Rücksitzbank unseres Opel Merivas umgeklappt, alles voller Dreck, Sand und Krabbelgetier! Von der Ameise bis zum Regenwurm war alles dabei.
Ich dann meinen Schwager samt Frau Abends, voller Dankbarkeit das Sie uns geholfen haben, nach Hause gekarrt und bei der Fahrt auch noch die Leuchte der Tankanzeige angegangen.
Also nix wie hin an die nächste Tanke und während des Tankens die Fußmatten ausgeklopft. Dann schnell bezahlen und beim raus-stolpern bemerkt das da ein Staubsauger vom Tankwart zur Verfügung gestellt wird. Ich einen Blick auf das Zeiteisen geworfen und mir vorgestellt was denn wäre wenn ich zu Spät nach Hause komme?!? Egal!! Die Kiste sieht aus wie nach nem Ausflug in der Sahara! Ich rann an die Sauger-Station und rein mit dem 50Cent Stück! Ausgesaugt, voller Tank und mit geputzten Scheiben (beim Saugen noch festgestellt das auf der Beifahrer Seite scheinbar ein ADLER auf das Fenster gekackt hat, also die auch noch schnell sauber gezaubert) nach Hause gezuckelt und mich dem Kreuzverhör der Ehegattin gestellt warum ich denn soooooooooo lange gebraucht habe um die Verwandtschaft nach Hause zu kutschieren.
Naja was soll ich sagen…… Mit einer Affinität zum sauberen Auto hat Man(n) es nicht leicht. Aber Frauchen ein sauberes Auto *grins*
Grüße aus Stutensee
Timo Knoblich
Ay Timo,
🙂 🙂 😀 das klingt ja wie eine sehr schlechte Ausrede zur Vertuschung deiner Affäre *gröhl*
Wenn es meine Zeit erlaubt, klopf ich auch kurz die Fußmatten aus. Als ich noch Benzin getankt habe, hatte man beim Reinlaufenlassen immer eine Menge Zeit für sowas. Beim Gas tanken geht ja nichts nebenbei, da musst du den Knopf gedrückt halten. Schade eigentlich, vertane Lebenszeit.
Meine Versuche, dazu parallel noch ein paar SMS zu schreiben treffen auch nicht immer auf Gegenliebe, einige Menschen scheinen tatsächlich zu befürchten, dass dann die Tankstelle explodiert! Sowas…
Aber herrlich, meinen Zahnriemenwechsel habe ich heute auf NACH meinem Urlaub verschoben, also brauche ich auch erstmal nicht sauber machen.
„Familienkutschen“ gibt’s ja bei mir nicht, und es guckt auch niemand mir Argusaugen, ob ich auf die Minute genau nach Hause komme…
Allerdings fahre ich diese Woche den Golf meines halbfinnischen fräulein Altonas zur Winterinspektion in meine Leib-und Magen-Werkstatt hier in Kiel, mal sehen, wie sie so die letzten Wochen darin gelebt hat 😉
Grüße zurück von etwas weiter nördlich als Stutensee…
Sandmann
Ich möchte den Tank warten lassen. Interessant, dass so die unerwünschten Mikroorganismen beseitigt werden. Jedoch traue ich mir dies nicht zu.
Ay Laura.
Na guck. Und mit diesem bescheuerten Kommentar wolltest du außerdem einen Link auf ein Unternehmen in Berlin generieren, das anscheinend ziemlich bescheuerte Marketingstrategien nutzt. Schade. Ging nach hinten los, sowas spricht sich nämlich schnell rum. Was wohl der Tank Wart dazu sagt?
Sandmann